BECK / Dreams ... DESAPARECIDOS / Payola [LP] ... KIM GORDON & J MASCIS / Slow Boy ... LOS AND THE DEADLINES / Standing in the Bank
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BECK / Dreams
Yes! Beck is Back! Welcher BECK? Nicht der Loser, nicht der CountryMan und auch nicht der mit elektronischen Sounds tüfftelnde Beck. Beck ist zurück beim Funk anno 1999 ("Midnite Vultures")! So hat der Indiehead-DJ in Zukunft tatsächlich die Möglichkeit auf die Frage, "Spiel doch mal 'ne funky Nummer von Beck!", nicht nur "Sexx Laws", sondern evtl. auch "Dreams" aufzulegen.
"Dreams" ist höchsttanzbar, verdammt gutgelaunt und klingt wie ein Hybrid aus einem funky Prince-Klassiker und einem Blur-Gassenhauer. Hansen bestätigte in einem Interview mit einem Rundfunksender in L.A., dass der Song auf seiner neuen Platte zu hören sein werde, ein Album, das sehr unterschiedliche Stücke enthalten werde, weil er jahrelang daran gearbeitet habe.
Bei Herrn Hansen bleibt also alles beim Alten: Wandlungsfähigkeit und Kreativität auf höchstem Niveau. Freuen wir uns auf Album Nummer 10. Was immer es auch bringen möge, es wird wahrscheinlich wieder verdammt gut.
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DESAPARECIDOS / Payola [LP]
Wenn Conor Mullen Oberst mal so richtig Dampf ablassen will, dann sammelt er seine Band, die DESAPARECIDOS , um sich. Das kommt nicht soooo oft vor, schließlich stammt das einzige Album "Read Music/Speak Spanish" der Band aus dem Jahr 2002. Da passt der spanische Bandname "Die Verschwundenen" doch wirklich ausgezeichnet.
Auf "Payola" muss man sich einlassen, denn was Anfang ziemlich eintönig (stellenweise musste ich sogar an die tödlich langweiligen Green Day denken) klingt, zeigt erst nach mehrmaligem Hören seinen tatsächlichen subversiven Charakter.
"Payola", deutsch "Schmiergeld", ist politischer wütender PunkRock, der sich aber in jeder Sekunde den melodiösen Kompositionen von Conor Oberst verbunden fühlt. Die Songs entstanden teilweise schon vor Jahren und wurden nun in geballter Wucht auf "Payola" gebündelt.
In "Anonymous" beispielsweise schimpft Conor gegen alles, was zu Recht an den Pranger gehört: den EgoKapitalismus unserer Zeit, den Staat, der uns überwacht und dem Konsumwahnsinn, der immer schlimmere Ausmaße annimmt: "Freedom is not free/ Neither is apathy!“. Bei "The Left Is Right" thematisiert er die Möglichkeiten des Protestes und bei "MariKKKopa" nimmt er sich die Einwanderungsgesetze der Vereinigten Staaten zur Brust.
"Payola" ist nichts weniger als der ideale Soundtrack, um auf die Barrikaden zu gehen.
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KIM GORDON & J MASCIS / Slow Boy
In meiner Heavy-Rotation-Playlist kommt "Slow Boy" direkt nach Becks "Dreams" und krasser kann ein Gegensatz kaum sein. Während Becks neue Single ein geschliffener Edelstein ist, handelt es sich bei "Slow Boy" um einen kleinen schmutzigen Rohdiamanten.
Für die Converse Compilation "CONS EP Vol. 3" haben die Indie-Rock-Ikonen Kim Gordon und J Mascis ihre Götterhalle verlassen und sind gemeinsam in die dreckigste Garage, die sie finden konnten, gekrochen, um gemeinsam einen Song auszurotzen.
Das Dinosaur JR-Mastermind produzierte den Song mit den bis an die Schmerzgrenze verzerrten fuzzy Gitarren - ganz in alter Sonic Youth-Manier - und die mittlerweile 63-jährige Kim wütet am Mikro als wäre sie in einen Jungbrunnen gefallen. Wenn ich den Song jetzt noch öfter höre fürchte ich, dass bei mir auch wieder Pickel anfangen zu sprießen ;-)
"Slow Boy" kann kostenlos direkt über das Icon rechts oben heruntergeladen werden!
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LOS AND THE DEADLINES / Standing in the Bank
Sänger Alex Losardo, geboren in Arizona, zieht 2010 nach London, um dort zu studieren. Er trifft auf den Gitarristen Neils Bakx und die beiden beginnen gemeinsam Songs zu komponieren. Nach mehreren Versuchen mit verschiedenen Musikern und zwei EPs findet man schließlich mit dem Italiener Alberto Voglino und dem Israeli Rotem Haguel einen Schlagzeuger und einen Bassisten.
Gemeinsam nehmen sie die dritte EP "Perfect Holiday" auf, die am 13. Juli 2015 erscheinen soll. Der breit angelegte rifflastige, aber melodiöse Sound umfasst PostGrunge, StonerRock, NoiseRock und Punk. Die Texte sezieren die Absurditäten der westlichen Zivilisation und halten ihr auf ironische Weise den Spiegel vor.
In London haben sich LOS AND THE DEADLINES durch zahlreiche Konzerte bereits einen großen Bekanntheitsgrad erspielt, nun wird es Zeit, die Insel zu verlassen. Konzerttermine für das europäische Festland sind in Planung.
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Montag, 22. Juni 2015
Mittwoch, 17. Juni 2015
NEW SONGS Vol. 98: SILENT SLEEP ... SUN KIL MOON ... EVERYTHING EVERYTHING ... SHILPA RAY
SILENT SLEEP / I Wish It Could Be Different ... SUN KIL MOON / Universal Themes [LP] ... EVERYTHING EVERYTHING / Regret ... SHILPA RAY / Last Year's Savage [LP]
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SILENT SLEEP / I Wish It Could Be Different
"I wish it could be different", ein Satz, den man sich ja ziemlich oft denkt, oder? Aber was könnte alles anders und vermeintlich besser sein? Ich für meinen Teil fände es besser, wenn wir Griechenland endlich die Freiheit schenken (Back to Drachmen), wenn Banken nur noch den Stellenwert hätten, der ihnen gebührt (Fremdgeldverwalter), wenn der HSV (Relegationsmeister) endlich in der zweiten Liga wäre, wenn massentauglicher RNB wieder in der Versenkung verschwände, wenn man nicht immer auf Frauen warten müsste, und und und.
