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Montag, 16. Januar 2017

NEW SONGS Vol. 143: CHERRY GLAZERR / Nuclear Bomb ... TENNIS / In The Morning I'll Be Better ... DAKOTA / Icon ... SLEAFORD MODS / B.H.S.


CHERRY GLAZERR / Nuclear Bomb

Das aus L. A. stammende Noise- und GarageRock-Trio CHERRY GLAZZER gründete sich 2012. Singer/Songwriterin Clementine Creevy begann bereits in der High-School, Lieder zu schreiben und suchte nach Mitstreitern, um ihre Arbeiten zu Gehör zu bringen. Mit Schlagzeugerin Hannah Uribe, Sängerin Sophia Muller und Bassist Sean Redman fand sie die richtigen Weggefährten, um 2014 das erste Album "Haxel Princess" zu veröffentlichen. Doch noch bevor das Debütalbum erschien, verlies Muller die Band, sodass das Quartett zum Trio schrumpfte.

"Nuclear Bomb" ist eine Liebesballade, aber nicht an eine Person, sondern an das geliebte Musikinstrument Gitarre. Das Video zum Song ist herrlich dämlich, speziell der Quicky auf der Toilette und der Song für das Trio ziemlich brav, aber auf dem neuen Album "Apocalipstick" befinden sich selbstverständlich auch einige Songs, die mehr randalieren.

Nicht vorenthalten möchte ich noch einen Satz, den Creevy im NME zum Besten gab: "Musik ist ein Vehikel für menschliche Emotionen. Musik ist nicht zwangsläufig politisch. Was eine Person auf die Musik projiziert, ist eine Reflexion der gelebten Erfahrung dieser Person." Wo sie recht hat die Clementine, hat sie recht.




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TENNIS / In The Morning I'll Be Better

Das Ehepaar Alaina Moore und Patrick Riley sind die Köpfe hinter der aus Denver/Colorado stammenden Band mit dem suchmaschinenunfreundlichen Namen.

Die beiden lernten sich beim gemeinsamen Philosophie-Studium kennen, gingen dann sechs Monate auf einen Segeltörn und gründeten schließlich 2010 TENNIS. Aus dieser Gründungsphase blieb die kleine Eigenwilligkeit bestehen, dass die Band ihre Songs gerne am Meer bzw. auf dem Meer schreiben.

2014 mit ihrem dritten Album "Ritual in Repeat", auf dem sie dem LoFi-Sound der ersten Jahre den Rücken kehren, wurde ich auf die Band aufmerksam. Bereits auf diesem Werk konnte man erkennen, dass das Duo an seinen Songwriterqualitäten gefeilt hatte und mehr Wert auf geschliffenen Sounds legte.

Am 10. März erscheint nun das, stellenweise ebenfalls bei einem Segeltörn entstandene neue Album "Yours Conditionally"auf dem eigenen Label Mutually Detrimental. Der Song "In The Morning I'll Be Better" ist die erste Veröffentlichung aus dem Werk und vermag auch ohne das feine Video, welches eine Hommage an die Discozeiten der 80er ist, zu überzeugen. IndiePop mit Retro-Herz-Schmerz.




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DAKOTA / Icon

Das Mädchenquartett DAKOTA kommt aus Amsterdam, veröffentlichte 2012 eine 4-Song-EP namens "It Might Be time" und legen nun mit der 6 Songs enthaltenden EP "Leda" nach.

Die Ladies kombinieren DreamPop mit psychedelischen Gitarrenklängen und tupfen zarte GarageRock-Elemente auf ihre verführerischen Melodien. Wer mit Warpaint und Hope Sandoval was anfangen kann, wird sich direkt zuhause fühlen.

Der stärkste Song, "Icon", handelt von einem betrügerischen Ehegatten, der, wie soll man es anders formulieren, ein Arschloch ist und was die Girls dazu an der Gitarre fabrizieren, ist wirklich traumhaft.




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SLEAFORD MODS / B.H.S.

Bei den SLEAFORD MODS, Jason Williamson (Lyrics/Gesang) und Andrew Fearn (Musik) bleibt alles wie es ist - und das ist gut so. Reduzierte düstere harte Beats und böse, aber ehrliche Worte.

Am 03. März erscheint das neuem Album "English Tapas", welches bestimmt wieder schwer verdauliche Songs zum Nachdenken serviert. Das erste Appetithäppchen ist "B.H.S.".

Die drei Buchstaben stehen für British Home Stores, eine Kaufhauskette, geführt von Sir Philip Green, dem Vorstandsvorsitzendem der Arcadia Gruppe, der unter anderem auch die Topshop-Kette gehört. Im Sommer 2016 ging das Unternehmen pleite. 11.000 Angestellte verloren ihre Jobs und 22.000 ehemalige Angestellte ihre Altersvorsorge. Mr. Green zog 400 Millionen £ an Dividende aus der gescheiterten Kette und segelte auf seiner neu erstandenen Superjacht durch das Mittelmeer. Vielleicht wird er ja der nächste britische Premierminister?

Jason Williamson: "Buy a company, run it down, take the money, fuck the workers, it’s legal."




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