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Dienstag, 31. Juli 2018

FATHERSON Made My Day! Making Waves!



 

FATHERSON 
Homepage: https://www.facebook.com/fathersonband/
From: Kilmarnock, Scotland


Meine Frau sagt immer: "Sport muss sein!" Also schleppe ich mich ab und an in einen Center und kreuze mit einem Freund die Badmintonschläger. Das macht Spaß, ist aber auch immer wieder erschreckend wenn ich die Menschen - meist Frauen - sehe die in einem Glaskasten auf Rädern oder  Trampolinen zu ganz schrecklicher Musik sportlich nach ihren Leistungsgrenzen suchen.
 


Vorschlag: Macht es doch mal zu der Musik des schottischen Trios
FATHERSON, und zwar so ausdrucksstark und leidenschaftlich wie die Tänzerin im Videoclip zu "Making Waves". Dann mache ich auch keine Welle mehr, wenn die Kackmusik bis zum Badmintoncourt schwappt ;-) MADE MY DAY!

Montag, 30. Juli 2018

NEW SONGS Vol. 190: STELLA DONNELLY / Mechanical Bull ... TYSON KELLY / Girl You're So Money ... SAN MEI / Wonder ... NILÜFER YANYA / Baby Luv


STELLA DONNELLY / Mechanical Bull

Liebe Leserschaft, sollte es ihr aktueller Kontozustand zulassen und sie noch nicht die Debüt-EP "Thrush Metal" der Australierin STELLA DONNELLY im Plattenschrank stehen haben, sollten sie sich schnellstmöglich dieses limitierte Kleinod, auf weißem Vinyl gepresst, zulegen.

Von der Songwriterin aus Perth mit den frechen Texten und wundervollen Kompositionen wird man ganz sicher noch viel hören und die limitierte EP wird ganz sicher nicht mehr lange erhältlich sein.




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TYSON KELLY / Girl You're So Money

Kennt jemand die Band King Washington? Mir war die Band aus L. A., die immerhin schon als Support für die Arctic Monkeys unterwegs war, bisher völlig unbekannt. Nun ja, deren Frontmann TYSON KELLY hat sich nun getraut sein Soloding durchzuziehen, weswegen man den Namen seiner bisherigen Band vielleicht direkt wieder vergessen kann.

Das relaxte und leicht psychedelisch angehauchte "Girl You're So Money" ist von der 5-Track-EP "No Signal" und mein Favorit auf Kellys Debüt. Kelly stammt übrigens aus einer Songwriter-Family, den sein Vater Tom Kelly ist der Schreiber von Hits wie "True Colours" (Cindy Lauper) oder "So Emotional" (Whitney Houston).




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SAN MEI / Wonder

Von der Goldküste Australiens, südlich von Brisbane, aus der Stadt Gold Coast, stammt die IndiePop-Band SAN MEI, deren Kopf Sängerin Emily Hamilton ist. Emily ist die Tochter chinesisch-malaysischer und neuseeländischer Eltern, die früh nach Australien auswanderten und ihrer Tochter im frühen Kindesalter Zugang zu einem Klavier ermöglichten. Liebe Eltern, deren Töchter dann doch nicht zur Musik fanden, es kann also auch anders laufen!

Die Band ist zwar gerade erst aus den Startlöchern gekommen - Anfang des Jahres erschien eine EP namens "Necessary" - kann aber mit dem nun nachgelegten "Wonder" eine echte Hitnummer aufbieten, die hochenergetischen SynthiPop mit schweren Gitarrenriffs vermischt und sicher dafür sorgt, dass man von Frau Hamilton noch einiges hören wird.




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NILÜFER YANYA / Baby Luv

Dieses Jahr kommt die heißeste Scheiße einfach aus London! NILÜFER YANYA und ihre Band proben im Stadtteil Peckham im Südosten der britischen Hauptstadt und klingen aufregend anders - wie derzeit anscheinend alle Bands aus Süd-London.

Klang Nilüfer 2016/17 ("Golden Cage" + "Keep on Calling") noch wie die weibliche King Krule-Variante, so hat sich ihr Stil nun anscheinend gewandelt, denn 2018 lässt Nilüfer lieber die Gitarre und weniger die Beats sprechen. Mir gefällt beides ausgesprochen gut! "Baby Luv" stammt von der raren 12-Inch "Do You Like Pain?".

In einem Interview nennt Yanya als Wunschkünstler für eine Zusammenarbeit BadBadNotGood, Angel Olsen und Feist. Geschmack hat sie die Sängerin deren Namen Wasserlilie bedeutet und die Genannten kann man ihrer Musik doch tatsächlich heraushören!







