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Mittwoch, 27. April 2016

LIGHTS / Midnight Machines

Und schon wieder Kanada! Nach The Burning Hell (charmanter Folk) und Hot Panda (fulminanter IndieRock) sorgt eine Songwriterin namens Valerie Anne Poxleitner geboren in Ontario und heute in Vancouver beheimatet, unter dem Künstlernamen LIGHTS mit ihrem vierten Album "Midnight Machines" für Furore.


Bereits 2009 war sie mit ihrem Debütalbum "The Listening" für den renommierten kanadischen Musikerpreis Juno nomiert, 2015 schaffte es dann ihr Album "Little Machines" den Preis als ""Pop Album of the Year" einzuheimsen.

2016 nun also keine kleinen Maschinen mehr, sondern Mitternachts-Maschinen. Die Namensverwandschaft zum Vorgänger-Album ist beabsichtigt, denn auf "Midnight Machines" präsentiert Lights neben zwei neuen Songs, "Follow You Down" und "Head Cold", sechs Songs aus ihrem "Pop-Album des Jahres".

Bei Neuaufgüssen erfolgreicher Alben bin ich per se immer skeptisch, aber hier darf man ruhig alle Zweifel beiseite schieben, denn es grenzt schon fast an Neuerfindungen, was die Kanadierin mit ihren bereits bekannten Songs macht.




Die Popsongs werden mit dem Skalpell bis auf die Knochen freigelegt und dann in neue Arrangements gepackt. Die akustische Gitarre ist der Leader und punktuell dürfen andere Instrumente oder gar ganze Streichersätze die Kompositionen veredeln. Als Endgebnis gibt es federleicht schwebende Songs, die in ihrer Wäremausstrahlung ohne weiteres mit dem Repertoire der großen Schmeichlern unserer Zeit wie Bon Iver, Iron & Wine, Tindersticks oder Conor Oberst mithalten können.

Das Faszinierende ist, wie es der Popkünstlerin gelingt, nicht nur den Stecker zu ziehen, sondern auch mit ihrer Stimme sich so auf die neuen Versionen ihrer Lieder einzulassen, das die Intensität und Emotionalität förmlich greifbar wird. Bestes Beispiel: "Same Sea"! Und auch die beiden neuen Stücke schmeicheln sich hervorragend in das meditative wollweiche Akustik-Album. Bestes Beispiel: "Follow you Down"!



Exakt diese Wandlungsfähigkeit scheint die besondere Eigenschaft von Valerie Anne Poxleitner, aka Lights zu sein, denn wer sich durch ihre bisherige Diskographie hört, wird erstaunt sein, mit welchen verschiedenen Stilrichtungen (SynthiPop, 80s-Retro-Pop, Electronica, Rock) die Musikerin bereits experimentiert hat. Das ist zwar nicht immer mein Geschmack, aber es ist immer ziemlich gut!

Es wird also höchste Zeit, dass die erst vor wenigen Tagen 29 Jahre Gewordene auch außerhalb Kanadas die Aufmerksamkeit erhält, die ihr gebührt. Amen.

Tracklist:
01 Up We Go
02 Same Sea
03 Follow You Down
04 Meteorites
05 Don't Go Home Without Me
06 Running With The Boys
07 Head Cold
08 Muscle Memory

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