Dem originellen Playmobil-Style-Clip zu "I wish it could be different" von SILENT SLEEP aus Liverpool entnehme ich die Botschaft, dass man manchmal einfach Feuer legen muss, um Dinge zu verändern. Auch wenn im Video buchstäblich gezündelt wird, denke ich, sollte man es aber eher als Metapher sehen und die Streichholzpackung in der Ecke liegen lassen ;-).
Ansonsten bleibt festzustellen, dass es sich um eine feine FolkPop-Nummer handelt, die sich Mastermind Christopher McIntosh - der einige Jahre in Berlin lebte - ausgedacht hat, die aber ein wenig mehr Nonkonformität gut vertragen könnte.
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SUN KIL MOON / Universal Themes [LP]
Wer dachte, mit "Benji" hat Mark Kozelek sein Pulver vorerst verschossen, der lag aber so was von daneben, denn mit der nun, nur ein Jahr später, veröffentlichten LP "Universal Themes" knüpft er nahtlos an dem kleinen Meisterwerk des Vorjahres an - obwohl er vieles anders macht!
Die Platte beginnt mit einem knapp 9 Minuten langem Song über ein sterbendes Opossum. Ja, dieser Mann hat etwas zu sagen, wenn er von seiner Plattenfirma nach Worten bezahlt würde, könnte er sich wahrscheinlich alsbald zur Ruhe setzen!
Weitere 9 Minuten zelebriert Kozelek "Birds of Flims". Sanft plätschert die Folk-Gitarre und der Singer/Songwriter erzählt und erzählt und erzählt und philosophiert. Von seiner harten Arbeit, vom Telefonat mit seiner Süßen, vom Heimweh, vom Filmgeschäft (der Film heißt "Youth" und kommt in Deutschland voraussichtlich im Herbst in die Kinos), von der Frustration Hitler zu schauspielern, von Veronica aus Mailand, vom täglichen Kampf und natürlich vom Gesang der Vögel.
Waren die ersten beiden Songs noch vorwiegend akustisch, wird bei "With a Sort of Grace" die E-Gitarre angeschmissen - natürlich geht auch dieser Song über die 9 Minuten-Distanz. Wunderbarer Schrammel-GargenRock, bei dem Kozelek sich in punkto Schnodrigkeit auf Augenhöhe mit J. Mascis befindet. Auf Anhieb mein Liebling auf der neuen Platte!
"Cry Me a River Williamsburg Sleeve Tattoo Blues" könnte man als archaischen Blues bezeichnen. Ein kraftloses schläfriges Schlagzeug, gefangen in einer Endlosschleife (nicht ganz, der Song dauert "nur" etwas mehr als 7 Minuten), ein ziemlich veträumtes Gitarrensoli und tatsächlich ein echter Refrain!
Der kleine Schlingel Kozelek erzählt in seinen Songs eigentlich keine wirklichen Geschichten, sondern schildert viel mehr alltägliche Begegnungen, so als wären sie Tagebucheinträge oder ein Sammelsurium an Kurznachrichten. Bei "Little Rascals" ist er (wieder) ziemlich schlecht gelaunt und schwadroniert zu einem Stakkato-Gitarrenbeat:
"Now I'm looking out the window where Robin Williams died. Passed him once in a car on Thanksgiving day. Was with my girlfriend at the time who sadly passed away just before she turned 35. That's when I learned the world's unfair and that things aren't always right.
It fucked me up, and for weeks I couldn't get out of bed. The world don't owe us shit, I learned that real fucking young. And I learned it again."
Im tiefsten Inneren ist Kozelek, alias SUN KIL MOON aber ein (enttäuschter) Romantiker (und Vielflieger ;-) , was er im "Garden of Lavender" mit weinerlichem Unterton beweist:
"I see the big orange tabby cat getting warm on the cover of the laptop. He turns over on his backlooking for a belly rub. I see the deer trap and the snow on the end of the path that leads into my backyard. I hear the sound of my girlfriend's car, coming up the driveway and it fills my heart."
Aber Kozelek liebt auch das Boxen, eine Sportart die er selber jahrelang ausgeübt hat. Der Song "Ali/Spinks 2" handelt vom Rückkampf Ali gegen Spinks. Den ersten Kampf am 15. Februar 1978 hatte Ali überraschend verloren und im Rückkampf zeigt er keine Gnade mit Spinks und holte sich den Titel zurück.
Der letzte Titel des Albums "This Is My First Day And I'm Indian And I Work At A Gas Station" dürfte bei den längsten Songtiteln der Rock- u. Popgeschichte gut Chance haben auf den vorderen Plätzen zu landen. Geschickt wechselt Kozelek im Song das Tempo, spielt mit Variationen und Mehrstimmigkeit und wie immer erzählt er und erzählt und erzählt - wahrscheinlich erzählt er bis er gestorben ist, was hoffentlich noch lange auf sich warten lässt, denn es wäre ein unendlicher Verlust für den Rock and Roll!
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EVERYTHING EVERYTHING / Regret
Mit ihrem 2013 erschienenen zweitem Album "Arc" und vor allem der Hitsingle "Cough Cough" konnten die Herren aus Manchester ihre Gefolgschaft deutlich ausbauen.
Bei der ersten Hörprobe vom neuen Album "Get to Heaven", dem Song "Regret", ist die markante Stimme von Sänger Jonathan Higgs nicht ganz so prägnant wie gewohnt, da die sehr griffige Hook den Ohrwum-Popsong absolut dominiert. Für EVERYTHING EVERYTHING ein sehr konventioneller, aber keinesfalls schlechter Song. Aber keine Angst, was das Netz so flüstert, und was ich sonst schon vom neuen Album hören kann, deutet darauf hin, dass "Regret" mit Abstand der eingängigste Song auf "Get to Heaven" ist.
