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Freitag, 29. Juni 2018

QUICK & DIRTY: MELODY'S ECHO CHAMBER / Bon Voyage

Published: 15.06.2018
Label: Fat Possum Records
Genre: Psychedelic, AlternativeRock, IndiePop, DreamPop
Country: Paris, France



Members:
Melody Prochet

Tame Impala Fans, welche die Psychedeliker schon mal live gesehen haben, dürften auch schon mit MELODY'S ECHO CHAMBER Bekanntschaft gemacht haben, den Melody Prochet, der Kopf der französischen Band war lange Zeit die Freundin von Kevin Parker und deswegen gerne als Support mit den Australiern unterwegs.

Ich hatte das Vergnügen die Französin 2013 bei eben einem solchen Tame Impala-Konzert im Kölner Club Gloria erleben zu dürfen und - man kann es nachlesen - ich war schon ziemlich hingerissen vom Auftritt, bemängelte aber das relativ einfallslose Songwriting.

"Einfallslos" ist nun ein Adjektiv, mit dem man das neue Album "Bon Voyage" ganz sicher nicht umschreiben kann, denn nach 6 Jahren Wartezeit, wartet Melody mit Album Nummer 2 mit einem Longplayer auf, der so facettenreich ist, dass er sich am ehesten wie eine (be)rauschende Achterbahnfahrt durch Melodys Wunderland beschreiben lässt.



Der Trip - "Bon Voyage!" - startet mit "Cross My Heart", ein Song der anfangs noch dazu verführt zu sagen, "das klingt aber schon nach Tame Impala ...", der dann aber so viele stilistische Richtungswechsel, Tempoänderungen und Sprachwechsel in exakt 6:65 Minuten absolviert, dass einem ganz schwindelig wird. Uiuiui, das will wohl jemand gaaaaanz hoch hinaus. Geht das so weiter????

"Let it happen!" Es geht so weter, tief durchatmen! "Breathe In, Breathe Out" ist deutlich kürzer, aber keinen Deut weniger verrückt. Was ist nur mit der Französin passiert??? Bei "Desert House" wird es funky und orientalisch als würden Altin Gün auf King Gizzard treffen und eine Partynummer abfeuern! Hat sie Herr Parker in all den Jahren so gebremst oder hat es einen Parker gebraucht um das psychedelische Potenzial von Melody Prochet freizulegen? Fragen Sie doch ihren Drogenlieferanten!!



Und was bitte ist "Var Har Du Vart"??? Sing die Madame jetzt auch noch auf Schwedisch??? Ahh, der Song stammt aus der Feder von Gustav Ejstes von der schwedischen PsychedelicRock-Band Dungen. Neuer Lover ;-)?

Dann kommt wieder ein sehr langes Stück auf Französisch. Es trägt den poetischen Titel "Quand Les Larmes D’un Ange Font Danser La Neige". Wenn mein Google-Übersetzer keinen Mist gebaut hat bedeutet es soviel wie "Wenn die Tränen eines Engels tanzen entsteht Schnee". Und von wem ist diese Poesie? Laut Notes im Platten-Inlay tatsächlich von Nick! Ja, Herr Allbrook, auch als Mister Pond bekannt! Neuer Partner? Fragen Sie doch bei Parship!

Und was ist jetzt DIE Schlüsselnummer auf "Bon Voyage"? Was ist Melody's "Let it happen"? "Cross My Heart" oder "Quand Les Larmes D’un Ange Font Danser La Neige"? Was erlauben Melody Prochet?!!!?



Die letzten beiden Stücke "Visions of Someone Special, On A Wall of Reflections" und "Shrim" sind nicht von dieser Güteklasse, zumindest "Visions of Someone Special, On A Wall of Reflections" nicht, denn je öfter man die Prince trifft auf Psychedelic-Nummer "Shrim" hört desto ... einigen wir uns einfach drauf, dass MELODY'S ECHO CHAMBER mit Album Nummer Zwei tatsächlich ein waschechtes Meisterwerk geglückt ist! Félicitations!

Tracklist:
01 Cross My Heart
02 Breathe In, Breathe Out
03 Desert House
04 Var Har Du Vart
05 Quand Les Larmes D’un Ange Font Danser La Neige
06 Visions of Someone Special, On A Wall of Reflections
07 Shrim

Mittwoch, 27. Juni 2018

EELS live in Concert / Support: That 1 Guy

Location: E-Werk, Köln
Date: 26.06.2018

 

Mark Oliver Everett ist seit seinem 1996 erschienenem Debütalbum "Beautiful Freak" einer meiner musikalischen Helden. 12 Alben hat er als EELS seitdem veröffentlicht und kein wirklich Schlechtes befindet sich darunter. Das aktuelle Album "The Deconstruction" gehört zu seinen besten, weswegen ich mich doppelt freue, Mr. E. endlich auch einmal live zu erleben. 


Das E-Werk ist ausverkauft, obwohl es lange Zeit nicht danach aussah. Das Publikum eher im gesetzteren Alter, deutlich höherer Männeranteil, sehr viele Herren, die mit T-Shirts bekunden, dass sie nicht zum ersten Mal auf einem Eels-Konzert sind. Mein treuer Konzertbegleiter C. hat auch schon einige Eels-Konzertchen auf dem Buckel und selbstverständlich ist er wie immer bei Konzertbesuchen bestens vorbereitet, weswegen wir bereits wissen, dass ein schrulliger Kerl namens THAT 1 GUY den Support für die Eels bestreitet.

Hinter dem, wie ich finde, etwas bescheuerten Namen steckt ein gewisser Mike Silverman, der als Jazz-Bassist seine Musikkarriere begann, sich dann aber von seinem Instrument limitiert fühlte und sich deswegen ein eigenes Musikinstrument erfand. Tätät, the Magic Pipe!

Das Ding schaut aus wie eine von den Neubauten entwickelte Harfe. Es besteht aus zwei Metallrohren, die mit einem Bogen verbunden sind, in welchem Sensoren sitzen mit denen Schlagzeugsamples abgerufen werden können. Am kurzen Rohr sind Saiten angebracht, die Silverman mit den Händen zupft oder mit einem Geigenbogen oder überdimensionalen Plektron bespielt.

