Labels

Mittwoch, 28. Februar 2018

QUICK & DIRTY: TYPHOON / Offerings [Review]

Published: 12.01.2018
Label: Roll Cat Records
Genre: IndieRock / ArtRock / ProgRock
Country: Oregon, U.S.A.


Members:
Kyle Morton (lead vocals, piano, guitar), Toby Tanabe (bass, vocals), Dave Hall (guitar, vocals), Shannon Steele (violin, vocals), Pieter Hilton (drums, vocals), Alex Fitch (drums, vocals), Tyler Ferrin (horns, guitar, piano, vocals), Devin Gallagher (percussion, ukulele, vocals)

Ein Album gegen das Vergessen? Ja, aber nicht so wie man vielleicht als Erstes denkt, denn auf dem vierten Album von TYPHOON, den IndieRockern mit künstlerischem Anspruch, geht es nicht um eine Ermahnung sich an etwas Schlimmes zu erinnern, also es nicht zu vergessen, sondern um den persönlichen Verlust sich erinnern zu können!

Das Musikerkollektiv, welches aus Salem stammt, aber mittlerweile in Portland ansässig ist und sich live aus bis zu 12 Musikern speist, erzählt auf "Offerings" die Geschichte eines Mannes, der von Song zu Song seine kostbaren Erinnerungen verliert. Er verzweifelt am Verblassen des Gewesenen, versucht sich an Bruchstücke zu klammern, um nicht zu verlöschen und in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.



Mastermind Kyle Morton lässt seinen tragischen Protagonisten in 14 orchestralen IndieRock-Songs verzweifelt gegen den Verlust seiner Relevanz kämpfen. Der Hörer kann sich gleichermaßen in den 14 ungewöhnlich, teil tieftraurigen, teils dramatischen Arrangements verlieren zwischen sehnsüchtigen Vocals, Geigen, geisterhaften Chorgesängen und/oder klappernden Percussioninstrumenten.



Es ist ein Ritt hinab in die Dunkelheit. Es ist poetisch. Es ist apokalyptisch. Es ist atmosphärisch. Es ist theatralisch. Es ist schemenhaft. Es ist konturiert. Es sind Opfergaben - Offerings.

Aufgeteilt sind die 14 Stücke in die vier Etappen: Floodplains - Flood - Reckoning - Afterparty. Was für Vinylhörer bedeutet, dass sich die vier Etappen auf die vier Seiten des Doppelalbums verteilen. Die leider nur sehr schwierig zu identifizieren sind, denn Text sucht man auf dem Label des Vinyls vergebens, stattdessen ist die Seitenkennung direkt auf dem Vinyl graviert - wer da, bei gedämpften Licht, die richtige Seite auflegt, hat Glück gehabt. Warum man so etwas macht, bleibt mir wohl auf ewig unerklärlich.



Tracklist:
01 Wake
02 Rorschach
03 Empiricist
04 Algernon
05 Unusual
06 Beachtowel
07 Remember
08 Mansion
09 Coverings
10 Chiaroscuro
11 Darker
12 Bergeron
13 Ariadne
14 Sleep

Montag, 26. Februar 2018

TH DA FREAK Made My Day! Thick Head!



 

TH DA FREAK
Homepage: https://thdafreak.bandcamp.com/
From: Bordeaux, France


Höre ich "Bordeaux", denke ich als erstes an einen guten kräftigen Rotwein, zweitens an schöne Urlaube sur mer und drittens an eine Kneipe in der Altstadt dieser französischen Stadt. Diese Assoziationskette gehört der Vergangenheit an! 


TH DA FREAK
kommt nämlich aus Bordeaux und macht so herrlich schrammeligen 90er Jahre Indie à la Dinosaur Jr., der sich dann irgendwie verwurschtelt mit SlackerPop à la Mac DeMarco, dass man das Trio, bestehend aus TH da Freak  aka Thoineau Palis (Gitarre, Vocals, Songwriter), Julien (Schlagzeug), Sylvain (Bass) und Rafael (Gitarre), nie mehr vergisst. Am 16. Februar erschien auf Howlin Banana Records "The Hood", das zweite Album der französischen Freaks. MADE MY DAY!

Sonntag, 25. Februar 2018

ALGIERS live in Cologne

Location: Arttheater, Köln
Date: 23.02.2018

 

Ich habe die Zukunft des Souls gesehen! Sie kommt aus Atlanta und wird von den Hohepriestern Franklin James FisherRyan MahanLee TescheMatt Tong verkündet.

Es ist bereits mein zweites Konzert der ALGIERS und so bin ich gespannt, ob sie mich erneut derart berauschen können, wie sie es im letzten Jahr beim Rolling Stone Weekender Festival taten.

Das arttheater ist ausverkauft und das ist nicht verwunderlich, schließlich waren die Vier im letzten Jahr als Support für Depeche Mode unterwegs und dürften damit ihren Bekanntheitsgrad stark vergrößert haben.

Auf der Bühne hängt ein Banner mit abgebildeter Faust und der Parole "All Power to The People", sodass auch dem letzten Besucher klar sein dürfte, dass hier keine weichgespülte Popmusik serviert wird, sondern eine nicht nur künstlerisch, sondern auch politisch ambitionierte Band die Bühne betreten wird.

