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Freitag, 27. Februar 2015

SOKO / My Dreams Dictate My Reality

Soeben - heute am 27. Februar - erschien das zweite Album der zur Platinblondine mutierten Französin SOKO. Welch große Stücke ich auf die im amerikanischen Exil lebende Sängerin halte, habe ich zuletzt in den News Vol. 79 kund getan.

Wie dort bereits zur Vorab-Single "Who Wears The Pants??" zu lesen war, hat sich einiges verändert an SoKo - am Äußeren und an ihrer Musik - und "My Dreams Dictate My Reality " bestätigt diese Feststellung auf ganzer Ebene.

Der Sound ist nicht mehr (nur) zerbrechlich, sondern düster, unglaublich düster. Song Nummer 9. "Peter Pan Syndrome" klingt wie die weibliche Version von Robert Smiths Dunkel-Epos "Pornography" aus dem Jahre 1982.

Überhaupt lassen sich ziemlich viele Vergleiche zu den unterschiedlichsten Alben aus der Cure-Diskographie ziehen. So überschlägt sich beispielsweise bei "Temporary Mood Swings" die Stimme wie beim Cure-Klassiker "The Love Cats" und die flächigen Keys in "Visions" könnte man der "Seventeen Seconds" Phase zuordnen. Wenn man dann noch hört, dass sich SoKo niemand geringeren als Ross Robinson als Produzenten erkoren hat, der neben vielen anderen auch das 2004er Album von The Cure produzierte, wird deutlich, wie gewollt dieser Stilwechsel zum 80s-Gothic ist.


SOKO -- Who Wears The Pants von SOKO

Erstaunlich ist, wie gut der Französin dieser Wandel gelingt, ohne dass sie an Profil verliert. Jeder Song ist ganz klar ein SoKo-Song und zeigt er noch so viele Referenzen aus der Musikgeschichte auf.
Was allerdings zweifelhaft scheint, ist, ob die junge Dame wirklich in Frieden kommt, wie der Einstiegssong "I Come In Peace" ihres Albums behauptet, denn die Texte und Songtitel des Albums sind nicht weniger düster wie die Musik, mit der sie diese transportiert. Beispiele neben den bereits genannten Songtiteln gefällig? "Ocean of Tears", "Bad Poetry", "Lovetrap". Wäre der Albumtitel "I see a Darkness" nicht schon belegt ...



Der geliebte SPEX spricht in seiner Rezension des Albums von einer Frau mit Psychosen und erinnert mich dabei an einen anderen schweren Patienten, was ein Zufall, dass genau dieser Patient bei zwei Songs auf "My Dreams dictate my Reality" mitgewirkt hat. Treue Blogleser ahnen es, es handelt sich um keinen geringeren als den LoFi-Genius Ariel Pink, der sich bei "Monster Love" und "Lovetrap" auf ein Patientenbündnis einlässt.

Bei "Monster Love" haben sich zwei wirklich Andersartige getroffen und gemeinsam ein Liebeslied über ein Monster auf der Suche nach Liebe geschrieben. Das Low-Budget-Video zum Song wurde von SoKo mit einer VHS-Kamera gedreht und im zweiten Teil des Clips ist der Song "I Just Want to Make It New With You" aus dem Debüt-Album "I thought I was an Alien" zu hören. Wer schon immer mal ein ziemlich haariges Etwas beim Date mit einer Meerjungfrau sehen möchte, sollte schnell auf das weiße Dreieck klicken.



Der zweite Kooperationssong "Lovetrap" klingt sehr deutlich nach Ariel Pink und ist ein Duett der beiden. Gewohnt nerdig und eigenartig, aber natürlich "very fein" wie man hier gerne zu sagen pflegt. Wie man mittlerweile hört, ist SoKo allerdings nicht mehr sehr gut auf ihren Freund zu sprechen, da er eigentlich das Album abmischen sollte, aber irgendwie nie im Studio erschien, wo Soko mit Ariel Pink Bandmember Kenny Gilmore auf ihn wartete [Details im lesenswerten Soko-Interwiew von INTRO] . Schließlich übernahm, nachdem Ariel unzählige Deadlines sausen lies, Gilmore den Job und ich attestiere ihm hiermit: Good job Kenny!

Gleiches gilt natürlich für SoKo, die ein herrausragendes Dunkelwerk abgeliefert hat und der ich nur verdammt übel nehme, dass sie die närrische Stadt mit dem Dom immer bei ihren Touren stiefmütterlich behandelt.

... und für all jene, die mit Wehmut die "alte" SoKo vermissen, sei als Anspieltipp die letzte Nummer "Keaton's Song" ans Herz gelegt. Seufz - aber eigentlich doch nicht.