Der Sound ist unglaublich fett und mit geschlossenen Augen würde man im Leben nicht glauben, dass dieses musikalische Feuerwerk auf der Bühne ein einzelner Mann abfeuert. Im Publikum stehen einige Münder offen, auch wenn der Auftritt zwischen skurriler Kindergeburtstagsattraktion - damit meine ich die sehr schräge Zaubertrickeinlage - und "seriösem" Konzert hin und her schwappt. Ich fühle mich auf jeden Fall gut unterhalten und frage mich wie der schräge Kauz Everett und der noch schrägere Kauz Silvermann sich wohl kennengelernt haben.

Nach einer etwas längeren Pause geht es dann kurz nach 21 Uhr los. Mr. E., begleitet von einem Gitarristen, einem Bassisten und einem Schlagzeuger betritt die Bühne. Alle tragen dunkle Sonnenbrillen, cool sieht das aber nur bei Herrn Everett aus. Komische Band ist mein allererster Gedanke und es wird noch viel komischer ...

Die Band startet mit dem The Who-Cover "Out In  The Street" von deren Debütalbum "My Generation" aus dem Jahr 1965. Kann man so machen. Der nächste Song ist eine Coverversion von Prince. "Rasberry Beret" kann man so nicht machen. Die Idee das Stück als flotte Rocknummer zu zelebrieren ist gut, aber in der Umsetzung klingt es, als ob eine Schülerband Prince covert.

Dann startet der Rumpelbeat von "Bone Dry" vom aktuellen Album und Hoffnung keimt auf, dass der erste Eindruck ein falscher ist, aber leider verfestigt sich bei mir der Gedanke, dass Mr. E. diesen Abend voll gegen die Wand fährt. Die Band versucht auf dicke Hose zu machen, kommt dabei aber absolut lächerlich rüber - als hätte die Begleitband von Bryan Adams oder einem ähnlich schlimmen Stadionrockbarden versucht die Eels zu covern.

Herr im Himmel, was passiert hier gerade? Ist das Absicht? Ist die Dekonstruktion gewünscht? Bin ich der Einzige, der diesen Auftritt so Kacke findet? Nein! Nachdem ich es gewagt habe meinen Unmut zu äußern, steht fest, dass in unserer Truppe der Großteil entsetzt davon ist, was Herr Everett heute Abend hier abzieht.



Mit einer schrecklich aufgesetzten Fröhlichkeit, einem ständigen,  - überhaupt nicht lustigem- "Schatzi" auf den Lippen und dieser Albtraumband raubt er so gut wie jedem Eels-Song seine Aura. Nicht nur "Rusty Pipes" und "You Are The Shinning Light", sondern auch viele Eels-Klassiker verlieren jegliche Cool- und Dirtyness - man könnte weinen - ganz besonders wenn die beiden Bandgitarristen die Chorusgesänge anstimmen.

Der Level an Frustbier steigt von Song zu Song und erreicht seinen Höhepunkt mit "Novocain for the Soul", das in einer rockigeren Variante erklingt die mich leider eben so wenig überzeugt, wie alles was vorher kam. Das ganze Konzert wirkt wie eine Persiflage und ich glaube langsam, dass bald jemand von der versteckten Kamera auf die Bühne springt und das Publikum erlöst. Dies geschieht leider nicht und so muss ich auch noch erleben, wie mein allerliebster Eels-Song "I Like Birds" durch die Dekonstruktionsmühle zerschreddert wird.



Wenig später verlässt die Band die Bühne und ich applaudiere nicht, bleibe aber trotzdem nicht vom Zugabenblock verschont, der mit einem erneuten Prince-Cover beginnt. "When You were Mine" kann man aber so machen.

Der letzte Block des Konzertes ist erträglich, könnte aber auch daran liegen, dass ich mich mittlerweile an die Theke zurückgezogen habe, um das Leid nicht aus nächster Nähe ertragen zu müssen. "Life is hard ...."

Sehr geehrter Herr Everett, wenn Sie auf Stadionrock machen möchten, dann covern Sie doch in Zukunft bitte die entsprechenden Songs und lassen Ihre eigenen Songperlen lieber in der Schatztruhe. Ich wäre Ihnen dann sehr zu Dank verpflichtet, denn wie mir mein treuer Konzertbegleiter C. versicherte, haben Sie bisher immer richtig großartige Konzerte abgeliefert :-(.


Montag, 25. Juni 2018

QUICK & DIRTY: LUMP / Lump

Published: 01.06.2018
Label: Dead Oceans
Genre: ElectronicKammerPop, Folktronica
Country: London, Great Britain



Members:
Laura Maling, Mike Lindsay

Ich mag rothaarige Wesen. LAURA MARLING und MIKE LINDSAY von Tunng anscheinend auch. Über die tänzerischen Leistungen im Video zu "Curse Of The Contemporary" lässt sich trotzdem streiten, nicht allerdings über die künstlerische Qualität des Kollaborationsalbums der beiden unter dem Namen LUMP.

Es wird die Geschichte erzählt, dass die beiden Künstler sich nach einem Neil Young-Konzert im Juni 2016 in London kennenlernten, wo Lindsay als Support tätig war. Mike fragt Laura, ob sie nicht mal etwas gemeinsam machen möchten, Marling sagt ja, 2 Tage später sind sie im Studio und das Projekt Lump war geboren. Ist doch schön, wenn es auch mal einfach und unkompliziert geht!

Im Deutschen ist ein Lump ja ein Mensch, dem man nicht trauen sollte, einer der nichts Gutes im Schilde führt. Das englische Wort "Lump" bedeutet dagegen Klumpen oder Knoten. Auch eine Beule kann man als "lump" bezeichnen, einen Brocken oder eine Geschwulst und "A lump of money" ist ein Batzen Geld.



Welche Bedeutung Marling und Lindsay im Kopf hatten als sie ihrem Projekt einen Namen gaben ist mir nicht bekannt - sehr wohl allerdings die Geschichte, dass Marlings 6-jähriges Patenkind die Urheberrechte am Namen trägt - aussehen tut das rothaarige Zottelwesen in den Clips ja eher wie der sagenumwobene Yeti als ein Klumpen, aber ein Brocken ist es ja schon :-).

