HERZPLATTEN - REMEMBER THAT OLD SHIT
Kategorie: IndieProgPop / Alternative / PsychedelicIndieRock
Veröffentlichung: 2012
"Prophet" ist ein vielschichtiges Werk mit einem herausragenden Song namens "Spore", der sich dramatisch Schicht um Schicht zur Hymne auftürmt und mit einer schrägen Hookline brilliert, wie man sie beispielsweise von Portugal. The Men gewohnt ist.
Viele Songs auf "Prophet" beginnen mit einer kleinen Pianomelodie, ehe sich Stück für Stück der Gesang und dann weitere Instrumente hinzufügen. Einfach sind diese nach Brents beliebtem, bei Menomema eingeführten, Cut-and-Paste-Verfahren erstellten Klanggebilde beim ersten Hören nicht unbedingt, aber wenn sich dann wie beispielsweise bei "Brevony" das böse Gitarren-Riff erst mal im Ohr festgebissen hat, gibt es kein Entrinnen mehr.
Song für Song entschlüsselt sich auf "Prophet" erst beim mehrmaligem Hören, dabei ist es egal, ob es sich um sanfte Stücke wie "Proof" oder rhythmusbetonte Stücke mit Synthi und sägenden Gitarren wie bei "Sqworm" handelt.
Ein kleines Meisterwerk mit grandiosen Widescreen-Melodien, wunderbar verschroben gefrickelten Arrangements und unzähligen kreativen musikalischen Auswüchsen. Normalerweise kann Musik, die so erschaffen wird, schnell leblos und zu verkopft wirken. Brent aber gelingt es, seinen Songs immer eine gewisse Intimität beizufügen, wodurch seine Stücken trotz aller Konstruktion emotional höchst wirksam sind.
Für Schnell-mal-20- Sek.-Preview-Anhörern der wichtige Hinweis: Kurzes Anspielen der Songs, um diese zu beurteilen, ist hier schlichtweg unmöglich und strengstens verboten! Es handelt sich ja nicht um Modern Talking-1-2-3-Kompositionen. Wobei mir das Wort Kompositionen im Kontext zu Bohlen schon richtig weh tut ;-(
Anspieltipps neben den bereits genannten Stücken:
- "The Space between Lightning and Thunder": I call it ProgRockOper mit Hookline.
- "Divide by Zero": Piano, dann fettes Schlagzeug bis zum furiosen Finale.
- "Fingerhold": Wie wunderbar, wenn die Gitarren vom Schlagzeug getrieben die schlichte Melodie und den 1-2-Rhythmus in Stückchen zerlegen und der plötzlich präsente Groove in einen psychedelischen Rausch verfällt.
- "Helium": Wie schön und weit kann man einen Song abdriften lassen ... bis in die Stratosspähre
Tracklist:
01 Bodies Of Water
02 The Space Between Lightning And Thunder
03 Spore
04 Divide By Zero
05 Archimedes Plutonium
06 Sqworm
07 Fingerhold
08 If I Equals U
09 Brevony
10 Proof
11 Helium
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