Published: 05.05.2017
Label: Marathon Artists
Genre: PsychedelicRock, PsychedelicBaroqueSynthiPop
Country: Perth, Australia
Nick Allbrook, Jay Watson, Shiny Joe Ryan, Jamie Terry
Den ersten vorab veröffentlichten und bereits in den NewSongs Vol. 149 vorgestellten Song "Sweep Me Off My Feet" war ich zwar nicht sofort zu Füßen gelegen, aber mittlerweile hat sich das Stück doch so sehr entwickelt, dass es eine ähnliche Wirkung entfaltet wie "Let It Happen" von "Currents".
Dann erschien am 20.04. der Clip zu "Paint me Silver" und meine Begeisterung wurde heruntergedrosselt. Hat Kevin Palmer den von mir eigentlich als unzähmbar eingeschätzten Nick Allbrook die Extravaganzenzähne gezogen??? Ja, ein paar kleine Störeffekte gibt es, aber im Großen und Ganzen plätschert das Stück für Pond-Verhältnisse sehr sehr sanft durch den Synthesizer-Psychedelic-Space.
Also vorerst mal die Platte doch nicht vorbestellen, wer weiß, was da noch kommt. Aber je näher das Veröffentlichungsdatum des Albums rückte, desto kribbeliger wurde ich. Kann Pond überhaupt ein mittelmäßiges Album abliefern? Haben sie mit ihren letzten drei Alben ["Beard, Wives, Denim" (2012), "Hobo Rocket" (2013), "Man It Feels Like Space Again" (2015) ] und ihren furiosen Liveauftritten nicht etwas mehr Vertrauen von meiner Seite verdient? Hat "Man It Feels Like Space Again" nicht eines der schönsten Cover-Artworks ever? Mag ich die Band nicht sogar ein klitzekleines bisschen mehr als Tame Impala? Dieser Argumentationskette konnte ich mich als ab und an doch rational handelnder Mensch keinesfalls entziehen und habe "The Weather" also doch bestellt. Gott oder wem auch immer sei Dank!
Das Vinyl ist zwar noch nicht angekommen, aber bei einem großen Onlineversandhändler kann man ja unlimitiert streamen und jetzt kann ich es gar nicht mehr erwarten, dass die Vinylscheibe endlich eintrifft, denn "The Weather" ist unglaublich fett! Pompös. Gewaltig. Gigantisch dick aufgetragen.
Die Beats, z. B. bei "Colder than Ice" pumpen kraftstrotzend, die Keys flirren intergalaktisch, die Melodien sitzen nicht zu perfekt, ganz im Gegensatz zur Produktion, bei der Kevin Parker wieder ganze Arbeit geleistet hat.
Es sind nicht mehr die ungestümen Pond der Anfangstage, Rock geht anders - außer bei "A/B", welches aber sehr von bereits bekannten Pond-Songs profitiert.
Im Gegensatz zu Foxygen, die in diesem Jahr auch ALLES wollten und auf "Hang" mit orchestraler Instrumentierung über die Kitschklippe fallen, tänzeln Pond - ganz unglaublich waghalsig bei "Edge of the World Pt. 1" - gekonnt auf der Klippe.
Bis das Vinyl endlich in meinem Briefkasten liegt, sind "Zen Automaton", bei dem sich die Australier sogar ein schwulstiges Saxofonsolo erlauben und Part I. und II von "Edge of the World" neben "Sweep Me Off My Feet" meine Favoriten. Ob das auch auf Vinyl der Fall sein wird, zeigt sich, rotieren wird "The Weather" aber garantiert ziemlich oft.
Da wird jetzt außerdem wissen, dass sich Nick Allbrook zu Weihnachten nichts mehr wünscht als eine alte legendäre 8-Track-Bandmaschine und man Herzenswünsche generell unterstützen soll, hier nur für dich Nick: Die Tascam 388 gibt es bei ebay-Kleinanzeigen schon für 1.500 € ;-).
Tracklist:
01 30000 Megatons
02 Sweep Me Off My Feet
03 Paint Me Silver
04 Colder Than Ice
05 Edge of the World Pt. 1
06 A/B
07 Zen Automaton
08 All I Want for Xmas (Is a Tascam 388)
09 Edge of the World Pt. 2
10 The Weather
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