Wie bei seiner Band Tunng, basieren die sieben Stücke (eigentlich nur 6, den Stück Nummer 7 ist ein Credit-Track, bei dem Laura vorliest, wer am Lump-Projekt beteiligt war) des Albums, auf minimalistische Songgerüste, die sich aus dem Folkgenre speisen und mit elektronischen Sounds und/oder orchestraler Instrumentierung arrangiert werden.

Gepaart mit der glasklaren exzellenten und sehr ausdrucksstarken Stimme von Laura Marling funktioniert das Konzept besser als bei Tunng, wo man bei den Songs oft den Eindruck hat, es wurde zu viel gewollt. Lump ist viel weniger Pop, als Alles was die beiden Briten bisher gemacht haben. Lump ist künstlerischer - auch wegen der surrealistischen Texte - und voller magischer Momente, so klingt beispielsweise "Curse Of The Contemporary" als hätten Kate Bush und Laurie Anderson gemeinsame Sache gemacht und "Late To The Flight" als hätten sich Bon Iver und Suzanne Vega liiert.



Das pulsierende "May I Be The Light" und das kratzende "Shake Your Shelter" erinnern mich ebenfalls an Suzanne Vega, und zwar an die 99.9 °F-Phase (1992) in der Vega mit Electronic und sogar IndustrialNoise experimentierte.

Neuesten Hinweisen zufolge steht das yetiartige Wesen als Analogie für das tierische Unterbewusste und das Zufällige. Ob Lump eine einmalige Sache war wird die geplante Tour und die Zukunft zeigen. Außerdem sei mitgeteilt, dass sich die Textzeile "You look like a crooner in crisis" im Song "Late To The Flight" auf niemand geringeren als den hochverehrten Father John Misty bezieht ;-)  - jetzt wissen Sie also Bescheid ... auch Sie Hochwürden!

Tracklist:
01 Late To The Flight
02 May I Be The Light
03 Rolling Thunder
04 Curse Of The Contemporary
05 Hand Hold Hero
06 Shake Your Shelter
07 LUMP is a Product (credits)

Sonntag, 24. Juni 2018

SUEDE Made My Day! The Invisibles!



 

SUEDE
Homepage: http://www.suede.co.uk/
From: London, Great Britain


Mit Brett Anderson und seiner Band SUEDE konnte man schon immer wunderbar leiden! So wirklich uneingeschränkt großartige Alben gab es eigentlich nie, aber immer den ein oder anderen Song, der zutiefst berührte? Im tieftraurigen "The Invisibles" zeigen sie mit einem schlichten, aber sehr emotionalen Clip, dass sie noch immer beeindruckend auf der Gefühlsklaviatur spielen können. UND ich sage euch, es werden weitere Tränen fließen, wenn am 21. September das neue Album "The Blue Hour" erscheint. MADE MY DAY!

Samstag, 23. Juni 2018

QUICK & DIRTY: FATHER JOHN MISTY / God’s Favorite Customer

Published: 01.06.2018
Label: Sub Pop
Genre: Singer/Songwriter, Crooner, Entertainer
Country: Maryland, U.S.A.



Members:
Joshua Michael Tillman

Tillmans viertes Album als FATHER JOHN MISTY. Langsam wird es langweilig, weil schon wieder umwerfend gut - aber was soll man auch von einem Typen erwarten, der im Mai 1981 in einer 70.000-Seelen-Gemeinde namens ROCKville geboren wird. Soll man da Bäcker oder Metzger werden???

Ganz so wütend, bissig und zynisch wie auf dem letzten Album "Pure Comedy" ist Herr Tillman nicht mehr, aber natürlich noch höchst melodramatisch, wortgewandt und dieses Mal sehr liebeskrank. Von der Komödie zur Tragödie!

"God's Favorite Customer" entstand zwischen Sommer 2016 und Winter 2017, als sich Father John Misty in einer Phase befand, in der sich Herzschmerz und die Freude über die wiedergewonnene Freiheit nach dem Aus seiner Ehe in seinem Inneren einen Zweikampf lieferten.



Es ist Tillmans bisher persönlichstes Album, denn wie schon die Songtitel verraten, gönnt er seinen Zuhörer einen Einblick in seine sensible melancholische Künstlerseele. Und erstmals wird mir klar - beim Song "Mr. Tillman" - wie artverwandt Herr Tillman und Herr Mark Oliver Everett , seines Zeichens als Eels im Rockzirkus unterwegs, sind!

Während sich der private Herr Tillman in erster Linie textlich, an Herrn Everett annähert, nähert sich die Kunstfigur Father John Misty in musikalischer Hinsicht an einen großen Singer/Songwriter der 70er an, der in den 80ern (leider) seinen Ruf mit seichten Pop ruiniert hat: Richtig, ich spreche von Sir Elton John.



Wie nah sich Father John Misty an Elton John schmiegt, wird deutlich, wenn man "God’s Favorite Customer" und  Elton Johns beste Platte "Captain Fantastic & the Brown Dirt Cowboy" (1975) nacheinander auf den Plattenteller legt. Beide Alben sind ohne das Piano nicht vorstellbar, beide sind von einer ergreifenden, aber nicht erdrückenden Traurigkeit durchtränkt und beide kreisen schicksalhaft um die Themen Liebe & Tod und das eigene Ego.

Für alle Verlierer dieser Welt - das sind doch Gottes Lieblingskunden - gibt es das unter Mithilfe der prominenten Gäste Jonathan Rado (Foxygen), Jonathan Wilson und Mark Ronson entstanden Werk in einer limitierten violett marmorierten Vinylauflage mit haptisch tastbaren Tränen auf dem Cover. Schnief ... Wir sind nur Menschen (und es gibt nicht viel, was man dagegen tun kann).

Tracklist:
01 Hangout at the Gallows
02 Mr. Tillman
03 Just Dumb Enough to Try
04 Date Night
05 Please Don't Die
06 The Palace
07 Disappointing Diamonds Are the Rarest of Them All
08 God's Favorite Customer
09 The Songwriter
10 We're Only People (And There's Not Much Anyone Can Do About That)

Freitag, 22. Juni 2018

NEW SONGS Vol. 186: BjORDAN - Bad Boy Sad Boy ... ANNA CALVI / Don't Beat the Girl out of My Boy ... REMAYN / Corners ... SOBS / Telltale Signs


BjORDAN - Bad Boy Sad Boy

Mister Braden Faisant macht unter dem Pseudonym BjORDAN Musik, die er auf seiner Soundcloud-Page ziemlich frech wie folgt beschreibt: "It's like 2010 LCD Soundsystem without the long & boring bits". 