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Freitag, 27. Juli 2018

ACHT EIMER HÜHNERHERZEN Made My Day! Eis auf Ex!



 

ACHT EIMER HÜHNERHERZEN
Homepage: https://www.facebook.com/AchtEimerHuehnerherzen/
From: Berlin, Germany


Eis oder nischt! Irgendjemandem noch nicht dem umgebremsten Charme von
Acht Eimer Hühnerherzen erlegen? Bei diesem Wetter und dem ersten echten Sommer seit gefühlten zwei Millionen Jahren gibt es auf jeden Fall nix besseres als "Eis auf Ex"! Und wer sich dieses erfrischende Debütalbum noch nicht nach Hause geholt hat, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. MADE MY DAY!

Dienstag, 24. Juli 2018

POND Made My Day! Burnt Out Star!



 

POND
Homepage: http://www.pondband.net/
From: Perth, Australia


Hier in good old Germany erleben wir den heißesten Sommer seit 2006, da freut man sich über jede Abkühlung, wie zum Beispiel einen Kopfübersprung in einen kühlen Teich =  engl. POND. Was für eine Einleitung! Die Hitze muss mir das Hirn erweicht haben - vielleicht war Herr Özil ja auch nur zu lange in der Sonne?

Egal, der neue POND-Song liefert 8 Minuten erfrischende Klänge. Nach knapp 3 Minuten plätschert ein einzelner Beat zu den fließenden Keys und nach ca. 5:40 Minuten wird ausgiebig wild herumgeplantscht. Danach abtrocknen nicht vergessen! MADE MY DAY!

Montag, 23. Juli 2018

QUICK & DIRTY: RUEN BROTHERS / All My Shades Of Blue

Published: 01.06.2018
Label: Ramseur Records
Genre: Rock 'n' Roll, Rockabilly, RetroPop, BeatMusic
Country: Scunthorpe, Great Britain



Members:
Henry Stansall, Rupert Stansall

Es ist selten, dass ich eine Band erst durch einen Liveauftritt kennenlerne, denn meistens gehe ich natürlich zu Konzerten, wo ich die Bands kenne und mich höchsten die Supportband, als große Unbekannte erwartet. Bei den RUEN BROTHERS war es aber so, dass ich durch die INTROducing-Konzertreihe (Konzertbericht) auf die beiden Stansall Brüder aus Scunthorpe in Großbritannien aufmerksam wurde.

5 Jahre später nun endlich das Debütalbum "All My Shadess Of Blue", das nur noch wenig vom rohen Sound hat, den die Band damals beim Konzert innehatte. Ebendeshalb war ich beim ersten Hören des von Rick Rubin produzierten Albums ziemlich irritiert und ich gestehe auch etwas verschreckt, denn eigentlich mag ich es, wenn Musik nicht zu sehr auf Hochglanz poliert wird und die ordentliche Portion Dirtyness stand dem Rockabilly-Rock 'n' Roll der Brüder ausgesprochen gut.



Wer also dreckigen Rock 'n' Roll bevorzugt, der darf sich hier ausklinken, denn "All My Shadess Of Blue" ist produktionstechnisch Klavierlack-Rock'n'Roll der oft an Eddie Cochran, nicht selten an Roy Orbison und manchmal an Elvis Presley erinnert. Es hat etwas gedauert, aber mittlerweile hat sich das Fremdeln mit dem Album gelegt und ich kann der Band ihre Weiterentwicklung positiv bescheiden.



Parallelen zu Gossip fallen mir auf, die unter den Händen von Rick Rubin einen ähnlichen Weg nahmen und dann unerwarteter Weise mit "Music for Men" einen Megaseller lieferten. Das wird den Ruen Brothers sicher nicht passieren, dafür ist ihre Musik zu genrebegrenzt und viel zu weit entfernt von dem, was der Durchschnittsmusikhörer heutzutage konsumiert.

Bevor ich mich dem musikalischen Inhalt der Platte widme, muss unbedingt noch erwähnt werden wie liebevoll das Artwork von "All My Shadess Of Blue" sich am Stil der 50/60er-Jahre orientiert. Das beginnt beim damals hippen "Stereo-Zeichen" auf der Frontseite des Covers und endet beim Anti-Static-Inlay. Schmuggelt irgendwer diese Platte in einen Second Hand-Laden, der nur Beat-Musik und Rock'n'Roll-Scheiben führt wird niemanden auffallen, dass eine Schallplatte aus dem Jahre 2018 zwischen den Oldies steht.