Montag, 23. Februar 2015

NEW SONGS Vol. 84: DEATH CAB FOR CUTIE ... SUFJAN STEVENS ... BILDERBUCH ... JONATHAN JEREMIAH

DEATH CAB FOR CUTIE / Black Sun ... SUFJAN STEVENS / No Shade in the Shadow of the Cross ... BILDERBUCH / OM ... JONATHAN JEREMIAH / Wild Fire

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DEATH CAB FOR CUTIE / Black Sun


Die Mannen um Benjamin „Ben“ Gibbard, alias DEATH CAB FOR CUTIE offerieren Track Nummer 1 vom demnächst erscheinenden achten Album "Kintsugi". "Black Sun" ist eine sehr reife IndieRockballade, die perfekt ins Portfolio der Band passt. Zurückgenommene Keys, akzentuierte Drums und immer wieder an der richtigen Stelle schöne Gitarren-Soli.

Perfekt zum Thema des Songs - die Hilflosigkeit in manchen Situationen, wo man gnadenlos hinter den eigenen hochgesetzten Ansprüchen zurückbleibt - passt das sehr cineastische im Tarantino-Style gedrehte Video bei dem die Bandmitglieder als Filmcrew agieren.

Als Bonus für alle Textfetischisten gibt es auch ein offizielles, ebenfalls sehr ästhetisches Lyric-Video.





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SUFJAN STEVENS / No Shade in the Shadow of the Cross

Und Mama hat doch recht, was lange währt, wird endlich gut! Das famose Album "The Age of Adz" von SUFJAN STEVENS ist tatsächlich schon 5 (!) Jahre alt und die ganzen elektronischen Spielereien und Kollaborationen, die danach folgten, waren mit viel Wohlwollen interessant, aber ganz sicher nicht das Futter, wonach sich die Fangemeinde des US-Singer/Songwriters wirklich sehnt.

War "The Age of Adz" noch ein hochkreativer Hybrid aus Indie und Electronic, so hat Sufjan zumindest für den ersten neuen Song seines für 2015 angekündigten Albums "Carrie & Lowell" sich auf seine Wurzeln im traditionellen Folk besonnen und die Stromkosten minimal gehalten. Herausgekommen ist mit "No Shade in the Shadow of the Cross" ein sensibles leises Meisterwerk von der Güteklasse eines Conor Oberst - also HighEndFolk!


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BILDERBUCH / OM

Wird Kremsmünster in Oberösterreich der Nabel deutschsprachiger Rapmusik? Ist das überhaupt DeutschRap, was BILDERBUCH da fabrizieren? Warum kommen eigentlich in letzter Zeit so viele tolle Bands aus Österreich? Und warum sind die alle so originell und anders? Ist es die bessere Luft in Österreich? Das politische Klima? Der Schmäh? Die Berge? Warum nur können Bands wie Ja, Panik, Der Nino aus Wien, Wanda oder eben Bilderbuch so virtuos mit der deutschen Sprache umgehen und diese dann auch noch in originelle Töne quer durch die Musikgenres verpacken?

Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, obwohl ich bei so einem komischen Test auf Facebook herausbekommen habe, dass ich eigentlich in Wien leben müsste. Also liebe Österreicher, was zur Hölle macht euch so Besonders!!


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JONATHAN JEREMIAH / Wild Fire

Sein erstes Album "A Solitary Man" war toll, sein zweites Album "Gold Dust" hatte nur noch einen guten Song. Irgendwie immer alles nach Schema-F und zu viel auf Nummer sicher gesetzt, böse Zungen sprachen sogar von Mainstream-Kack!

"Wild Fire" macht mich nun aber doch wieder sehr neugierig auf das dritte Album von JONATHAN JEREMIAH Album. Absolut exzellente Hookline - die Stimme des Briten ist ja sowieso eine Bank - und ein Refrain, der wie mit Sekundenkleber aufgetragen sofort im Ohr klebt, ohne zu nerven.

Fazit: Mit "Wild Fire" hat Jeremiah mein Herzchen für ihn wieder entzündet.


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Mittwoch, 18. Februar 2015

NEW SONGS Vol. 83: LOVE A ... HOT CHIP... SCOTT MATTHEW ... THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE

LOVE A / 100.000 Stühle leer ... HOT CHIP / Huarache Lights ... SCOTT MATTHEW / Ruined Heart ... THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE feat. SOKO / Philadelphie Story

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LOVE A / 100.000 Stühle leer


Endlich mal wieder was Erfreuliches in Sachen DeutschPunk! LOVE A stehen in den Startlöchern für Album Nummer Drei "Jagd und Hund", welches am 27.03. erscheint. Als ersten Knochen bekommt die hungrige Meute den Song "1000 Stühle leer" hingeworfen. Und was soll man anderes sagen, das Leckerchen ist von gewohnt hoher Qualität - der verwöhnte Vierbeiner würde wohl sagen BARF statt Dosenfutter.

Tolles Video, toller Text, tolle Band. Man muss nicht alles mögen, LOVE A aber schon. Und richtig, ändern muss man nicht alles, zumindest nicht, wenn es so gut ist wie LOVE A.