Regret von Everything Everything auf tape.tv.
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SHILPA RAY / Last Year's Savage [LP]
Seemannslieder? Klagelieder? BluesRock? PunkRock? CountryPunk? Alles irgendwie zutreffend! Aber was unumstößlich auf SHILPA RAY zutrifft, ist, dass die Dame aus New Jersey den Blues hat, den tief traurigen, den in Dunkelheit versinkenden, egal ob sie in Singer/Songwriter-Manier ("Burning Bride") vorträgt oder wie bei "Johnny Thunders Fantasy Space Camp" zum Harmonium rockt.
Es scheint fast so als wäre nach langer vergeblicher Suche endlich der weibliche Gegenpart zu Nick Cave auf der Bühne erschienen! Diese eindringliche Stimme! Das Erstaunliche ist, dass Shilpa Ray kein unbeschriebenes Blatt ist. Bereits zwei Alben stehen in ihrer Diskographie zu Buche.
Ihre erste Band nannte sich Beat the Devil, der zweiten Band Shilpa Ray and her Happy Hookers drückte sie dann schon ihren Namensstempel auf und das Album "Last Year's Savage" ist nun ihre erste Veröffentlichung unter ihrem bloßen Namen.
Im Vergleich zu den beiden ersten Alben ist Shilpa auf den ersten Höhrgenuss ruhiger geworden, der BluesRock ist nicht mehr ganz so krawallig und die punkige Attitüde ist unter einem Mäntelchen verdeckt, die Stimme nicht mehr ganz so rotzig. ABER auch auf der neuen Platte ist ALLES noch vorhanden, wohl dosiert, fein akzentuiert und das Harmonium ist prägnanter als je zuvor.
Mit diesem großartigen in sich unglaublich geschlossenen Album wird sich SHILPA RAY in einigen Jahresbestenlisten wiederfinden!
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SILENT SLEEP / I Wish It Could Be Different
"I wish it could be different", ein Satz, den man sich ja ziemlich oft denkt, oder? Aber was könnte alles anders und vermeintlich besser sein? Ich für meinen Teil fände es besser, wenn wir Griechenland endlich die Freiheit schenken (Back to Drachmen), wenn Banken nur noch den Stellenwert hätten, der ihnen gebührt (Fremdgeldverwalter), wenn der HSV (Relegationsmeister) endlich in der zweiten Liga wäre, wenn massentauglicher RNB wieder in der Versenkung verschwände, wenn man nicht immer auf Frauen warten müsste, und und und.
Dem originellen Playmobil-Style-Clip zu "I wish it could be different" von SILENT SLEEP aus Liverpool entnehme ich die Botschaft, dass man manchmal einfach Feuer legen muss, um Dinge zu verändern. Auch wenn im Video buchstäblich gezündelt wird, denke ich, sollte man es aber eher als Metapher sehen und die Streichholzpackung in der Ecke liegen lassen ;-).
Ansonsten bleibt festzustellen, dass es sich um eine feine FolkPop-Nummer handelt, die sich Mastermind Christopher McIntosh - der einige Jahre in Berlin lebte - ausgedacht hat, die aber ein wenig mehr Nonkonformität gut vertragen könnte.
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SUN KIL MOON / Universal Themes [LP]
Wer dachte, mit "Benji" hat Mark Kozelek sein Pulver vorerst verschossen, der lag aber so was von daneben, denn mit der nun, nur ein Jahr später, veröffentlichten LP "Universal Themes" knüpft er nahtlos an dem kleinen Meisterwerk des Vorjahres an - obwohl er vieles anders macht!
Die Platte beginnt mit einem knapp 9 Minuten langem Song über ein sterbendes Opossum. Ja, dieser Mann hat etwas zu sagen, wenn er von seiner Plattenfirma nach Worten bezahlt würde, könnte er sich wahrscheinlich alsbald zur Ruhe setzen!
Weitere 9 Minuten zelebriert Kozelek "Birds of Flims". Sanft plätschert die Folk-Gitarre und der Singer/Songwriter erzählt und erzählt und erzählt und philosophiert. Von seiner harten Arbeit, vom Telefonat mit seiner Süßen, vom Heimweh, vom Filmgeschäft (der Film heißt "Youth" und kommt in Deutschland voraussichtlich im Herbst in die Kinos), von der Frustration Hitler zu schauspielern, von Veronica aus Mailand, vom täglichen Kampf und natürlich vom Gesang der Vögel.
Waren die ersten beiden Songs noch vorwiegend akustisch, wird bei "With a Sort of Grace" die E-Gitarre angeschmissen - natürlich geht auch dieser Song über die 9 Minuten-Distanz. Wunderbarer Schrammel-GargenRock, bei dem Kozelek sich in punkto Schnodrigkeit auf Augenhöhe mit J. Mascis befindet. Auf Anhieb mein Liebling auf der neuen Platte!
"Cry Me a River Williamsburg Sleeve Tattoo Blues" könnte man als archaischen Blues bezeichnen. Ein kraftloses schläfriges Schlagzeug, gefangen in einer Endlosschleife (nicht ganz, der Song dauert "nur" etwas mehr als 7 Minuten), ein ziemlich veträumtes Gitarrensoli und tatsächlich ein echter Refrain!
Der kleine Schlingel Kozelek erzählt in seinen Songs eigentlich keine wirklichen Geschichten, sondern schildert viel mehr alltägliche Begegnungen, so als wären sie Tagebucheinträge oder ein Sammelsurium an Kurznachrichten. Bei "Little Rascals" ist er (wieder) ziemlich schlecht gelaunt und schwadroniert zu einem Stakkato-Gitarrenbeat:
"Now I'm looking out the window where Robin Williams died. Passed him once in a car on Thanksgiving day. Was with my girlfriend at the time who sadly passed away just before she turned 35. That's when I learned the world's unfair and that things aren't always right.