Zur Musik: die Verpackung hält, was sie verspricht - Musik, die sich hingebungsvoll der Frühzeit des Rock'n'Roll widmet. Die Zeit in den die Rolling Stones noch ein Beat-Band waren, als man in Kneipen Groschen einwarf, um die Gaststätte mit der eigenen Musikauswahl auf der Jukebox zu beglücken, junge Frauen noch Fräulein genannt wurden und sich die gerade der Pubertät entsprungenen Halbstarken eine Lederjacke anzogen und Gel, damals noch Pomade, ins Haar schmierten.



Ruen Brothers - Walk Like a Man from Fred Perry on Vimeo.

Zwei Songs stechen aus dem gelungenen Debütalbum hervor, das ist die Nummer "Walk Like A Man" die wie ein 1000-mal gehörter Klassiker klingt und sich unter Rubins Händen stark verändert hat und das grandiose"Aces" mit dem die Brüder Rick Rubin als Produzenten gewinnen konnten.

Für Faktensammler: Die Schalgzeugstöcke auf diesem Album wirbelt übrigens der auch nicht gerade unbekannte Chad Smith und der Bandname generiert sich etwas unkonventionell aus den Vornamen der Brüder RUpert und hENry.

Tracklist:
01 Coyotes Of Malibu
02 Walk Like a Man
03 All My Shades Of Blue
04 Make The World Go Away
05 Finer Things
06 An Evening Dreaming
07 Motor City
08 Aces
09 Summer Sun
10 Vendetta
11 Strangers
12 Caller

Sonntag, 22. Juli 2018

WOODEN SHJIPS Made My Day! Already Gone!



 

WOODEN SHJIPS
Homepage: http://www.woodenshjips.com/
From: San Francisco, U.S.A.


Album Nummer 5 des Quartetts Wooden Shjips (sprich: Ships) aus San Francisco wurde am 25. Mai unter dem naheliegende, aber auch anders zu deutenden Namen "V" veröffentlicht. Die andere Deutung ist natürlich V für Victory, was wiederum für Peace steht, was wiederum sehr schön auf das friedvolle in sich selbst ruhende Stück "Already Gone" zutrifft. Peaceful SpaceDroneRock MADE MY DAY!

Freitag, 20. Juli 2018

NEW SONGS Vol. 189: DANIEL BLUMBERG / Stacked + Minus ...WILLIAM FITZSIMMONS / Second Hand Smoke ... DAN LYONS / Gargoyle ... THE GARDEN / Call The Dogs Out


DANIEL BLUMBERG / Stacked + Minus

Herr Blumberg ist 27 Jahre und darf trotzdem schon auf eine ziemlich beeindruckende musikalische Biografie zurückblicken.

Als Teenager bekam er bei XL Recordings mit seiner Band Cajun Dance Party einen Plattenvertrag, dann gründete er 2009 in London Yuck, eine Band, deren beiden erste Alben ich sehr liebe.

2013 verließ er Yuck, versuchte es in anderen Bands, kollaborierte zwischenzeitlich mit Bands wie Low und Lambchop und veröffentlichte nun im Mai 2018, unter seinem bürgerlichen Namen DANIEL BLUMBERG, das Album "Minus" auf dem er wesentlich sanftere Klänge anstimmt, als er es bisher auf seinem musikalischen Lebensweg getan hat. Leise aber "very fein", wie wir hier zu sagen pflegen ;-).






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WILLIAM FITZSIMMONS / Second Hand Smoke

Das Schicksal ist tatsächlich ein mieser Verräter! Singer/Songwriter WILLIAM FITZSIMMONS spielt mit einem Freund sein achtes Album "Mission Bell" ein. Dann kehrt er nach Hause zurück, wo ihm seine Frau offenbart, dass sie mit eben jenem Freund in der Kiste gelandet ist.

Herzlichen Glückwunsch und was nun?

Fitzsimmons lässt sich scheiden, will von den aufgenommenen Songs eigentlich nichts mehr wissen, entscheidet sich dann aber um und versucht das Album mit einem neuen Produzenten doch noch zu retten. Sollten alle Songs die Güteklassen von "Second Hand Smoke" besitzen, hat sich der innere Kampf auf jeden Fall gelohnt. Das Album erscheint nun am 21. September.




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DAN LYONS / Gargoyle

Dieser Mann ist als Schlagzeuger - da saß er vor Kurzem noch bei Misty Miller - definitiv am falschen Platz! Vielleicht steht DAN LYONS ja eine ähnliche Karriere wie dem einst ebenfalls als Schlagzeuger umtriebigen Father John Misty eine fette Solokarriere ins Haus.

