ANGEL OLSEN / Burn Your Fire for No Witness [LP] ... DIE NERVEN / Eine Minute schweben ... BRETON / Envy ... CARI CARI / White Line Fever
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ANGEL OLSEN / Burn Your Fire for No Witness [LP]
Nach der Kollaboration 2011 mit Bonnie "Prince" Billy ("Wolfroy Goes To Town") macht sich die Chicagoer Songwriterin Angel Olsen 2013 mit "Half Way Home" daran, eigene Fußspuren im Alternativ-Country und Folk zu hinterlassen. Diese Stapfen werden mit ihrem vor kurzem erschienenem Album "Burn Your Fire for No Witness" nun deutlich sichtbarer werden, denn ANGEL OLSEN ist kratzbürstiger geworden, opulenter in der Instrumentierung und zeigt nun deutlich mehr Ecken und Kanten und damit das im Folk-Genre häufig vermisste eigene Profil. Sehr hilfreich ist ihr dabei ihr feines Gespür für Melodien und ganz besonders ihre markante Stimme, die mich stellenweise an die unvergessene Wanda Jackson erinnert.
Im ersten Videoclip für das neue Album zum Song "Hi-Five" agiert Angela Olsen in einem den sechziger Jahren nachempfundenen Fernsehstudio. Regieseurin Zia Anger findet dazu die passenden Worte: "Sie waren immer so wild und psychedelisch und heiter von weitem. Je öfter du dir die Auftritte ansiehst, desto hölzerner und ungeschickter wurden sie. Dort wurde eine gewisse Einsamkeit eingefangen. Der Song "Hi-Five" enthält die gleiche Sorte von Zweischneidigkeit."
"Wolfroy Goes To Town" macht sich
Angel Olsen - "Hi-Five" (Official Video) von scdistribution
Weitere Anspieltipps auf "Burn Your Fire for No Witness":
+ "Unfucktheworld": Roh, eindringlich und zerbrechlich.
+ "Forgiven/Forgotten": Kein Folk, kein Country ... das rockt!
+ "High & Wild": Kraftvoll und nahe am Pop!
+ "Lights Out": Hinreißende Power-Country-Ballade mit feinen Soli-Ausflügen ins fernöstliche ProgRock-Gefilde!
+ "Stars": Hymnische Songs kann Frau Olsen auch - aber keine Angst klein Stadionrock. Und: She got the Voice!
+ "Windows": Olsen singt wie Lana Del Rey - nur ätherischer und einfühlsamer und besser ;-)
Für mich bisher die Album-Überraschung des noch jungen Jahres!
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DIE NERVEN / Eine Minute schweben
Wer die Fehlfarben der frühen Stunde so wie ich vermisst, der sollte sich schnellsten mit DIE NERVEN auseinandersetzen. Keine leichte Kost, weil die Nerven tun auch gerne mal weh oder nerven gar, aber die Energie und Wut, die die Band aus Schwaben in ihren punkigen Stücken transportieren, ist faszinierend.
Und der Pressetext zum neuen Album "Fun" bringt es absolut auf den Punkt: " Das Unbequeme macht die Band interessant ..."
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BRETON / Envy
Ist ja schon sehr modern, was das Künstler-Kollekitv BRENTON aus London da raushaut. Feine Indietronic, intelligenter MathRock und immer höchst tanzbar. In den zeitgemäßen Indie-Discos wird "Envy" oder aber auch "Got well soon" vom Album "War Room Stories" sicher zünden, aber im Ganzen fehlt auf dem Album etwas das erfrischend Ungehörte.
Trotzdem für das Hier und Jetzt ein Album, das viel Spass macht, tolle Melodien beherbergt und soundtechnisch - vor allem der Bass - die hauseigene Anlage richtig schön herausfordert. Pump up the Volume!
Breton - Envy von LineSession
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CARI CARI - White Line Fever
Wir wissen nicht, ob das Duo CARI CARI aus Wien, bestehend aus Stephanie Widmer und Alexander Köck, die Inspiration für den weißen Balken im Gesicht durch alte Adam Ant-Scheiben erhalten haben, aber wir wissen, dass ihre Musik alles andere als altbacken klingt.
Die Beiden lernten sich kennen, als Stephanie als Support für die Band in der Alexander spielte, auftrat. Kurz darauf entfleuchte Stephanie nach Australien, kam aber nach einem halben Jahr mit Didgeridoo und Maultrommel zurück. Was dann geschah, fragen Sie bitte ihren Arzt oder Apotheker, aber auf jeden Fall verbrachten die Beiden den Sommer in einem Haus am See, wo sie Songs schrieben und aufnahmen. Als Ergebnis gibt es eine sechs Songs umfassende EP namens "AMERIPPINDUNKLER", die in Kürze erscheinen soll.
"White Line Fever", der erste Höhrgenuss daraus, bestückt mit einer fantastischen Lead-Guitar und Stephanies leicht überschlagender Gesang (ca. bei 2:30) klingt anfangs nach The XX , nimmt dann aber immer mehr Fahrt auf und lässt das Indie-Tanzbein ordentlich wippen. Fein, fein, fein!
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