Bevor es aber dazu kommt, sei erwähnt, dass es auch eine Vorband gab, an den Namen des Duos bestehend aus einer Frau (Vocals und Keys) und einem Mann (Gitarre) kann ich mich allerdings nicht erinnern, an deren nicht sehr aufregenden düsteren 80er-Jahre SynthiPop dagegen schon.



Die einzige Band, bei der es möglich ist Curtis Mayfield, The Clash und Ministry gleichzeitig als Referenzen zu nennen beginnt das Konzert mit "Cry Of The Martyrs". Zu einem schnellen harten Industrialbeat erklingt die soulige Stimme von Zeremonienmeister Franklin James Fisher. Wie ich es schon beim RS Weekender erlebt habe, ist die Band sofort da. Fisher und Ryan Mahan an den Keys puschen sich gegenseitig, während Lee Tesche an der Gitarre und auch Ex-Bloc Party-Mitglied Matt Tong wie gewohnt die coolen Säue geben.

Es ist - ebenfalls wie gewohnt - sehr laut, aber die Akustik stimmt und als die Band bereits als fünften Song an diesem Abend meinen Song des Jahres 2017 "The Cycle / The Spiral: Time to Go Down Slowly" spielt, weiß ich, dass ich diese Band immer live sehen möchte, wenn sie sich auch nur annähernd irgendwo in meiner Nähe befindet.

Da das Set der Band heute deutlich länger ist als beim komprimierten Weekender-Gig setzt die Band nicht nur auf Highspeed und Power, sondern streut auch immer wieder sehr atmosphärisch dichte und ruhige Stücke wie beispielsweise den Industrial-Gospel-Song "Blood" ein, was aber überhaupt nichts an der unglaublichen Intensität des Live-Erlebnisses ändert.



Es folgen weitere Highlights wie das gewaltige "The Underside of Power" - vielleicht hätte Ministry so geklungen, wenn sie Elvis statt Al Jourgensen als Sänger gehabt hätten - die pulsierende Punknummer "Animals" und der dramatische "Death March", bei der die Bandmitglieder dann nach und nach die Bühne verlassen und somit das Ende des ersten Teils einleiten.



Natürlich will das Publikum mehr und die Algiers lassen sich nicht lange bitte und kehren mit der gefühlvollen Ballade "Hymn for an Average Man" auf die Bühne zurück. Anschließend wird es mit "But She Was Not Flying" wieder etwas lauter, ehe sich die Band mit "Remains" als letzten Song verabschiedet. Ich habe die Zukunft des Souls gehört und gesehen. Danke.


Freitag, 23. Februar 2018

CANDY AMBULANCE / SPRAY [EP]

Caitlin Barker, Jesse Bolduc und Jon Cantiello fanden sich 2014 zusammen um unter dem Namen CANDY AMBULANCE dem Alternative Rock zu huldigen. 


Die Legende erzählt, dass Caitlin eigentlich kurz davor stand in einen sicheren Ehehafen einzulaufen, aber dann mit den beiden genannten Jungs durchbrannte und die Bühnen des Staates New York mit schmutzigen Liveshows beehrte.


Im Mai 2016 erschien das Debütalbum "I Feel Fantastic", das für den Ex-Verlobten, durch den gewählten Albumtitel, wahrscheinlich einen weiteren Stich ins Herz bedeutete und auch auf der Single "People Are Deceitful" feiert Miss Barker ihren Status als Bad Girl.

Im Oktober 2017 deutete sich mit der Veröffentlichung der GrungeRock-Nummer "Weekday" an, dass spätestens 2018 mit neuem Material des Trios zu rechnen ist, und am 18. Februar erscheint nun tatsächlich "Spray", leider kein Longplayer, aber immerhin eine EP mit sechs feinen Sahnestücken, die ich bereits vorab hören durfte.



Leckerchen Nummer eins, "Spray" ist eine PunkRock-Nummer die als EP-Opener die Türe nicht öffnet, sondern fulminant eintritt. Anschließend folgt das bereits vorveröffentlichte "Weekday", dass wie ein MashUp aus Pixies und Alanis Morissette klingt.



"Cooks In The Kitchen" ist über die Hälfte der Spieldauer minimalistisch. Eine noch schläfrige Gitarre und eine irgendwie gelangweilt klingende Caitlin - aber in der zweiten Songhälfte wachen dann beide auf!

"Inner Child" beginnt mit einem schleppenden Schlagzeugbeat und Dissonanzen, bildet kleine Gitarrenwände und spielt mit krassen Tempowechseln - was aber im Gegensatz zu den anderen Songs fehlt, ist die poppige Melodie die das Trio ansonsten gerne in ihren Rocknummern versteckt.

Sehr laid back swingt "Iowa", das mit jazzigen Untertönen garniert ist und neben dem hymnischen "Lips/Dick" am eindrucksvollsten zeigt, welches Songwriterpotential in der Band aus Saratoga Springs steckt.



Tracklist:
01 Spray
02 Weekday
03 Cooks In The Kitchen
04 Inner Child
05 Iowa
06 Lips/Dick


Mittwoch, 21. Februar 2018

NEW SONGS Vol. 176: HOUSEHATS / Stop ... MICKY JAMES / Give It To Me Straight ... JOAN AS POLICE WOMAN / Tell Me ... MARLON WILLIAMS / What's Chasing You


HOUSEHATS / Stop

Wieder eine interessante Band aus dem Land der Kängurus!

