Dass ich einen gewissen Hang zur österreichischen Musikszene habe, dürfte man bei so einigen Artikeln auf diesem Blog ja schon herausgehört haben. So bleibt für mich beispielsweise auch nach oder gerade wegen des streitbaren "Libertatia"-Albums Ja, Panik die zur Zeit wichtigste deutschsprachige Band. Warum?
Weil es wunderbar ist, wie die Österreicher und die Wiener im besonderen mit der deutschen Sprache umgehen, wie Gefühle perfekt durch Wortgebilde vermittelt werden, ohne in Peinlichkeiten zu verfallen, ohne mit Worten plump zu meißeln, so wie man es leider aus der deutschen Schlager- und HipHop-Branche zu Genüge kennt.
Ein gewisser Nino Ernst Mandl, geboren 1987 in der österreichischen Hauptstadt, der dementsprechend als NINO AUS WIEN musiziert, schickt sich nun an, den Thron für das beste deutschsprachige Album des Jahres 2014 zu erklimmen. Und dabei ist seine größte Konkurrenz er selbst, denn Nino veröffentlichte auf dem Independent-Label Problembär Records gleich zwei grandiose Alben.
"BÄUME" ist das etwas ruhigere und wenn man so will reifere Werk, welches man sicher auch als Ninos Album für seine Heimatstadt bezeichnen kann. Musikalische Einflüsse von Bob Dylan oder Bonnie Prince Billy lassen sich heraushören und wie der Nino mit Worten umgeht, lässt darauf schließen, dass die Freundschaft zu Ja, Panik ebenfalls Einfluss auf sein Schaffen hat.'
By the Way: Sehr charmant anzusehen und zu hören ist der gemeinsame Auftritt von Andreas Spechtl und Nino Mandl, mutmaßlich in einer Buchhandlung in Wien, wo sich die beiden nicht ganz perfekt durch das fabelhaft "Nevermind" äääh wurschteln.
"Bäume" beginnt mit der countryesken Ballade "Um noch was zu beweisen". Nino beweist, wie man mit einfachsten musikalischen Mitteln Geschichten erzählt und Emotionen transportiert. Eine wunderbare melancholische persönliche Rückschau, die den Zuhörer verzaubert und - zumindest bei mir - dazu führt Gedanken in die eigene Vergangenheit schweifen zu lassen und zu reflektieren. Music works!
"2004" gibt sich etwas rockiger und versprüht Wiener Lokalkolorit, das für Nicht-Wiener sicher nicht so viel hergibt wie für Bewohner oder Kenner der österreichischen Kulturmetropole.
"Spiegelbild", ein BluesShanty vom Akkordeon getragen, klingt als säße Nino in einer Kneipe in einer Stadt am Meer. Es ist spät in der Nacht und Sven Regener sitzt alleine am Tisch und lauscht wohlwollend dem Barden aus Wien. Schon erstaunlich, was für ein Kopfkino der Nino bei mir auslöst ;-)
Der Song "Am heissesten Tag des Sommers" ist kein gewöhnlicher Gute-Laune-Sommersong wie man vielleicht vermuten könnte, sondern eigentlich eine versteckte Hommage an den Herbst. Wie alle Songs auf "Bäume" ist auch "Am heissesten Tag des Sommers" spärlich instrumentiert: Ein dumpfer Klopfrythmus begleitet die akkustische Gitarre, über die Nino stakkatoartig spricht.
"Instrumental" ist eine geigenverhangene melodische Ballade, bei der erneut das Akkordeon zum Einsatz kommt. In den Strophen, ja es wird gesungen auf "Instrumental", zeigt sich wieder, dass Ninos Texte zwar Geschichten erzählen, aber nicht explizit und ausformuliert, sondern eher skizzenhaft, wie eine Sammlung loser Notizen. Wahrscheinlich ist genau dies der Punkt, nämlich die Möglichkeit der eigenen Zusammensetzung der Notizen zu einer dann eigenen "Geschichte", der die Denkmaschine beim Zuhörer unweigerlich anwirft und schlussendlich mit der eigenen Gefühlswelt so verknüpft, dass Ninos eigentlich sehr persönliche Songs den Einzelnen so berühren.
Die "Wiener Melange" kann man sich durchaus auch als Spechtl-Song vorstellen, die Gitarre darf nun auch mal elektrischWeinen und unterschwellig schwingt in den Zeilen über Wien und Angst auch Wut mit.
"Davids Schlafplatz" ist ähnlich instrumentiert wie "Instrumental", aber noch viel viel trauriger. Ergreifend traurig! Schöööön traurig ... und am Ende siegt die Zeit! Wie es zum Titel des Songs kam erklärt Nino sehr schön beim nachfolgenden Live-Auftritt:
"Unterteilt in Kategorien" ist ein appetitliches Gedicht mit Kakophonie als Beilage. Witzig!
"Bäume" klingt wie eine Fortsetzung von Ja, Paniks "Nevermind", was eigentlich schon alles über die Qualität dieses über 7 Minuten langen Songs aussagt. Einer meiner Lieblingssongs auf "Bäume", gespickt mit Sätzen aus denen einiges an Erfahrung spricht und zugleich ein Liebeslied ohne Plattitüden.
Den Abschluss der "Bäume"-Platte macht "Jena", das mutmaßlich traurigste deutschsprachige Lied des Jahres.
"TRÄUME" ist das schelmische Album, musikalisch und textlich immer mit einem zwinkernden Auge und die E-Gitarre, die auf "Bäume" nur ganz selten zum Zuge kommt, schlägt hier zurück.
