Published: 06.10.2017
Label: Dangerbird Records
Genre: IndieRock, Grunge
Country: N. Y. / U.S.A.
Members:
Leah Wellbaum (Guitar, Voice), Kyle Bann (Bass, Keys) und Will Gorin (Drums, Percussion, 12 String Guitar)
Diese Aufmerksamkeit haben die Amerikaner wahrlich verdient, denn "Everyone Else", der zweite Longplayer des Trios ist bezaubernd und außerdem soll am 10. November mit "Show Me How You Want It To Be" schon die nächste Veröffentlichung in den Startlöchern stehen.
Zeit, um mehr über den furiosen Dreier zu erfahren: Im Juni 2010 schicken die drei, die von Boston und New Jersey nach N. Y. zogen, mit der EP "The Demo(n)s" ihr erstes Songmaterial hinaus in die Welt. Vier rohe Stücke, bei denen Sängerin Leah Wellbaum mal laut und mal leise ihre Rock 'n' Roll-Dirtyness beweist.
Nach einer Live-Platte im Jahr 2011 erscheint ein Jahr später das Debütalbum "Feels Your Pain". Die Band tourt mit dem Album in unzähligen kleinen Clubs durch die USA und verschafft sich in der Szene einen Namen. Im Februar 2014 erscheint der zweite Longplayer "Of Course You Do" und der Post-Grunge-IndieRock der Band findet weitere Freunde.
Das bisherige Meisterwerk der Band ist aber Album Nummer drei "Everyone Else". Der 1.37 Minuten lange Einstiegssong "Surf Goth" ist ein stürmisches Instrumental, das die Tür nicht öffnet, sondern brachial eintritt.
Danach führt das Trio eindrucksvoll durch alle Spielvarianten des IndieRocks. "Like a Child Hiding Behind Your Tombstone" spaziert lässig zwischen Ballade und krachendem Rocker hin und her, "Rotten Pumpkin" klingt wie ein gegrungter Smiths-Song und "Horseshoe Crab" (übersetzt Pfeilschwanzkrebse) lotet dramaturgisch anschwellend die emotionale Bandbreite aus.
Bei "Pseudo Culture" gibt Schlagzeuger Will Gorin den Ton an, die Gitarren folgen, es wird bedrohlich, düster, aber im Refrain auch sehnsuchtsvoll. Über den Schlagzeug-Groove tänzelt sich betulich und zurückhaltend "The Last Time I Saw My Horse" nach vorne. Man wartet stetig auf die Gitarren-Eruption, die aber irgendwie nicht zu kommen scheint, ehe es nach mehr als 3 Minuten dann doch über einen kurzen psychedelic-artigen Ausritt hinweg, dazu kommt.
Champions League-Format hat die Nummer "Mud", die akustisch beginnt, dann mit fetten Riffs die Bude rockt, mit präzisen Breaks glänzt und feine Orgel-Soloeinlagen einstreut. Höchst experimentierfreudig! Höchst meisterlich!
"Trial & Error" verrennt sich in eine kleine Punknummer, für romantisch veranlagte IndieRocker gibt es den Song "Sleep Eater" und mit "Pigpen" zieht sogar eine Prise Country und Folk auf "Everyone Else".
Fazit: 10 Songs und jeder hat etwas ganz Eigenes und Hörenswertes. Die Melodien sitzen elegant, mal vor und mal hinter den Gitarrenbergen. Sängerin Leah Wellbaum versteht es, ihrer Stimme immer die richtige Farbe zu verleihen und die Experimentierfreude und Explosivität der Band lässt keine Wünsche offen.
Tracklist:
01 Surf Goth
02 Like a Child Hiding Behind Your Tombstone
03 Rotten Pumpkin
04 Horseshoe Crab
05 Pseudo Culture
06 The Last Time I Saw My Horse
07 Mud
08 Trial & Error
09 Sleep Eater
10 Pigpen
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