It fucked me up, and for weeks I couldn't get out of bed. The world don't owe us shit, I learned that real fucking young. And I learned it again."
Im tiefsten Inneren ist Kozelek, alias SUN KIL MOON aber ein (enttäuschter) Romantiker (und Vielflieger ;-) , was er im "Garden of Lavender" mit weinerlichem Unterton beweist:
"I see the big orange tabby cat getting warm on the cover of the laptop. He turns over on his backlooking for a belly rub. I see the deer trap and the snow on the end of the path that leads into my backyard. I hear the sound of my girlfriend's car, coming up the driveway and it fills my heart."
Aber Kozelek liebt auch das Boxen, eine Sportart die er selber jahrelang ausgeübt hat. Der Song "Ali/Spinks 2" handelt vom Rückkampf Ali gegen Spinks. Den ersten Kampf am 15. Februar 1978 hatte Ali überraschend verloren und im Rückkampf zeigt er keine Gnade mit Spinks und holte sich den Titel zurück.
Der letzte Titel des Albums "This Is My First Day And I'm Indian And I Work At A Gas Station" dürfte bei den längsten Songtiteln der Rock- u. Popgeschichte gut Chance haben auf den vorderen Plätzen zu landen. Geschickt wechselt Kozelek im Song das Tempo, spielt mit Variationen und Mehrstimmigkeit und wie immer erzählt er und erzählt und erzählt - wahrscheinlich erzählt er bis er gestorben ist, was hoffentlich noch lange auf sich warten lässt, denn es wäre ein unendlicher Verlust für den Rock and Roll!
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EVERYTHING EVERYTHING / Regret
Mit ihrem 2013 erschienenen zweitem Album "Arc" und vor allem der Hitsingle "Cough Cough" konnten die Herren aus Manchester ihre Gefolgschaft deutlich ausbauen.
Bei der ersten Hörprobe vom neuen Album "Get to Heaven", dem Song "Regret", ist die markante Stimme von Sänger Jonathan Higgs nicht ganz so prägnant wie gewohnt, da die sehr griffige Hook den Ohrwum-Popsong absolut dominiert. Für EVERYTHING EVERYTHING ein sehr konventioneller, aber keinesfalls schlechter Song. Aber keine Angst, was das Netz so flüstert, und was ich sonst schon vom neuen Album hören kann, deutet darauf hin, dass "Regret" mit Abstand der eingängigste Song auf "Get to Heaven" ist.
Regret von Everything Everything auf tape.tv.
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SHILPA RAY / Last Year's Savage [LP]
Seemannslieder? Klagelieder? BluesRock? PunkRock? CountryPunk? Alles irgendwie zutreffend! Aber was unumstößlich auf SHILPA RAY zutrifft, ist, dass die Dame aus New Jersey den Blues hat, den tief traurigen, den in Dunkelheit versinkenden, egal ob sie in Singer/Songwriter-Manier ("Burning Bride") vorträgt oder wie bei "Johnny Thunders Fantasy Space Camp" zum Harmonium rockt.
Es scheint fast so als wäre nach langer vergeblicher Suche endlich der weibliche Gegenpart zu Nick Cave auf der Bühne erschienen! Diese eindringliche Stimme! Das Erstaunliche ist, dass Shilpa Ray kein unbeschriebenes Blatt ist. Bereits zwei Alben stehen in ihrer Diskographie zu Buche.
Ihre erste Band nannte sich Beat the Devil, der zweiten Band Shilpa Ray and her Happy Hookers drückte sie dann schon ihren Namensstempel auf und das Album "Last Year's Savage" ist nun ihre erste Veröffentlichung unter ihrem bloßen Namen.
Im Vergleich zu den beiden ersten Alben ist Shilpa auf den ersten Höhrgenuss ruhiger geworden, der BluesRock ist nicht mehr ganz so krawallig und die punkige Attitüde ist unter einem Mäntelchen verdeckt, die Stimme nicht mehr ganz so rotzig. ABER auch auf der neuen Platte ist ALLES noch vorhanden, wohl dosiert, fein akzentuiert und das Harmonium ist prägnanter als je zuvor.
Mit diesem großartigen in sich unglaublich geschlossenen Album wird sich SHILPA RAY in einigen Jahresbestenlisten wiederfinden!
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Freitag, 12. Juni 2015
IJI / Whatever Will Happen
Noch auf der Suche nach DEM Sommer-Album für 2015? Hiermit kann die Suche eingestellt werde. Der Preis geht dieses Jahr an eine Hippie-Band aus Seattle mit dem seltsamen Namen iJi!
Die lauschige Kreuzfahrt beginnt mit "Cruisin' USA". Der Beat klingt nach einer relaxten Zugfahrt, aber das Saxophon und der eingespielte Applaus lassen schon an ein Kapitänsdinner mit Orchester und der dazugehörigen Ansprache des Schiffsführers denken.
Nehmen wir weiterhin an, wir reisen auf so einem gigantischen Ozeandampfer, wo die Rentneranzahl höher ist als der Schuldenberg Griechenlands. Dann ist es jetzt schon sehr spät. Der Alkoholpegel liegt höher als der Meeresspiegel und einige wenige Unverbesserliche tanzen zu "Cool Moves" auf dem Parkett, als wären sie John Travolta in seinen besten Jahren.
Die Sonne geht auf, die Beine sind müde, sehr müde, der hohe Adrenalinspiegel vermag es kaum noch die Augen offen zu halten. Zu "All the Light" schlürfen die gesammelten Reste vom Feste auf das Außendeck, zollen sich gegenseitig Zuneigung, indem sie Körpersäfte und Alkoholdämpfe austauschen, wodurch eruptionsweise neue Energien freigesetzt werden.
Nach vier Stunden Schlaf sind die Körper zwar nicht regeneriert, aber die Erwartungen an den kommenden Tag so hoch, dass Schlag gleichbedeutend mit Tod wäre. "Hart 2 Wait", also raus aus den Federn.