Wunderbar der Einstieg mit dem "Tobacco Lied", erst singt Nino auf englisch wie der kleine Bruder von Tom Waits und Nick Cave, dann wechselt er zur deutschen Sprache und dann macht die Nummer auch noch einen unerwarteten Schlenker und klingt wie ein Song aus einem Monty Python-Film. „We know about the risk, we know about it all. But we are so in love with this." Es lebe das Laster!
Mit unnahbaren, sprich coolen Personen scheint Nino aus Wien auch so seine Erfahrungen gesammelt zu haben. Erfahrung Nummer 1 wird in "Diese Person ist cool" zu schrammeligen Gitarren serviert. Erfahrung Nummer 2 als Song Nummer 5 auf "Träume" im charmant witzigen und sehr poppigen "Abtauen Girl". Billy Joel lässt grüßen ;-)! Zuu Cool!
"Mein Tod" erinnert in den anfänglichen Passagen vom Rhythmus an "Three is the magic Number" von Bob Dorough und beinhaltet neben nachdenklichen Textpassagen auch ein humoriges, wohl aber auch realistisches Zwiegespräch zwischen Vater und Sohn.
"Die allerbeste Sängerin" lässt Nino zum verliebten Stalker mutieren. Brillant wie Nino zur E-Gitarre den klassischen weiblichen Operngesang integriert und das Gitarrensolo ist einfach erste Sahne. Schade, dass die Live-Version ohne den Arien-Gesang auskommen muss:
Sehr relaxt, auch irgendwie volkstümlich - aber trotzdem gut - klingt "In der Hütte vor dem Haus". Im Gegensatz dazu steht das nachfolgende knackige "Graz bei Nacht", bei dem man sich vorstellen kann, dass bei Live-Auftritten der ein oder andere ein Pogo-Tänzchen wagt - nicht nur in Graz.
Das schelmischste Stück auf "Träume" ist "Oh wie glücklich und wunderschön mein Leben ist", eindeutige SixtiesPop-Reminiszenzen mit viel OhOhOh und ShaLaLaLa. Hat was vom ebenfalls grandiosen Bernd Begemann.
"Anna Maria Morett" passt eigentlich mit seiner verhangenen Melancholie besser auf "Bäume". Wer die Dame ist, entzieht sich meiner Kenntnis, auch Tante Google konnte mir da nicht weiterhelfen, es scheint aber eine äußerst interessante Person zu sein. Weitere interessante Personen wie Nina, Tina, Martin, Susi, Daisy, Klara und Klaus lernt man in "Grant" kennen, wo Nino a bisserl mit dem Alltag und zwischenmenschlichen Beziehungen grantelt.
Den krönenden Abschluss des Albums "Träume" bildet der Doppelsong "Fantasy Dreamz / Mexico". Ganz in Ja, Panik-Manier wird im ersten Teil "Fantasy Dreamz" Deutsch und Englisch in diesem Jam-artigen, psychedelischen, nicht enden wollenden Monstersong über etwas mehr als 5 Minuten gesprochen, gesungen und verwoben. Prall! Dann herrschen knapp 5 Minuten absolute Stille, bevor man in "Mexico" ankommt - wo es übrigens auch mehr nach Jam als nach Song riecht.
Man kann sich schwerlich festlegen, welches Album nun das bessere ist, und das sollte man eigentlich auch gar nicht, denn sowohl "BÄUME" als auch "TRÄUME" sind Alben, die wie Bäume und Träume wachsen und wachsen. Das Einzige, was ich mir jetzt noch wünsche ist, dass Nino die Grenzen seines Heimatlandes mal wieder hinter sich lässt und die beiden formidablen Singer/Songwriter-Alben in Deutschland zum besten gibt. Hope to see - and hear you!
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Montag, 28. Juli 2014
Donnerstag, 17. Juli 2014
NEW SONGS Vol. 58: ROYAL BLOOD ... CIRCA WAVES ... MIREL WAGNER ... SAMANTHA CRAIN
ROYAL BLOOD / Figure it out ... CIRCA WAVES / Young Chaser ... MIREL WAGNER / Oak Tree ... SAMANTHA CRAIN / The Pattern has changed
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ROYAL BLOOD / Figure it out
Das letzte Black Keys-Album ließ ja leider echte Kracher vermissen, als Ersatz für kraftvollen noch nicht glatt produzierten Blues- und GarageRock bietet sich nun das britische Rock-Duo ROYAL BLOOD aus Brighton an. Der Sound hat noch die richtige Dirtyness und obwohl die Band erst drei Singles veröffentlicht hat, sind sie dank Unterstützung der Arctic Monkeys (Schlagzeuger Matt Helders outete sich als Fan) im United Kingdom bereits auf der Überholspur.
Die erste Hörprobe, "Figure out", aus dem am 25.08 erscheinendem Debüt-Album von Mike Kerr (Gesang, Bass) und Ben Thatcher (Schlagzeug) , überzeugt mit druckvollem Schlagzeug, feinen Riffs, exzellenter Hookline und einer Stimme, die Verwandschaftsverhältnisse zu Jack White vermuten lässt - was natürlich Blödsinn ist ;-).
Figure It Out by Royal Blood on tape.tv.
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CIRCA WAVES / Young Chaser
Sind die CIRCA WAVES aus Liverpool der nächste Hype aus Großbritannien oder steckt mehr hinter den vier Jungs, deren Frontmann Keiran Shudall schon, als die erste Doppel-Single ""Get Away / Good For Me" veröffentlicht wurde, lauthals verkündete, dass die Band noch viel mehr Songs dieses Kalibers auf der Pfanne habe.