Auf seiner sieben Songs enthaltenden EP "Pretty Hit Machine" lässt BjORDAN 80s Synthis blubbern und Beats galoppierend. Hat was in der Richtung von John Grant oder den späten Depeche Mode

Der böse Drag Queen-Bube im Clip nennt sich übrigens Bambi - für alle, die eher anders orientiert sind und nicht nur für Rock 'n' Roll interessieren ;-).




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ANNA CALVI / Don't Beat the Girl out of My Boy

Das hat ziemlich lange gedauert, bis ANNA CALVI nach ihrem Zweitwerk, "One Breath" (2013) wieder mit einem neuen Longplayer aufwartet! Ja, dazwischen lag die EP "Strange Weather", auf der sie mit David Byrne zusammenarbeitete, aber auch diese Veröffentlichung war bereits 2014!

Das Hauptproblem ist aber, dass Calvi, die live übrigens eine großartige Performerin ist, mit den beiden gerade genannten Werken in keinster Weise an ihrem famosen Debütalbum "Anna Calvi" von 2011 anknüpfen konnte. Die erste Single "Don't Beat the Girl out of My Boy" vom am 31. August erscheinenden dritten Longplayer "Hunter" der strengen Diva lässt hoffen, dass Calvi wieder zur Hochform zurückfindet.




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REMAYN / Corners

Aus Eastbourne einem Seebad am Ärmelkanal mit etwas mehr als 100.000 Einwohnern stammt ein Singer/Songwriter namens REMAYN. Erst im Alter von 26 Jahren begann er, um mehrere persönliche Tragödien zu verarbeiten, mit dem Songwriting.

Im April 2016 erschien seine erste EP "21276" auf der er Schmerz in sehr sehr traurige Musik, hauptsächlich von der akustischen Gitarre getragen, verwandelt.

Das große Kapital des Briten ist seine warme Stimme, die auch im Zentrum seiner neuen Songs steht, obgleich er auf seinem Debütalbum "Pressure" nun auch mit modernen elektronischen Sounds arbeitet und so den Sprung in Richtung Bon Iver wagt.




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SOBS / Telltale Signs

Platten von Bands aus Singapur habe ich bisher sicherlich keine in meiner Sammlung, aber das könnte sich ändern, wenn SOBS, die aus eben jener fernen Republik stammen sich entschließen ihr Debüt nicht nur auf Kassette, sondern auch auf Vinyl herauszubringen.

Warum? Weil der uncoole Pop, wie Celine Autumn, Jared Lim und Raphael Ong, das Trio hinter SOBS, ihre Musik selbst bezeichnen, mir sehr wohlgefällig im Ohr schmeichelt. Und eigentlich bin ich doch eine coole Sau ;-)!




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Mittwoch, 20. Juni 2018

CHRISTOPHER PELLNAT Made My Day! Ode to Olivia Rhodes!



 

CHRISTOPHER PELLNAT
Homepage: https://chrispellnat.bandcamp.com/
From: Hudson, U.S.A.


Christoper Pellnat ist ein Liedermacher aus dem Staat New York (Hudson), der neben seinem eigenen Songwriter-Ding auch noch als Gitarrist in der Band The Warp/The Weft der Rockmusik frönt. Der Song "Ode to Olivia Rhodes" entstand in den 90ern auf einem vierspurigen Tonbandgerät in Zusammenarbeit mit seinen Bruder Eric (1961-2015) und wurde inspiriert vom VR-Game "Lone Echo" bei dem Christopher auf die virtuelle Figur Olivia Rhodes traf. Da soll noch mal einer behaupten Computerspiele sind zu nichts nütze!
 MADE MY DAY!

Sonntag, 17. Juni 2018

QUICK & DIRTY: STEPHEN MALKMUS And The Jicks / Sparkle Hard

Published: 18.05.2018
Label: Domino Recording
Genre: AlternativeRock, IndieRock
Country: Portland, U.S.A.



Members:
Stephen Malkmus, Joanna Bolme, Mike Clrak, Jake Morris

Das Artwork des Jahres geht für mich in 2018 schon jetzt an STEPHEN MALKMUS And The Jicks. Das Urlaubsfoto, der Name des Bootes und der Albumtitel "Sparkle Hard" passen wie die Faust aufs Auge und sind in ihrer Gesamtheit so zeitlos, wie die Rockmusik dieser völlig unterbewerteten Band die mittlerweile in Hippstertown Portland ansässig ist.

Dass Frontmann Malkmus, bevor er mit eigenem Namen und den Jicks an den Start ging, mit Pavement den IndieRock der 90er prägte, sollte mittlerweile bekannt sein. Mit Pavement kam Malkmus auf 5 Alben, mit den Jicks veröffentlicht er nun schon sein 7tes Album. 

Nach dem etwas schwächerem, aber nicht schlechtem Album "Mirror Traffic" (2011) konnte mich die Band mit dem 2014er Werk "Wig Out at Jagbags" wieder restlos überzeugen und zu meiner großen Freude hält "Sparkle Hard" das dort erreichte Niveau spielend.



"Sparkle Hard" funkelt zeitlos! Normalerweise mag ich es nicht, wenn auf Schallplatten das Jahr der Veröffentlichung nicht preisgegeben wird, bei "Sparkle Hard" hätte ich es mir gewünscht, denn selbst das Jahrzehnt spielt hier keine Rolle. Wer nach irgendwelchen Modernismen sucht, kann suchen bis er schwarz wird. Wer nach ungezügelter Spiellust, ausufernden Solo-Parts und schier grenzenloser Virtuosität fahndet, der braucht allerdings nicht lange suchen, den das Albumin steckt voll davon.

Die Freaks von der Spex vergleichen "Sparkle Hard" mit "Ege Bamyasi" dem Meisterwerk von Can aus dem Jahr 1972, der Rolling Stone attestiert "Spleenige Gitarrenmusik mit Anleihen bei Kraut- und Classic Rock", die Intro entdeckt "cheesy Synthies und satte Streichern", sowie "einen mit Auto-Tune garnierter Space-Rocker". Ich würde es einfach als ein verdammt cooles und fettes Werk bezeichnen, das sehr abwechslungsreich ist, trotzdem aus einem Guss und eine Menge Spaß bereitet, weil man ständig irgendetwas neues Abgefahrenes entdeckt und lieben lernt.