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HOT CHIP / Huarache Lights

Im Mai erscheint das sechste Album "Why Make Sense?" der Londoner Band HOT CHIP, die es wie nur wenige beherrscht, elektronische Tanzmusik mit Elementen aus dem Indie-Sektor zu verbinden.

Der erste Appetithappen aus dem hoffentlich wieder etwas schmackhafterem Longplayer ist raus - die letzten beiden Alben "In Our Head" (2012) und "One Life Stand" (2010) waren eher Durchschnitt - und "Huarache Lights" lässt zu hoffen wagen, dass die Band wieder zur Stärke der ersten beiden Alben zurückfindet. Groovt auf jeden Fall höllisch und hat ein paar nette Ideen im eigentlich monotonen Rhythmus versteckt. Fein, fein!


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SCOTT MATTHEW / Ruined Heart

Sollte mal wieder jemand auf die Idee kommen einen Sandalen-Film über Jesus von Nazareth zu drehen, dann sollte er als Hauptdarsteller unbedingt SCOTT MATTHEW den sensibelsten Songwriter Australiens ins Auge fassen. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, man könnte den kompletten vierstündigen Monumentalstreifen mit Songs aus Scotts Feder bestücken.

Aber das ist Zukunftsmusik. Wahr ist, dass Scott tatsächlich Songs für den Soundtrack zu einem philippinisch-deutschen Drama vom Enfant terrible des Philippinischen Kinos Khavn beisteuert. Der Film kommt unter dem gleichen Namen, "Ruined Heart", im März diesen Jahres in die deutschen Programmkinos und neben Scott Matthew haben noch weitere erlesene Interpreten (z. B. Stereo Total) mit am Soundtrack gearbeitet. Das nächste Matthew-Album "This Here Defeat", including "Ruined Heart" erscheint am 20. März.



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THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE feat. SOKO / Philadelphie Story

Der Boss vom BRIAN JONESTOWN MASSACRE, Anton Newcombe, hat einen fiktiven Soundtrack "Musique De Film Imaginé" als Hommage an die französischen Filmemacher François Truffaut und Jean-Luc Godard komponiert.

Bei zwei Stücken hat sich Newcombe weibliche Stimmen ins Studio geholt, bei "Le Sacre du Printemps" die Italienerin Asia Argento und zum wunderschönen "Philadelphie Story" passenderweise die Französin Soko. Beide Gäste sind nicht nur Sängerinnen, sondern auch Schauspielerinnen und können somit der Aufforderung von Newcombe sicher spielend Folge leisten:

"Even so, I imagined and I realised its soundtrack ... Now it's your turn, you are the listener to imagine the film."


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Freitag, 13. Februar 2015

NEW SONGS Vol. 82: CARL BARAT AND THE JACKALS ... MAX & LAURA BRAUN ... JEFF ROSENSTOCK ... UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA

CARL BARAT AND THE JACKALS  / A Storm Is Coming ... MAX & LAURA BRAUN / Time Is Taking All My Time + While I'm asleep ... JEFF ROSENSTOCK / Nausea ... UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA / Multi-Love

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CARL BARAT AND THE JACKALS  / A Storm Is Coming


Nachdem CARL BARÂT im letzten Jahr mit seinem alten Weggefährten Pete Doherty wieder sehr umtriebig war, kümmert er sich im neuen Jahr wieder um seine eigenen Projekte. Man kann dem Briten ja so Einiges vorwerfen, aber auf keinen Fall, dass er gerne eine ruhige Kugel schiebt und sich mit Veröffentlichungen Zeit lässt. Soloalbum Nummer 2 ist nicht mehr ganz so solo, denn Carl hatte keine Lust mehr alleine an der Platte zu basteln, weswegen er kurzerhand eine neue Band, die Jackals, aus der Taufe hob. So darf man folgerichtig das am 16ten Februar erscheinende Album "Let it Reign" als Debüt ansehen.

Die erste Kostprobe "A Storm is coming" klingt wie eine klassische BritRock-Nummer mit ausgesprägter Hookline und konstant sägendem Riff. Insgesamt wirkt die Nummer etwas angestaubt, aber wie man aus der britischen Presse bereits hört, soll das kommende Album ordentlich Dampf besitzen - nix dagegen, aber die britische Presse erzählt viel ;-).


Carl Barât And The Jackals - A Storm Is Coming (Explicit) on MUZU.TV.
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MAX & LAURA BRAUN / Time Is Taking All My Time + While I'm asleep

Die Geschwister BRAUN musizierten bereits in ihrer Jugend zusammen, aber wie das bei Geschwistern so üblich ist, geht man irgendwann eigene Wege und verliert sich zwangsläufig etwas aus den Augen. Laura ging nach London und Max blieb in Deutschland und dann war es das vorerst mit dem gemeinsamen Musik machen. Laura studiert Kunst, Max bleibt der Musik treu und komponiert für Theater und Filmproduktionen.

