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Donnerstag, 21. April 2016

NEW SONGS Vol. 119: THE SATIN COWBOY & THE SEVEN DEADLY SINS + JAMES BLAKE + ANORAQUE + TV GIRL


THE SATIN COWBOY & THE SEVEN DEADLY SINS / Fools Paradis

Das Mastermind hinter The Satin Cowboy & the seven deadly Sins ist Silas Hite. Silas ist der Satin Cowboy und The Sins ist seine Begleitband, die in der Besetzung immer wieder wechselt.

Dass Silas Musik in seinen Genen hat, kann man faktisch belegen, denn in seinem Stammbaum gibt es einen Onkel namens Mark Mothersbaugh, der sicher einigen Menschen als Frontmann von Devo bekanntsein dürfte.

Mit dem NewWave seines Onkels hat Silas allerdings nichts am Hut. Er kreuzt Rock ’n’ Roll mit Country und bezieht sich dabei sowohl auf Songwriter des traditionellen Country wie John Prine als auch auf moderne Vertreter des Genres wie Jason Isbell oder Conor Oberst. Von den beiden Letztgenannten hätte ich mir etwas mehr Einflüsse gewünscht.

"Duel" ist nach "The Great Giddyup" aus dem Jahr 2013 das zweite Album der Band aus Los Angeles und neben dem locker flockigen Song "Fools Paradis" seien auf dem Album, das leider nicht durchweg überzeugt, als Anspieltipps besonders der seltsame Schunkler "I'm In Trouble Once Again" und die Fidel-Ballade "Love You Just The Same" gepriesen.




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JAMES BLAKE / Timeless

Der Herr der tiefen Bässe und Dubstep-Strukturen. Mister James Blake aus Großbritannien lies vermelden, dass die Arbeiten am voraussichtlich im Juni erscheinenden neuen Album "Radio Silence" abgeschlossen seien.

Das neue Werk soll 18 Titel umfassen und als Gäste sollen der größenwahnsinnige Kanye West und der alles andere als größenwahnsinnige Justin Vernon aka Bon Iver mitgewirkt haben.

Bereits im Februar konnte man in der BBC Radio 1 Show einen neuen Song, "Modern Soul", hören, von dem aber nicht klar ist, ob er den Weg auf die neue Platte schafft - verdient hätte er es ganz klar. Nun aber gibt es den ersten offiziellen Song vom Album, denn in eben jener Radio-Show spielte Blake den Song "Timeless" und gab auch bekannt, dass dieses Lied auf "Radio Silence" zu finden sein wird.

Die beiden neuen Nummern zeigen auf, dass Blake seinen Weg der Reduktion und Verfremdung kontinuierlich weitergeht, auch wenn es auf "Timeless" für Blakes Verhältnisse ganz ordentlich fiepst. Der Titel des mir noch besser gefallenden Stückes "Modern Soul" könnte auch vorzüglich als Genrebegriff für seine Art der Musik benutzt werden - vielleicht noch mit dem Zusatz "electrified".

Es scheint so, als gehe auch 2016 bei emotionaler elektronischer Musik kein Weg am Mann vorbei, der mit seinem Debüt 2011 einen Meilenstein des Genres erschaffen hat.






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ANORAQUE / Disturbing Grace [EP]

Die Kunst des perfekten Songs besteht meines Erachtens darin, dass man trotz Ecken und Kanten ein Händchen für die Melodie beweist und neben aller Experimentierfreude und Wagemut als Songwriter dafür sorgt, dass sich das Stück im Gehörgang des Hörers verankert. Ohrwürmer ohne Ecken und Kanten sind laaangweilig und verstopfen die Charts, wo solche meist am Reißbrett und ohne Herzblut konstruierten Songs sich nahtlos abwechseln - ohne dass man den Wechsel bemerken würde.

Eine vierköpfige Band aus Basel, Anoraque, hat Wagemut für Experimente und ein wirklich exzellentes Songwriting, so dass ihre musikalische Melange aus PostPunk, Alternative- und MathRock immer wieder überrascht. Und zu allem Überfluss verfügt Sängerin Lorraine Dinkel auch noch über eine Stimme, die sowohl in lauten auch als in leisen Passagen sich hervorragend auf die nicht einfachen Songstrukturen einlässt.

Die EP "Disturbing Grace" beinhaltet sechs Songs, die durchweg überzeugen und nicht selten an alte Helden wie Sonic Youth erinnern. Bei diesem Album kommen PostRocker ("Mental Green"), ProgRocker ("Kids"), IndieRocker ("Overseas") und PsychedelicRock- und Noise-Fans ("For now") gleichermaßen auf ihre Kosten. Bärenstarkes Debüt voller Zärtlichkeit und brachialer Wucht!, dem man anmerkt, dass die Musiker Lorraine Dinkel (Stimme, Gitarre), Valentin Hebel (Gitarre), Hagen Neye (Bass) und Jan Schwinning (Schlagzeug) seit vielen Jahren in unterscheidlichen Besetzungen spielten.





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TV GIRL / Taking What's Not Yours

TV Girl aus Kalifornien habe ich bereits seit ihrem höchstvergnüglichen Debüt-Album "French Exit" in mein Herz geschlossen. Songs wie "Daughter of a Cop" oder "Anjela" wanderten 2014 in meine Favoriten-Playlist und verweilen dort auch heute noch.

Jetzt legen die schrägen Vögel aus dem amerikanischen Sonnenstaat nach, und obwohl es mir den Anschein macht als hätte Brad Petering (Vocals, Music & Lyrics) und seine diversen Mitstreiter (Additional Vocals von Amber Quintero und Maddie "Acid" Keaton) ihren rumpelnden IndiePop, der gerne mal an den frühen Beck erinnert, etwas mehr mit elektronischen Effekten unterfüttert, bleiben sie ihrem unverkennbaren eigenwilligen Sound treu.

Anspieltipps: "Taking What's Not Yours", "Song about me", "Loving Machine" und "Heaven is a Bedroom".

Ach ja, und falls es irgendjemand noch vom Kauf des Albums überzeugt: Auf "Talking What's Not Yours" geht es um Sex oder das Fehlen von Sex und die daraus resultierende Folgen oder aber das Ausbleiben derselbigen. Wer das Album erwirbt, erhält im Download auch ein sehr schönes PDF mit den Songtexten und Illustrationen, die diesen Sachverhalt sehr schön verdeutlichen ;-).




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