Die HOUSEHATS aus Melbourne mischen in ihren Songs Elemente aus GarageRock, New Wave und PostPunk. Der ursprünglich aus Norwegen stammende Sänger Fredrik Persen Fostvedt klingt wie A. Savage von den Parquet Courts. Ihm zur Seite stehen Margaret Mac am Bass und Joshua De Laurentiis am Schlagzeug.

Muss man unbedingt im Auge behalten den flotten Dreier!




---------------------------------------------------------------------------------------------------

MICKY JAMES / Give It To Me Straight 

Manchmal ist das Leben ja nur mit ein wenig Glamour zu ertragen. Herr MICKY JAMES trägt zwar ein bisschen viel auf, aber es ist schon sehr griffig was der junge Brite, der bisher in Bands sein Glück versuchte und nun auf Solopfaden unterwegs ist, auffährt. Klingt als hätten sich T. Rex, die Arctic Monkeys und Slade auf einen Jam getroffen.

"Give It To Me Straight" ist sicher kein Song für die Ewigkeit, aber bestimmt für den richtigen Moment ;-)





---------------------------------------------------------------------------------------------------

JOAN AS  POLICE WOMAN / Tell Me

"Tell Me" ist die Lead-Single aus Joan Wassers aka JOAN AS A POLICE WOMAN neustem Album "Damned Devotion", welches am 9. Februar erscheinen ist.

Auf "Damned Devotion" gibt sich Joan wieder deutlich düsterer als auf dem Vorgänger "The Classic" und ebenfalls neu ist, dass die ausgebildete Violinistin verstärkt mit elektronischen Sounds experimentiert. Der Weg der Amerikanerin geht weg vom klassischen Singer/Songwriter-Genre zum ArtPop wie in Annie Clark, aka St. Vincent gerade neu definiert.




---------------------------------------------------------------------------------------------------

MARLON WILLIAMS / What's Chasing You

Elvis lebt! In Neuseeland! Und er war der Liebhaber von Frau Aldous Hardingdie auf diesem Blog ja ganz besonders geschätzt wird.

Miss Harding gelang mit ihrem zweiten Album "Party" der Durchbruch und nun versucht ihr Ex-Boyfriend - auch mit ihrer Hilfe, den auf dem Album "Make Way For Love" gibt es auch ein Duett der beiden - ihr es mit seinem zweiten Album gleich zu tun.

Der Plan könnte durchaus aufgehen, den Marlon verfügt wie Aldous über eine sehr außergewöhnliche Stimme und hat, ebenfalls wie sein Ex, ein ausgesprochenes Händchen fürs Songwriting. Wobei Williams in Interviews verlautet lies, dass er sich eigentlich sehr schwer damit tut Songs zu schreiben, er aber nach der Trennung von Harding in einen wahren Rausch verfiel und 15 Songs in einem Monat schrieb.

Der Unterschied zwischen den beiden neuseeländischen Newcomern ist: Während die Lieder von Aldous Harding eher zwischen Folk und Kammerpop pendeln, gibt Williams auf seinem zweiten Album den großen liebeskranken Pop-Entertainer. Wundervoll!




---------------------------------------------------------------------------------------------------


Dienstag, 20. Februar 2018

PUSSY RIOT Made My Day! Make America Great Again!



 

PUSSY RIOT
Homepage: http://pussy-riot.livejournal.com/
From: Moskau, Russia


2,7 Millionen kennen den Song mit dem herrlich bösen Clip bereits! Warum mir dieses edle Werk von
PUSSY RIOT erst jetzt, eineinhalb Jahre nach seiner Veröffentlichung, unter die Augen kommt, verstehe ich beim besten Willen nicht, was die Pussys damit sagen wollen schon und die Aktualität der Statements ist leider noch immer ungebremst ;-). MADE MY DAY!

Sonntag, 18. Februar 2018

QUICK & DIRTY: CAR SEAT HEADREST / Twin Fantasy

Published: 02.11.2017 / 16.02.2018
Label: Matador
Genre: IndieRock
Country: 
Leesburg, Virginia, United States



Members:
Will Toledo, Ethan Ives, Andrew Katz, Seth Dalby

Wenn ich das vorher gewusst hätte! Meine Mutter hat immer gesagt, Aufgewärmtes schmeckt nicht, deswegen galt immer Finger weg von Exen und auch meinen Töchtern hab ich diesen Ratschlag weitergegeben. Aber Bullshit!

Das schlaue Köpfchen Will Toledo schert sich jedenfalls keinen Deut um diese angebliche Weisheit - vielleicht kennt er den Spruch ja auch gar nicht und musste sich nach der Schule immer selber Essen aufwärmen - er überarbeitet sein bereits 2011 erschienenes sechstes Studioalbum und macht mit dem Zusatz (Face To Face) daraus seinen elften Longplayer.



Und dieses aufgewärmte Album ist ein Gedicht! 2011 hatte der damals neunzehnjährige Toledo noch nicht die Möglichkeiten und auch nicht die Erfahrung, um aus "Twin Fantasy" ein krachendes IndieRock Meisterwerk zu machen. 2018 zeigt er nun eindrucksvoll, mit seinem zur echten Band gewachsenen einstigen Soloprojekt CAR SEAT HEADREST was er in den letzten und zu letzt auch sehr erfolgreichen Jahren gelernt hat.