Nun stehen mittlerweile zwei weitere Songs als Beweismittel zur Verfügung. Im Februar erschien "Stuck in my Teeth" und soeben "Young Chaser". Alle Songs sind feine IndieRock-Nummern mit Verve, aber alle könnte man auch in den Backkatalog anderer Bands (z. B. Strokes oder Vaccines) schmuggeln, ohne dass es vielen Leuten auffallen würde.
Fazit: Bitte mehr Eigenständigkeit, dann dürfte die Nachhaltigkeit zum guten Songwriting dazukommen und dann wäre ein Erfolg der jungen Band (auch auf Dauer) garantiert.
Circa Waves - Young Chasers on MUZU.TV.
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MIREL WAGNER / Oak Tree
Sehr traurige, aber auch sehr schöne Lieder macht die dreiundzwanzigjährige MIREL WAGNER, die im heißen Äthiopien geboren und im kalten Finnland aufgewachsen ist. Ihre Songs sind minimalistisch, karg und von ergreifender Intensität und ihre brüchige Stimme garantiert wohlige Schauer - wie bei einem nächtlichen Spaziergang durch einen finsteren Wald.
Wer ihr Debüt Album "Mirel Wagner" aus dem Jahre 2011 noch nicht in der Plattensammlung hat, sollte dies schnellstens nachholen und mit dem Vorboten "Oak Tree" vom in Kürze erscheinendem neuen Album "When the Cellar Children see the Light of Day" darf man sich schon auf weitere Gänsehautmomente freuen.
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SAMANTHA CRAIN / The Pattern has changed
Ja, bereits in der 12ten Auflage der "New Songs" wurde SAMANTHA CRAIN auf diesem Blog erwähnt, aber dieses fantastische Album "Kid Face" (2013) hat einfach noch immer viel zu wenig Aufmerksamkeit erfahren, so dass mir die nächste Singleauskopplung "The Pattern has changed" (man kann eigentlich jedes Lied des Albums auskoppeln) gerade recht kommt, um die Dame allen Liebhabern von Folksongs ans Herz zu legen.
Facts about Samantha:
- Samantha Crain ist eine Indianerin vom Stamm der Choctaw.
- "Kid Face" ist das dritte Album der Siebenundzwanzigjährigen
- Menschen, die Samanthas Musik hören, mögen wahscheinlich auch: ???
- Als musikalische Einflüsse bennent Samantha: Bob Dylan, Neil Young, Woody Guthrie, Jason Molina, Simon & Garfunkel und Grateful Dead. Da sieht man, was eine gute väterliche Plattensammlung bewirken kann!
- Samantha im Interview (deutsch)
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Samstag, 12. Juli 2014
NEW SONGS Vol. 57: DAN SARTAIN... ALLISON WEISS ... ALT-J... NICK GREY & THE RANDOM ORCHESTRA
DAN SARTAIN / Pass this on ... ALLISON WEISS / Take you back ... ALT-J / Left Hand Free + Hunger of the Pine ... NICK GREY & THE RANDOM ORCHESTRA / You're Mine Again
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DAN SARTAIN / Pass this on
Mit dem letzten Album "Too Tough To Live" (2012) gab Dan erfolgreich den PunkRocker à la Ramones. Dass der hagere verzehrte Mann aus Alabama aber mehr drauf hat als die wenigen Punk-Akkorde, zeigte er bereits mit den davor veröffentlichen Alben ganz besonders auf dem brillianten "Join Dan Sartain" von 2006.
Auf seinem neuesten Werk "Dudesblood" kompiniert DAN SARTAIN perfekt die beiden in seiner Brust schlagenden Herzen: Feinen Punkrock, wie z. B. beim Titelstück "Dudesblood" oder "Smash the Tesco" und bluesigen Rockabilly wie auf "Pass this on" oder "Hbv Cowboy". Um es auf den Punkt zu bringen: "Dudesblood" ist Dans bestes Album! Ever, ever, ever!
Am 11. September spielt Dan Sartain wieder im Gebäude 9 und ich hoffe wirklich sehr, dass dieses Mal deutlich mehr Menschen mit gutem Musikgeschmack dort hin finden als beim letzten Besuch im G9. Das letzte Konzert war großartig, aber Kettenfett trinke ich nie mehr vor einem Mäces-Besuch ;-)!
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ALLISON WEISS / Take you back
Als einen ihrer Favortien bezeichnet Songrwriterin ALLISON WEISS die erste Veröffentlichung "Take you back" aus ihrer kommenden EP "Remember when". Die LoFi-Nummer handelt von einer gefährlichen Beziehung, zu der man immer wieder zurückkehrt, obwohl man weiß, dass dies keine besonders gute Idee ist - hat wohl jeder schon mal mitgemacht.
Alison Amling Weiss wurde 1987 geboren und lebt in New York. Mit 14 Jahren begann sie auf der Gitarre zu spielen und wollte eigentlich ein PunkRock-Star werden. Aber wie bei so vielen Berufswünschen in der Pubertät hat das nicht ganz geklappt - aber im Endeffekt ja fast. Zu Beginn studiert sie Grafikdesign und iniziiert im Jahr 2009 im Internet ein Kickstart-Projekt, um ihre erste Langspielplatte veröffentlichen zu können. In nur 10 Stunden erreicht sie ihr Ziel, was ihre Popularität weiter steigerte und ihr Artikel in der New York Times und dem Wired Magazin einbringt.