Das volle Programm in 6:41 Minuten erwartet den Hörer beim Übersong "Kite". Es beginnt mit der akustischen Gitarre und dem typisch fluffigen Gesang, dann kommt plötzlich ein psychedelisches Intermezzo mit dem Mellotron und der Song beginnt zu grooven, ehe er in einem furiosen KrautRock-Jam endet. Ein ähnliches Groovemonster mit hoher Wandlungsfähigkeit ist "Bike Lane"

Der Albumopener "Cast Off" ist ein ähnliches Kaliber, anfangs und immer wieder tarnt sich der Songer als Piano-Ballade, die dann aber von aberwitzigen hochdramatischen Gitarrensoli aufgebrochen wird.

"Solid Solk" ist der entspannteste Song und die Nummer zu der man zu Streicherklängen am liebsten (mit nacktem Oberkörper ;-)) über die sieben Weltmeere segeln möchte. Ja, Stephen kann locker auch den Kurt Vile geben!



Erstaunlicherweise wurde ausgerechnet das harmloseste, um nicht zu sagen langweiligste Stück, "Middle America", als Teaser für "Sparkle Hard" auserkoren. Warum? Fluffige Sommernummer, aber warum nicht etwas mehr zeigen, wenn man so viel zu bieten hat?

Da gibt es zum Beispiel das klaustrophobisch anmutende "Rattler", das klingt, als wäre es ein MashUp aus dem Soundtrack eines John Carpenter-Film aus den 80ern und einer Passport-Nummer. Oder das nach Garage müffelnde und lärmende "Shiggy", das Sixties-Flair verströmende "Brethren", das countryeske "Refute" oder das symphonische "Difficulties/Let Them Eat Vowels", welches nach dreieinhalb Minuten so wunderbar an den Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt-Soundtrack von Ingfried Hoffmann erinnert, ehe es in Richtung SpaceRock abdriftet. Ach, "Middle America" ist wahrlich der letzte Song, den ich als Appetizer für dieses wunderbare Album ausgesucht hätte ...



Tracklist:
01 Cast Off
02 Future suite
03 Solid Solk
04 Bike Lane
05 Middle America
06 Rattler
07 Shiggy
08 Kite
09 Brethren
10 Refute
11 Difficulties/Let Them Eat Vowels

Donnerstag, 14. Juni 2018

QUICK & DIRTY: SNAIL MAIL / Lush

Published: 08.06.2018
Label: Matador/Beggars Group (Indigo)
Genre: IndieRock, DreamPop
Country: Baltimore / Maryland; U.S.A.



Members:
Lindsay Jordan

Eigentlich ist der normale Teenager doch eher verschlossen und wenig mitteilsam. So war es bei mir selbst in diesem Alter und auch bei meinen Töchtern habe ich es nicht anders erlebt. LINDSAY JORDAN ist 18 Jahre, hat aber ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis und legt deswegen auf ihrem Debütalbum "Lush" unter dem Namen SNAIL MAIL ihr Gefühlsleben der ganzen Welt zu Füßen.

Zu verdanken haben wir es der Washingtoner Band Priests, die das DIY-Projekt Snail Mail der Teenagerin in seiner Großartigkeit erkannte und unter die Fittiche nahm, sodass Lindsay nicht weiter nur rund um Baltimore gehört, sondern bereits mit ihrer ersten Single "Pristine" weltweit auf sich aufmerksam machte.

Bei großen Fußballstars - wahrscheinlich ist es bei Eishockeystar ja ähnlich - ist es ja immer der unbekannte Jugendtrainer, der den Star im Teenager erkennt und ihn zur Karriere verhilft, bei Lindsay ist die Sachlage etwas verkehrt, den niemand Geringeres als Mary Timony war die Gitarrenlehrerin der kleinen Linsay! Nur so erklärt sich doch wohl, dass eine 18-Jährige eine Gitarre so virtuos und kreativ bearbeitet, wie beim Uptempo-Song "Heat Wave". Aber ob Timony wirklich eine ausschlaggebende Größe für die musikalische Entwicklung der jungen Amerikanerin war ist natürlich reine Mutmaßung - plausibel klingt es aber schon ;-)



Aber Lindsay ist nicht nur eine gute Gitarristin, sie ist sogar eine noch bessere Songwriterin, denn unter den 10 Songs ihres Debütalbums versteckt sich keine einzige Nullnummer.

Über die Qualitäten der beiden Lead-Singles "Pristine" und "Heat Wave" lässt sich überhaupt nicht streiten und je öfter man sich in die anderen acht Stücke reinhört, desto deutlicher treten deren nicht ganz so offen liegende Qualitäten in den Vordergrund. So breitet "Speaking Terms" immer weiter seine DreamPop-Flügel aus uns segelt in Mazzy Star-Gefilde und das verschleppte Schlagzeug bei "Stick" verleidet unweigerlich dazu mit den Händen mitzutrommeln und wie großartig ist eigentlich der magische Bläser-Part in "Deep Sea".



"Verschleppt" ist übrigens ein Schlüsselwort, wenn man "Lush" in Worte fassen will, den Lindsays IndieRock geht nur selten ungestüm nach vorne, sondern bleibt im Gegensatz zu den sehr offensiven Texten immer etwas in der Defensive - selbst wenn es in einigen Songs gegen Ende etwas krawalliger wird - zum Beispiel bei "Golden Dream" oder beim hymnischen "Full Control".

Die letzten beiden Stücke des Albums, "Deep Sea" und "Anytime" sind Balladen für Menschen, mit denen die Emotionen schon mal gerne durchgehen. "Schlichte Schönheit" ist auch noch so ein Begriff der zwingend fallen muss, wenn man dieses reife Debüt einer 18-Jährigen beschreiben möchte. Chapeau Mrs. Jordan!