Ich bin vom spröden und rauen Charme von "Gargoyle" jedenfalls hingerissen und wünsche dem Londoner, der bereits auch mit der Fat White Family, spielte und Bands wie The Libertines, Childhood und Goat Girl supportete alles Gute auf seinem weiteren Lebensweg - und das meine ich wirklich so!




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THE GARDEN / Call The Dogs Out

Gaaanz seltsame Musik und gaaanz schräge Band. Bei THE GARDEN, einem Duo aus Kalifornien, schillert unter der Songoberfläche immer ein Stück weit der Wahnsinn durch. Das klingt mal nach Janes Addiction wie bei "Call The Dogs Out", oder aber nach The Cure, Cabaret Voltaire oder The Prodigy oder eben doch gaaaanz anders.

Hinter The Garden und den diversen Masken verbergen sich die Zwillinge Wyatt und Fletcher Shears die auch schon mal als Models über die Laufstege der Welt wackeln. In Wahrheit sind die beiden aber echte Horrorclowns, die auf ihrem dritten Album "Mirror Might Steal Your Charm" wie Berserker durch die Popgeschichte wüten.




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Mittwoch, 18. Juli 2018

SKELETON SKIES Made My Day! Back to Nowhere!



 

SKELETON SKIES
Homepage: http://skeletonskies.com/
From: Berlin, Germany


2012 startete Multi-Instrumentalist 
Jorma Ruben nach seiner Rückkehr aus London, wo er 6 Jahre verbrachte, in Berlin das Projekt SKELETON SKIES, welches 2014 mit der EP "Times/Tiedes" debütierte.

Im Laufe der Jahre, in denen weitere EPs veröffentlicht wurden, 
entwickelte sich das Projekt zu einer 5-köpfigen Band, die nun am 25. Juli das Album "Marie Antoinette" veröffentlicht und mit dem von afrikanischer Rhythmik getragenen Song "Back to Nowhere" ein starkes akustisches Vorabsignal setzt. MADE MY DAY!

Montag, 16. Juli 2018

QUICK & DIRTY: ELEANOR FRIEDBERGER / Rebound

Published: 04.05.2018
Label: Frenchkiss Records (Membran)
Genre: IndiePop, Singer/Songwriter
Country: Ulster County, N. Y. / U.S.A.



Members:
Eleanor Friedberger

Frau FRIEDBERGER und ich haben ein besonderes Verhältnis, auch wenn ELEANOR davon überhaupt nichts weiß! Ich habe mir nämlich ihre letzte Platte "New View" 2016 bei meinem ersten und bisher einzigen New York Aufenthalt gekauft, und obwohl ich einen ganzen Sack voll Vinyl erbeutete, ist für mich diese großartige Reise auf immer mit Friedbergers drittem Soloalbum verbunden. Denke ich an N. Y. denke ich an Eleanor - falls ich mal ein Buch schreibe, wäre das ein schöner Titel.

Jetzt erschien mit "Rebound" das vierte Album der in Oak Park in Illinois geborenen Künstlerin, die vor ihrer Solokarriere bereits mit ihrem Bruder mehr als 10 Jahre in der Band The Fiery Furnaces musizierte und wahrscheinlich die einzige Frau ist, die bei zwei Musikern so großen Eindruck hinterließ, dass sie ihr jeweils einen Song widmeten. Der weniger bekannte dürfte "Anything You Want" von Britt Daniel von Spoon und der bekanntere "Eleanor put yout Boots on" von Alex Kapranos Frontmann von Franz Ferdinand sein. Witzig, dass Eleanore auf ihrem neuen Album nun einen Song hat, der doch tatsächlich "Make Me A Song" heißt ;-).



Orientierte sich Album Nummer Drei "New View" am poppigen Folk des ersten Albums ("Last Summer", 2011), so orientiert sich "Rebound" wieder eher am intelligenten Pop, wie ihn Friedberger 2013 auf ihrem zweiten Album "Personal Record" zum Besten gab - ist aber doch ganz anders.

"Rebound" handelt von Erlebnissen und Erkenntnissen in Griechenland, wo sich Friedberger nach einer Tournee und dem unfassbaren Ergebnis in der US-Wahl 2016 hin begab, um Abstand zu gewinnen und neue Kräfte zu sammeln. Man empfahl ihr zum Tanzen einen Club namens Rebound, wo man lustvoll der Gothic-Disco der 80er frönte und wo ein DJ-Set niemals ohne Joy Division oder The Cure auskommen konnte - laut Friedberger ein Club mit spärlicher Beleuchtung und kein sehr freundlicher Ort.



