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Montag, 30. Oktober 2017

TOLEDO Made My Day! On My Own!



 

TOLEDO
Homepage: https://www.thebandtoledo.com/
From: Boston, U.S.A.


Als sie noch Knaben waren zogen Jordan Dunn-Pilz und Daniel Alvarez de Toledo durch die Gassen ihrer Stadt und spielten Gitarre für Passanten, die ihren Weg kreuzten. Und ähnlich wie bei Fußballern, ist es auch bei Musikern von Vorteil, wenn man seiner Leidenschaft auf der Straße nachgeht - was umgekehrt aber nicht bedeutet, dass man sämtliche Leidenschaften auf der Straße ausleben sollte ;-).

Die beiden Herren aus Boston haben aber alles richtig gemacht und bündeln nun ihre Erfahrungen, zusammen mit den Mitstreitern
Harry Burr und Pedro Calloni, in einer neuen Band namens TOLEDO. Nimmt man das beliebte Klingt-Wie-Spielchen auf, dann denkt man bei Toledo an Mac DeMarco, Conor Oberst oder Night Moves. MADE MY DAY!

Freitag, 27. Oktober 2017

THE CRISPIES Made My Day! Easy!



 

THE CRISPIES
Homepage: https://www.facebook.com/thecrispies/
From: Wien, Austria


Immer noch eine der besten Ideen - wenn man jung, ungestüm, wütend und kreativ ist - ist es eine Band zu gründen! Tino Romana (Gesang), Rob Wolfe (Gitarre), Parsa Sarraf (Bass) und Peter Ferdinand (Schlagzeug) kommen aus Österreichs Hauptstadt, besuchten dort gemeinsam eine Musikschule und dachten sich Wien könnte etwas mehr schmutzigen Rock 'n' Roll vertragen, weswegen sie 2014 im Keller ihres Gitarristen The Crispies gründeten.

Das Debütalbum "Death Row Kids" erschien im Oktober 2016 auf Seayou Records und "Easy" ist der erste Vorbote des zweiten Albums, für das es bisher noch keinen offiziellen Erscheinungstermin gibt. Auch wenn die Jungs ausschauen, als ob sie jedes Rockklischee erfüllen wollen, sollte man die feine Ironie über den Rockzirkus in ihren Texten und Videos nicht unterschätzen. "Easy" richtet sich an Freunde, Menschen, die sich mit Drogen das Hirn vernebeln und dann den Arsch nicht mehr hochbekommen. MADE MY DAY!

Mittwoch, 25. Oktober 2017

IGLOOGHOST / Neō Wax Bloom [Review]



Dass die Verpackung nicht immer auf den Inhalt schließen lässt, zeigt die neue Platte von IGLOOGHOST, hinter dem kitschigen Nintendo-Look des Covers verbirgt sich nämlich eine Vinylscheibe mit meisterlichem Inhalt.


Der Knabe - Mann wäre beim zarten Alter von 18 noch etwas übertrieben - mit dem Hang zum gruseligen Cover und futuristischen Sounds, ist Seamus ­Malliagh. Erstmals etwas von sich hören ließ der Ire im Jahr 2014, als er eine Tape auf Error Broadcast veröffentlichte.

Danach ging es sehr schnell voran mit der Karriere des Elektroniktüfftlers. 2015 erschien die EP "Chinese Nü Yr" auf dem kalifornischen Indie-Label Brainfeeder, das niemand geringerer als Flying Lotus, seines Zeichens ebenfalls ein Soundtüfftler vor dem Herrn, in 2008 gegründet hatte. Es folgten zwei weitere EPs in 2015 und 2016, ehe nun mit "Neō Wax Bloom" sein Debütalbum in den Regalen steht.

Mir persönlich sind die Sachen von Labelvater Flying Lotus meist zu sehr Track und zu wenig Song und genau das macht den Unterschied zum mir viel lieberen "Ziehsohn" Iglooghost, beim dem man in jedem Track ganz klare, wenn zum Teil auch aberwitzige Songstrukturen erkennen kann. Dass wir uns richtig verstehen, wer sich mit elektronischer Musik nicht anfreunden kann, bei dem wird sich an dieser Abneigung auch nichts durch "Neō Wax Bloom" ändern.

Das letzte Electro-Album, welches mich so dermaßen geflasht hat, wie es jetzt bei "Neō Wax Bloom" der Fall ist, war das Jungle/Breakbeat/Drum 'n' Bass-Meisterwerk "Timeless" von Goldie aus dem Jahr 1995! Und diese beiden Alben, die ja von ihrem Erscheinen mehr als 20 Jahre auseinanderliegen, sind sich wirklich erstaunlich ähnlich! Beide geizen nicht mit kompromisslosen harten Beats, beide verfügen über einen wahnsinnigen Flow, trotz aller Breaks und Spielereien, beide loten die Grenzen der aktuellen Möglichkeiten des Genres und darüber hinweg aus und beide muss man in hoher Lautstärke hören, damit sich die Wirkung des Soundspektakels entfalten kann.



