KEINE Band steht - obwohl das letzte Album mittlerweile sechs Jahre zurückliegt - mehr für erstklassigen Stoner-Rock, als die Queens of the Stone Age.
Vorneweg, mit "... like Clockwork" wird dieser Status noch tiefer in den Stein gemeiselt werden, auch wenn hartgesottene Fans sicher das ein oder andere Mal schlucken müssen.
Klar, dass wenn Mastermind Josh Homme ruft, die Prominenz Schlange steht, um einen Beitrag für das neueste Werk der Stoner-Helden zu leisten. Nicht überraschend auf der Gästeliste sind Dave Grohl (Foo Fighters), Mark Lanegan und die Ex-Members Joey Castillo und Nick Oliveri. Trent Reznor, James Lavelle (U.N.K.L.E.) und Alex Turner von den Arctic Monkeys dürften schon für etwas Irritation sorgen, aber mit Elton John und Jake Shears von den Scissor Sisters hätte wohl niemand gerechnet.
Die Platte eröffnet mit dem very creeply "Keep Your Eyes Peeled". Die Bass-Line, das Riff und das psychdelische Gitarrengeschrammel - das passt. Damit kann man locker auf einer Party die Spreu vom Weizen trennen. "I Sat By the Ocean" ist, man verzeihe mir den Ausdruck im Zusammenhang mit den QOTSA, verdammt poppig geraten. Kommt nicht so richtig in die Puschen, trotz feiner Hookliner und Hommes typischem Stil an der Gitarre.
Alte Haudegen, die noch mit Led Zeppelin geknutscht und gesoffen haben, dürften an der Ballade "The Vampyre of Time and Memory" ihre Freude haben. Kann sich hören lassen, auch wenn die sphärischen Keyboardklänge etwas gewöhnungsbedürftig sind und hier sicher nicht Rockgeschichte neugeschrieben wird.
Viel Spaß macht mir "If I had a Tail", einerseits wegen der "versteckten" Reminiszenz, dem Rumpel-Hook und besonders wegen der vielen kleinen Details, die man erst beim mehrfachen Hören ausmacht. Meines Erachtens der Song mit dem höchsten Wachstumspotential.
"My God is the Sun" ist ein Paradebeispiel für alles, was QOTSA-Fans an dieser Band so lieben: Riffs, Breaks, Energie! Anschließend scheint auf dem Album ein harter Schnitt zu kommen, aber nur für eine knappe Minute, denn dann explodiert das sehr betulich beginnende "Kalopsia", ehe es nach einer weiteren Minute wieder zerfällt und erneut explodiert. Fein!.
Mit ungewöhnlich viel Pathos belegt ist der ziemlich konversative Rocksongs "Fairweather Friends". Etwas weniger Schmalz (ist das Elton John am Klavier?) und mehr Härte hätten aus dem scharfen Ding sicher noch mehr machen können.
Blueslastig, aber auch mit GlamRock-Attitüde zeigt sich "Smooth Sailing". Das Riff hat man sich von "Personal Jesus" von Depeche Mode geliehen und vom Arrangement erinnert es mich stark an Jack White, aber dann sind natürlich auch wieder Gitarrenparts involviert, die daraus ein, wenn auch nicht ganz typisches, QOTSA-Stück machen. Mehr Groove hatte die Band aber definitiv in keinem Song!
Traurig, traurig und schön. "I Appear Missing" zeigt Mr. Hommes von der gefühlvollen Seite, was natürlich nicht bedeutet, dass der Herr das Rocken vergisst. Wandert als erster QOTSA-Song in meine Playlist "Novocain for the Soul", in der sich sonst doch hauptsächlich deutlich ruhigere Stücke befinden.
Und jetzt das Unglaubliche! Auch der letzte Song des Albums "Like Clockwork" wandert in besagte Playlist und dazu noch in die Liste für die besten Songs des Jahres 2013. Ein atemberaubendes episches Musikstück, welches natürlich den frühen Pink Floyd-Alben Tribut zollt und es schmerzt tatsächlich, wenn der Song schon nach 5:24 Minuten zu Ende ist, aber Gott sei Dank hat man ja im digitalen Zeitalter ganz einfach die Möglichkeit, einen einzelnen Song in die Endlosschleife zu hieven. Und wenn er nicht gestorben ist, dann ...
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