Seit dem im November 2009 erschienenen Debüt "...Was Right All Along" hat sich Weiss mit ihrem folkigen IndiePop in den Vereinigten Staaten eine stetig wachsende Fan-Base aufgebaut. Schrumpfen dürfte diese durch die famose Single "Take you back" sicher nicht. First she takes Manhattan, than she takes Berlin!
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ALT-J / Left Hand Free + Hunger of the Pine
Nach "Hunger of the Pine" haben ALT-J den zweiten Song "Left Hand Free" vom am 19ten September erscheinenden neuen Album "This is all yours" veröffentlicht. Während der erste Appetithappen ein sehr athmosphärisches Stück ist, das mit orchesterartiger Instrumentierung und dem typisch klappernden Alt-J-Sound agiert, ist die neueste Veröffentlichung überraschender:
"Left Hand Free" klingt nach Blues! Natürlich Blues verpackt in den ureigenen TickTack-HipHop-BreakBeat der Briten (sonst könnte es durchaus ein Jack White Song sein), aber man merkt deutlich, dass sich Gwil Sainsbury, Joe Newman, Gus Unger-Hamilton und Thom Green vorgenommen haben, neues Gebiet zu erkunden. Und ... es groovt! Lassen wir uns überraschen, was es noch für Erkundungstouren auf der neuen Platte zu hören gibt :-).
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NICK GREY & THE RANDOM ORCHESTRA / You're Mine Again
Mal wieder etwas für alle Menschen, die sich mit Liebeskummer herumplagen.
NICK GREY & THE RANDOM ORCHESTRA haben zwei Jahre am dritten Album "You’re Mine Again" gebastelt, um mit sanften LoFi-Rumpelrythmus und viel Soul der Sehnsucht zu fröhnen. Sehr sehenswert das wunderbar ironische Video zum Titelsong!
Für Faktenmenschen: Herr Grey, lebt in Monaco und Montreal, hat seit dem Start seiner Musikerkarriere (2002) einen fetten psychedelischen Backkatalog mit zahlreichen Kollaborationen hingelegt, das neueste Werk dürfte aber die bisher größte Hinwendung in Richtung Pop darstellen.
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Mittwoch, 9. Juli 2014
SLEAFORD MODS / Divide and Exit
1988 verfilmte Oliver Stone unter dem Filmtitel "Talk Radio" das Buch "Talked To Death: The Life and Murder of Alan Berg" von Stephan Singular. Ein großartiger Film, in dem es darum geht, dass ein Radio-Moderator einer nächtlichen Talk-Sendung mit höchst unterschiedlichen Anrufern etwas andersartig kommuniziert.
Alle, die jetzt an Domian auf 1Live denken, sind im richtigen Formatbereich, liegen jedoch völlig daneben, denn Barry Champlain, so der Name des Moderators im Film, ist kein verständnisvoller und helfender Zuhörer, sondern ein bösartiger Provokateur, der mit expliziter Sprache das prüde und gerne politisch korrekte Amerika (in Form der Anrufer) aufs Kreuz legt.
Im Lexikon des internationalen Films steht über "Talk Radio": „ Der Film zeichne ein düsteres Bild einer Medienwelt, in der Kommunikation zur Konfrontation verkommen ist“. Einerseits zeigt der Film die vom Filmlexikon beschriebene Problematik einer Kommunikation, die ausschließlich auf Angriff ausgerichtet ist, andererseits zeigt er aber eben auch die Möglichkeiten dieser Art der Verständigung. Wie so oft ist die richtige Dosis das entscheidende Kriterium und was die richtige Dosis ist, scheint auch der Hauptstreitpunkt bei der Beurteilung der neuen schon nicht mehr ganz taufrischen zweiten Platte der SLEAFORD MODS.
Das aus zwei hässlichen Engländern bestehende Duo, das Moralapostel und Sittenwächter gleichermaßen wie open-minded Hörer gegen sich aufbringt, stammt aus der Nähe von Nottingham. Beide Herren haben die Vierzig bereits überschritten und den Hals so voll, dass sie ihre Wut, garniert mit technoiden HipHop-LoFi-Punk-Beats, der Welt - speziell dem britischen Empire - vor die Füße kotzen. Die Schimpfwortdichte ist verfickt hoch und der Umgang mit Wörtern von der Index-Liste ist äußerst kreativ. Man könnte die Sleaford Mods eigentlich als Misanthropen bezeichnen, aber der Begriff greift nicht weit genug, denn auch vor Hunden ("Corgi") macht die Band nicht halt.
Die Idee zu seiner Band erklärte Jason Williamson (laut einem Artikel der Welt) entsprang einer existenziellen Unzufriedenheit mit dem Leben, der Arbeit, Alkohol und den Drogen. Die Idee ist spätestens seit der Einführung des Punks in die Musik nicht neu, aber die Radikalität und zeitgenössische Umsetzung ihrer Musik (The Streets meets The Fall and Joy Divison) dreht das Rad doch ein Stückchen weiter und hat damit zu Recht Aufmerksamkeit verdient.
Mir persönlich, der ich auch dazu neige, Dinge lieber explizit auszusprechen als diplomatisch darum herum zu schwafeln, bereiten die düsternen Beats, die Andrew Fearn in einem formal verdammt eng gefassten Rahmen - sprich ziemlich monton - aus seinem Laptop zaubert und die Schimpftiraden (wunderbar dieser schaurige Midlands-Akzent) von Williamson jedenfalls höllisches Vergnügen, ohne dass ich daran glaube, dass das britische Empire am Fronatalangriff des Middle-Age-Duos zerbricht.