Im Gegensatz zu Goldie verzichtet Iglooghost allerdings fast komplett auf unverfremdete Vocals (Ausnahme: "Infinite Mint"), sondern pitcht und schraubt an allem Organischen so lange herum, bis es klingt wie ein körperloses Etwas aus den Tiefen des unbekannten Weltalls. Klingt dämlich? Herzlich willkommen in der fantastischen Welt von Seamus Malliagh. Auf seiner ersten EP ging es schon um einen Gelatinewurm auf Zeitreise, auf "Neō Wax Bloom" nun auch um zwei gigantische Augäpfel, die auf einen Planeten namens Mamu stoßen.

Wer sich auf das knapp 48 Minuten lange Album einlässt, wird bereits nach wenigen Minuten mit mir übereinstimmen, dass diese gigantischen Augäpfel einem ADHS-Patienten entnommen worden sein müssen, so zappelig, frickelig und hyperaktiv ist dieses Album.



Wäre "Neō Wax Bloom" die Skulptur von einem bildenden Künstler, dann sähe man ein futuristisches Wimmelgebilde, mit unzähligen Lötstellen durch die unterschiedlichste Materialien miteinander verbunden sind. Nennen wir es also Klangskulpturen, die der mittlerweile in England lebende Ir(r)e aud Vogelzwitschern, gepitchen Rapsalven, Breakbeat-Infernos, Jazz-Sprenkseln, Nintendosounds und hysterischen Keys zusammenlötet.

Herrschaften wie Aphex Twin, Arca, Liima, Squarepusher oder auch Gold Panda, Pantha Du Prince, Holly Herndorn müssen aufpassen, dass sie von diesem Frischling nicht gnadenlos überrollt werden.

Tracklist mit Anwendungsmöglichkeiten:
01 Pale Eyes - Flug in der Schwerelosigkeit
02 Super Ink Burst - Freejazzern die Grenzen aufzeigen
03 Bug Thief - Soundtrack für einen futuritischen Flipperautmaten
04 Solar Blade - The Prodigy eine mögliche Zukunft zeigen
05 White Gum - Produktion an einem Fließband erhöhen
06 Purity Shards - Pantha Du Prince Angst einjagen
07 Zen Champ - Nächtliche Autofahrt auf der Gegenfahrbahn - nicht empfohlen!
08 Infinite Mint (ft. Cuushe) - Mount Kimbie Angst einjagen
09 Teal Yomi / Olivine (ft. Mr. Yote) - Busta Rhymes erblassen lassen
10 Peanut Choker - Flug mit Lichtgeschwindigkeit in ferne Galaxien
11 Göd Grid - Treffen mit Gott



Montag, 23. Oktober 2017

NEW SONGS Vol. 167: THE YADA YADA YADAS / Oceans ... YELLOW HOUSE / Blinding Sights ... ROYA / A Sickness ... GEORGIA JUNE / Cool


THE YADA YADA YADAS / Oceans

Aus dem hohen Norden England, der Grafschaft Durham, stammt ein Newcomer-Trio namens THE YADA YADA YADAS. Die Band macht fuzzy Schrammelgitarrenmusik in der Tradition von Bands wie Dinosaur Jr , Stephen Malkmus oder Yuck und hat sich somit natürlich sofort in mein Herz gespielt.

"Oceans" hat alles, was ein guter IndieRock-Song braucht, die richtige Portion Dirtyness, eine exquisite Melodie, die sich aber schön hinter Gitarren verbarrikadiert, den richtigen Flow und fein ironische Lyrics. Im Januar 2018 darf man auf Silent Kid Records mit der Debüt-EP der Band rechnen.




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YELLOW HOUSE / Blinding Sights

Wer solche Musik macht, muss ein Romantiker sein! Diese Uhhhs und Ahhs, die Schlafzimmer-Keys und welch hingebungsvolle Melodie. Das meine ich so, wie ich es sage!

Emile van Dango ist der romantische Held, der sich hinter dem Pseudoynm YELLOW HOUSE verbirgt, wahrscheinlich hat er eine riesige Nase wie Cyrano de Bergerac oder einen Buckel, aber wenn die Damenwelt seine Musik hören werden sie ihn trotzdem lieben. Meinen Segen hat der in Kapstadt ansässige Singer/Songwriter und meine Damen, lassen Sie sich nicht davon abhalten in der Bildersuche von Google seinen Namen einzugeben ;-).




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ROYA / A Sickness

Im Juni dieses Jahres erschien das Debütalbum der in Brooklyn ansässigen sechsköpfigen Band ROYA, auf der auch der Song "A Sickness" zu finden ist. Der Name der 2015 gegründeten Band kommt aus dem Persischen, genau wie Frontfrau Rahill Jamilifard, und bedeutet so viel wie Traum oder Gedankenreise.

Wer jetzt an DreamPop denkt, liegt aber falsch, wer an Psychedelic denkt, liegt etwas näher, aber eigentlich schrammelt die Band wunderbar zwischen PopstPunk und IndieRock herum. Wie gut, besagt ein Auszug aus der Liste der Bands für die Roya als Support antreten durfte: Fat White Family, Black Lips und King Tuff.




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GEORGIA JUNE / Cool

Achtung nur für Teenager! Die Australierin GEORGIA JUNE erzählt in ihrem Song "Cool" auf etwas andere Art die Geschichte vom hässlichen Entchen.

Also ihr pickeligen, brilletragenden, ungeküssten und pubertären Landpomeranzen dieser Welt - es gibt Hoffnung! Schnappt Euch einfach ein Mikro und macht endlich auf dicke Hose. Es könnte so einfach sein ... vielleicht, aber auch nur wenn man so mutig ist wie Georgia, die Heimatstadt (Sydney) verlässt sich vier Jungs anlacht und in den Diamond City Studios in New York sich mit diesen den Ballast von der Seele spielt.





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Freitag, 20. Oktober 2017

MGMT Made My Day! Little Dark Age!



 

MGMT
Homepage: http://whoismgmt.com/
From: New York, U.S.A.


Huch, was ist den mit den Indietronic-Hippies von MGMT passiert?! Die Jungs steigen doch tatsächlich hinab in die Gruft! Nebelschwaden und Darkness around me! Und diese wunderbare Robert Smith-Gedächtnisfrisur! Mich in die Jahre gekommenen Musikfanatiker erinnert das ziemlich an den DarkNewWave den The Human League in ihrer Anfangsphase zelebrierten und ich überlege mir, ob ich heute noch verwischten Lippenstift auftragen könnte wenn ich in meine Lieblingskneipe gehe. Mmmmm - eher nicht.

Bin aber auf jeden Fall gespannt ob das für Anfang 2018 angekündigte vierte Album oder auch fünfte, wenn man das unter dem Namen The Management herausgebrachte Werk "Climbing To New Lows" mitzählt, komplett im Gothic-Style verpackt wird. MADE MY DAY!

Mittwoch, 18. Oktober 2017

SUZAN KÖCHER Made My Day! Cinnamon!



 

SUZAN KÖCHER
Homepage: https://www.facebook.com/suzankoecher/
From: Solingen, Deutschland


Bald kommt die Jahreszeit, in der es wieder überall vermehrt nach Zimt riecht. Ich liebe Zimt und ich liebe den psychedelisch gewürzten Folk von SUZAN KÖCHER die nur 40 km von mir entfernt lebt, gerade mal die Zwanzig (22) übersprungen hat, aber Musik macht, als wäre sie in den Sechzigern in San Francisco geboren. Am 27. Oktober erscheint ihr Debütalbum "Moon Bordeaux" und ich kann es kaum erwarten ihren Songs zu lauschen, dabei Zimtplätzchen zu knabbern und einen guten Rotwein zu schlürfen. MADE MY DAY!



Sonntag, 15. Oktober 2017

QUICK & DIRTY: LAUREN RUTH WARD

Published: unpublished
Label: laurenruthward.bandcamp.com + www.laurenruthwardmusic.com/
Genre: SixtiesPop, IndieRock, FolkRock, Psychedelic
Country: Los Angeles, U.S.A.



Members:
Lauren Ruth Ward (Vocals), Eduardo Rivera (Guitar), Livia Slingerland (Bass), India Pascucci (Drums, Percussions)

Heute kein Tonträger, sondern eine Band, die ich Euch wärmstens ans Herz legen möchte. In den New Songs Vol. 156 habe ich bereits auf ihren Song "Blue Collar Sex Kitten" hingewiesen, woraufhin ich mich mit dem bisherigen Output von LAUREN RUTH WARD intensiv beschäftigt habe.

Nachdem Lauren Ruth Ward ihre Heimatstadt Baltimore verlassen hat, schaffte es die charismatische Sängerin mit ihrer Band innerhalb von zwei Jahren in Los Angeles sich zu recht einen exzellenten Ruf als Liveband zu erarbeiten.

Lauren
weiß ihre Vibrato-Stimme, die irgendwo zwischen Janis Joplin und Florence and the Machine anzusiedeln ist, vorzüglich einzusetzen und ein Händchen für Melodien hat Madame Ward sowieso, was Songs wie "Did I Offend You?" oder das erst kürzlich veröffentliche "Well Hell" eindrucksvoll beweisen.



"Well Hell" ist Highspeed-Rock 'n'Roll mit autobiograpischen Texten über die Eltern der Künstlerin, der in knapp drei Minuten die Herzen von echten Rockfans im Sturm erobert und meines Erachtens bisher der stärkste Song im Repertoire der Newcomerband.

Nach einer self-titled EP, die im Januar 2016 auf Bandcamp erschien, und der Veröffentlichung einzelner Songs, wäre es nun eigentlich höchste Zeit für ein Debütalbum - das einem Eintrag auf der Soundcloud-Page der Band zufolge "Whistles" heißen könnte - aber wirklich Infos darüber gibt es noch nicht.



Fans, die nicht in Genuss einer Live-Show, der zur Zeit in Amerika tourenden Band kommen können, bleibt also nichts als sehnsüchtig zu warten auf die Info, dass das Debüt, der ehemaligen Friseursalonbesitzerin, die nach vielen Jahren gewagt hat ihr Hobby zum Beruf zu machen, endlich erschienen ist.

Wenn das Ding dann aber endlich erhältlich ist, werden Leser dieses Blogs aber ganz sicher ganz schnell davon erfahren ;-)



Freitag, 13. Oktober 2017

KING KRULE / The OOZ [Review]

Ist es nicht eigentlich Blues, den der junge Rotschopf aus Großbritannien unter dem Namen KING KRULE fabriziert? Das Wort Blues entsprang aus der amerikanischen Redewendung "I've got the blues", was so viel bedeutet, wie "Ich bin traurig". Archy Samuel Marshall ist traurig.