"Parking lot palms". Im Deckchair liegend schält sich die erste Skyline aus dem unendlichen Blau. "Something else" happened. Die Zeit verlangsamt sich. Wie in Zeitlupe flanieren gut und sehr schlecht gekleidete Menschen über das Deck. Der Magen scheint sich von innen nach außen zu kehren, im Kopf spielt eine Blaskappelle wilde Polka.
Aber immer näher rückt der "Eastern Beach", es klart auf, die Nebelschleier verschwinden und das Herz findet wieder den richtigen Takt, um den Tag zu überstehen. Sonne auf der welken Haut.
Die "Dark Session" beginnt. Die sonnenbebrillten Augen fest geschlossen, um das gleißende Licht auszusperren. Traumphantasien vermischen sich mit Realitäten der letzten Nacht.
45 Minuten später. Bei "Crumbs and Wires" kommt es zur Offenbarung nach dem deutlich zu spät eingenommenen Frühstückstück. Was war real und was Fiction? Die Wahrheit liegt in den Krümmeln des zwangsverspeisten Croissants? Und warum zur Hölle schwingt alles?
Stunden später. Auf zu neuen Höhen! "Bound 2 Glory"! Live your Life with Grace! Und schon wollen alle wieder nur spielen! "They play!" Und wehe irgendjemand stellt sich ihnen in den Weg: LASST SIE SPIELEN! "Let the Fire come"!
... and never End.
The Romantic Ö
Songs by: Zach Burba
Arranged by: Zach Burba and Tyler Martin
Recorded / Mixed by: Nich Wilbur
Played by: Zach Burba, Will Murdoch, Jake Jones, Evan Easthope, Curran Foster, Erin Birgy, Tyler Martin, Jacob Jaffe, David Balatero (cello), Jonah Byrne (violin), Andrew Swanson (sax on 3), Jacob Zimmerman (sax on 4), Additional Vocals: Lilly Morlock, Max Bennett-Parker, Carly Toyer, Mike Sherk.
Die lauschige Kreuzfahrt beginnt mit "Cruisin' USA". Der Beat klingt nach einer relaxten Zugfahrt, aber das Saxophon und der eingespielte Applaus lassen schon an ein Kapitänsdinner mit Orchester und der dazugehörigen Ansprache des Schiffsführers denken.
Nehmen wir weiterhin an, wir reisen auf so einem gigantischen Ozeandampfer, wo die Rentneranzahl höher ist als der Schuldenberg Griechenlands. Dann ist es jetzt schon sehr spät. Der Alkoholpegel liegt höher als der Meeresspiegel und einige wenige Unverbesserliche tanzen zu "Cool Moves" auf dem Parkett, als wären sie John Travolta in seinen besten Jahren.
Die Sonne geht auf, die Beine sind müde, sehr müde, der hohe Adrenalinspiegel vermag es kaum noch die Augen offen zu halten. Zu "All the Light" schlürfen die gesammelten Reste vom Feste auf das Außendeck, zollen sich gegenseitig Zuneigung, indem sie Körpersäfte und Alkoholdämpfe austauschen, wodurch eruptionsweise neue Energien freigesetzt werden.
Nach vier Stunden Schlaf sind die Körper zwar nicht regeneriert, aber die Erwartungen an den kommenden Tag so hoch, dass Schlag gleichbedeutend mit Tod wäre. "Hart 2 Wait", also raus aus den Federn.
"Parking lot palms". Im Deckchair liegend schält sich die erste Skyline aus dem unendlichen Blau. "Something else" happened. Die Zeit verlangsamt sich. Wie in Zeitlupe flanieren gut und sehr schlecht gekleidete Menschen über das Deck. Der Magen scheint sich von innen nach außen zu kehren, im Kopf spielt eine Blaskappelle wilde Polka.
Aber immer näher rückt der "Eastern Beach", es klart auf, die Nebelschleier verschwinden und das Herz findet wieder den richtigen Takt, um den Tag zu überstehen. Sonne auf der welken Haut.
Die "Dark Session" beginnt. Die sonnenbebrillten Augen fest geschlossen, um das gleißende Licht auszusperren. Traumphantasien vermischen sich mit Realitäten der letzten Nacht.
45 Minuten später. Bei "Crumbs and Wires" kommt es zur Offenbarung nach dem deutlich zu spät eingenommenen Frühstückstück. Was war real und was Fiction? Die Wahrheit liegt in den Krümmeln des zwangsverspeisten Croissants? Und warum zur Hölle schwingt alles?
Stunden später. Auf zu neuen Höhen! "Bound 2 Glory"! Live your Life with Grace! Und schon wollen alle wieder nur spielen! "They play!" Und wehe irgendjemand stellt sich ihnen in den Weg: LASST SIE SPIELEN! "Let the Fire come"!
... and never End.
The Romantic Ö
Songs by: Zach Burba
Arranged by: Zach Burba and Tyler Martin
Recorded / Mixed by: Nich Wilbur
Played by: Zach Burba, Will Murdoch, Jake Jones, Evan Easthope, Curran Foster, Erin Birgy, Tyler Martin, Jacob Jaffe, David Balatero (cello), Jonah Byrne (violin), Andrew Swanson (sax on 3), Jacob Zimmerman (sax on 4), Additional Vocals: Lilly Morlock, Max Bennett-Parker, Carly Toyer, Mike Sherk.
Montag, 8. Juni 2015
NEW SONGS Vol. 97: MELODY GARDOT ... ANDREAS SPECHTL (Ja, Panik) = SLEEP ... AB SYNDROM ... DAUGHN GIBSON
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MELODY GARDOT / Currency of Man [LP]
Jazz ist im Allgemeinen nicht unbedingt mein Ding, es sei denn, es riecht nach Nachtclub und Bar. MELODY GARDOT begann ihre musikalische Karriere bereits als Jugendliche in eben solchen Etablissements. Nach einem tragischen Autounfall, bei dem sie schwer verletzt wurde wird ihr aus therapeutischen Gründen eine Musiktherapie angeraten und bereits während ihrer Reha beginnt Melody Gardot eigene Lieder zu schreiben.