Keinem der zehn Songs hat der Facelift geschadet, was nicht bedeutet, dass die Lofi-Versionen von 2011 keinen Charm besitzen. Ganz besonders gelungen ist der Refresh bei "Sober to Death", "Nervous Young Inhumans" und "Bodys". Letzteres marschiert nun auch in der neuen Version in die Indie-Disco.



Während man auf der Doppel-LP nur die neuen Versionen erhält, gibt es auf der Doppel-CD jeweils die alte und neue Version der Songs.

Tracklist:
01 My Boy (Twin Fantasy)
02 Beach Life-In-Death
03 Stop Smoking (We Love You)
04 Sober to Death
05 Nervous Young Inhumans
06 Bodys
07 Cute Thing
08 High to Death
09 Famous Prophets (Stars)
10 Twin Fantasy (Those Boys)

Freitag, 16. Februar 2018

EZRA FURMAN / Transangelic Exodus [Review]

Ezra ist ein umtriebiges Kerlchen. Seit 2007 hat er insgesamt 7 Alben veröffentlicht. Drei Alben mit seiner Begleitband The Harpoons, zwei weitere mit den Boyfriends und zwei wurden als echte Solo-Alben veröffentlicht. Aber eigentlich ist es egal, was auf dem Cover steht, Ezra Furman and the Harpoons, Ezra Furman & The Boyfriends oder nur EZRA FURMAN, denn Ezra steht für ausgefallene Popmusik mit ungewöhnlichen Melodien und extravaganten Arrangements.


Nachdem ihm 2015 mit seiner Begleitband The Boyfriends und dem Album "Perpetual Motion People" der kommerzielle Durchbruch gelang und er damit in allen wichtigen Jahrescharts 2015 vertreten war, hat sich Ezra nun wieder entschlossen, ein Album ohne Band einzuspielen. "Transangelic Exodus" ist somit sein zweites echtes Solo-Album.

Für Vinylhörer, bevor er ins Detail geht, erst der Hinweis, dass am Ende des Album-Openers "Suck the Blood from My Wound" mit der Nadel an eurem Dreher alles in Ordnung ist. Herr Furman hat sich da am Ende des Songs echt einen üblen Scherz erlaubt, der mir den Puls kurzzeitig in den dreistelligen Bereich katapultierte. Ansonsten gilt für das Stück: sehr schöner Titel, seltsamer Sound und die Vermutung, dass Ezra wieder seine alten Meat Loaf-Scheiben auf 45 Umdrehungen abgespielt hat :-)



Im Vergleich zum melodiösen Vorgängeralbum fokussiert Ezra auf "Transangelic Exodus"mehr auf die Arrangements und sucht nach neuen Soundexperimenten. Theoretisch kann man Ezra z. B. bei "Driving Down to L.A" sogar Indietronic unterstellen, denn es knarzt und schlurft, wie man es sonst nur von The Notwist-Alben gewohnt ist!



Und die Grundstimmung ist deutlich düsterer und stellenweise sogar beklemmend auf "Transangelic Exodus"! Es war kein ruheloses Jahr, sondern dunkle Monate unter Trump, die Ezra nun musikalisch aufarbeitet und so eine derzeitiges Stimmungsbild des liberalen Amerikas aufzeigt. Deswegen findet man als Zutaten auch nur noch sehr versteckt das fröhliche Saxophon, sondern ein tief brummendes omnipräsentes Cello und Soundeffekte wie aus einem Horrorfilm. Der panische Blick in den Rückspiegel auf dem Cover-Artwork ist keinesfalls zufällig gewählt.



Wie Ezra in einigen Interviews verlauten lies, verrät der seltsame Albumtitel "Transangelic Exodus" das Thema, um das sich sein neuestes Werk dreht. Der Held - Ezra oder der sich in Ezra wiederfindende Hörer - ist verliebt in einen Engel. Problem: Engel sind illegal und werden vom Staat gejagt, weswegen eine Flucht in hanebüchener Road-Movie-Manier umumgänglich ist. Ezra hält die naheliegende Bezeichnung Konzeptalbum aber für unpassend und spricht eher von einer Art Roman.

Hat man sich die 13 neuen Songs am Stück angehört und bleibt im Bild eines literarischen Werkes, dann kann man deutlich feststellen, dass sich Ezra inhaltlich mit seinem neuen Werk von artverwandten Künstlern wie den Lemon Twigs oder David Bowie entfernt und schnurstracks in Richtung William S. Burroughs marschiert.

Der einstige schüchterne jüdische bisexuelle "Außenseiter" ist auf dem besten Weg im Zeichen des Rock 'n' Roll alle Scheu abzulegen und auch in seiner Musik über alle Grenzen hinwegzugehen.

Tracklist:
01 Suck the Blood from My Wound
02 Driving Down to L.A
03 God Lifts Up the Lowly
04 No Place
05 The Great Unknown
06 Compulsive Liar
07 Maraschino-Red Dress $8.99 at Goodwill
08 From a Beach House
09 Love You So Bad
10 Come Here Get Away From Me
11 Peel My Orange Every Morning
12 Psalm 151
13 I Lost My Innocence





Donnerstag, 15. Februar 2018

FRANKIE COSMOS Made My Day! Being Alive!



 

FRANKIE COSMOS
Homepage: http://frankiecosmosband.com/
From: N. Y. City, U.S.A.