In den zahlreichen Definitonen für das Musikgenre findet man unter anderem solche Sätze wie "Jazz, Rock, Rock ’n’ Roll und Soul sind nah mit dem Blues verwandt. Selbst in Stilrichtungen wie Hip-Hop ist ein Nachhall des Blues zu spüren." [Wikipedia] oder "Der Blues ist kein Klagelied, sondern eine poetisch-musikalische Form des Ausdrucks sozialer Erfahrungen im Spiegel der Subjektivität des Musikers, ein Moment der Selbstverständigung und des Selbstbewusstwerdens ..." [Lernhelfer]. Archy Samuel Marshall ist ein wortgewaltiger Poet, der wie selbstverständlich Elemente aus Jazz, Rock, Rock ’n’ Roll und Soul in seine Stücke einwebt.


Wer könnte also widersprechen, wenn ich sage King Krule hat den Blues? Natürlich ist es die futuristischste Variante, dieser in der Wende vom 19ten zum 20ten Jahrhundert entstandenen Musikform, aber trotz aller Dubstep-Einflüsse, aller elektronischen Spielereien in seinen Tracks und trotz seines an Jamie T. oder Mike Skinner erinnernden Gesangsstils, ist King Krule nichts Anderes als ein Blueser. Die Teile sich seiner noch in der Sturm- und Drangphase der Jugend befindenden Anhängerschaft wird vielleicht aufschreien ob dieser These, aber ich bleibe dabei, Archy Samuel Marshall ist in seiner Inkarnation als King Krule ein 23-jähriger Blues-Veteran. Als erstes Beweismittel lege ich den Song "Cadet Limbo" vor.



Beweismittel Nummer zwei: Bei einem Interview mit Pitchfork erläutert Archy, dass das Album massiv von seiner Beziehung zu einer Spanierin geprägt wurde. Er wollte ein romantisches Album  und im urbanem Blues verwurzeltes Werk erschaffen, das sie beeindruckt und sein eigenes Unterbewusstein greifbar macht. Er hatte die Nase voll von den Rappern um ihn herum und den Jungs, die nur auf der Suche nach einem Beat sind. The romantic Archy in Love, aber geplagt von Schlaflosigkeit und Depressionen, denn wisse, wo die Liebe ist, ist der Blues nicht weit.



Letztes Beweismittel: Hören Sie die Musik von King Krule, am besten in nächtlicher Umgebung und lauschen Sie den abstrakten Texten von entgegenkommenden Zügen, Schlaflosig-, Hilfslosig- und Einsamkeit und versuchen Sie nicht in Blue Mood-Stimmung zu kommen. Es wird Ihnen nicht gelingen, denn King Krule ist durchdrungen vom Blues. Archy Samuel Marshall, der bereits mit 8 Jahren anfing erste Songs zu schreiben, ist ein Blues-Crooner in der Tradition von Chet Baker, J. J. Cale oder John Lee Hooker. He still got the Blues!



Tracklist:
01 Biscuit Town
02 The Locomotive
03 Dum Surfer
04 Slush Puppy
05 Bermondsey Bosom (left)
06 Logos
07 Sublunary
08 Lonely Blue
09 Cadet Limbo
10 Emergency Blimp
11 Czech One
12 (A Slide In) New Drugs
13 Vidual
14 Bermondsey Bosom (right)
15 Half Man Half Shark
16 The Cadet Leaps
17 The OOz
18 Midnight 01 (Deep Sea Diver)
19 La Lune



Mittwoch, 11. Oktober 2017

THE DEAD SOUTH Made My Day! In Hell I'll Be In Good Company!



 

THE DEAD SOUTH
Homepage: http://thedeadsouth.com/
From: Regina, Canada


Böser toter Süden! Wieso klingt Bluegrass plötzlich so schmutzig? Das kann man doch nicht machen! Wo kommen wir da den hin, wenn solche schrägen Vögel die Tradition mit Füßen treten und dabei noch pfeifen und tänzeln. Die Jungs landen - hoffentlich erst nach ihrem Auftritt beim Rolling Stone Weekender - bestimmt in der Hölle! MADE MY DAY!

Montag, 9. Oktober 2017

QUICK & DIRTY: SLOTHRUST / Everyone Else

Published: 06.10.2017
Label: Dangerbird Records
Genre: IndieRock, Grunge
Country: N. Y. /  U.S.A.



Members:
Leah Wellbaum (Guitar, Voice), Kyle Bann (Bass, Keys) und Will Gorin (Drums, Percussion, 12 String Guitar)

"Everyone Else" von SLOTHRUST wurde bereits im Oktober 2016 auf Dangerbird Records released, hierzulande fand nun am 6. Oktober ein Relauch des Albums statt, um wieder verstärkt auf die Band aus New York aufmerksam zu machen, die jetzt auf ihre ersten Europatour auch nach Deutschland kommt.

Diese Aufmerksamkeit haben die Amerikaner wahrlich verdient, denn "Everyone Else", der zweite Longplayer des Trios ist bezaubernd und außerdem soll am 10. November mit "Show Me How You Want It To Be" schon die nächste Veröffentlichung in den Startlöchern stehen.

