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Montag, 2. Oktober 2017

QUICK & DIRTY: PUMAROSA / The Witch

Published: 19.05.2017
Label: Fiction
Genre: PostPunk, PostRock, ElectroRock, ElectroArtPop
Country: London, Großbritannien



Members:
Isabel Munoz-Newsome (Vocals), James Neville, John Tomoya Forster (Synthi, Saxophon), Nicholas Owen (Schlagzeug)

Die Legende erzählt, dass PUMAROSA an den kuriosesten Orten Konzerte gaben, bevor sie unter den Fittichen von Produzent Dan Carey im Studio landeten. Carey, der bereits Kate Tempest, Bat For Lashes oder Django Django verhalf Musik auf Konserve zu bannen, hat ein besonderes Händchen für Bands, denen man das Prädikat "Art" anheftet.

Beste Vorzeichen also, um einer Band, die in ihrer progressiven Musik sich nicht scheut Themen wie Politik und Kunst aufzugreifen und bisher mit ihren Liveauftritten für Furore sorgte, ein adäquates Debütalbum zu zimmern.

Die erste Veröffentlichung aus "The Witch" erschien bereits Ende 2015. Der fast acht Minuten lange Song "Priestess"sorgte für viel positive Resonanz im Netz, zeigte er doch schon überdeutlich, dass die hypnotische Magie der Band auch im Studio festgehalten werden kann.



Im September 2016 präsentierte die Band das Video zu "Honey", einem sehnsuchtvollen Song, bei dem Isabel die Range ihrer Stimme offenlegt. Die Beats sind wesentlich dezenter geraten, das Schlagzeug rockiger, die Gitarren präsenter und die Lyrics expliziter: "You Son Of A Bitch!".



Im März 2017 erscheint mit "Dragonfly" die Nummer, die das Album "The Witch" eröffnet. Auch bei diesem Song ist die Stimme von Sängerin Isabel Munoz-Newsome der absolute Mittelpunkt, um die sich langsam alles zusammenfindet. Mehr "Priestess" als "Honey".



Im Mai 2017 ist es dann endlich soweit, "The Witch" steht in den Läden. Neben den drei vorveröffentlichten Songs gibt es für die wachsende Fangemeinde sieben neue Stücke.

Da wären das sanft schwebende  "The Witch", bei dem Isabels Stimme stellenweise die Worte so überschlägt wie es lange ein Markenzeichen von Kate Bush war. Das hochdramatische "Lions' Den" mit seinem furiosen, apokalyptischen Finale - wenn die gleichnamige Fernsehserie auf Vox (Höhle der Löwen) nur auch immer so spannend wäre ;-).



"My Gruesome Loving Friend" klingt versöhnlich, ist es aber nicht. Auch hier gelingt es dem Quartett aus London aus Poesie und Musik eine schnörkellose Einheit zu bilden. Höre nur ich Siouxsie and the Banshees in dem Song?

Dass die Band einen Hang zu epischen Songs hat, bestätigt sich erneut bei "Red", allerdings Überraschung, spielt hier erstmals eine ziemlich funky Gitarre eine bedeutende Rolle. Über die Range von Frau Munoz-Newsome  hatte ich mich ja schon ausgelassen - wird hier erneut unter Beweis gestellt.

In bin kein Läufer, also so einer, der sich Kopfhörer in die Ohren steckt und durch die Gegend rennt, aber wenn ich einer wäre, würde ich meine Schuhe ausziehen, loslaufen und dazu "Barefoot" hören - auch wenn die Tempforcierung mir gegen Ende sicher zu schaffen machen würde ;-).

Wer gerne mehr etwas elektronische Sounds möchte, wird mit "Hollywood" und einem sanften Breakbeat bedient, wer sich auch mal in die Jazzabteilung seines Plattendealers verirrt und auch bei ProgRock keinen Ausschlag bekommt, wird sich mit "Snake" anfreunden.

Fazit: Obwohl die Band auf "The Witch" verschiedene Genres beackert und sich nicht so recht festlegen lässt, klingt das Album wie aus einem Guss und die Band ist, natürlich auch Dank der prägnanten Stimme von Isabel Munoz-Newsome, ziemlich unverwechselbar. - und was gibt es bei einem Debütalbum besseres als ein Alleinstellungsmerkmal?




Tracklist:
01 Dragonfly
02 Honey
03 The Witch
04 Priestess
05 Lions' Den
06 My Gruesome Loving Friend
07 Red
08 Barefoot
09 Hollywood
10 Snake

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