Tracklist:
01 Intro
02 Pristine
03 Speaking Terms
04 Heat Wave
05 Stick
06 Let’s Find an Out
07 Golden Dream
08 Full Control
09 Deep Sea
10 Anytime

Mittwoch, 13. Juni 2018

GOLDFRAPP feat. Dave Gahan Made My Day! Ocean!



 

GOLDFRAPP feat. Dave Gahan
Homepage: https://www.goldfrapp.com/
From: London, Great Britain


Nachdem das letzte Depeche Mode-Album, nennen wir es beim Namen, Kacke war, und auch das letzte
GOLDFRAPP-Werk nicht als Meilenstein ("Ocean" ist von diesem Album (Silver Eye"), aber ohne Dave Gahan) bezeichnet werden konnte, probieren es die beiden Ex-Meister der synthetischen Klänge mit "Ocean" gemeinsam. Auf jeden Fall besser als das ganze letzte Zeug! Fusion, Baby! Frapp Depeche! MADE MY DAY!

Dienstag, 12. Juni 2018

NEW SONGS Vol. 185: GURR / Hot Summer ... DOPAMINE / Remedy ... CHiCKN / Am I Cher? ... IDLES / Colossus


GURR / Hot Summer

Das Berliner Duo GURR hat es im letzten Jahr tatsächlich geschafft, den IMPALA  European Album of the Year Award zu gewinnen und sich gegen solch starke Konkurrenz wie The XX, Laura Marling und  King Krule durchzusetzen.

Jetzt gibt es endlich den ersten frischen Song nach dem großen Erfolg! "Hot Summer" ist nicht das, was der Titel verspricht, denn der Song entstand an einem Regentag in London und handelt davon wie beschissen es ist wenn es einem nicht gut geht, aber um einen herum alle vor guter Laune sprühen. Es geht um Verzweiflung! Da gefällt mir der Smiley auf dem Cover dann doch :-(.




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DOPAMINE / Remedy

Wahrscheinlich hatte jeder schon mal eine Beziehung bei der man im tiefsten Inneren weiß, dass der Partner einem nicht gut tut. Trotzdem schmerzt es, wenn diese Beziehung dann in die Brüche geht, denn Herz und Verstand gehen selten einher.

Davon handelt der Song "Remedy" des britischen Trios DOPAMINE, welches seit 2015 besteht und Rockmusik spielt, die gerne auf schwere Riffs setzt und Hooklines baut die in den besten Momenten an die Kings of Leon erinnert als diese noch nicht Stadion füllten.




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CHiCKN / Am I Cher?

Eigentlich ist es ein Skandal, dass ich die Experimental-Rocker CHiCKN hier noch nicht vorgestellt habe, denn die Griechen besitzen Witz, ein hohes Kreativpotential und leicht anarchistische Tendenzen, also drei Faktoren die auf diesem Blog gerne gesehen, bzw. gehört werden.

Im völlig losgelösten Clip zu "Am I Cher?" tummeln sich die unterschiedlichsten Freaks bei einer wilden Party zu abgedrehten Bläserklängen und glamourösen Riffs.

Wir wissen manchmal tatsächlich auch nicht wer, wo oder was Cher ist! Aber wir wissen, dass das zweite Album "Wowser!" beim Hören für den ein oder anderen Wow-Effekt sorgt!




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IDLES / Colossus

Im letzten Jahr hatte es die Punkband IDLES aus Bristol, die sich bereits 2012 gegründete hatte, geschafft, ihr Debütalbum "Brutalism" einem breiterem Publikum schmackhaft zu machen.

Jetzt läuft die Punk-Maschine unter Leitung von Sänger Joe Talbot auf Hochtouren, sodass mit "Colossus" schon der Vorbote für das nächste Album -("Joy as an Act of Resistance" soll am 31. August erscheinen) das Licht der Welt erblickt.

Toller Song, vielversprechender Albumtitel und ich mag ja wirklich Frontmänner, die so leicht irre aus der Wäsche gucken können - wenn sie wollen.




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Sonntag, 10. Juni 2018

QUICK & DIRTY: COURTNEY BARNETT / Tell Me How You Really Feel

Published: 17.05.2018
Label: Marathon Artists
Genre: AlternativeRock
Country: Sydney, Australia



Members:
Courtney Barnett

Die Slacker-Queen von Downunder meldet sich mit ihrem Nachfolger für das Meisterwerk "Sometimes I Sit and Think, and Sometimes I Just Sit" (2015) zurück. 

Courtney will wissen, wie es uns wirklich geht und sie will etwas Zeit mit uns verbringen. Danke ganz gut, und ja gerne, der Dreher freut sich immer wenn feine Kost unter der Nadel liegt.



Courtney geht auf "Tell Me How You Really Feel" nicht ganz so ungestüm zur Sache wie beim Vorgängerwerk, könnte also auch sein, dass es sich noch um Nachwehen von der Zusammenarbeit mit Kurt Vile ("Lotta Sea Lice" ; 2017) handelt - ganz besonders bei "Walkin’ on Eggshells."

Courtney begrüßt auf "Tell Me How You Really Feel" die beiden Deal-Schwestern Kim (Backing Vocals bei Song 5 und 7) und Kelly (Backing Vocals  bei Song No. 7) als Gastmusikerinnen. Bassläufe sind aber nicht fetter als vorher ...

Courtney schüttelt mit gewohnter Lässigkeit smashige Rocksongs aus dem Ärmel, als wäre es das einfachste der Welt, solche Songs zu schreiben - dass es nicht so ist, wird in einigen Texten thematisiert. Überhaupt präsentiert Courtney - ganz dem Albumtitel entsprechend - auf ""Tell Me How You Really Feel"" viele ihrer persönlichen Sorgen und Ängste, was die melancholischere Stimmung zum Vorgängeralbum erklärt - der Hang zum feinen Zynismus ist geblieben.



Courtney wird auf dem Album von ihrer Rhythmusgruppe Bones Sloane, Dave Mudie erneut am Schlagzeug und Dan Luscombe von The Drones an der Gitarre unterstützt. Wie gewohnt wechselt Courtney in unnachahmlicher Weise zwischen lauten und leisen Passagen.

Vom Songwriting erinnert Courtney immer mehr an die Schreibfeder von Kurt. Wenn Kurt Cobain noch am Leben wäre und Jen Cloher nicht an der Seite von Courtney, wäre Kurt mit dieser Courtney vielleicht besser bedient gewesen als mit der anderen -  so als "Schreibschwestern" im Geiste.