Nach 10-jähriger Pause finden die Geschwister 2008 musikalisch wieder zusammen. Vor drei Jahren veröffentlichten sie ihr Debütalbum „Telltale“ und nun erscheint im März auf Interbang Records das neue Werk "Highwire Haywire". Die meisten Songs auf dem neuen Album wurden live und komplett in Eigenregie im Studio eingespielt, was zeigt, dass das Geschwisterpaar auch sein Handwerk bestens beherrscht.

Zwei Lieder daraus kann man bereits im Netz hören und beide Songs leben von den atmosphärisch dichten Arrangements und dem glasklaren Gesang von Laura Braun. Der Chamber-Pop der Geschwister ist unglaublich beruhigend und entschleunigend, ohne jemals an Belanglosigkeit zu grenzen. Schön und schlicht.


Time Is Taking All My Time, Max & Laura Braun, live at Singles Club at Theater Rampe from Max and Laura Braun on Vimeo.



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JEFF ROSENSTOCK / Nausea

Schon mal jemanden Konfetti kotzen sehen? Dann unbedingt das nachfolgende Video zu "Nausea" von JEFF ROSENSTOCK ansehen. Der Typ schreit sich zu einem munteren IndiePunkPop-Stück die Seele aus dem Leib und verbreitet gute Laune in Überschwang.

Herr Rosenstock ist übrigens ein sehr umtriebiger Zeitgenosse. Er ist ehemaliger Anführer der Skacore-Band Bomb The Music Industry, Kompagnon von Chris Farren (Fake Problems) beim Hype-Projekt Antarctigo Vespucci und Produzent des letzten The Smith Street Band Albums ("Throw Me In The River").


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UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA / Multi-Love

2013 war "II" vom UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA eine meiner Lieblingsplatten, welcher leider nicht der Erfolg beschert war, den sie verdient hätte. Ende Mai (22.5.) erscheint auf Jagjaguwar mit "Multi-Love" das dritte Album der amerikanisch-neuseländischen Band aus dem nun vorab der titelgebende Track des Albums veröffentlicht wurde.

Auf "Multi-Love" reflektiert Frontman und Multi-Instrumentalist Ruban Nielson über Beziehungen. War auf "II" noch der Schmerz des Alleinseins das zentrale Thema, rücken nun menschliche Beziehungen und die vielfältigen Komplikationen, die daraus entstehen, in den Fokus. Der psychedelische Retro-Sound, mit analogen, zum Teil wieder selbst zusammengebastelten, alten Synthesizern bleibt neben Nielsons hoher Stimme weiterhin so einzigartig, dass man die Band schon nach wenigen Takten erkennt.

Leider, leider hat die Band für ihre 2015-Tour wieder nur ein einziges Konzert in Deutschland (Berlin, 26. Mai) auf dem Programm. Schade, schade, schade, aber irgendwann ...


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Montag, 9. Februar 2015

ALT-J im Palladium in Köln [08.02.2015]

Fast genau vor 2 Jahren am 22.02.2013 durfte ich die Band aus Leeds auf der gegenüberliegenden Seite im E-Werk erleben. Ein phantastisches Spektakel einer neuen Band, der es bereits mit dem Debütalbum, veredelt durch den Mercury Prize für das beste Album 2012, gelang, die Massen zu mobilisieren. Natürlich ist auch die diesjährige Tour zum Nachfolgewerk "This is all Yours" restlos ausverkauft.

Schon gegen 19 Uhr ist die Parkplatzsituation ziemlich chaotisch, wahrscheinlich findet gegenüber im E-Werk irgendeine Pappnasen-Veranstaltung statt, aber ein Plätzchen findet sich und wichtig ist doch nur, dass man auch zum richtigen Event geht ;-).

Da mich mein (sonst) treuer Konzertbegleiter C. im Stich gelassen hat, bin ich heute ausschließlich mit netten Damen unterwegs. Diese trudeln auch langsam ein und wir suchen uns ein schönes Plätzchen in der Halle, um im soundtechnisch nicht gerade optimalen Palladium ordentlich was auf die Ohren zu bekommen.

Bereits kurz vor 20 Uhr betritt eine Band, die sich später als GENGAHR aus London herausstellt, die Bühne. Man muss sich erst etwas an den falsettartigen Gesang des Sängers gewöhnen - im Clip klingt er gar nicht so hoch, aber beim Konzert musste ich doch des Öfteren an die Wild Beasts denken - aber dann machen die Jungs ihre Sache ziemlich gut. Viel ist im Netz über die Band noch nicht zu erfahren, aber wer möchte kann unter https://soundcloud.com/gengahr/ mal einen Lauschangriff wagen - lohnt sich.