Heute (15.2) ist Greta Kline in Berlin! Wer die Chance hat die unter dem Künstlernamen FRANKIE COSMOS mit drei Mitstreitern auftretende Greta live zu erleben, sollte sie nutzen und sich den spleenigen oft aber auch fragilen IndieFolkPop der Tochter berühmter Eltern unbedingt zu Gemüte führen. Ick wäre heute gerne ein Berliner :-(. Am 30. März erscheint das 18 (!) Songs umfassende neue Album "Vessel"! MADE MY DAY!

Dienstag, 13. Februar 2018

ANNA BURCH / Quit The Curse [Review]

Wer ist diese junge Frau namens ANNA BURCH, die vor einer Blümchentapete so sympathisch und natürlich auf dem Cover ihres Debütalbums lächelt und sich in den sozialen Medien wunderbar ungekünstelt darüber freut, dass die Welt ihr Solo-Debütalbum wahrgenommen hat?


Antworten jetzt! Anna ist eine junge Frau aus Michigan, die mittlerweile in der Autostadt Detroit - dem Wolfsburg der USA - lebt, was den Coolness-Faktor sicher nicht nach oben schnellen lässt.

Ihr visuelles Erscheinungsbild auf dem Cover macht ihrem Namen alle Ehre. Ich jedenfalls verknüpfe den Namen Anna mit einem sanftmütigen, eher braven und biederem Wesen. Mir ist wahrlich noch keine Anna untergekommen, die ich als Wirbelwind bezeichnen würde. Aber vielleicht ist Madame Burch gar nicht so sanftmütig wie sie auf dem Cover ihres Albums aussieht? Fakten!

Bevor sich Miss Burch entschloss ihr eigenes Ding zu machen, zupfte sie die Saiten für die IndiePop-Band Frontier Rucktus und wagte sich für die Band Failed Flowers als Sängerin an's Mikro. Neben diesen Banderfahrungen prägen laut eigener Aussage Künstler wie Carole King, Fiona Apple oder Conor Oberst den musikalischen Output der Singer/Songwriterin, die der befreundete Chicagoer Musiker Paul Cherry dazu animierte, eigene Songs zu schreiben.





Herr Kirsche sei Dank, denn dass Anna ein Händchen für feine Melodien, pfiffige Akkordwechsel und griffige Hooks hat, beweist jeder einzelne der neun Stücke auf "Quit The Curse".



Die musikalische Richtung, in die es Anna Burch auf ihren Solopfaden drängt, lässt sich als sixtiesbeieinflusster IndiePop mit leicht schrammeligem Beigeschmack umschreiben und beim Name-Dropping darf man sie in einer Reihe mit Frankie CosmosEleanor Friedberger oder auch Juliana Hatfield nennen.



Unter den 9 Stücken befindet sich eine erstaunlich große Anzahl an potentiellen Indie-Hits. Allen voran "Asking 4 a Friend", eine Drogenhändler-Liebesgeschichte, die mich an das fast vergessene "My Drug Buddy" der Lemonheads erinnert, dann die schrullige auf LoFi-gebürstete Midtempo-Nummer "2 Cool 2 Care", das rockige "Tea-Soaked Letter" mit der Melodie, die sich wie ein Liebesschwur in die Hirnrinde kratzt, die sentimentale Country-Ballade "Belle Isle"mit der hingebungsvollen Pedal Steel und das sanft psychedelische "In Your Dreams". 6 aus 9. Fette Hit-Quote!



Anna, die Sanfte wird keine Revolution auslösen, keine Türen eintreten und keinen Schweiss unter die Leute bringen, aber Anna ist eine Verführerin, der man einfach zuhören muss. Und wer weiß, was in Zukunft noch von Anna zu erwarten ist, denn zur Zeit tourt sie im Vorprogramm von Ezra Furman durch die Vereinigten Staaten.

Tracklist:
01 2 Cool 2 Care
02 Tea-Soaked Letter
03 Asking 4 A Friend
04 Quit The Curse
05 Belle Isle
06 In Your Dreams
07 What I Want
08 Yeah You Know
09 With You Every Day



Samstag, 10. Februar 2018

QUICK & DIRTY: MGMT / Little Dark Age

Published: 09.02.2017
Label: Columbia / Sony Music
Genre: Indietronic, PsychedelicPop
Country: New York City , U.S.A.



Members:
Andrew VanWyngarden, Ben Goldwasser, James Richardson, Matt Asti, Will Berman

Die Farbwahl für das Artwork dieser wunderbaren Platte ist leider ganz schrecklich. Schwarz-gelb geht einfach gar nicht :-)! Das seltsame Horrorclown-Bild auf dem Frontcover verzaubert mich auch nicht und die Inlays sind mit schwarzen Lyrics auf gelben Grund zumindest gut lesbar, mehr aber nicht. Warum man 10 Songs auf zwei Vinylscheiben unterbringt, ist nur mit Philosophie zu erklären, aber ansonsten gibt es am 5ten Album des Quintetts aus N. Y. wirklich überhaupt gar nichts auszusetzen.

Im Gegensatz zum 2013er Album "MGMT", dem definitiv schwächsten Album der Band, knüpft "Little Dark Age" genau zwischen den beiden Meisterwerken "Oracular Spectacular" (2007) und "Congratulations" (2010) an: starke Melodien wie auf dem ElectroGlam-Spektakel "Oracular Spectacular" - wenn auch die ganz großen Hits fehlen, obwohl sich der Titelsong "Little Dark Age", je öfter man ihn hört, sich schon in diese Richtung entwickelt - und psychedelische flächige Sounds wie beim von den Sixties inspirierten "Congratulations"



In welchem Jahrzehnt MGMT auf "LDA" wildern, dürfte nicht nur Zeitzeugen, sondern sogar dem nur einigermaßen interessierten Popfan kein Geheimnis sein. Aber von Retrosounds sollte man bei einer experimentierfreudigen Band wie MGMT trotzdem niemals reden. Ja, natürlich sind es die Eighties, die filigran ausgeplündert werden.