Kleine Bedienungsanleitung:
1. "Air Conditioning": Kippe anzünden.
2. "Tied Up in Nottz": Lost in Nottingham: "I got an arm full of decent tunes, mate, but it’s all so fucking boring."
3. "A Little Ditty": Kleines Liedchen über den Scheiß, den die beiden auskotzen.
4. "You're Brave": Spätestens jetzt eine warme beschissene Dose Bier öffnen.
5. "Strike Force": Rülps!
6. "The Corgi": Tod der Lieblingshunderasse der Queen!
7. "From Rags to Richards": Siebte Kippe anzünden und überlegen, ob England so ganz anders ist als "Good old fucking Germany".
8. "Liveable Shit": It's raining piss and shit - Vol. I
9. "Under the Plastic and N.C.T.": Die Welt ist schlecht!
10. "Tiswas": http://en.wikipedia.org/wiki/Tiswas
11. "Keep Out of It": It's raining piss and shit - Vol. II
12. "Smithy": Witziges, äääh böses Lied, für Modedesigner Paul Smiths. "Sir Paul, you can find inspiration in everything. The recyclable black bins of dog shit an angel sings."
13. "Middle Men": Wann holt der gute Mann eigentlich mal Luft? Beim Rauchen!
14. "Tweet Tweet Tweet": Fuck you Blogger, Facebooker and Tweeter! "All you zombies, tweet tweet tweet"
Pflichtsongs aus dem Back-Katalog: "Jolly F_cker", "The Cherry Tree", "Chaos down in Soho", "Fizzy", "Donkey" and "Jobseeker"!
Und immer daran denken, Hunde, die bellen, beißen nicht ;-).
Alle, die jetzt an Domian auf 1Live denken, sind im richtigen Formatbereich, liegen jedoch völlig daneben, denn Barry Champlain, so der Name des Moderators im Film, ist kein verständnisvoller und helfender Zuhörer, sondern ein bösartiger Provokateur, der mit expliziter Sprache das prüde und gerne politisch korrekte Amerika (in Form der Anrufer) aufs Kreuz legt.
Im Lexikon des internationalen Films steht über "Talk Radio": „ Der Film zeichne ein düsteres Bild einer Medienwelt, in der Kommunikation zur Konfrontation verkommen ist“. Einerseits zeigt der Film die vom Filmlexikon beschriebene Problematik einer Kommunikation, die ausschließlich auf Angriff ausgerichtet ist, andererseits zeigt er aber eben auch die Möglichkeiten dieser Art der Verständigung. Wie so oft ist die richtige Dosis das entscheidende Kriterium und was die richtige Dosis ist, scheint auch der Hauptstreitpunkt bei der Beurteilung der neuen schon nicht mehr ganz taufrischen zweiten Platte der SLEAFORD MODS.
Das aus zwei hässlichen Engländern bestehende Duo, das Moralapostel und Sittenwächter gleichermaßen wie open-minded Hörer gegen sich aufbringt, stammt aus der Nähe von Nottingham. Beide Herren haben die Vierzig bereits überschritten und den Hals so voll, dass sie ihre Wut, garniert mit technoiden HipHop-LoFi-Punk-Beats, der Welt - speziell dem britischen Empire - vor die Füße kotzen. Die Schimpfwortdichte ist verfickt hoch und der Umgang mit Wörtern von der Index-Liste ist äußerst kreativ. Man könnte die Sleaford Mods eigentlich als Misanthropen bezeichnen, aber der Begriff greift nicht weit genug, denn auch vor Hunden ("Corgi") macht die Band nicht halt.
Die Idee zu seiner Band erklärte Jason Williamson (laut einem Artikel der Welt) entsprang einer existenziellen Unzufriedenheit mit dem Leben, der Arbeit, Alkohol und den Drogen. Die Idee ist spätestens seit der Einführung des Punks in die Musik nicht neu, aber die Radikalität und zeitgenössische Umsetzung ihrer Musik (The Streets meets The Fall and Joy Divison) dreht das Rad doch ein Stückchen weiter und hat damit zu Recht Aufmerksamkeit verdient.
Mir persönlich, der ich auch dazu neige, Dinge lieber explizit auszusprechen als diplomatisch darum herum zu schwafeln, bereiten die düsternen Beats, die Andrew Fearn in einem formal verdammt eng gefassten Rahmen - sprich ziemlich monton - aus seinem Laptop zaubert und die Schimpftiraden (wunderbar dieser schaurige Midlands-Akzent) von Williamson jedenfalls höllisches Vergnügen, ohne dass ich daran glaube, dass das britische Empire am Fronatalangriff des Middle-Age-Duos zerbricht.
Kleine Bedienungsanleitung:
1. "Air Conditioning": Kippe anzünden.
2. "Tied Up in Nottz": Lost in Nottingham: "I got an arm full of decent tunes, mate, but it’s all so fucking boring."
3. "A Little Ditty": Kleines Liedchen über den Scheiß, den die beiden auskotzen.
4. "You're Brave": Spätestens jetzt eine warme beschissene Dose Bier öffnen.
5. "Strike Force": Rülps!
6. "The Corgi": Tod der Lieblingshunderasse der Queen!
7. "From Rags to Richards": Siebte Kippe anzünden und überlegen, ob England so ganz anders ist als "Good old fucking Germany".
8. "Liveable Shit": It's raining piss and shit - Vol. I
9. "Under the Plastic and N.C.T.": Die Welt ist schlecht!
10. "Tiswas": http://en.wikipedia.org/wiki/Tiswas
11. "Keep Out of It": It's raining piss and shit - Vol. II
12. "Smithy": Witziges, äääh böses Lied, für Modedesigner Paul Smiths. "Sir Paul, you can find inspiration in everything. The recyclable black bins of dog shit an angel sings."
13. "Middle Men": Wann holt der gute Mann eigentlich mal Luft? Beim Rauchen!
14. "Tweet Tweet Tweet": Fuck you Blogger, Facebooker and Tweeter! "All you zombies, tweet tweet tweet"
Pflichtsongs aus dem Back-Katalog: "Jolly F_cker", "The Cherry Tree", "Chaos down in Soho", "Fizzy", "Donkey" and "Jobseeker"!
Und immer daran denken, Hunde, die bellen, beißen nicht ;-).
Sonntag, 6. Juli 2014
NEW SONGS Vol. 56: MORRISSEY ... DYLAN SHEARER ... SYD ARTHUR ... GRANDMA SPARROW
MORRISSEY / World Peace Is None Of Your Business ... DYLAN SHEARER / Before you know it (it's over) ... SYD ARTHUR / Sound Mirror (LP) ... GRANDMA SPARROW / This is my Wheelhouse
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MORRISSEY / World Peace Is None Of Your Business
Am 11. Juli veröffentlicht BritPop-Legende MORRISSEY nach fünfjähriger Pause endlich sein zehntes Soloalbum. Bereits vier Songs von "World Peace Is None Of Your Business" kann man seit dem 30.06. online erwerben:
"Istanbul": Morrissey-Fans nicht erschrecken, der Song fängt mit einer ungwohnt sägenden Gitarre an, womit Morrissey laut Produzent Joe Chiccarelli das Gefühl der quirrligen Hektik auf Istanbuls Straßen vermitteln möchte. Bei der Instrumentierung griff er zu der selten eingesetzten Cigar-Box-Gitarre sowie einer Lap Steel Gitarre und kombinierte diese mit einem treibenden Schlagzeugrhythmus und Geräusch-Sampeln aus der türkischen Hauptstadt.
"World Peace Is None Of Your Business": Typischer Morrissey-Song, der mit leicht verhallten Drums beginnt und sich dann orchestral aufbläst, um die typische knackige explizite Botschaft des Meisters zu verbreiten: Gleichzeitig Antikriegssong mit hochaktuellem Bezug ("Brazil and Bahrain
Oh, Egypt, Ukraine, So many people in pain") und sozialdemokratisches Manifest ;-)
"Earth Is The Loneliest Planet": Die Welt ist weiterhin schlecht, aber die Melodien von Morrissey weiterhin herausragend. Gelungene Verschmelzung aus Flamenco und BritPop
"The Bullfighter Dies": Mit einer Zapfenstreich-Trompete beginnt das sehr an alte Smith-Klassiker erinnernde "The Bullfighter dies". Ein Protestsong gegen Stierkämpfe explizit an die spanische Nation gerichtet, obwohl natürlich auch andere Nationen dieser Tierquälerei fröhnen.
Morrissey - Earth Is The Loneliest Planet on MUZU.TV.
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DYLAN SHEARER / Before you know it (it's over)
Der kalifornische Singer/Songwriter DYLAN SHEARER hat sein viertes Album "Garagearray" veröffentlicht. Mein Lieblingssong daraus ist "Before you know it (it's over)", eine melancholische zeitlose PsychedelicFolk-Ballade, die unweigerlich an Syd Barrett erinnert.
Das Album empfiehlt sich für Hörer, deren Sammlung neben Syd Barret-Scheiben auch Platten von John Cale oder Kevin Ayers umfassen. Anspieltipps: "Meadow Pines" und "Garagearray Lookout"!
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SYD ARTHUR / Sound Mirror
Feingeschliffenen britischen Psychedelic servieren die vier Jungs von SYD ARTHUR. Magill, sein Bruder Joel (Bass, Gesang), Raven Bush (Violine, Keyboards, Mandoline) und Fred Rother (Drums) stammen aus Canterbury, spielen seit 2006 in gleicher Formation und verbinden geschickt klassischen 60s und 70s ProgRock mit psychedelischen Ausflügen und einer extrem lässig jazzigen Attitüde.
Nach dem Debüt "On and On" von 2012 warten sie nun mit "Sound Mirror" auf, ein Album mit herausragendem Songwriting und einem wunderbaren Flow! Federleichte Nummern wie "Sinkhole", "All and Eyerything" oder das mininimalistische, betörende "Backwardstepping" bilden das Grundgerüst, aber auch experimentierfreudige jamartige Gebilde wie "Singularity" oder "Autograph" machen aus "Sound Mirror" ein ästhetisches zeitloses Meisterwerk, das, wenn es in dieser Welt gerecht zugehen würde, in allen Bestenlisten des noch jungen Jahres auftauchen müsste. Play it loud!
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GRANDMA SPARROW / This is my Wheelhouse
Wem Syd Arthur nicht psychedelisch genug sind, der dürfte am Orchesterleiter GRANDMA SPARROW & His Piddletractor Orchestra Gefallen finden. Schräger und abgedrifteter hat seit Frank Zappa niemand mehr ein solches Werk zwischen Genialität und Wahnsinn herausgebracht.
Die beiden Songs "This is my Wheelhouse" und "The Farwell Bolero" sind unter den 15 Songs des Albums die beiden Nummern, wo man noch am ehesten eine Songstruktur findet, ansonsten regiert der Wahnsinn. Durchgeknallte Großmutter dieser schräge Vogel!