Zeit, um mehr über den furiosen Dreier zu erfahren: Im Juni 2010 schicken die drei, die von Boston und New Jersey nach N. Y. zogen, mit der EP "The Demo(n)s" ihr erstes Songmaterial hinaus in die Welt. Vier rohe Stücke, bei denen Sängerin Leah Wellbaum mal laut und mal leise ihre Rock 'n' Roll-Dirtyness beweist.

Nach einer Live-Platte im Jahr 2011 erscheint ein Jahr später das Debütalbum "Feels Your Pain". Die Band tourt mit dem Album in unzähligen kleinen Clubs durch die USA und verschafft sich in der Szene einen Namen. Im Februar 2014 erscheint der zweite Longplayer "Of Course You Do" und der Post-Grunge-IndieRock der Band findet weitere Freunde.

Das bisherige Meisterwerk der Band ist aber Album Nummer drei "Everyone Else". Der 1.37 Minuten lange Einstiegssong "Surf Goth" ist ein stürmisches Instrumental, das die Tür nicht öffnet, sondern brachial eintritt.

Danach führt das Trio eindrucksvoll durch alle Spielvarianten des IndieRocks. "Like a Child Hiding Behind Your Tombstone" spaziert lässig zwischen Ballade und krachendem Rocker hin und her, "Rotten Pumpkin" klingt wie ein gegrungter Smiths-Song und "Horseshoe Crab" (übersetzt Pfeilschwanzkrebse) lotet dramaturgisch anschwellend die emotionale Bandbreite aus.



Bei "Pseudo Culture" gibt Schlagzeuger Will Gorin den Ton an, die Gitarren folgen, es wird bedrohlich, düster, aber im Refrain auch sehnsuchtsvoll. Über den Schlagzeug-Groove tänzelt sich betulich und zurückhaltend "The Last Time I Saw My Horse" nach vorne. Man wartet stetig auf die Gitarren-Eruption, die aber irgendwie nicht zu kommen scheint, ehe es nach mehr als 3 Minuten dann doch über einen kurzen psychedelic-artigen Ausritt hinweg, dazu kommt.



Champions League-Format hat die Nummer "Mud", die akustisch beginnt, dann mit fetten Riffs die Bude rockt, mit präzisen Breaks glänzt und feine Orgel-Soloeinlagen einstreut. Höchst experimentierfreudig! Höchst meisterlich!



"Trial & Error" verrennt sich in eine kleine Punknummer, für romantisch veranlagte IndieRocker gibt es den Song "Sleep Eater" und mit "Pigpen" zieht sogar eine Prise Country und Folk auf "Everyone Else".



Fazit: 10 Songs und jeder hat etwas ganz Eigenes und Hörenswertes. Die Melodien sitzen elegant, mal vor und mal hinter den Gitarrenbergen. Sängerin Leah Wellbaum versteht es, ihrer Stimme immer die richtige Farbe zu verleihen und die Experimentierfreude und Explosivität der Band lässt keine Wünsche offen.

Tracklist:
01 Surf Goth
02 Like a Child Hiding Behind Your Tombstone
03 Rotten Pumpkin
04 Horseshoe Crab
05 Pseudo Culture
06 The Last Time I Saw My Horse
07 Mud
08 Trial & Error
09 Sleep Eater
10 Pigpen

Freitag, 6. Oktober 2017

NEW SONGS Vol. 166: BECK / Up All Night ... MAX CHILLEN AND THE KERBSIDE COLLECTIVE / Moneymouth ... TEEN RAVINE / Hall Of Horrors ... KIM BOEKBINDER / The World Is Mine


BECK / Up All Night

Herr Hansen schwingt das Tanzbein. Eigentlich kann ich es noch immer nicht glauben, aber am 13. Oktober soll tatsächlich BECKs 13tes Album "Colors" erscheinen.

Nachdem im Juni 2015 "Dreams" und im Juni 2016 der Song "Wow" veröffentlicht wurden, war klar, dass Beck das kommende Album wohl im musikalischen Konezpt seinem Album "Midnite Vultures" aus dem Jahr 1999 ausrichten würde - also Funk und Dance statt Folk, Country und Indie. Die beiden jetzt erschienenen Vorabsingles "Up All Night" und "Dear Life" bestätigen die Vermutung.

Neben den vier genannten Stücken wird es sechs bisher unbekannte Songs auf "Colors" geben, um die müden Beinchen auf dem Tanzflur zu bewegen.






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MAX CHILLEN AND THE KERBSIDE COLLECTIVE/ Moneymouth

Das Keyboard bei "Moneymouth" erinnert mich an frühes Blur-Zeugs und die Zeiten, als die sich von Europa nun losgesagte britische Insel, in Sachen IndiePop unschlagbar war.

Aber die Zeiten sind längst vorbei und auch die siebenköpfige Band mit dem Bandwurmnamen MAX CHILLEN AND THE KERBSIDE COLLECTIVE stammt nicht aus England, sondern, wie so viele gute Bands der letzten Jahre, aus Brisbane in Australien.

"Moneymouth" smells very british und ist schön traurige Musik, zu der man in der Indie-Disco aber prima tanzen kann. Ich komme zum Verrecken nicht drauf, an wen mich die Stimme des Sängers erinnert? Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegengenommen.