Und was sind die Hits auf "Tell Me How You Really Feel"? Die Fachpresse feiert "Crippling Self Doubt and a General Lack of Self-Confidence" und "Charity", meine Favoriten sind "Need a Little Time" weil es so unglaublich schön schwelgerisch mit Melodie und Gitarrenklängen umgeht, das noisige "Help Your Self" und ja auch "Crippling Self Doubt and a General Lack of Self-Confidence" - dürfte ja auch einer der besten Songtitel des Jahres sein.

Beim Rausschmeißersong des Album "Sunday Roast" zeigt sich Courtney versöhnlich: "I Know You're Doin Your Best" - dito Courtney dito! You didn't lose your passion!



Tracklist:
01 Hopefulessness
02 City Looks Pretty
03 Charity
04 Need a Little Time
05 Nameless, Faceless
06 I’m Not Your Mother, I’m Not Your Bitch
07 Crippling Self Doubt and a General Lack of Self-Confidence
08 Help Your Self
09 Walkin’ on Eggshells
10 Sunday Roast

Samstag, 9. Juni 2018

MASCHA Made My Day! Wie 1 James Bond Song!



 

MASCHA 
Homepage: https://www.facebook.com/maschalol/
From: Wien, Österreich


Anfangs wusste ich überhaupt nicht, was ich von diesem Stück halten sollte. Was singt die da?? Kann das weg? Dann hörte ich genauer hin und packte den Song in meine Erkundungsplaylist, wo Songs hinwandern bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie so gut sind, dass ich sie auf dem Blog präsentiere. Dann grub sich die Nummer bei jedem Hören tiefer in mein Hirn und jetzt bin ich dem postsowjetischen Charme und Witz der in Wien lebenden Ukrainerin MASCHA hoffnungslos erlegen. "Wie 1 James Bond SongMADE MY DAY!

Freitag, 8. Juni 2018

MICHAEL RAULT / It's A New Day Tonight [Review]

In den Siebzigern war die Welt noch in Ordnung! War sie das? Egal, dass was man mit den 70ern verbindet, nämlich 'Love, Peace and Harmony' ist auf jedenfalls der Geist, den der zweite Longplayer "It's A New Day Tonight" des Kanadiers MICHAEL RAULT atmet - ja, das Cover lässt Ähnliches vermuten.


Also am besten eine ähnliche Körperhaltung einnehmen, wie sie der Künstler auf dem Cover seines Albums vorgibt und dann "Dream On" mit dem Album-Opener "I'll Be There" - Damen dürfen sich gerne auch noch ein Blümchen ins Haar stecken.

Herr Rault durchforstet mit einem sicheren Händchen für Geschmack den poppigen Historienladen der Seventies und pickt sich die Sahnestückchen (Big Star, WingsSupertramp) heraus, dann zerstäubt er darüber sein süßes psychedelisches Pulver und serviert es mit frischer Prise, die Riesenhunger auf mehr macht.

Damals, als Supertramp in den frühen 80ern in die Charts vorstießen, fand ich dieses Band in meiner jugendlichen Sturm-und-Drang-Phase mit Kajal unter den Augen und verschmiertem Lippenstift nur gähnend langweilig, hatte aber schon bemerkt, dass wenn man bei der Damenwelt landen wollte, man die Band besser nicht verteufeln sollte ;-).



Heute erinnert mich die Musik von Michael Rault in erster Linie, wegen des Songwritings, an Supertramp - mit denen ich inzwischen auch meinen Frieden geschlossen habe - und in zweiter Linie, wegen der Arrangements, an die Lemon Twigs, weswegen "It's A New Day Tonight" alles, nur nicht langweilig ist.

"I'll Be There" ist ein echter Riff-Hanger, "New Today Tonight" leiht sich Groove & Beat von den Alabama Shakes, "Sleep with Me" ist die perfekte Symbiose aus Lemon Twigs & Supertramp.



Jangle-Pop mit Slacker-Attitüde gibt es bei "Oh, Clever Boy", eine Folk-Hymne für laue Sommerabende ist "Sitting Still", während die anfangs empfohlene Körperhaltung beim magischen "Dream Song" einzunehmen ist. Der "Pyramid Song" ist ein luftiger Sommersong, den man in der Summer-Playlist hinter Mac DeMarco setzen kann, "Out Of The Light" hinter die Lemon Twigs.



Der Wings-Vergleich greift bei "Sleeping & Smiling". Klingt Michael da nicht fast wie Mister Paul McCartney??! Zum krönenden Abschluss gibt es mit "When The Sun Shines " einen über mehr als sieben Minuten dauernden Song, der zum Mitsingen und Bierflaschenkreisenlassen einlädt - bevorzugt am See mit den Füßen im kalten Wasser.

Tracklist:
01 I'll Be There
02 New Today Tonight
03 Sleep With Me
04 Oh, Clever Boy
05 Sitting Still
06 Dream Song
07 Pyramid Song
08 Out Of The Light
09 Sleeping & Smiling
10 When The Sun Shines 




Mittwoch, 6. Juni 2018

RX SOUL Made My Day! Rose Lane!



 

RX SOUL
Homepage: https://www.facebook.com/rxSoulMusic
From: L. A., U.S.A.


Ein junger Künstler - mit dem leider etwas dämlichen Namen RX Soul - aus Los Angeles macht der Straße, auf der er ziemlich viel Zeit verbrachte, eine Liebeserklärung? Ist doch mal was Neues, nicht immer nur an Frauen oder materielle Dinge! Falls es mich mal in die Gegend verschlägt, werde ich mir die "Rose Lane" auf jeden Fall mal näher anschauen - kann aber was dauern so lange ihr den irren Typen mit der Kackfrisur im weißen Haus sitzen habt. MADE MY DAY!

Montag, 4. Juni 2018

QUICK & DIRTY: CONFIDENCE MAN / Confident Music for Confident People

Published: 13.04.2018
Label: Pias Coop/Heavenly (Rough Trade)
Genre: ElectroPop, DancePop, Dancefloor
Country: Brisbane, Australien



Members:
Janet Planet, Sugar Bones, Clarence McGuffie und Reggie Goodchild

Mich hat hirnmäßig noch keine altersspezifische Krankheit erwischt, aber ich kann mich trotzdem nicht erinnern, wann mich zuletzt eine Platte, die hauptsächlich für den Dancefloor konzipiert ist, interessiert hat. Ach doch! Die Basement Jaxx mit ihrem Debüt "Remedy" 1999!