Inhaltlich müssen auch die Neo-Hippies von MGMT dem unsäglichen derzeitigen Präsidenten ihrer Heimat Tribut zollen. Wie der Albumtitel erahnen lässt, hilft in dunklen Zeiten oft nur eine doppelte Portion Zynismus weiter und die Hoffnung, dass man mit einer präzisen Dosis Spaß Licht in die Dunkelheit bringen kann. Es werde Licht!




Tracklist:
01 She Works Out Too Much
02 Little Dark Age
03 When You Die
04 Me and Michael
05 Tslamp (Time Spent Looking At My Phone)
06 James
07 Days That Got Away
08 One Thing Left to Try
09 When You're Small
10 Hand It Over

Freitag, 9. Februar 2018

NEW SONGS Vol. 175: HOP ALONG / How Simple ... BENJAMIN JAFFE / Dominator ... LEA / Dream Brother ... THE BONGO CLUB / Tell Your Friends


HOP ALONG / How Simple

Mit dem 2015er Album "Painted Shut", das sich im Laufe der Zeit zu einem meiner liebsten IndieRock-Alben entwickelt hat, spielten sich HOP ALONG aus Philadelphia in meine Lieblingsbandsliste.

Jetzt endlich meldet sich das Quartett um die charismatische Frontfrau Frances Quinlan zurück und legen mit "How Simple" den ersten Song vom am 6. April erscheinenden Album "Bark Your Head Off, Dog" vor. Das Lied handelt davon, wie schwierig es sein kann, wenn man die allzu gerne angestrebte Selbstfindung durchgeführt hat und feststellen muss, dass das vorgefundene Abbild alles, nur nicht perfekt, ist.

Wie erhofft, kann die Band das Beibehalten, was sie zu einer so besonderen Band macht: exzellentes Songwriting und Arrangements die Genregrenzen sprengen, die berührende und kraftvolle Stimme von Sängerin Frances und das druckvolle Spiel von Tyler Long (Bass), Joe Reinhart (Gitarre) und Mark Quinlan (Drums).




---------------------------------------------------------------------------------------------------

BENJAMIN JAFFE / Dominator

Singer/Songwriter BENJAMIN JAFFE, bisher als eine Hälfte des Duos Honeyhoney bekannt, veröffentlicht in diesem Frühjahr sein Solo-Debütalbum "Oh, Wild Ocean of Love".

Bei der Lead-Single "Dominator" erinnert Jaffes Gesangsstil etwas an Father John Misty, das Song-Arrangement auch, aber die Nummer hat mehr Drive, einen seltsam stolprigen Beat und unterscheidet sich somit doch deutlich von den getragenen Stücken des Herrn Tillmann.

Im Pressetext zum Debüt ist die Rede von zahlreichen musikalischen Einflüssen, die vom Jazz bis Motown-Soul reichen, von RnB-Balladen wie "Everlasting Peace" wo Jaffe seine stimmlichen Fähigkeiten auslebt und von Rocksongs wie "Blooming", wo er seine Fähigkeiten als Gitarrist beweist.




---------------------------------------------------------------------------------------------------

LEA / Dream Brother

Wenn man auf YouTube den Namen "Lea Capelli" eingibt, erhält man satte 1050 Treffer.

Nicht alle führen tatsächlich zur New Yorker Sängerin, aber schon eine ordentliche Anzahl. Meistens handelt es sich bei den Treffern um Coverversionen bekannter Songs, denen LEA fast immer einen neuen eigenwilligen Charme verleiht.

Bisher hat ihre Version des 1950 von James Shelton komponierten Klassikers "Lilac Wine" die meisten Klicks, aber dass kann sich mit ihrem Cover von Jeff Buckleys "Dream Brother" aus dem Jahr 1994 durchaus ändern, denn wer hätte gedacht, dass man den Song in ein so modernes Popgewand kleiden kann, ohne dass er seine Dramatik verliert.





---------------------------------------------------------------------------------------------------

THE BONGO CLUB / Tell Your Friends

Ich fürchte beim BONGO CLUB aus New Jersey kommt man nicht umhin das böse Wort PowerPop zu benutzen. Dazu kommt dann noch, dass in "Tell your Friends" etwas viel "Huhuhu" gesungen wird, aber trotzdem versprüht die Nummer gute Laune und hält sich jetzt schon verdammt lange hartnäckig in meiner aktuellen Playlist.

Und dann hab ich bei Recherchen auch noch zufällig festgestellt, dass Richard Barone, das Mastermind der Band bereits eine langjährige Musikerkarriere am Laufen hat und ich sogar eines seiner Solowerke "Clouds Over Eden" (1993) im Plattenschrank stehen habe. Sachen gibt's ... 

