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Sonntag, 10. Juni 2018

QUICK & DIRTY: COURTNEY BARNETT / Tell Me How You Really Feel

Published: 17.05.2018
Label: Marathon Artists
Genre: AlternativeRock
Country: Sydney, Australia



Members:
Courtney Barnett

Die Slacker-Queen von Downunder meldet sich mit ihrem Nachfolger für das Meisterwerk "Sometimes I Sit and Think, and Sometimes I Just Sit" (2015) zurück. 

Courtney will wissen, wie es uns wirklich geht und sie will etwas Zeit mit uns verbringen. Danke ganz gut, und ja gerne, der Dreher freut sich immer wenn feine Kost unter der Nadel liegt.



Courtney geht auf "Tell Me How You Really Feel" nicht ganz so ungestüm zur Sache wie beim Vorgängerwerk, könnte also auch sein, dass es sich noch um Nachwehen von der Zusammenarbeit mit Kurt Vile ("Lotta Sea Lice" ; 2017) handelt - ganz besonders bei "Walkin’ on Eggshells."

Courtney begrüßt auf "Tell Me How You Really Feel" die beiden Deal-Schwestern Kim (Backing Vocals bei Song 5 und 7) und Kelly (Backing Vocals  bei Song No. 7) als Gastmusikerinnen. Bassläufe sind aber nicht fetter als vorher ...

Courtney schüttelt mit gewohnter Lässigkeit smashige Rocksongs aus dem Ärmel, als wäre es das einfachste der Welt, solche Songs zu schreiben - dass es nicht so ist, wird in einigen Texten thematisiert. Überhaupt präsentiert Courtney - ganz dem Albumtitel entsprechend - auf ""Tell Me How You Really Feel"" viele ihrer persönlichen Sorgen und Ängste, was die melancholischere Stimmung zum Vorgängeralbum erklärt - der Hang zum feinen Zynismus ist geblieben.



Courtney wird auf dem Album von ihrer Rhythmusgruppe Bones Sloane, Dave Mudie erneut am Schlagzeug und Dan Luscombe von The Drones an der Gitarre unterstützt. Wie gewohnt wechselt Courtney in unnachahmlicher Weise zwischen lauten und leisen Passagen.

Vom Songwriting erinnert Courtney immer mehr an die Schreibfeder von Kurt. Wenn Kurt Cobain noch am Leben wäre und Jen Cloher nicht an der Seite von Courtney, wäre Kurt mit dieser Courtney vielleicht besser bedient gewesen als mit der anderen -  so als "Schreibschwestern" im Geiste.



Und was sind die Hits auf "Tell Me How You Really Feel"? Die Fachpresse feiert "Crippling Self Doubt and a General Lack of Self-Confidence" und "Charity", meine Favoriten sind "Need a Little Time" weil es so unglaublich schön schwelgerisch mit Melodie und Gitarrenklängen umgeht, das noisige "Help Your Self" und ja auch "Crippling Self Doubt and a General Lack of Self-Confidence" - dürfte ja auch einer der besten Songtitel des Jahres sein.

Beim Rausschmeißersong des Album "Sunday Roast" zeigt sich Courtney versöhnlich: "I Know You're Doin Your Best" - dito Courtney dito! You didn't lose your passion!



Tracklist:
01 Hopefulessness
02 City Looks Pretty
03 Charity
04 Need a Little Time
05 Nameless, Faceless
06 I’m Not Your Mother, I’m Not Your Bitch
07 Crippling Self Doubt and a General Lack of Self-Confidence
08 Help Your Self
09 Walkin’ on Eggshells
10 Sunday Roast

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