Miss Ehrenfeld N. hatte es schon verlauten lassen und tatsächlich, nach einer kurzen Umbaupause geht es weiter mit Support-Band Nummer zwei und zwar niemand geringerem als WOLF ALICE, ebenfalls aus London, die in diesem Blog bereits in den New Songs Vol. 25 vor geraumer Zeit Erwähnung fanden.

Der Wolf braucht leider etwas bis er in Betriebstemperatur ist, aber nach den ersten drei Stücken findet er seine Zähne wieder und heizt dem Publikum mit schrabbelnden Gitarren ordentlich ein. Eigentlich hat Frontfrau Ellie Rowsell alles (gutes Aussehen, tolle Stimme), um die Bühne komplett einzunehmen, aber die Bühnenpräsenz einer Rampensau hat sie leider auf gar keinen Fall. Schade, würde der Live-Musik von Wolf Alice sicher sehr zuträglich sein.



Aber was eine perfekte Live-Band ist, wird sie ja auf dieser Tour mit Alt-J erleben und vielleicht erscheint dann bei der nächsten Tour der Band ein wirklich gefährlicher Wolf auf der Bühne. Grrrrr! Nichtsdestotrotz der Abschlusssong "Fluffy" war natürlich großartig!

Dann eeeendlich betreten die Großmeister des Licht-Sound-Spektakels zu "Hunger of the Pine" die Bühne. Obwohl das Publikum wegen des späten Beginns (Sonntagskonzert!) stellenweise am Murren war, ist aller Ärger sofort verflogen, denn jetzt wird die Messe gelesen. Eine Umschreibung, die auf nichts besser passt als auf Konzerte von ALT-J, denn tatsächlich hat diese Musik in Verbindung mit der erneut exzellenten Lichtshow etwas Sakrales.

Als Zeremonienmeister inszeniert sich wieder einmal Keyboarder Gus Unger-Hamilton, der die Gemeinde mit Gesten problemlos in die gewünschte Stimmung bugsiert. Immer wieder pendelt die Musik zwischen laut und leise, zwischen musikalischen Akzentuierungen, zarten Chorgesängen und Beats, die wie Schüsse im gleißenden Licht einschlagen.

Ich hatte gedacht, dass Alt-J sich beim Set ziemlich an der wunderbar ausgefeilten Reihenfolge der Songs vom aktuellen Album halten würde, aber Erwartungen erfüllen, ist nicht das Ding von Alt-J. Eher Erwartungen übertreffen, denn sie verbinden problemlos die deutlich eingängigeren Songs vom Debütalbum mit den neuen etwas verquerteren Nummern.



Als "Something Good" mit seinem stolpernden Beat ertönt, weiden sich Augen und Münder öffen sich, um das Abendmahl zu empfangen: "Something good, oh something good, oh something good, oh something good tonight make me forget about you for now". So wurde es gesungen und so ist es gewesen. Derzeit sind Religionen ja in aller Munde und vielleicht ist es ja Zeit, um eine neue zu gründen? Leeds statt Jerusalem und Mekka?

Das erstaunlich an Alt-J ist, dass die Band die Massen begeistert, ohne massentaugliche Musik zu machen. Sänger Joe Newman hat eine sehr interessante Nuschelstimme, aber wäre er Kandidat in einer der beliebten Talentshows im TV, würde er doch niemals den Recall erreichen. Überhaupt sehen diese exzellenten Musiker nicht aus wie die typischen Cash-Maschinen der Plattenindustrie, oder kann sich jemand vorstellen, dass Alt-J Fotos mit nacktem Oberkörper und rausgestreckter Zunge posten und damit die Boulevardpresse in Ekstase versetzen kann?



Alt-J funktioniert ausschließlich über die Musik und das ist sehr sehr selten und sehr sehr gut. Etwas mehr als 4000 Menschen sind in eine Art Trance verfallen, ausschließlich fokussiert auf das, was da auf der Bühne geboten wird. Ob "Left Hand Free", "Dissolve me", "Matilda", "Fitzpleasure" oder mein aboluter Favorit "Tesselate", die Stimmung in der Halle kann man nur mir Erhaben umschreiben. Eigentlich würde es mich nicht einmal wundern, wenn einige Jünger hier den Kniefall wagen würden.

Nach etwa einer Stunde und 15 Minuten ist Schluss und der Tempel darf für andere Zwecke entweiht werden. Selbst dass irgendein Ungläubiger mit dem Einschalten des Saallichtes Nenas "99 Luftballons" erklingen lässt, stört meine Sanftmut und Zufriedenheit nicht - so darf Religion wirken.

Amen
Ö

Sonntag, 8. Februar 2015

PUNCH BROTHERS / The Phosphorescent Blues

Welch graziles Meisterwerk die PUNCH BROTHERS mit ihrem vierten Album "The Phosphorescent Blues" vorlegen, lässt sich nur schwer in Worte fassen.

