Da ist es nun endlich, das mit Spannung erwartete Doppel-Album "... and Star Power" vom Titelverteidigers des Jahres 2013.
Dass FOXYGEN sich mit dem Nachfolger des sehr erfolgreichem Vorgängers viel vorgenommen haben, war bereits durch die großspurigen Ankündigungen zu erwarten.
Im neuesten Pressetext auf ihrem Label Jagjaguwar heisst es: "FOXYGEN...AND STAR POWER is the new DOUBLE ALBUM from Foxygen, a CINEMATIC AUDITORY ADVENTURE for the speedy freaks, skull krunchers, abductees, and misfits."
Also die Öhrchen gespitzt und hinein in das kunterbunte Abenteuerland der Nichtangepassten, wo 24 (!) Sounderlebnisse auf uns warten, die ganz sicherlich wieder gespickt sind mit unzähligen Zitaten aus der verrückten Rock- und Popwelt.
01. "Star Power Airlines": "Fasten your Seatbelt", der Flug beginnt und im Flugzeug wird bereits lautstark gejammt.
02. "How Can You Really": Je öfter man den bereits ja schon vorab veröffentlichen Song hört, desto mehr schält sich der Charme dieser fluffigen LoFi-Popnummer heraus. Da sind doch sogar schräge Bläsersätze im Hintergrund zu hören?
03. "Coulda Been My Love": Foxygen goes Motown - natürlich nicht ohne psychedelische Randnotizen, aber prinzipiell wäre es durchaus vorstellbar Diana Ross Gesangsspuren zu integrieren - vielleicht beim nächsten Mal.
04. "Cosmic Vibrations": Kakophonie - der Flieger scheint abzuschmieren und die Überlebenden schwirren gutgelaunt durch den Kosmos während sie sich dylanesqken Klängen hingeben. Bye Bye Major Tom und willkommen auf einer Zeitreise in die Swinging Sixties, wo natürlich auch die Schweineorgel nicht fehlen darf.
05. "You & I": Kann man den schrägen Vögeln Sam France und Jonathan Rado eine Schmuseballade zutrauen? Ein herzerwärmendes Liebesliedchen? Man kann.
06. "Star Power I: Overture": Klingt wie eine Overtüre - heißt ja auch so - zu einer Fernsehserie für Familien ...
07. "Star Power II: Star Power Nite": ... ,die sich dann aber entwickelt und erst ab 22 Uhr ausgestrahlt werden kann, weil plötzlich Drogen, Sex und Rock'n'Roll ins Spiel kommen.
08. "Star Power III: What Are We Good For": Der TV-Sender hat wegen massiver Proteste die Serie gestoppt, weswegen
die Produzenten ihren Stoff nun auf VHS-Bändern im Bundle mit The Velvet Underground vertreiben.
09. "Star Power IV: Ooh Ooh": Durch den Vertrieb der Bänder haben Nico und Sam France zueinander gefunden. Der Sex ist großartig!
10. "I Don't Have Anything/The Gate": Simon & Garfunkel sind restlos betrunken und bekommen es mit der Melodie nicht so ganz auf die Reihe. Charmant, aber der wahre Trennungsgrund für das Duo. Und wieder die Frage, wer bläst da so schön?
11. "Mattress Warehouse": Erste etwas flottere und zudem sehr groovige Nummer. Die Orgel klingt wie von einem Alleinunterhalter, der normalerweise auf Hochzeitsfeiern spielt, während eines Drogenrauschs, aber im Homerecording diesen Song aufgenommen hat. Als er diesen Stolz seiner Gattin vorspielt, schüttelt diese nur voller Unverständnis den Kopf.
12. "666": Sechshundertsechsundsechzig ist eine biblische Zahl, die in der Offenbarung des Johannes vorkommt und auch als Zahl des Tieres oder Zahl des Antichristen bezeichnet wird. Warum dieser scheppernde jamartige Track diesen Namen trägt? Who knows? Lösungsvorschläge an das_oe@rock-n-blog.de.
13. "Flowers": Plitsch-Platsch Flower-Power-Hippie à la Beatles mit Lucy im Himmel.
Select by clicking on the song title!
14. "Wally's Farm": Eindeutig eine Drogenfarm, die der oder die liebe Wally betreibt.
15. "Cannibal Holocaust": Kleiner Wolken-Spaziergang nach ausgiebigem Besuch beim Farmer Wally. Higher than the Sun!
16. "Hot Summer": Orgelwahnsinn. Wer darauf abfährt, sollte sich unbedingt vom Spacemen3-Vorläufer Spectrum das 1991 erschienene Album "Soul Kiss (Glide Divine)" zulegen.
17. "Cold Winter/Freedom": Der Wahnsinn nimmt aber erst jetzt richtig Fahrt auf. Wer ungebetene Gäste mit radioverhöhnten Ohren los werden will, sollte unbedingt diesen Song auflegen.
18. "Can't Contextualize My Mind": Das Aufwachen nach dem Rausch ... und nach kurzer Erholungsphase geht es direkt weiter - aber mit Breaks zum Luftholen.
19. "Brooklyn Police Station": Nachdem die Party von den Cops gesprengt wurde, geht es einfach auf der Polizeistation weiter. Wahrscheinlich schwingt sogar der Officer mit ;-)
20. "The Game": Der Versuch wieder auf dem Teppich zu landen. Wackelige, aber gelungene Landung.
21. "Freedom II": Und jetzt mit Jagger und Richards und Sympathie für den Teufel erneut durch die Nacht - aber der Motor stottert noch.
22. "Talk": Sprechen fällt hörbar schwer, aber Geräusche und unartikulierte Laute klappen ganz gut. Uiuiui, bei den Herren scheinen sämtliche Sicherungen durchgebrannt.
23. "Everyone Needs Love": War doch alles halb so schlimm und von dem Trip kannst du später auf jeden Fall mal deinen Kindern erzählen. Love rules!
24. "Hang": Der wilde Flug ist zu Ende, ob er gut war, musst du selber entscheiden ... aber auch Du musst jetzt nach Hause ins Bett und dich ausruhen.
Zur Titelverteidigung wird es wohl nicht reichen, aber eins ist sicher: Wer nicht zuhören kann, ist verloren und ab "Wally's Farm" ist das wahrlich nicht immer leicht - auch für andersartige Ohren!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen