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Samstag, 12. März 2016

DEWOLFF / Roux-Ga-Roux

Weil man bei einer Beschreibung der Musik von Dewolff sowieso nicht umhin kommt, diverse Helden der Rockgeschichte aufzuzählen, also gleich vorneweg: Ja, die Holländer spielen Rock in der Tradition von Bands wie Deep Purple und Led Zeppelin, garnieren ihren Rock aber mit etwas mehr Soul, ab und an auch Funk, und SouthernRock, so dass man als Referenz ohne weiteres auch noch The Black Crowes aufzählen kann.


DEWOLFF sind die beiden Brüder Pablo (Vocals, Gitarre) und Luka van den Poel (Vocals, Schlagzeug), plus Robin Piso an der Hammond-Orgel. Die Band gründet sich 2007 im beschaulichen Geleen in der südholländischen Provinz Limburg und versorgte von da die Niederlande mit exquisitem psychedelischen BluesRock auf internationalem Niveau.

"Roux-Ga-Roux" ist bereits das sechste Album der Band, was besonders erstaunlich ist, wenn man bedenkt, dass die Bandmitglieder allesamt noch längst nicht das dreißigste Lebensjahr erreicht haben. Der Name des Albums bezieht sich auf eine sagenhafte Gestalt aus der Cajun-Kultur, die man am ehesten mit der Sagengestalt des Werwolfes vergleichen kann. Roar!

Das prägende Element des Band-Sounds - neben der klassischen Rockröhre von Leadsänger Pablo- ist ohne Zweifel die ständige Präsenz der Schweineorgel, die man schon lieben muss, falls man sich auf die Musik des Trios einlassen will. Lohnen würde es sich zweifelsohne, das sollte schon der dem Album den Namen gebende Song ""Roux-Ga-Roux" klar machen. Bester ClassicRock mit einer ordentlichen Portion Blues und Groove. Und wer bitte braucht, wenn er "Black Cat Woman" gehört hat, noch ein Comeback von Guns N’ Roses, wo Pablo doch mindestens genauso schön nasal knödeln kann.

Als großer Fan der Schweineorgel und psychedelischer Klangstrukturen ist mein Lieblingssong natürlich "Sugar Moon". Beim Hören wachsen wahrscheinlich jedem Mann die Haare auf Schulterlänge, alte Lederjacken werden aus dem Keller geholt und verspiegelt Sonnenbrillen auf Nasen gesetzt. So ähnlich schauen die drei Holländer übrigens auch aus ;-). Welcome back to the wild 70s!



Besonders die Kreativität beim Songwriting und die Spielfreude des Trios ist es, die aus diesem Retrosound keinen schalen Aufguss, sondern etwas wahrhaft Erfrischendes machen. Man braucht auch nicht exemplarisch Songs des Albums zu benennen, denn fast jeder Song hat etwas, das ihn hervorhebt und spannend macht. Mal sind es virtuose Tempiwechsel ("Easy Money"), mal harte Breaks, mal Solopassagen einzelner Musikinstrumente, wie zum Beispiel bei "Baby's Got A Temper" oder ein unwiderstehlicher Boogie-Groove ("Stick it to the Man") und manchmal findet alles sogar in einem Song statt.

Auch wenn sich gerade viele Rock-Dinosaurier von diesem Planeten verabschieden, braucht man sich um das Genre in dem diese jungen Holländer wildern, keine Sorgen machen, denn "Roux-Ga-Roux" ist das bisher beste und "erst" sechste Album von Dewollf. Wer also endlich mal wieder neben den Platten von Deep Purple, The Doors, Steppenwolf oder Iron Butterfly neues Vinyl stellen will, der sollte schnellstens seinen örtlichen Plattendealer aufsuchen.



Tracklist:
01 Roux-Ga-Roux
02 Black Cat Woman
03 Sugar Moon
04 Baby's Got A Temper
05 What's The Measure Of A Man
06 Easy Money
07 Lucid
08 Stick It To The Man
09 Tired Of Loving You
10 Love Dimension
11 Toux-Da-Loux

3 Kommentare:

  1. Gerade auf Tour in Deutschland! Und live sind die Jungs der Wahnsinn!

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Gestern live in der alten post wegberg,der knaller

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