Seit ihrem 2008 erschienenen Debütalbum "Worrisome Heart" hat Gardot, die, ziemlich unüblich in diesem Genre, ihre Songs überwiegend selbst schreibt und komponiert, weltweit mehr als 3 Millionen Platten verkauft. Dieser Erfolg dürfte in erster Linie darin liegen, dass Gardot mit all ihren Alben bewiesen hat, dass es zwischen Jazz, Folk, Blues und Pop keine Grenzen geben muss.
Nachdem die Singer-Songwriterin bei ihrem letzten Album "The Absence" den Sound von Lissabon, Brasilien, Argentinien und Marroko (Fado, Samba, Bossa Nova) als Klangessenz benutzte, geht "Currency of Man" wieder deutlich mehr in die Richtung ihrer ersten beiden Alben.
Die sanfte Dirtyness in ihrer Stimme ist wie immer das prägnante Merkmal, aber die wirkliche Neuentdeckung des Albums ist der Groove und der cineastische Charakter des Albums!
Bestes Beispiel für den Groove sind die mit viel Bläsern und Funk garnierten Songs "It gonna come" und "She don't know" und der groovige Blues von "Preacherman", in dem Gardot vom Schicksal des bei Rassenunruhen in den 50er Jahren getöteten Jugendlichen Emmett Till erzählt.
Gardot lies in diversen Interview verlauten, dass sie zusammen mit Produzent Larry Klein "Curreny of Man" als fiktive Filmmusik konzipiert haben. Das angestrebte Ziel wurde beeindruckend erreicht. Einerseits durch eine spezielle analoge Aufnahmetechnik (Röhrenverstärker, Tonbänder, etc.), andererseits durch breitwandige Streicher und Bläsersätze ("Burying my Troubles"), aber auch durch die Samples von Alltagsgeräuschen.
Weitere herausragende Songs auf Melody Gardots erstem Meisterwerk: Das an die große unvergessene Nina Simone erinnernde "Don't Misunderstand", das nach Rotlicht und Bar schmeckende "Bad News", das sanft beschwingte "Morning Sun" (vielleicht benötige ich doch einen Wecker, der mich mit einem einzigen Song jeden Morgen aus dem Schlaf holt?) und die in Moll und Steichern getauchte Klavier-Ballade "If Ever I Recall Your Face".
Aber warum kann ich zur Hölle nirgendwo Vinyl bestellen?
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ANDREAS SPECHTL (Ja, Panik) = SLEEP
Ich zitiere ausnahmsweise mich selbst:
"Die Molltöne sind weggepackt. Angriff mit guter Laune statt Rückzug heißt die Parole. Roxy Music und Style Council statt Nirvana, mehr Computer und Groove und weniger Gitarren. Geht Spechtl etwa den Weg, den bereits Paul Weller (erst lärmen mit The Jam, dann grooven mit Style Council und dann eine Solokarriere als Singer/Songwriter) ging?"
, schrieb ich in den Libertatia-Kritik am 4. Februar 2014. Anscheinend habe ich Fähigkeiten, von denen ich bisher nichts wusste, weswegen ich hiermit prophezeie, dass der FC Schalke 04 in der kommenden Bundesliga-Saison Meister wird ;-).
Aber zurück zum hochgeschätzten Herrn Spechtl. Was meine Ohren da hören verblüfft mich, denn unter dem Solo-Projekt Namen SLEEP scheint Herr Spechtl den Rhythmus ins Zentrum seines Schaffens zu stellen. Das Ding kann doch durchaus in einem Club laufen, wo Ja, Panik nicht mal auf den Toiletten zu hören wäre!
Laut ersten Veröffentlichungen von Labelseite (Staatsakt!) handelt SLEEP von Spechtls unendlicher Liebe zum Schlaf - was man im Clip zur Covergestaltung visuell sehr schön und gewohnt unkonventionell umgesetzt hat - und der dort verborgenen Traumwelt als liebsten Zufluchtsort.
Weiterhin heißt es: "Sleep ist eine erträumte Sound-Matrix aus Pop- und Folksongs, aus Field Recordings und der vielfältigen Polyrhythmik unserer Biosphäre. Wir begegnen dort den Geistern der Hauntology und dem Dub der Soundsystems ..."
Macht mich neugierig und lässt auf ein sehr vielseitiges Album hoffen. Der Longplayer des Traumtänzers erscheint am 24. Juli und die bereits veröffentlichte Tracklist lässt mich vermuten, dass Herr Spechtl ziemlich viel elektronische Sounds im Schlaf gefunden hat:
Tracklist Sleep
01. "Sister Sleep"
02. "Hauntology"
03. "After Dark"
04. "BHX Dub"
05. "Time To Time"
06. "Duérmete Niño"
07. "Cinèma Rif"
08. "Jinja Nights"
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AB SYNDROM / Taumeln Taumeln + Jalousien
Würde Deichkind so klingen, wenn sie dem Proletariat abschwörtden? Oder Sizarr , wenn sie deutsch sängen?
AB SYNDOM haben einen langen Weg hinter sich. Angefangen als mittelmäßige deutsche HipHop-Band, beheimatet im Taunus, zieht es die Bandgründer Bennet und Aljoscha in die deutsche Hauptstadt, um neben dem Studium in die dortige elektronische Musikszene einzutauchen.
Die zum Vierer gewachsene Band taucht nun mit einem neuen Sound auf, der sich deutlich an britischen Post-Dubstep-Produktionen (SBTRKT, Mount Kimbie) orientiert, den Sprechgesang zwar weiterhin nutzt, aber meilenweit aus der üblichen Soundumgebung entfernt.