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MORRISSEY / World Peace Is None Of Your Business
Am 11. Juli veröffentlicht BritPop-Legende MORRISSEY nach fünfjähriger Pause endlich sein zehntes Soloalbum. Bereits vier Songs von "World Peace Is None Of Your Business" kann man seit dem 30.06. online erwerben:
"Istanbul": Morrissey-Fans nicht erschrecken, der Song fängt mit einer ungwohnt sägenden Gitarre an, womit Morrissey laut Produzent Joe Chiccarelli das Gefühl der quirrligen Hektik auf Istanbuls Straßen vermitteln möchte. Bei der Instrumentierung griff er zu der selten eingesetzten Cigar-Box-Gitarre sowie einer Lap Steel Gitarre und kombinierte diese mit einem treibenden Schlagzeugrhythmus und Geräusch-Sampeln aus der türkischen Hauptstadt.
"World Peace Is None Of Your Business": Typischer Morrissey-Song, der mit leicht verhallten Drums beginnt und sich dann orchestral aufbläst, um die typische knackige explizite Botschaft des Meisters zu verbreiten: Gleichzeitig Antikriegssong mit hochaktuellem Bezug ("Brazil and Bahrain
Oh, Egypt, Ukraine, So many people in pain") und sozialdemokratisches Manifest ;-)
"Earth Is The Loneliest Planet": Die Welt ist weiterhin schlecht, aber die Melodien von Morrissey weiterhin herausragend. Gelungene Verschmelzung aus Flamenco und BritPop
"The Bullfighter Dies": Mit einer Zapfenstreich-Trompete beginnt das sehr an alte Smith-Klassiker erinnernde "The Bullfighter dies". Ein Protestsong gegen Stierkämpfe explizit an die spanische Nation gerichtet, obwohl natürlich auch andere Nationen dieser Tierquälerei fröhnen.
Morrissey - Earth Is The Loneliest Planet on MUZU.TV.
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DYLAN SHEARER / Before you know it (it's over)
Der kalifornische Singer/Songwriter DYLAN SHEARER hat sein viertes Album "Garagearray" veröffentlicht. Mein Lieblingssong daraus ist "Before you know it (it's over)", eine melancholische zeitlose PsychedelicFolk-Ballade, die unweigerlich an Syd Barrett erinnert.
Das Album empfiehlt sich für Hörer, deren Sammlung neben Syd Barret-Scheiben auch Platten von John Cale oder Kevin Ayers umfassen. Anspieltipps: "Meadow Pines" und "Garagearray Lookout"!
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SYD ARTHUR / Sound Mirror
Feingeschliffenen britischen Psychedelic servieren die vier Jungs von SYD ARTHUR. Magill, sein Bruder Joel (Bass, Gesang), Raven Bush (Violine, Keyboards, Mandoline) und Fred Rother (Drums) stammen aus Canterbury, spielen seit 2006 in gleicher Formation und verbinden geschickt klassischen 60s und 70s ProgRock mit psychedelischen Ausflügen und einer extrem lässig jazzigen Attitüde.
Nach dem Debüt "On and On" von 2012 warten sie nun mit "Sound Mirror" auf, ein Album mit herausragendem Songwriting und einem wunderbaren Flow! Federleichte Nummern wie "Sinkhole", "All and Eyerything" oder das mininimalistische, betörende "Backwardstepping" bilden das Grundgerüst, aber auch experimentierfreudige jamartige Gebilde wie "Singularity" oder "Autograph" machen aus "Sound Mirror" ein ästhetisches zeitloses Meisterwerk, das, wenn es in dieser Welt gerecht zugehen würde, in allen Bestenlisten des noch jungen Jahres auftauchen müsste. Play it loud!
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GRANDMA SPARROW / This is my Wheelhouse
Wem Syd Arthur nicht psychedelisch genug sind, der dürfte am Orchesterleiter GRANDMA SPARROW & His Piddletractor Orchestra Gefallen finden. Schräger und abgedrifteter hat seit Frank Zappa niemand mehr ein solches Werk zwischen Genialität und Wahnsinn herausgebracht.
Die beiden Songs "This is my Wheelhouse" und "The Farwell Bolero" sind unter den 15 Songs des Albums die beiden Nummern, wo man noch am ehesten eine Songstruktur findet, ansonsten regiert der Wahnsinn. Durchgeknallte Großmutter dieser schräge Vogel!
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Donnerstag, 3. Juli 2014
NEW SONGS Vol. 55: JESSICA LEA MAYFIELS ... BRONTIDE ... HENRIETTA ... GARDEN CITY MOVEMENT
JESSICA LEA MAYFIELS / Oblivious ... BRONTIDE / Cabin ... HENRIETTA / 2000 Miles ... GARDEN CITY MOVEMENT / Move on
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JESSICA LEA MAYFIELS / Oblivious
Ja, so ist es heutzutage, da hat ein Mann (beispielsweise Jordan Cook alias Reignwolf) gerade noch eine Nische aufgetan, in der er ganz Mann oder besser Wolf sein kann und dann kommt ein zartes weibliches Wesen (beispielsweise JESSICA LEA MAYFIELS) daher, nimmt ihm sein Spielzeug weg und zeigt, dass sie auch verdammt gut damit umgehen kann.