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TEEN RAVINE / Hall Of Horrors

Wunderschöner Song für herbstliche Meditationsübungen, den TEEN RAVINE aus Toronto da vom Stapel lassen. Klingt als hätten sich Scott Walker und James Blake zusammengetan und Liebeskummer verarbeitet.

Teen Ravine ist ein Duo, bestehend aus Nick Rose & Dan Griffin, das noch ganz am Anfang seiner musdikalischen Karriere steht. Bisher gibt es neben "Hall Of Horros" nur den Song "Friend Of A Friend" zu hören, aber angeblich soll noch in diesem Monat das Debütalbum erscheinen.




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KIM BOEKBINDER / The World Is Mine

Ich liebe das Video, aber auch musikalisch kann die orientalisch angehauchte ElectroPop-Nummer mit ordentlich Wumms mein Herzchen erwärmen. Madame KIM BOEKBINDER stammt aus Montreal, lebt aber in New York und wirft in ihren Hexensound wirklich alle Zutaten, die sie in ihrer Giftküche finden kann.

Artverwandtschaft zur ebenfalls aus Kananda stammenden Merril Beth Nisker, alias Peaches sind in Bild und Ton nicht von der Hand zu weisen.




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Donnerstag, 5. Oktober 2017

WHARVES Made My Day! Love Decide!


 

WHARVES
Homepage: https://soundcloud.com/wharvesband
From: Lennox Head, Australia

Die Liebe ist ein seltsames Spiel, das wissen sogar vier Jungs aus einer 8000-Seelen-Gemeinde an der Ostküste Australiens. "Love Decides" schmeckt nach fettem Indie-Stadion-Rock und im knutschintensiven High-Class-Video bekommt man neben zwei hübsch anzusehenden Hauptakteuren auch Bilder aus der Heimat von WHARVES zu sehen. MADE MY DAY!

Dienstag, 3. Oktober 2017

QUICK & DIRTY: MAURICE & DIE FAMILIE SUMMEN / BMERICA

Published: 06.10.2017
Label: Staatsakt
Genre: GermanFunk, GermanPolitDisco, DiskursFunk
Country: Berlin, Deutschland



Members:
Maurice Summen und Familie (Michael Mühlhaus [Blumfeld, Türen], Ramin Bijan [Türen], Kryptic Joe [Deichkind], Ill Till, Philipp Grütering [Deichkind], Patric Catani, Jérôme Bugnon und Tobi Cordes [Seeed], Moritz Baumgärtner, Susanne Folk (Saxofon), Richard Koch [Trompete], Jari Freydank [Perkussions, Gesang], Sportsmann Felix Müller.

So manche Künstler verschönern mir ab und an den Tag, aber bei Maurice Summen müsste ich eigentlich schon davon sprechen, dass er mir die letzten Lebensjahre versüßt hat. 2003 gründet Summen im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg das Plattenlabel Staatsakt, um deutschsprachige Popmusik aus dem Schatten wieder ins Licht zu führen – wohlgemerkt anspruchsvolle deutsche Popmusik mit intelligenten Texten, also weit ab vom die Charts infiltrierenden Schlagermist.

Eigentlich war Staatsakt hauptsächlich dafür gedacht, der eigenen Band Die Türen ein Zuhause zu geben, aber schnell entwickelte sich das Label für experimentierfreudige und andersartige Bands zu einer neuen Heimat. Im Staatsakt-Hafen ankern mittlerweile Freigeister wie Ja,Panik, Christiane Rösinger, Locas in Love, Jacques Palminger, Isolation Berlin, Die Sterne, Die Regierung, Jens Friebe, PeterLicht, Hans Unstern, Frank Spilker, Stereo Total, Andreas Dorau, Nicolas Sturm, Babyman und zunehmend auch deutsche Bands, die in englischer Sprache singen, wie Bonaparte, Klez.e, Levin goes Lightly oder Friends of Gas.

Nicht genug damit, dass viele dieser Bands in den letzten Jahren mit herausragenden Alben aufwarteten, gründete der umtriebige Herr Summen mit einigen seiner Labelgenossen die Formation Der Mann und startet nun das auf Tour 9 Mann starke Großprojekt MAURICE & DIE FAMILIE SUMMEN.

Auch wenn Disco-Funk-König Babyman aka Erobique nicht mit von der Partie ist - was man wirklich kaum glauben mag - zelebriert die Familie Summen eine echte P-Funk-Party, wie man sie in deutscher Sprache und mit solch höchst politischen Texten wahrlich noch nie gehört hat. Tanzen für den Widerstand ist das ausgegebene Motto auf "Bmerica"!

"Bmerica"? Schlechtes Wortspiel? Nicht, wenn man die Geschichte hinter dem Albumtitel vom Staatsakt-Pressetext kennt:

"Der Albumtitel Bmerica steht seit Jahren, er war die Ur-Hefe, aus dem das Album wuchs und ist dabei erst über Zeit prophetisch geworden. Zunächst begann er als Gag: wer A sagt muß auch B sagen, das gilt für A-dolf, wie A-bendessen wie für A-merika.