Die ersten Publikationen "Taumeln Taumeln" und "Jalousien" vom am 3. Juli erscheinenden Album "Hey Herz" machten mich beim ersten Hören neugierig und je öfter ich die Songs höre, desto mehr gefällt meinen Ohren, was sie da hören:
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DAUGHN GIBSON / Daddy I cut my Hair
DAUGHN GIBSON ist für mich vergleichbar mit Scott Matthew oder John Grant. Er hat eine ähnliche tiefe Stimme wie die beiden und er leidet fast genaus schön, auch wenn seine Nummern meist mehr Tempo haben.
Bei "Daddy I cut my Hair" aber schweben die Sounds wie in Zeitlupe. Eine Spieluhrmelodie, Violinen und eine Keyboard wie aus einem Science Fiction-Film, bei dem gerade ein großer Schwenk über die vernichtete Menschheit gezeigt wird. Schön schwermütig, aber schön!
Das bereits am 5. Juni erschienene Album "Carnation" soll laut Plattenlabel mit Country-Elemente durchzogen sein? I will listen!
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Montag, 1. Juni 2015
NEW SONGS Vol. 96: TAME IMPALA ... THE VACCINES / English Graffiti [LP] ... DESTROYER ... TINY FINGERS
TAME IMPALA - 'Cause I'm A Man ... THE VACCINES / English Graffiti [LP] ... DESTROYER / Dream Lover ... TINY FINGERS / The Fall
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TAME IMPALA - 'Cause I'm A Man
Ach guck an, Kevin Parker wirft den Schmusemotor an! Dürfte wohl das erste Lied von TAME IMPALA sein, bei dem man im Freien Liebe machen kann, ohne sich durch unwillkürliche durch die Musik verursachte Zuckungen verletzt. Sehr laidback, aber auch wirklich sehr schön.
Bin gespannt, ob das neue Album ""Currents", welches am 17. Juli erscheinen soll, schwerpunktmäßig in die gleiche Richtung geht. Aber wer die Band mal live erleben durfte, wird sich sicher kaum ein Album ohne Vollgas-Songs vorstellen können - ich auch nicht.
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THE VACCINES / English Graffiti [LP]
Musikalisches Neuland haben THE VACCINES ehrlich gesagt noch nie wirklich betreten, aber die Londoner wissen einfach, welche Filetstückchen aus der Rock- und Popgeschichte man sich am besten einverleibt und sie sind deutlich vielschichtiger geworden.
Der retrospektive Ritt auf dem dritten Album der Briten beginnt mit dem SurfPunkRocker "Handsome" ziemlich fulminant. Ein Song, mit dem man jede Indie-Disco in wenigen Sekunden in ein hüpfende Masse verwandeln kann. "Dream Lover" leiht sich das Riff aus "AM" von den Arctic Monkeys, gestattet sich aber einen hymnischen Refrain und Keys aus den Achtzigern. Weil das mit den Keys so schön geklappt hat, dürfen sie bei "Minimal Affection" auch wieder mitmachen. Klingt ein wenig nach den guten alten Killers und den nicht alten Strokes.
"20/20" nimmt den Faden vom Anfang wieder auf und packt noch eine schöne Noise-Ladung obendrauf. Bei der anschließenden Ballade "(All Afternoon) In Love" möchte ich wetten, dass Dave Friedman, der auch schon für Tame Impala an den Reglern stand, die Finger im Spiel hatte. Wirklich überhaupt nicht nach den Vaccines der ersten Stunde klingt der psychedelische FolkFlowerPop "Denial". Wirklich sehr abwechslungsreich, was Justin Young und seine Bande da alles aus dem Hut zaubern!
"Want You So Bad" ist Seelenfutter für IndieRocker mit Herzschmerz, aber mit "Radio Bikini" wird der Kopf gleich wieder richtig freigeblasen. Im Wechselbad der Gefühle wird anschließend bei der sich episch ausbreitenden Ballade "Maybe I Could Hold You" das Feuerzeug gezückt, so war es zumindest früher, als man bei Konzerten noch rauchen konnte und Telefone eine Schnur hatten.
Der einzige Song, mit dem ich mich nur schwer anfreunden kann, ist "Give Me a Sign", weil mich der Chorus im Refrain an eine der schlimmsten Bands der Welt erinnert: Toto! Das spleenige komisch stolpernde Instrumentalstück "Undercover" könnte von Ariel Pink stammen. Gefällt mir so gut, dass ich es sehr schade finde, weil es so kurz ist, aus der Idee hätte man schon mehr machen können.
Es empfiehlt sich übrigens unbedingt die Deluxe-Variante des Albums zu erwerben, weil man sonst auf drei tolle Songs, die Akustik-Lagerfeuernummer "English Graffiti", die melancholische tolle Popnummer "Stranger", die SynthiPopnummer mit T. Rex-Gedächtnis-Riff "Miracle" und vier Reimagined-Versionen verzichten muss.
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DESTROYER / Dream Lover
Schon tatsächlich vier Jahre ist es her, dass die kanadische Band um Singer-Songwriter Dan Bejahr mit "Kaputt" aus dem Schatten trat, in dem sie bzw. er seit 1996, anfangs als Solo-Projekt, Musik machte, ohne größere Erfolge vorweisen zu können. Dann kam mit "Kaputt" der Erfolg und danach eine lange Schaffenspause, lediglich 2013 kurz unterbrochen durch das Minialbum "Five Spanish Songs", welches aber auch wieder, ziemlich unbeachtet, in der Versenkung verschwand.
Das erste Lebenszeichen für den neuen Longplayer von DESTROYER , "Dream Lover", ist etwas überproduzierter gutgelaunter IndiePowerPop, dem leider die Leichtfüßigkeit etwas abgeht. Aber nach mehrmaligem Hören schält sich durch die Vielschichtigkeit doch wieder die liebevolle Verschrobenheit, wie man es von "Kaputt" gewohnt war - also mal abwarten, was das Album bringt.
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TINY FINGERS / The Fall
Man nehme eine ordentliche Dosis ProgRock, eine Prise Psychedelic, eine Messerspitze StonerRock und knete den Teig dann mit diversen elektronischen Instrumentarien. Kann man sich nun vorstellen, wie dieser Mix klingt, dann weiß man ungefähr, wie die TINY FINGERS aus Israels klingen.