In eine ähnliche Richtung geht es auch bei CONFIDENCE MAN und als weitere Referenz fällt mir noch das Duo The Ting Tings ein, dass 2008 mit "That's not My Name" einen Welthit landete. Menschen, die schon getanzt haben, als es noch keine YouTube-Stars, Blogger und Influencer gab, werden sich auch an Primal Screams "Screamadelica" (1991) oder Deee-Lite (1990) erinnert fühlen.



Dass man von Confidence Man also kein tiefgründiges Konzeptalbum erwarten sollte, dürfte nun eigentlich klar sein, ich kann es aber auch noch mal ganz explizit formulieren: This-is-funny-Dance-Shit-for-the-next-Party! Nicht mehr und nicht weniger.

11 Stücke befinden sich auf dem Album der Australier und wer nicht tanzen kann oder zumindest gerne mit dem Tanzbein zum Beat zuckt, der kann jetzt an dieser Stelle mit dem Lesen aufhören und vergessen, dass es eine Band namens Confidence Man gibt, allen anderen erhalten jetzt einige Informationen über die Band, die zu Beginn ihrer Karriere verschleiert auftrat, weil die männlichen Bandmitglieder auch in anderen Bands spielten und nicht mit dem "Nebenprojekt" Confidence Man in Verbindung gebracht werden sollten.



Bevor aus dem Nebenprojekt eine Band wurde, waren nämlich alle Bandmitglieder im IndieRock-Sektor unterwegs und hatten mit Tanzmusik im klassischen Sinne wenig am Hut - eine Gitarrenband die Tanzmusik macht konnte man sich dann aber schon vorstellen.



Nachdem die Vier als Confidence Man einige rasante Liveshows bestritten hatten, ließ sich nicht länger leugnen, dass das Nebenprojekt den jeweiligen Bandprojekten den Rang abgelaufen hatte, weswegen man sich fortan auf Confidence Man konzentrierte. Es wurden pfiffige Clips passend zu den Songs mit den frechen Texten erstellt und die Fangemeinde wuchs in kürzester Zeit rapide an.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Quartett mit dem bisherigen Konzept sich zu betrinken und Unsinn zu verzapfen kein zweites Album mit irgendeiner Relevanz hinbekommt, wenn man allerdings in Richtung "Out The Windows" geht und wieder eine so fluffige Bassline, wie bei "Boyfriend" ausgräbt, dann könnte doch mehr aus den Ein-Album-Wonder werden.



Tracklist:
01 Try Your Luck
02 Don't You Know I'm In a Band
03 Boyfriend
04 C.O.O.L Party
05 Out The Window
06 Catch My Breath
07 Bubblegum
08 Better Sit Down Boy
09 Sail Boat Vacation
10 All The Way
11 Fascination

Sonntag, 3. Juni 2018

CHROMATICS Made My Day! Black Walls!



 

CHROMATICS
Homepage: https://www.facebook.com/CHROMATICSBAND/
From: Portland, U.S.A.


Endlich mal wieder frisches Futter vom Kult-ElectroDisco-Act Chromatics! Wie der Name schon andeutet, ist "Black Walls" ein Song mit düsterer Atmosphäre zu dem Sängerin Ruth Radelt den frostigen Gesang liefert.
"Black Walls" ist der erste Vorbote aus dem lang erwarteten neuen Album, welches im Laufe des Jahres, natürlich auf Italians Do It Better, veröffentlicht wird. MADE MY DAY!

Freitag, 1. Juni 2018

NEW SONGS Vol. 184: THE BEACHES / T-Shirt ... ARCHIE AND THE BUNKERS / She's a Rockin' Machine ... SUSIE SCURRY / The Elvis Hour ... JESS WILLIAMSON / I See The White


THE BEACHES / T-Shirt

Die beiden Schwestern Jordan und Kylie Miller bilden den Kern des kanadischen Girls-Quartetts THE BEACHES, welches komplettiert wird, durch Leandra Earl (Gitarre, Keyboard) und Eliza Enman-McDaniel (Schlagzeug).

Nach der ersten Singleauskopplung "Money" aus ihrem Debütalbum "Late Show" wurde nun "T-Shirt" ausgekoppelt. Der Song ist unglaublich catchy und ich liebe vor allem den Clip im Seventies-Slade-Gedächtnis-Look.





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ARCHIE AND THE BUNKERS / She's a Rockin' Machine

Im Mai des letzten Jahres hatte ich die beiden O'Connor-Brüder schon einmal vorgestellt, jetzt gibt es ein neues Album namens "Songs From The Lodge" des furiosen Duos, welches mit der knackigen Lead-Single "She’s A Rockin‘ Machine" an den Start geht.

ARCHIE AND THE BUNKERS lassen wie gewohnt die Orgel im Spannungsfeld zwischen Psychedelic und Rockabilly tanzen!




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SUSIE SCURRY / The Elvis Hour

SUSIE SCURRY ist eine klassische Singer/Songwriterin vom australischen Kontinent. 2016 veröffentlichte die in Melbourne lebende Künstlerin ihr Debütalbum "The Grand Magoozi" auf welches nun als neueste Veröffentlichung Ende Juni die EP "The Elvis Hour" folgt, voraus es den Titelsong bereits zu hören gibt. Scurry singt über den Wahnsinn der Welt, die Liebe und das Leben mit wundervollem Schmacht in der Stimme. Besondere Erwähnung gebührt Shez Sheridan der die Steel-Gitarre so schön zum Weinen bringt.




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JESS WILLIAMSON / I See The White

Selbtsfindungs-Folk? Diese ziemlich abtörnende Bezeichnung verpasst ihr Plattenlabel im Pressetext der texanischen Songwriterin JESS WILLIAMSON.  Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, sondern lieber auf die feinsinnigen Botschaften ihrer Folksongs hören. Für den Song "I See The White" gilt das Motto: "Life is messy and wild and sad and ecstatic all at once, and I wanted this song to be the same."




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