Einerseits scheint die Musik vor Leichtigkeit zu schweben, andererseits legt sie sich aber auch schwer auf das Gemüt. Einerseits will die Platte Pop sein, aber andererseits auch Kammermusik. Oder doch Bluegrass, Folk, Jazz oder Country? Oder gar Klassik?

Versucht man das Album mit Adjektiven zu versehen, entstehen ähnliche Widersprüche: elegant, virtuos, verspielt, reduziert, melancholisch, warm, anschmiegsam, erhaben, fesselnd, audiophil, konstruiert, spannend, entspannend, leidenschaftlich, beseelt, feingeistig, nonchalant, aufwühlend, euphorisch, wild, groovig, meditativ, laut, leise, abwechslungsreich, vertraut. Was nun?

Versuchen wir es über die Band: Die Gruppe entstand 2006 und eigentlich nur als Projekt unter dem Namen "How to Grow a Band". Sänger und Mandolin-Spieler Chris Thile beschreibt die Intention zur Bandgründung in einem Interview im Nashville City Paper wie folgt: “We got together one night just to drop a ton of money, drink too much wine, eat steaks, and commiserate about our failed relationships".



Die Ehe des Vierundzwanzigjährigen war gerade zerbrochen und in musikalischer Zusammenarbeit mit seinem Kindheitsfreund Gabe Witcher - damals Violinist und auch jetzt der Fiddler der Punch Brothers - machte er sich an die Aufarbeitung des aktuell beschissenen Lebens. Auf einem Bluegrass-Festival kam man mit dem Banjospieler Noam Pikelny in Kontakt und merkte sofort, dass man auf einer Wellenlänge lag. Womit die musikalische Grundausrichtung, nämlich Bluegrass zwar gefunden, aber nicht manifestiert war - so waren schon auf dem Debütalbum von How to Grow a Band, welches mit dem Gitarristen Chris Eldridge und dem Bassisten Greg Garrison eingespielt wurde, zum Beispiel auch Coversongs von Jack White und den Strokes.

2007 ändert die Band ihren Namen in Punch Brothers nach der Erzählung "A Literary Nightmare" von Mark Twain, bei dem eine Melodie sich ohrwurmartig in den Geist einer Person gräbt und erst wieder verlässt, als dieser musikalische Virus an eine nächste Person weitergegeben wird. Diese Geschichte wurde später unter dem Titel "Punch, Brothers, Punch!" veröffentlicht und voilà, kann man einen Bandnamen schöner wählen?

Es folgen die ersten beiden Longplayer "Punch" (2008) und "Antifogmatic" (2010), bei dem die musikalischen Brüder den Bluegrass immer mehr mit Elementen aus der klassischen Musik und dem Jazz verbinden.



Wie der erste Clip mit dem White Stripes-Cover "Dead Leaves in the Dirty Ground" zeigt, hatte die Band schon von Anfang an eine gehörige Portion Vituosität und Spielfreude, aber ihren eigenen Stil perfektionieren sie erst mit der 2012 erschienenen LP "Who's feeling you now?", wo sich das exzellente Songwritingtalent und die Gabe für andersartige Kompositionen immer mehr herausschält.

Mit diesem Album schaffen es die Punch Brothers, vor allem wegen ihrer Spielintelligenz, besonders Kritiker zu begeistern. Auch die Fanbase wächst, aber noch wirken einige Songs etwas zu konstruiert, um das normalsterbliche Publikum völlig zu begeistern und auch in Ländern zu punkten, wo Bluegrass eher als botanischer Fachbegriff (Wikipedia: "Der Begriff Bluegrass bezeichnet die aufgrund des nährstoffreichen Bodens blaugrünen Blätter des Wiesen-Rispengrases") aufgefasst wird. Mit "The Phosphorescent Blues" dürfte dieser Schulterschluss allerdings nun spielend gelingen, denn obwohl sie ihrem hohen musikalischen Anspruch wieder gerecht werden, erreichen die neuen Kompositionen das Publikum nicht nur über das Ohr, sondern ganz explizit auch über die Seele.



"Julep" beispielsweise ist ein funkelndes Kleinod, der die optimale Besetzung für die erwähnte Mark Twain-Geschichte wäre - allerdings ohne seinen Wirt in den Wahnsinn zu treiben. "Familiarity" ist eine mehr als 10 Minuten lange Symphonie mit Beach Boys-Gesangsharmonien, die alles andere als vertraut klingt, und bei jedem Hören seine anfängliche Sperrigkeit mehr und mehr ablegt.

"Passepied (Debussy)" ist die Adaption eines Klavierstückes von Debussy. Ein Passepied ist ein französischer Rundtanz aus der Zeit des Barocks. Was die Punch Brothers in ihrer klassischen Bluegrass-Besetzung daraus machen, ist wie so vieles auf diesem Album absolut einzigartig. Nach dieser Instrumentalnummer folgt mit "I Blew It Off" eine euphorische CountryPop-Nummer, die durchaus Potential hat, auch den Mainstream zu erobern.