Wichtig in unserer schnelllebigen Zeit ist es, sich Zeit zu nehmen, die Tiny Fingers tun dies mit brennender Leidenschaft. "The Fall" entwickelt sich Boléroartig, breitet sich ganz langsam aus und entfacht ähnliche Klanglandschaften wie sie Mogwai in Perfektion hervorbringen. Kraftvolle Sounds,wuchtige Bassläufe, verträumte Riffs und vom Knöpfchen drücken verstehen sie auch etwas. Fein, aber nix für Klaustrophobiker!
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TAME IMPALA - 'Cause I'm A Man
Ach guck an, Kevin Parker wirft den Schmusemotor an! Dürfte wohl das erste Lied von TAME IMPALA sein, bei dem man im Freien Liebe machen kann, ohne sich durch unwillkürliche durch die Musik verursachte Zuckungen verletzt. Sehr laidback, aber auch wirklich sehr schön.
Bin gespannt, ob das neue Album ""Currents", welches am 17. Juli erscheinen soll, schwerpunktmäßig in die gleiche Richtung geht. Aber wer die Band mal live erleben durfte, wird sich sicher kaum ein Album ohne Vollgas-Songs vorstellen können - ich auch nicht.
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THE VACCINES / English Graffiti [LP]
Musikalisches Neuland haben THE VACCINES ehrlich gesagt noch nie wirklich betreten, aber die Londoner wissen einfach, welche Filetstückchen aus der Rock- und Popgeschichte man sich am besten einverleibt und sie sind deutlich vielschichtiger geworden.
Der retrospektive Ritt auf dem dritten Album der Briten beginnt mit dem SurfPunkRocker "Handsome" ziemlich fulminant. Ein Song, mit dem man jede Indie-Disco in wenigen Sekunden in ein hüpfende Masse verwandeln kann. "Dream Lover" leiht sich das Riff aus "AM" von den Arctic Monkeys, gestattet sich aber einen hymnischen Refrain und Keys aus den Achtzigern. Weil das mit den Keys so schön geklappt hat, dürfen sie bei "Minimal Affection" auch wieder mitmachen. Klingt ein wenig nach den guten alten Killers und den nicht alten Strokes.
"20/20" nimmt den Faden vom Anfang wieder auf und packt noch eine schöne Noise-Ladung obendrauf. Bei der anschließenden Ballade "(All Afternoon) In Love" möchte ich wetten, dass Dave Friedman, der auch schon für Tame Impala an den Reglern stand, die Finger im Spiel hatte. Wirklich überhaupt nicht nach den Vaccines der ersten Stunde klingt der psychedelische FolkFlowerPop "Denial". Wirklich sehr abwechslungsreich, was Justin Young und seine Bande da alles aus dem Hut zaubern!
"Want You So Bad" ist Seelenfutter für IndieRocker mit Herzschmerz, aber mit "Radio Bikini" wird der Kopf gleich wieder richtig freigeblasen. Im Wechselbad der Gefühle wird anschließend bei der sich episch ausbreitenden Ballade "Maybe I Could Hold You" das Feuerzeug gezückt, so war es zumindest früher, als man bei Konzerten noch rauchen konnte und Telefone eine Schnur hatten.
Der einzige Song, mit dem ich mich nur schwer anfreunden kann, ist "Give Me a Sign", weil mich der Chorus im Refrain an eine der schlimmsten Bands der Welt erinnert: Toto! Das spleenige komisch stolpernde Instrumentalstück "Undercover" könnte von Ariel Pink stammen. Gefällt mir so gut, dass ich es sehr schade finde, weil es so kurz ist, aus der Idee hätte man schon mehr machen können.
Es empfiehlt sich übrigens unbedingt die Deluxe-Variante des Albums zu erwerben, weil man sonst auf drei tolle Songs, die Akustik-Lagerfeuernummer "English Graffiti", die melancholische tolle Popnummer "Stranger", die SynthiPopnummer mit T. Rex-Gedächtnis-Riff "Miracle" und vier Reimagined-Versionen verzichten muss.
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DESTROYER / Dream Lover
Schon tatsächlich vier Jahre ist es her, dass die kanadische Band um Singer-Songwriter Dan Bejahr mit "Kaputt" aus dem Schatten trat, in dem sie bzw. er seit 1996, anfangs als Solo-Projekt, Musik machte, ohne größere Erfolge vorweisen zu können. Dann kam mit "Kaputt" der Erfolg und danach eine lange Schaffenspause, lediglich 2013 kurz unterbrochen durch das Minialbum "Five Spanish Songs", welches aber auch wieder, ziemlich unbeachtet, in der Versenkung verschwand.
Das erste Lebenszeichen für den neuen Longplayer von DESTROYER , "Dream Lover", ist etwas überproduzierter gutgelaunter IndiePowerPop, dem leider die Leichtfüßigkeit etwas abgeht. Aber nach mehrmaligem Hören schält sich durch die Vielschichtigkeit doch wieder die liebevolle Verschrobenheit, wie man es von "Kaputt" gewohnt war - also mal abwarten, was das Album bringt.
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TINY FINGERS / The Fall
Man nehme eine ordentliche Dosis ProgRock, eine Prise Psychedelic, eine Messerspitze StonerRock und knete den Teig dann mit diversen elektronischen Instrumentarien. Kann man sich nun vorstellen, wie dieser Mix klingt, dann weiß man ungefähr, wie die TINY FINGERS aus Israels klingen.
Wichtig in unserer schnelllebigen Zeit ist es, sich Zeit zu nehmen, die Tiny Fingers tun dies mit brennender Leidenschaft. "The Fall" entwickelt sich Boléroartig, breitet sich ganz langsam aus und entfacht ähnliche Klanglandschaften wie sie Mogwai in Perfektion hervorbringen. Kraftvolle Sounds,wuchtige Bassläufe, verträumte Riffs und vom Knöpfchen drücken verstehen sie auch etwas. Fein, aber nix für Klaustrophobiker!
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