Da das neue Album nun trotzdem den Namen des Clubs trägt, liegt folgerichtig die Vermutung nahe, dass dieser Retrosound Friedberger Songwriting beeinflusst haben könnte. Und tatsächlich lassen sich derartige Referenzen aus den Songs heraushören. Allerdings nur unterschwellig, denn Eleanor gelingt es, dass "Rebound" zwar den 80er Jahre GothicPop rezitiert, aber doch leichtfüßig daherkommt und musikalisch nicht sooo weit von ihren bisherigen Alben entfernt liegt.



Was wiederum umso erstaunlicher ist, weil Friedberger im Vergleich zu den vorherigen Alben einige Dinge anders angegangen ist. So spielte sie die Demos im Alleingang ein und holte sich erst in einem sehr späten Stadium des Albums Feedback von Freunden und Musikern, außerdem schrieb sie, entgegengesetzt zu ihrer bisherigen Arbeitsweise, erst die Melodien und kümmerte sich dann um die Texte. Normalerweise schreibt Eleanor, wie sie in einem Interview verlauten lies, Texte um sich oder die Zuhörer zu amüsieren, nach dem vermaledeiten Herbst 2016 hatte sie aber das Bedürfnis Texte zu schreiben, die für den einzelnen Zuhörer ganz explizit etwas bedeuten könnten.

Und dann erwarb sie im Dezember 2016 ein Casio-Keyboard, was ihr eigentliches Vorhaben, ein rockigeres Album zu machen, ad acta legte, denn das Keyboard wurde zum prägenden Instrument auf "Rebound".

Fazit: ein etwas anderes Friedberger-Album, aber doch ein typisches Friedberger-Album, bei dem sich die heimlichen Hits gaaaanz langsam herausschälen.

Tracklist:
01 My Jesus Phase
02 The Letter
03 Everything
04 In Between Stars
05 Make Me A Song
06 Nice To Be Nowhere
07 It's Hard
08 Are We Good
09 Showy Early Spring
10 Rule Of Action

Donnerstag, 12. Juli 2018

NEW SONGS Vol. 188: OTTAWA / Strangers ... MILLER BLUE / Rhythm In The Dance ... ERIKA WENNERSTROM / Extraordinary Love ... THE VRYLL SOCIETY / Light At The Edge Of The World


OTTAWA  / Strangers

Einerseits ziemlich am Mainstream-Rock orientiert, andererseits aber doch verdammt druckvoll vorgetragen, sodass man stellenweise sogar an Kings of Leon und die Foo Fighters denken darf. Ist also schon in Ordnung, was OTTAWA aus Cleveland da als Ersten von insgesamt sechs für den Sommer angekündigten neuen Songs an den Start schickt.

Ottawa sind Dale DeLong (Gesang), Tim Czajka (Gitarre), Jeremy Barnes (Bass) und Will Hooper (Gitarre & Background-Gesang)




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MILLER BLUE / Rhythm In The Dance

Moderner RNB, der trotzdem nicht abgehangen klingt, wie 90% der Songs dieses Genres, welche die Radiosender weltweit verstopft?

Mr. MILLER BLUE, bürgerlich Benjamin Joseph Edwards, ist Engländer, was unschwer zu hören ist, und ihm gelingt tatsächlich beim Song "Rhythm In The Dance" das Kunststück, dass man gleichzeitig an Drake, Erykah Badu, The Streets und James Blakedenkt. Fluffige Nummer, die elegant zwischen RNB, HipHop und JazzVibes tänzelt und das Leben feiert - kann man ruhig auch mal machen ;-).




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ERIKA WENNERSTROM / Extraordinary Love

Seit 2003 ist ERIKA WENNERSTROM die Frontfrau der amerikanischen Indie-Rockband Heartless Bastards. Auf 5 Alben hat es die Band gebracht, der internationale Durchbruch blieb dem Quartett aus Ohio aber bisher verwehrt.

Nun erschien im März dieses Jahres ihre erste Soloplatte "Sweet Unknown" und auf dieser gelingt es Wennerstrom das Songwriting so zu verbessern, dass es ihrem Solodebüt spielend gelingt, die fünf Alben ihrer Band, die in der Heimat nicht unerfolgreich waren, zu übertrumpfen. Bestes, aber nicht einziges Beispiel: "Extraordinary Love".




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THE VRYLL SOCIETY / Light At The Edge Of The World

Wunderschöne psychedelische Popmusik, näher an den frühen Tame Impala als an den ebenfalls britischen Temples macht das Quintett THE VRYLL SOCIETY aus Liverpool.

"Light At The Edge Of The World" ist ein Ohrwurm mit hymnischem Refrain und allem, was das Herz des Neo-Psychedelicers schneller schlagen lässt.