Sehr zappelig und ungeheuer groovend ist "Magnet". Wenn jemand behauptet zu den Punch Brothers kann man nicht tanzen, dann wird er hiermit eindrucksvoll widerlegt. "My Oh My" changiert zwischen dramatischen Strophen und einem geradezu hingehauchten zärtlichen Refrain, ehe die Band mit "Boll Weevil" eine fast schon klassische Bluegrass-Nummer vorlegt.



Zum Luft holen folgt danach mit "Prélude (Scriabin)" eine kurze Überarbeitung eines Stückes von einem russischen Komponisten - die perfekte Hinführung zu einem weiteren Highlight der Platte: "Forgotten", eine Nummer tief im Moll, die nur durch einen Alles-wird-gut-Chorus Erlösung verspricht.

Fast nahtlos fügt sich daran "Between First and A" an. Das in den Strophen sehr zögerliche Stück erweist sich im Refrain als gut getarnte 70er-Jahre FlowerPower-Popnummer, eine musikalische Wundertüte, die mich irgendwie auch an Steely Dan erinnert. Der finale Song "Little Lights" mausert sich peu à peu von einer sanften Ballade bis zu seinem euphorischen Ende, also genau passend zu dem Gefühlzustand, in den mich dieses Album entlässt.



Seit 9 Jahren arbeiten die Punch Brothers nun daran, den Bluegrass in eine höhere Ebene zu transportieren, mit "The Phosphorescent Blues" ist ihnen dieses Kunststück im höchsten Maße gelungen. Prädikat besonders wertvoll, ein fantastisches Album!

Dienstag, 3. Februar 2015

NEW SONGS Vol. 81: BJÖRK ... JPNSGRLS ... INDIANA ... FAERGROUND ACCIDENTS

BJÖRK / Vulnicura [LP] ... JPNSGRLS / Smalls ... INDIANA / No Romeo [LP] ... FAERGROUND ACCIDENTS / She makes me want to die

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BJÖRK / Vulnicura [LP]


An der isländischen ArtPopFee scheiden sich ja schon immer die Geister, der eine findet ihre Musik von erhabener Schönheit, der andere kriegt beim ersten Ton aus ihrer Kehle einen Würgereiz. Auf niemanden trifft die Aussage, man liebt oder hasst sie, also besser zu. Ich liebe BJÖRK bereits seit Ewigkeiten. Ich liebe ihre Platten mit den Sugarcubes (leider waren es viel zu wenige), folgte ihr auf Jazzpfaden bei Gling-Gló (1990), den Dancefloor bei "Debut" (1993) und durch alle elektronischen Plings und Plongs bis hin ins App-Wunderland von Biophilia (2011).

Als Gesamtkunstwerk (Erscheinungsbild, mediale Auftritte, etc.) ist Björk weiterhin mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ zu versehen, aber es wird Zeit, dass die Isländerin wieder neue musikalische Pfade betritt. Nicht falsch verstehen, "Vulnicura"  hat die typische ätherische und ästhetische Strahlkraft, die Björk seit Post (1995) auf all ihren Werken verströmt, aber - zumindest bei mir - treten langsam aber sicher Abnutzungserscheinungen hervor. Zu oft greift sie auf die mittlerweile altbekannten Songstrukturen zu: Minimalistische Beats, orchestrale Instrumentierung und ihre unverkennbare Stimme. Es gibt doch noch so viel zu entdecken liebste Isländerin! Wie wäre es mit Bassmusik, Dub, Reggae, Country oder von mir aus darfst du auch gerne wieder die Gitarre als Instrument entdecken.

Neu ist allerdings, dass Björk, die sich nach langen Jahren mit ihrem Lebensgefährten (Matthew Barney) entzweite, mit "Vulnicura" so etwas wie ein Trennungsalbum vorlegt. Auf dem Cover zeigt sie sich als madonnenartiges Wesen in Latex gekleidet mit einer klaffenden Wund in der Brust, die sicher nicht unfreiwillig an eine Vagina erinnert. Also sogar Björk, das scheinbar astrale Wesen, bekämpft wie tausende Musiker vor ihr, den Schmerz im Herzen mit dem Allheilmittel Musik. Bitter, dass ausgerechnet dieses wahrscheinlich emotionalste Album schon lange vor der geplanten Veröffentlichung (CD und Vinyl sollte ursprünglich erst im März erscheinen, jetzt spekuliert man über eine Veröffentlichung Ende Februar) einem Vertrauensbruch anheim fiel und im Netz sich natürlich rasant verbreitet, so dass Björk nichts anderes übrig blieb, als die digitale Version ebenfalls als Download ab sofort anzubieten.

And what about the music? Die bevorzugten Instrumente zur Schmerzbekämfung im Björk'schen Kosmos sind neben ihrer Stimme die Streichinstrumente. Streicherscharen überfluten den Zuhörer bereits beim hinreisenden Album-Opener "Stonemilker", anschließend taucht Björk über 10 Minuten in einen tiefen dunklen See ("Black Lake") und beklagt den Tod ihrer Familie ("Family"). Sind die ersten drei Lieder des Albums noch der direkten Verzweiflung nach der Trennung geschuldet, beginnt mit "Family" eine Art Anklage, die sich dann von Song zu Song verflüchtigt und wieder der Hoffnung Raum gibt. Besonders der sehr minimalisitisch beginnende Song "Atom Dance" ist in seiner 8 minutenlangen Metamorphose außergewöhnlich. Nach etwas mehr als dreieinhalb Minuten gesellt sich plötzlich die Stimme von Antony Hegarty zu Björks Gesang und nahe der 5-Minutengrenze dominieren plötzlich die Beats ehe sich die Streicher zurückkämpfen.

Ein gelungenes Abschlussalbum, das hoffentlich als Vorreiter für ein kommendes Album fungiert, welches eine neue Björk-Ära einleitet - wäre für Musiker ja auch nicht so ungewöhnlich ;-).



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JPNSGRLS / Smalls

Vorsicht bei der Suche nach einem Bandnamen sollte im Google-Zeitalter eigentlich schon seit geraumer Zeit gelten, aber nichtsdestotrotz wählten ein paar mutige junge Kanadier 2010 "Japanese Girls" als ihren Bandnamen. Unter Marketinggesichtspunkten natürlich ein Fiasko. So sah man sich letztendlich gezwungen Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um in der Welt der Suchmaschinen präsent zu sein, man entledigte sich der Vokale und nannte sich fortan nur noch JPNGRLS.

Nach der EP "The Sharkweek" (2013) ist "Circulationdas Debütalbum der Kanadier. 12 Tracks mit punkigem IndieRock, die nach Garage riechen und nicht an fetten eingängigen Hooks geizen, hervorragend gemastert von Greg Calbi, der bereits Tame Impala und MGMT den perfekten Sound verpasste und produziert von Steve Bays, der sich schon mit Hot Hot Heat Lorbeeren verdiente..

Die erste Single "Smalls" ist feinster IndieRock, der dank Rhythmik und der Stimme von Sänger Charlie Kerr an die Arctic Monkeys erinnert. Thematisiert wird ein altbekanntes Thema des Rock 'n' Roll: Drogen - von der Euphorie bis zur Selbststörung. In diesem Sinn Rock on Canadian Boys und Finger weg von den bösen Sachen!


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INDIANA / No Romeo [LP]

Schwer einzuordnen dieses sehr wandlungsfähige Wesen namens INDIANA. Entweder die Dame weiß noch nicht wirklich, was sie eigentlich will oder aber sie lässt sich nicht gerne festlegen - ich tendiere aber eher zu Ersterem.

Nach je zwei Singleveröffentlichungen in den Jahren 2012 bis 2014 steht nun ihr Debütalbum "No Romeo" in den Regalen, auf welches es erstaunlicherweise die beste Single "Smokin Gun" nur auf die Deluxe-Version geschafft hat. Die erfolgreichste Single "Solo Dancing" schaffte es in den UK in den Charts immerhin bis Platz 14 und ist natürlich zu Recht auf dem regulären Longplayer vertreten.

Damit man die Diskrepanzen besser verstehen kann, versuche ich es mal mit einem Rundumschlag an Name-Dropping, um zu verdeutlichen, was einen auf "No Romeo" alles erwartet: The XX meets Lana Del Rey meets Dillon meets Moloko meets La Roux meets Yazoo meets Ellie Goulding meets Blondie meets ...

Damit sollte das Problem von Indiana ausreichend spezifiziert sein ... und trotzdem macht mir das Album z. Zeit ziemlich viel Freude ;-).








Indiana - Only The Lonely from Burning Reel on Vimeo.

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FAERGROUND ACCIDENTS / She makes me want to die

Pulp is back???? Oder hat Suede es doch wieder in die Spur geschafft? Nicht wenigen dürften solche Gedanken sofort in den Sinn kommen, wenn sie die Stimme von FAERGROUND ACCIDENTS Sänger Bomar Faery bei "She makes me want to die" erstmalig hören.

Natürlich ist der Sound streng genommen alter Käse, kalter Kaffee und alles andere als Up-to-Date, aber wer früher einmal sein Herz an den noch jungen BritPop verloren hatte - und das waren ja nicht Wenige - der dürfte die Band, die sich 2012 in Manchester gründete und kurzfristig vor dem Aus stand, als Sänger Feary in die Psychartrie [Louder Than War Records-Gründer John Robb summed him up as being "borderline psychotic and quite definitely genius!"] eingeliefert wurde, schnell ins Herz schließen.


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