Published: 01.06.2018
Label: Dead Oceans
Genre: ElectronicKammerPop, Folktronica
Country: London, Great Britain
Members:
Laura Maling, Mike Lindsay
Es wird die Geschichte erzählt, dass die beiden Künstler sich nach einem Neil Young-Konzert im Juni 2016 in London kennenlernten, wo Lindsay als Support tätig war. Mike fragt Laura, ob sie nicht mal etwas gemeinsam machen möchten, Marling sagt ja, 2 Tage später sind sie im Studio und das Projekt Lump war geboren. Ist doch schön, wenn es auch mal einfach und unkompliziert geht!
Im Deutschen ist ein Lump ja ein Mensch, dem man nicht trauen sollte, einer der nichts Gutes im Schilde führt. Das englische Wort "Lump" bedeutet dagegen Klumpen oder Knoten. Auch eine Beule kann man als "lump" bezeichnen, einen Brocken oder eine Geschwulst und "A lump of money" ist ein Batzen Geld.
Welche Bedeutung Marling und Lindsay im Kopf hatten als sie ihrem Projekt einen Namen gaben ist mir nicht bekannt - sehr wohl allerdings die Geschichte, dass Marlings 6-jähriges Patenkind die Urheberrechte am Namen trägt - aussehen tut das rothaarige Zottelwesen in den Clips ja eher wie der sagenumwobene Yeti als ein Klumpen, aber ein Brocken ist es ja schon :-).
Wie bei seiner Band Tunng, basieren die sieben Stücke (eigentlich nur 6, den Stück Nummer 7 ist ein Credit-Track, bei dem Laura vorliest, wer am Lump-Projekt beteiligt war) des Albums, auf minimalistische Songgerüste, die sich aus dem Folkgenre speisen und mit elektronischen Sounds und/oder orchestraler Instrumentierung arrangiert werden.
Gepaart mit der glasklaren exzellenten und sehr ausdrucksstarken Stimme von Laura Marling funktioniert das Konzept besser als bei Tunng, wo man bei den Songs oft den Eindruck hat, es wurde zu viel gewollt. Lump ist viel weniger Pop, als Alles was die beiden Briten bisher gemacht haben. Lump ist künstlerischer - auch wegen der surrealistischen Texte - und voller magischer Momente, so klingt beispielsweise "Curse Of The Contemporary" als hätten Kate Bush und Laurie Anderson gemeinsame Sache gemacht und "Late To The Flight" als hätten sich Bon Iver und Suzanne Vega liiert.
Das pulsierende "May I Be The Light" und das kratzende "Shake Your Shelter" erinnern mich ebenfalls an Suzanne Vega, und zwar an die 99.9 °F-Phase (1992) in der Vega mit Electronic und sogar IndustrialNoise experimentierte.
Neuesten Hinweisen zufolge steht das yetiartige Wesen als Analogie für das tierische Unterbewusste und das Zufällige. Ob Lump eine einmalige Sache war wird die geplante Tour und die Zukunft zeigen. Außerdem sei mitgeteilt, dass sich die Textzeile "You look like a crooner in crisis" im Song "Late To The Flight" auf niemand geringeren als den hochverehrten Father John Misty bezieht ;-) - jetzt wissen Sie also Bescheid ... auch Sie Hochwürden!
Tracklist:
01 Late To The Flight
02 May I Be The Light
03 Rolling Thunder
04 Curse Of The Contemporary
05 Hand Hold Hero
06 Shake Your Shelter
07 LUMP is a Product (credits)
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