Korrektur: Leider ist mir bei den Bongos etwas durcheinandergeraten:

Es gibt, bzw. gab zwei Bands mit dem Namen BONGO, die amerikanischen Bongos nannten sich nur THE BONGOS und existierten bis 1987, dann war Schluss und es gab auch keine Reunion mehr. Die Bongos, die mit dem PowerPop-Song "Tell Your Friend" aktuell aufwarten kommen aus Schweden, nennen sich THE BONGO CLUB und wurden erst 1993 gegründet. Ursäkt!




---------------------------------------------------------------------------------------------------


Montag, 5. Februar 2018

QUICK & DIRTY: TY SEGALL / Freedom's Goblin

Published: 26.01.2018
Label: Universal Music
Genre:
GarageRock, AlternativeRock, LoFi Psychedelic
Country: Los Angeles, U.S.A.



Members:
Ty Segall, Ben Boye, Mikal Cronin, Emmett Kelly, Charles Moothart + Denée Segall, Nick Broste, Gerald Bailey, David Levine, Savannah Macias, Fred Armisen, Marc Franklin, Lannie McMillan, Jason Yasinsky

Wahrscheinlich gibt es im ganzen Universum, keinen Musiker, der besser in die Rubrik Quick & Dirty passt, als Garagen-Rocker TY SEGALL. Niemand, hat einen solch herrlich schmutzigen Sound und nur sehr Wenige können mithalten bei seinem Tempo neue Alben zu veröffentlichen.

Der Mann, der ohne ein Fuzz-Pedal nicht existieren könnte, verwöhnt seine stetig wachsende Fangemeinde im noch frischen Jahr 2018 mit 19, zum Großteil neuen, Songs auf einem Doppelalbum.



"Freedom's Goblin" ist das zehnte Soloalbum des Kaliforniers und wieder etwas abwechslungsreicher und deutlich melodiöser als die beiden Veröffentlichungen in 2017, der Longplayer "Ty Segall" und die EP "Fried Shallots".  Einige Songs des Albums, z. B. das grungige "Alta" oder die geniale Hot Chocolate-Coverversion "Every 1's A Winner" hat Segall bereits im letzten Jahr veröffentlicht, weswegen man "Freedom's Goblin" durchaus auch als Sammelalbum bezeichnen kann.



Aber "Freedom's Goblin" ist natürlich mehr als nur ein Sammelsurium, denn Ty zeigt sich emotional, vielfältig und offen wie nie zuvor, was womöglich daran liegt, dass der Gitarrenwüterich vor etwas mehr als einem Jahr ein waschechter Ehemann wurde! Seine Angetraute Denée Segall wird auf dem Album übrigens beim Song "Meaning" als Lead-Singer aufgeführt - neugierig können sich hier ein Bild machen ;-).

So plaudert Ty beim famosen Einstiegssong "Fanny Dog" von seiner Hündin, stürzt sich anschließend bei "Rain" in eine Art Piano-Ballade, die sich zur Rock-Oper mausert, erinnert sich auf dem Sofa liegend wohl an den Soundtrack zu den Straßen von San Francisco und bastelt deswegen mal eben so einen funky Bastard-Track namens "Despoiler Of Cadaver" - die Nummer muss unbedingt in einer Folge von "Der Tatortreiniger" eingesetzt werden!



Mit "My Lady's On Fire"  und "Cry Cry Cry" lässt er seinen Gefühlen freien Lauf und driftet bei "You Say All The Nice Things" und "I'm Free" sogar in Richtung Flower-Power! Der Song "The Last Waltz" dagegen könnte wahrhaftig aus der Feder der Lemon Twigs stammen, tut er aber nicht, es ist Segalls Bomben-Walzer in den Untergang. Menschen mit Metal-Vergangenheit werden sich bei "She" wahrscheinlich auf die Knie begeben und Ty für dieses Brett danken, Zappa-Fans eher "Talkin 3" huldigen.



Ja, dieses Album hat so viel Skurriles zu bieten, dass das Saxofon im fuzzy Song "The Mind Pretender" und der über 12 Minuten lange Schlusssong "And, Goodnight" gar nicht auffallen. Verrückt? Absolut! UND über einen der besten Song, das grungige "5 Ft. Tall" hab ich gar kein Wort verloren - noch verrückter! Wer es immer noch nicht kapiert hat - ein echt durchgeknalltes Meisterwerk!

Tracklist:
01 Fanny Dog
02 Rain
03 Every 1's A Winner
04 Despoiler Of Cadaver
05 When Mommy Kills You
06 My Lady's On Fire
07 Alta
08 Meaning
09 Cry Cry Cry
10 Shoot You Up
11 You Say All The Nice Things
12 The Last Waltz
13 She
14 Prison
15 Talkin
16 The Main Pretender
17 I'm Free
18 Ft. Tall
19 And, Goodnight

Sonntag, 4. Februar 2018

KATE NASH Made My Day! Drink About You!



 

KATE NASH
Homepage: www.katenash.com
From: London, England


Kate, die uneingeschränkte Königin des BubblegumPop is back! 5 Jahre ist es tatsächlich schon her, dass das Album "Girl Talk" erschien. Nun endlich erscheint am 30. März das vierte Album "Yesterday Was Forever" und mit der ersten Single 
"Drink About You" daraus, lässt sich vorzüglich darauf anstoßen. Prost Mädels! MADE MY DAY!