Das Debütalbum "Course of the Satellite" soll am 10. August auf Deltasonic Records erscheinen und mit 11 Titeln an den Start gehen. Neben "Light At The Edge Of The World"" findet man darauf auch "A Perfect Rhythm", den Song, welcher der Band auch schon einen Auftritt beim Glastonbury-Festival bescherte.




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Mittwoch, 11. Juli 2018

PRINCESS CHELSEA Made My Day! I Love My Boyfriend!



 

PRINCESS CHELSEA
Homepage: http://princesschelsea.lilchiefrecords.com/
From: Auckland, New Zealand


NEIN! Der erste Eindruck des Mikros täuscht! Das ist ein Barbie-Mikrofon und kein Sex-Toy! Warum auch, schließlich singt
 PRINCESS CHELSEA (alias Chelsea Nikkel) aus Neuseeland darüber, wie sehr sie ihren Boyfriend liebt. Oder?

Wenn man genau hinhört, geht es darum, dass man, obwohl man in einer Beziehung ist, sich zu einer Person hingezogen fühlt. Manchmal mag ich Kitsch und Princess Chelsea und "
Love My Boyfriend" sind herrlich kitschig. MADE MY DAY!

Montag, 9. Juli 2018

QUICK & DIRTY: BODEGA / Endless Scroll

Published: 06.07.2018
Label: What'S Your Rupture (Rough Trade)
Genre: IndieRock, AlternativeRock, NewWave, ArtRock, PostPunk
Country: New York, U.S.A.



Members:
Ben Hozie, Nikki Belfiglio, Montana Simone, Heather Elle, Madison Velding-VanDam

"How Did This Happen?!" heißt der erste Song mit dem die New Yorker Band BODEGA ihr Debütalbum "Endless Scroll" beginnt, auf welchem sie anschließend versucht, auf insgesamt 14 Songs, die aktuelle Sozial-, Kultur-, Gesellschafts- und Politiklage in einem PostPunk-Entwurf zu erläutern.

Das klingt mal nach den Parquet Courts, wie beim frechen Liebeslied "Jack in Titanic", welches selbstredend auf den Hollywoodschinken anspielt oder aber nach den englischen Schimpfspechten Sleaford Mods ("Name Escape") oder gar nach Thurston Moore, ("Boxes For The Move").



Bei diesen Referenzen lässt es sich schon erahnen, dass dem Quintett mit "Endless Scroll" ein ziemlich großer Wurf geglückt ist. Wer daran womöglich auch keinen geringen Anteil trägt, ist Austin Brown von den Parquet Courts, der das Album eigentlich exakt so produzierte, wie das PQ-Durchbruchsalbum "Light Up Gold" aus dem Jahr 2012 klingt. Das Witzige daran ist, dass die Parquet Courts sich ja mit ihrem von Danger Mouse produzierten aktuellen Album "Wide Awake" ein gutes Stück von dieser "rohen" Produktionsweise entfernt haben.



Für Bodega ist dieser Rohschliff aber aktuell genau der richtige, da die rebellischen, meist vom Bass getriebenen, gerne auch zynischen Songs genauso klingen als sähe man die Band gerade live in einem kleinen dunklen Club, wo die Energie und Kraft der Band gerade auf das Publikum überspringt. Ich gestehe in einem Club mit gutem Tontechniker an den Reglern ;-).



Neben der Produktion und dem Songwriting besticht außerdem die ausgesprochene Vielseitigkeit, welche die Band an den Tage legt. Das beginnt damit, dass sich Ben Hozie und Nikki Belfiglio als Sänger am Mikro abwechseln und mit ihren so unterschiedlich markanten Stimmen dafür sorgen, dass neben Gang of Four (besonders bei "I Am Not A Cinephile") auch The Slits (besonders bei "Margot") ans Hinterstübchen klopfen, wenn man dem Album lauscht.

Außerdem sind die Songs, wie es sich in der Tradition des Punk gehört, fast immer knackig kurz, das brillante "I Am Not a Cinephile" bleibt sogar unter einer Minute und über die stilistische Bandbreite hatte ich mich ja eingangs bereits geäußert, kann aber den Referenzen guten Gewissens auch noch The B-52's, Wire, Le Tigre und Devo hinzufügen. Das Bühnenoutfit orientiert sich allerdings eher an Arcade Fire ;-). Jetzt ist es aber gut!

Na gut, noch meine Favoriten: "How Did This Happen?!" + "I Am Not a Cinephile" +"Gyrate" + "Jack In Titanic" + "Charlie". Jetzt ist aber wirklich gut!!