Was dieses B wiederum impliziert ist Verhandlungssache: wir alle kennen und lieben B-Movies, kennen Beta-Versionen, diese fehlerhaften (Software-)Systeme, kennen die B-Seiten von Singles, die oft den eigentlichen Hit enthalten.  Die Vorsilbe B etwas, was danach kommt, darunter liegt, eine schlechtere oder eben auch verbesserte Version von A darstellt, ein Mängelexemplar und manchmal auch eine Utopie – aber so oder so auf eine weitere andere Version desselben Prinzips hinweist. Abgesehen davon ist im englischen das phonetisch mit B identische Be auch das wichtigste Verb der Sprache: sein. Bmerica = Merika sein.
"

Der Albumopener "Zeichen des Widerstands" ist eine fette Funknummer mit lässigem Groove, der textlich zurückblickt in "Die gute alte Zeit" und musikalisch an Funkadelic oder Cameo erinnert.  Eine Message hat der Song auch, sie klingt einfach und romantisierend, ist aber in diesen politischen Zeiten ganz besonders wichtig: The Code is Love! Der falsche Code = Scheiße!



Mit seiner Band Die Türen ist Herr Summen ja auch kein Funk-Verächter, aber mit seiner neuen Großfamilie ist er so entschlossen funky wie nie zuvor. Beim gesellschaftskritischen "Nicht antworten ist das neue Nein" setzt Funksohn Summen, der im Münsterland als Sprössling eines Soul & Funk-DJs aufgewachsen ist, auf Hand-Claps und den eigentlich ausgelutschten Auto-Tune-Effekt. Ich höre und staune und verneige mich vor dem grandiosen, in Bläser und Flötentöne getränktem Finale.

Bongo-Disco und SpaceFunk kreuzen die Laserschwerter bei "Die Kommerzialisierung der Welt". Klingt wie ein Hybrid aus Dee D. Jacksons "Automatic Lover" und einem Funkepos von War. Ja, das ist verdammt Retro, aber macht einfach auch verdammt viel Spaß und ich glaube es ist egal, ob man damals schon die Hüften auf dem Tanzflur kreisen ließ oder ob man sich erst jetzt gerade die Hörner unter der Discokugel abstößt.

Das erste Stück, zu dem man die Füße stillhalten, aber nicht den Kopf ausstellen sollte, ist "Klima". Das Keyboard fliegt zwar immer noch im Space, aber der Sprechgesang erinnert von der Dramaturgie eher an "Ruf Teddybär Eins-Vier" oder das "Spanky"-Jazzalbum von Jaques Palminger & 44 Hz Trio. I call it SpaceJazzBlues.

MC Summen am Mic! Es wird gerappt bei "Zeit zurück", nicht nur von Maurice, sondern auch von Deichkinds Kryptic Joe - und der kann das natürlich besser.



Einer meiner Favoriten auf "Bmerica" ist "Traurige Gesichter. All diese traurigen Menschen an den Bushaltestellen, in der Bahn und auf den Bürgersteigen sollten diesen Song auf die Ohren bekommen, damit Maurice beim nächsten Gang durch seine Stadt nur noch wippende und lächelnde Menschen zu Gesicht bekommt. Let's groove today!

"#Bock" ist auf einem starken Album die schwächste Nummer, der Refrain ist etwas zu Lalala, allerdings kann ich mir vorstellen, dass der Song live eine andere Wirkung entfaltet. Ansonsten Groove und Bläser knackig wie einst bei Defunkt und ein bisschen elektronisches Fiepsen wie bei Deichkind.

Aber nach dem schwächsten folgt direkt das stärkste Stück. "Die feindlichen Gedanken" schwellen im Bongo-Fieber und grooven sich dann die Seele aus dem Leib. Aber bei all dem Groove nicht vergessen, den exquisiten Lyrics Tribut zu zollen!

Die nächste Nummer trägt im Titel eine Forderung, die ich uneingeschränkt teile: "Recht auf Unerreichbarkeit". Der SlowJam mit Jazz-Appeal spricht mir so was von aus der Seele und deswegen plädiere ich dafür, den Song ab sofort in dem privaten Haushalt mit Warteschleifenmusik gemafrei einstellen zu dürfen. Ist doch auch in Ihrem Sinne Herr Summen, oder?

Der letzte Song, "Ich und meine multioptionale Gesellschaft" ist sehr Türen-mäßig :-). Ein pochendes musikalisches Manifest, über mehr als 8 Minuten, welches die Redewendung "Wer die Wahl hat, hat die Qual" mit der multioptionalen Gegenwart und der vermutlich noch multioptionaleren Zukunft zusammenbringt und somit schmerzhaft verdeutlicht, wie schmerzhaft dieser Prozess der Auswahl sein kann - und vermutlich noch schmerzhafter werden wird.

Fazit: Maurice & die Familie Summen sind die einzig wirklich echte Party-Partei, immer mit geschärftem Blick auf die Gesellschaft, voller Parolen und dabei immer eeeextrem tanzbar!