Samstag, 3. Februar 2018

QUICK & DIRTY: YUNGBLUD / Yungblud EP

Published: 19.01.2018
Label: Geffen
Genre: Alternative HipHop, IndieRock, BritRave, UK Garage
Country: Doncaster, England



Members:
Dominic Harrison

Mike Skinner hat ja sein auf Eis gelegtes Projekt The Streets für 2018 wieder aufgetaut, um im April ein paar Konzerte in Großbritannien zu geben. Da böte sich ein Newcomer aus Doncaster an um den Support zu bestreiten, denn Fans von The Streets, Jamie T. oder auch den Arctic Monkeys werden den neunzehnjährigen YUNGBLUD lieben.

Die Debüt-EP des Briten enthält fünf Songs und alle fünf sind Hits! Mit dem Ragga-HipHop-IndieRock-Bastard "King Charles" lässt sich die nächsten Monate jede Indie-Disco beschleunigen und mit dem musikalischen Heiratsantrag "I Love You, Will You Marry Me" werden wahrscheinlich auf Jahre hin britische Teenagerinnen bezirzt.





"Tin Pan Boy" ist ein klassischer IndieRocker mit britischer Attitüde zu dem es sich vorzüglich Bierdosen öffnen und verspritzen lässt und "Polygpraph Eyes" eine melancholische Stadion-Hymne im The Streets-Style. Das letzte Stück "Anarchist" klingt, wie ein RNB-Song den sogar RNB-Hasser lieben könnten.





Lange nicht mehr eine so geschmeidige Verbindung von Beats & Rock gehört, die auch noch so dermaßen in die Beine fährt und nicht mit den üblichen belanglosen Lyrics gefüllt ist. In den richtigen Händen kann Herr Harrison durch die Decke gehen, wenn er sich von der britischen Hypemaschine, die schon auf ihn angesprungen ist, nicht zu sehr verbrennen lässt.

Tracklist:
01 King Charles
02 I Love You, Will You Marry Me
03 Tin Pan Boy
04 Polygraph Eyes
05 Anarchist

Donnerstag, 1. Februar 2018

NEW SONGS Vol. 174: EZRA FURMAN / Love You So Bad ... STRAIGHT WHITE TEETH / Lifetime ... LAUREN RUTH WARD / Sideways ... LIVINGMORE / Never Slow Down


EZRA FURMAN / Love You So Bad

Mein allerliebster Frauenklamottenträger meldet sich zurück!

Der erste Song "Love You So Bad" vom am 9. Februar erscheinenden Album "Transangelic Exodus" klingt mit seinen Stakkato-Geigen hochdramatisch, gleichzeitig etwas schrullig und irgendwie als wäre er ein Klassiker, den schon seit Jahrzehnten die halbe Welt mitsingen kann.

Ähnlich wie bei den Lemon Twigs, fühlt man sich auch bei der Musik von EZRA FURMAN, als würde man entführt und im Schweinsgalopp durch einen gigantischen Popsüßigkeitenladen mit unzähligen Versuchungen getrieben. Ezra ist die Pippi Langstrumpf des Pop!




---------------------------------------------------------------------------------------------------

STRAIGHT WHITE TEETH / Lifetime

Hinter dem Bandnamen STRAIGHT WHITE TEETH versteckt sich der Songwriter Patrick McGuire der den Song "Lifetime" in einer schwierigen Phase seines Lebens schrieb.

Bei einem Motorradunfall hatte er sich schwer am rechten Arm verletzt, sodass er über einen Zeitraum von 11 Monaten nicht mehr in der Lage war, Klavier oder Gitarre zu spielen.

Mit dem Songwriting hat es aber dann ja doch irgendwie geklappt und mit "Lifetime", einer sehr emotionale Nummer, die von den Spannungen zwischen einer zögerlichen Braut und ihrem Verlobten handelt, ist ihm ein echter kleiner IndieHit gelungen.




---------------------------------------------------------------------------------------------------

LAUREN RUTH WARD / Sideways

Das wird aber auch langsam Zeit!

Am 9. Februar debütiert die hier bereits heiß gehandelte LAUREN RUTH WARD endlich mit ihrem ersten Longplayer "Well Hell" und vielleicht muss sie dann bald nicht mehr als Friseuse zusätzliche Dollars machen, um über die Runden zu kommen und kann sich voll und ganz auf ihre Musik kümmern.

Das Album "Well Hell" wird neben "Sideways", den bereits bekannten "Blue Collar Sex Kitten", "Did I Offend You?", "Make Love To Myself" und "Well Hell" noch vier weitere Stücke enthalten auf denen man der wunderbaren Stimme mit dem unglaublichen Vibrato lauschen darf. 🤘 steht ihr auf jeden Fall besser als ✂️!

ABER, bitte irgendwie auch Vinyl in Europa an den Start bringen, denn $21.56 für den Versand uas den USA ist einfach zu viel. F***!








---------------------------------------------------------------------------------------------------

LIVINGMORE / Never Slow Down

Gute Laune gefällig? Bekommt man bei der smashigen Uptempo-Nummer "Never Slow Down" von der in Los Angeles ansässigen Band LIVINGMORE auf jeden Fall.

Das Stück erschien bereits im Juni letzten Jahres und seitdem hat das Songwriter Duo Spencer Livingston und Alex Moore drei weitere feine Stücke zwischen Americana, Folk und Pop auf ihrer Bandcamp-Seite im Angebot - so langsam dürften die beiden aber auch mal mit einem Longplayer oder zumindest mit einer EP um die Ecke kommen.




---------------------------------------------------------------------------------------------------