Tracklist:
01 How Did This Happen?!
02 Bodega Birth
03 Name Escape
04 Boxes For The Move
05 I Am Not a Cinephile
06 Can't Knock The Hustle
07 Gyrate
08 Jack In Titanic
09 Margot
10 Bookmarks
11 Warhol
12 Charlie
13 Williamsburg Bridge
14 Truth Is Not Punishment

Freitag, 6. Juli 2018

SLOTHRUST Made My Day! Peach!



 

SLOTHRUST 
Homepage: http://www.slothrust.com/
From: Los Angeles,  U.S.A.


Am 14. September erscheint das vierte Album "The Pact" von
SLOTHRUST. Als Aperitif gibt es ein leckeres Früchtchen namens "Peach". Wie gewohnt lebt es vom eindringlichen Gesang von Leah Wellbaum und von krawalligen Gitarren, die an Riffs zerschellen.

Auf "
The Pact" soll sich die Band, zu der noch Schlagzeuger Will Gorin und Bassist Kyle Bann gehören, auch in neue Gefilde wagen, so soll es sogar R&B-Grooves zu hören geben! Vorbilder des Trios bleiben aber natürlich Bands wie The Smashing Pumpkins, Pixies oder PJ Harvey. MADE MY DAY!

Mittwoch, 4. Juli 2018

QUICK & DIRTY: KHRUANGBIN / Con Todo El Mundo

Published: 26.01.2018
Label: Night Time Stories
Genre: Alternative Beats, Oriental Surf Sound, Erotic Surf, WorldMusic, TripHop
Country: Houston, Texas/ U.S.A.



Members:
Laura Lee (Bass), Mark Speer (Gitarre), Donald Johnson (Schlagzeug)

War ich 2015 in einem von der Außenwelt abgeschnittenen Fleckchen Erde bei den Pygmäen zu besuch? Ein ganzes Jahr?? Oder warum zur Hölle ist mir das Debütalbum "The Universe Smiles Upon You" von KHRUANGBIN durch die Lappen gegangen? Ja, Weltmusik ist eigentlich nicht so mein Ding, aber das, was das Trio aus Houston mit Schlagzeug, Bass und Gitarre austüftelt ist auch nur am Rande als solche zu bezeichnen.

Wenn nicht Weltmusik, was dann? Der Sound speist sich zwar aus orientalischen und fernöstlichen Einflüssen, aber auch aus Psychedelic, SurfRock, Funk, Soul und Disco. Was dabei herauskommt, klingt erstens, als wäre es in einer Zeitlupenschleife gefangen und zweitens, eben nicht nur exotisch, sondern sehr erotisch. Würde es heute noch Softsexfilmchen wie "Bilitis" geben, dann würde ich Khruangbin sofort für den Soundtrack eines solchen Filmchens nominieren.



Aber neben aller Erotik lässt es sich zu "Con Todo El Mundo", was so viel bedeutet, wie "Mit der ganzen Welt" auch wunderbar relaxen. Der Groove ist immer sehr "Laid back" - außer vielleicht bei der Disco-Funk-Nummer "Evan Finds the Third Room "- und der Flow des Albums unendlich sanft und von einer Trägheit geprägt, die mich gerne auch an "Sex in der Wüste" von Ideal erinnert. "Jeder denkt das Eine, doch dafür ist's zu heiß!"



Ich bin mir ziemlich sicher, dass es den Flow dieses Albums ausmacht, dass die Band auf Vocals so gut wie ganz verzichtet. Wenn es zu Gesangseinlagen kommt, dann dienen diese, wie beispielsweise bei "Como Te Quiero" eher der Lautmalerei, als das "wichtige" Lyrics verbreitet werden sollen.



Alles was ich bisher geschrieben habe hört sich nun eigentlich so an, als wäre "Con Todo El Mundo", die ideale Fahrstuhlmusik - also unaufdringlich und unauffällig - aber das Erstaunliche ist, dass sie gerade das nicht ist. Trotz aller Zurückgenommenheit und trotz des Verzichtes auf Effekthascherei wird man unweigerlich aufmerksam auf den Sound von Khruangbin. Legen Sie die Platte doch einfach mal auf, wenn Sie Gäste haben und Sie werden sich wundern, dass Menschen, die sonst nie auf die Musik die da im Hintergrunds läuft aufmerksam werden, Sie fragen, was für eine Musik da gerade läuft ;-).

Damit Sie dann noch ein Bisschen was zu erzählen haben einige Fakten zum Trio:

- Der Bandname Khruangbin ist eine Transliteration des thailändischen Wortes für Flugzeug (= เครื่องบิน)

- Auf dem ersten Album "The Universe Smiles Upon You" ist eine der Hauptinspirationsquellen der Thai-Funk der Sixties, während auf dem aktuellen Album besonders persische Musik ("Maria También") den Sound prägt.