Tracklist:
01 Zeichen des Widerstands
02 Nicht antworten ist das neue Nein
03 Die Kommerzialisierung der Welt
04 Klima
05 Zeit zurück
06 Traurige Gesichter
07 #Bock
08 Die feindlichen Gedanken
09 Recht auf Unerreichbarkeit
10 Ich und meine multioptionale Gesellschaft

Montag, 2. Oktober 2017

QUICK & DIRTY: PUMAROSA / The Witch

Published: 19.05.2017
Label: Fiction
Genre: PostPunk, PostRock, ElectroRock, ElectroArtPop
Country: London, Großbritannien



Members:
Isabel Munoz-Newsome (Vocals), James Neville, John Tomoya Forster (Synthi, Saxophon), Nicholas Owen (Schlagzeug)

Die Legende erzählt, dass PUMAROSA an den kuriosesten Orten Konzerte gaben, bevor sie unter den Fittichen von Produzent Dan Carey im Studio landeten. Carey, der bereits Kate Tempest, Bat For Lashes oder Django Django verhalf Musik auf Konserve zu bannen, hat ein besonderes Händchen für Bands, denen man das Prädikat "Art" anheftet.

Beste Vorzeichen also, um einer Band, die in ihrer progressiven Musik sich nicht scheut Themen wie Politik und Kunst aufzugreifen und bisher mit ihren Liveauftritten für Furore sorgte, ein adäquates Debütalbum zu zimmern.

Die erste Veröffentlichung aus "The Witch" erschien bereits Ende 2015. Der fast acht Minuten lange Song "Priestess"sorgte für viel positive Resonanz im Netz, zeigte er doch schon überdeutlich, dass die hypnotische Magie der Band auch im Studio festgehalten werden kann.



Im September 2016 präsentierte die Band das Video zu "Honey", einem sehnsuchtvollen Song, bei dem Isabel die Range ihrer Stimme offenlegt. Die Beats sind wesentlich dezenter geraten, das Schlagzeug rockiger, die Gitarren präsenter und die Lyrics expliziter: "You Son Of A Bitch!".



Im März 2017 erscheint mit "Dragonfly" die Nummer, die das Album "The Witch" eröffnet. Auch bei diesem Song ist die Stimme von Sängerin Isabel Munoz-Newsome der absolute Mittelpunkt, um die sich langsam alles zusammenfindet. Mehr "Priestess" als "Honey".



Im Mai 2017 ist es dann endlich soweit, "The Witch" steht in den Läden. Neben den drei vorveröffentlichten Songs gibt es für die wachsende Fangemeinde sieben neue Stücke.

Da wären das sanft schwebende  "The Witch", bei dem Isabels Stimme stellenweise die Worte so überschlägt wie es lange ein Markenzeichen von Kate Bush war. Das hochdramatische "Lions' Den" mit seinem furiosen, apokalyptischen Finale - wenn die gleichnamige Fernsehserie auf Vox (Höhle der Löwen) nur auch immer so spannend wäre ;-).



"My Gruesome Loving Friend" klingt versöhnlich, ist es aber nicht. Auch hier gelingt es dem Quartett aus London aus Poesie und Musik eine schnörkellose Einheit zu bilden. Höre nur ich Siouxsie and the Banshees in dem Song?

Dass die Band einen Hang zu epischen Songs hat, bestätigt sich erneut bei "Red", allerdings Überraschung, spielt hier erstmals eine ziemlich funky Gitarre eine bedeutende Rolle. Über die Range von Frau Munoz-Newsome  hatte ich mich ja schon ausgelassen - wird hier erneut unter Beweis gestellt.

In bin kein Läufer, also so einer, der sich Kopfhörer in die Ohren steckt und durch die Gegend rennt, aber wenn ich einer wäre, würde ich meine Schuhe ausziehen, loslaufen und dazu "Barefoot" hören - auch wenn die Tempforcierung mir gegen Ende sicher zu schaffen machen würde ;-).

Wer gerne mehr etwas elektronische Sounds möchte, wird mit "Hollywood" und einem sanften Breakbeat bedient, wer sich auch mal in die Jazzabteilung seines Plattendealers verirrt und auch bei ProgRock keinen Ausschlag bekommt, wird sich mit "Snake" anfreunden.

Fazit: Obwohl die Band auf "The Witch" verschiedene Genres beackert und sich nicht so recht festlegen lässt, klingt das Album wie aus einem Guss und die Band ist, natürlich auch Dank der prägnanten Stimme von Isabel Munoz-Newsome, ziemlich unverwechselbar. - und was gibt es bei einem Debütalbum besseres als ein Alleinstellungsmerkmal?




Tracklist:
01 Dragonfly
02 Honey
03 The Witch
04 Priestess
05 Lions' Den
06 My Gruesome Loving Friend
07 Red
08 Barefoot
09 Hollywood
10 Snake

Sonntag, 1. Oktober 2017

WHITE CLIFFS Made My Day! On Call!


 

WHITE CLIFFS
Homepage: https://soundcloud.com/whitecliffs
From: Brooklyn , U.S.A.


Was da so schön pulsiert ist ein Track von der Debüt EP "9/29" eines Musikers aus Brooklyn, der sich bisher darauf beschränkte im Hintergrund zu werkeln und anderen Künstlern auf die Sprünge zu helfen. Jetzt scheint aber die Zeit gekommen, wo er unter dem Namen WHITE CLIFFS, seinen eigenen heißen Scheiß unter die Leute bringt. "On Call" ist eine psychedelische ElectroPop-Nummer mit Synthi und Orgel, aber auch feinen Gitarrenakzenten und einer funky Bassline. Wären da nicht die leicht danebenliegenden Vocals wäre die Nummer glatt etwas für das Mainstreamradion - ist sie aber Gott sei Dank nicht. MADE MY DAY!