- Das Trio besteht aus Mark Speer an der Gitarre, Laura Lee, zuständig für die wunderbaren Bassläufe und Donald Johnson am Schlagzeug.

- Den Durchbruch schaffte die Band 2014 als Support für Bonobo, der Khruangbin dann auch auf seiner Songzusammenstellung für die beliebte "Late Night Tales"-Compilation-Reihe präsentierte und deren Bekanntheitsgrad so weiter steigerte.

Guten Flug!



Tracklist:
01 Como Me Quieres
02 Lady and Man
03 Maria También
04 August 10
05 Como Te Quiero
06 Shades of Man
07 Evan Finds the Third Room
08 A Hymn
09 Rules
10 Friday Morning

Montag, 2. Juli 2018

HOUSEHATS Made My Day! I've Been Broken!



 

HOUSEHATS 
Homepage: https://soundcloud.com/househats
From: Melbourne, Australia


Dass ich seit Februar dieses Jahres diese Australier mit dem singenden Schlagzeuger 
Joshua De Laurentiis auf dem Radar habe, wissen eifrige Leser dieses Blogs. Auch der neueste Song "I've Been Broken" macht mir wieder Freude und das zerstörerische Video ist ja mal richtig professionell! Ich bin mir ganz sicher, von den HOUSEHATS, wird man noch einiges hören! Außerdem widme ich den Song den Teams aus Deutschland, Spanien, Portugal, Argentinien und allen sonstigen Frühzeitignachhausefahrerteams der Fußballweltmeisterschaft. MADE MY DAY!

Sonntag, 1. Juli 2018

NEW SONGS Vol. 187: JON SPENCER / Do The Trash Can ... MENACE BEACH / Black Rainbow Sound... VILLAGERS / A Trick of the Light ... NADINE / Pews


JON SPENCER / Do The Trash Can

Herr Spencer macht wieder Krach in der Garage! Dieses Mal allerdings ohne die Blues Explosion! Klingt aber ziemlich genauso als würde er mit der Blues Explosion musizieren - also gut.

Von mir aus kann JON SPENCER Musik machen, unter welchem Pseudonym er will, ob Boss Hog oder mit Heavy Trash, Hauptsache es klingt so, wie es klingt.

Das Album mit den Hits soll im Frühherbst erscheinen - schon auf die Merkliste gesetzt :-).




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MENACE BEACH / Black Rainbow Sound (feat. Brix Smith) 

Das dritte Album "Black Rainbow
Sound" von MENACE BEACH steht ab dem 31. August in den Läden.

Vorneweg gibt es den Titeltrack des Albums, der aufgrund der omnipräsenten Keys deutlich elektrifizierter wirkt, als alles was die Band bisher veröffentlicht hat. Fein und sehr hypnotisch, grenzt schon fast an den Drone-Sound des Moon Duos, aber ich hoffe, dass die Band auf "Black Rainbow
Sound" dann doch auch wieder einige Riffs einstreut.




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VILLAGERS / A Trick of the Light

Der Ire Conor O'Brien ist einer der wenigen Menschen, der es mit seiner Musik schafft, bei Konzerten selbst die betrunkenste Dumpfbacke zum Schweigen zu bringen, so ergreifend trägt er seine höchst emotionalen Songs vor.

2016 gab es mit "Where Have You Been All My Life?" eine eindrucksvolle Werkschau bei der Conor seine Songs neu arrangierte, das letzte reguläre Album "Darling Arithmetic" erschien bereits 2015, es war also höchste Zeit, dass VILLAGERS mit neuem Songmaterial aufwarten.

Die Lead-Single "A Trick of the Light" zum im September erscheinenden Album "The Art Of Pretending To Swim" lässt keine Befürchtungen zu, dass O'Brien irgendwelche schlimmen Neuheiten im Villagers-Kosmos einführt.



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NADINE / Pews
Verstörendes Video und seltsame Musik die Leadsängerin Nadia Hulett zusammen mit Julian Fader und Carlos Hernandez unter dem Namen NADINE basteln.

Alle drei sind keine Newbies im Popzirkus. Nadia musiziert bei Phantom Posse und die beiden Herren musizieren bei Ava Luna, beides sind Bands, die mit gängiger radiotauglicher Popmusik nur wenig am Hut haben, wogegen man sich beim neuen Bandprojekt durchaus vorstellen kann, dass "Pews" zu später Stunde durch den Äther rauscht.

Das Debütalbum "Oh My", der Band aus Minneapolis/New York erschien bereits im Januar 2018 und hätte es durchaus verdient ein paar mehr Zuhörer zu finden.




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