Okay der Reignwolf lässt die Gitarre noch schöner schleifen und heulen, und er hat auch noch mehr Wumms, aber wie gesagt, die Dame aus Ohio weiß durchaus zu gefallen! Jimi Hendrix hätte auf jeden Fall viel Spaß an der für Jessica Lea Mayfield ungewöhnlichen Nummer und wer die Dame näher kennenlernen möchte, dem sei der ganz andere Song "I wanna love you" vom neuen (dritten) Album "Make my Head sing?" wärmstens empfohlen.
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BRONTIDE / Cabin
Am 01. August erscheint das zweite Album „Artery“ der InstrumentalRock Band BRONTIDE aus England. Fans von Foals, And So I Watch You From Afar und vor allem Mogwai dürfte die Veröffentlichung ein breites Grinsen auf das Gesicht zaubern, denn der kraftvolle Mix aus Math- und PostRock kann mit den genannten Bands durchaus auf gleicher Höhe agieren.
Wunderbare Soundtracks für nächtliche Autofahrten, einsames Joggen durch Wald und Flur und
ekstatische Tanzeinlagen in Ballettschulen ;-).
Brontide - Cabin von LineSession
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HENRIETTA / 2000 Miles
Das Quartett HENRIETTA stammt aus Orlando (Florida), hat schon etliche Besetzungswechsel hinter sich, da Gitarrist und Sänger Manny Urdaneta immer das Gefühl hatte, dass einige Leute nicht mit der nötigen Leidenschaft und Hingabe bei der Sache waren.
Sechs Jahre nach Bandgründung scheint die Findungsphase beendet und Henrietta (Matt Kopkin - Bass, John Chapman - Drums, Manuel Urdaneta - Vocals, Guitar und Colin Czerwiński - Guitar) nun reif für den nächsten Schritt: Nach drei EPs erscheint in diesem Sommer endlich der erste Longplayer "The Trick Is Not Minding", auf dem die Band ihren melodiösen IndieRock auch dem Publikum in Übersee nahe bringen will.
Sind auf dem Debüt noch mehr so schmissige Nummern wie "2000 Miles", darf man gratulieren und von Zuwachsraten im Fansegment ausgehen.
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GARDEN CITY MOVEMENT / Move on
Heute habe ich auf RTL gehört, dass die Fußballweltmeisterschaft zu erhöhter sexueller Aktivität auf unserem Planeten beiträgt. Ich hege die Befürchtung, dass wenn man die israelische Band GARDEN CITY MOVEMENT nach jedem Spielende laut über die Stadionanlage abspielen würde, es zu einer erotischen Massen-Orgie kommen könnte, denn sinnlicher, ja erotischer, wie auf der eben erschienen EP "Bengali Cinema" lassen sich Klänge und Töne wohl kaum zu Musik formen.
Das Video zum bereits 2013 auf der EP "Entertainement" veröffentlichten Song "Move on" knüpft übrigens nahtlos in perfekter Ästhetik und wunderbarem Timing an die schwerelose Leichtigkeit der malerischen Töne an.
Wer vom letzten Antlers-Album so enttäuscht war wie ich, der sollte sich also schnellstens ALLES besorgen, was das Trio aus Tel Aviv bisher veröffentlicht hat!
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JESSICA LEA MAYFIELS / Oblivious
Ja, so ist es heutzutage, da hat ein Mann (beispielsweise Jordan Cook alias Reignwolf) gerade noch eine Nische aufgetan, in der er ganz Mann oder besser Wolf sein kann und dann kommt ein zartes weibliches Wesen (beispielsweise JESSICA LEA MAYFIELS) daher, nimmt ihm sein Spielzeug weg und zeigt, dass sie auch verdammt gut damit umgehen kann.
Okay der Reignwolf lässt die Gitarre noch schöner schleifen und heulen, und er hat auch noch mehr Wumms, aber wie gesagt, die Dame aus Ohio weiß durchaus zu gefallen! Jimi Hendrix hätte auf jeden Fall viel Spaß an der für Jessica Lea Mayfield ungewöhnlichen Nummer und wer die Dame näher kennenlernen möchte, dem sei der ganz andere Song "I wanna love you" vom neuen (dritten) Album "Make my Head sing?" wärmstens empfohlen.
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BRONTIDE / Cabin
Am 01. August erscheint das zweite Album „Artery“ der InstrumentalRock Band BRONTIDE aus England. Fans von Foals, And So I Watch You From Afar und vor allem Mogwai dürfte die Veröffentlichung ein breites Grinsen auf das Gesicht zaubern, denn der kraftvolle Mix aus Math- und PostRock kann mit den genannten Bands durchaus auf gleicher Höhe agieren.
Wunderbare Soundtracks für nächtliche Autofahrten, einsames Joggen durch Wald und Flur und
ekstatische Tanzeinlagen in Ballettschulen ;-).
Brontide - Cabin von LineSession
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HENRIETTA / 2000 Miles
Das Quartett HENRIETTA stammt aus Orlando (Florida), hat schon etliche Besetzungswechsel hinter sich, da Gitarrist und Sänger Manny Urdaneta immer das Gefühl hatte, dass einige Leute nicht mit der nötigen Leidenschaft und Hingabe bei der Sache waren.
Sechs Jahre nach Bandgründung scheint die Findungsphase beendet und Henrietta (Matt Kopkin - Bass, John Chapman - Drums, Manuel Urdaneta - Vocals, Guitar und Colin Czerwiński - Guitar) nun reif für den nächsten Schritt: Nach drei EPs erscheint in diesem Sommer endlich der erste Longplayer "The Trick Is Not Minding", auf dem die Band ihren melodiösen IndieRock auch dem Publikum in Übersee nahe bringen will.
Sind auf dem Debüt noch mehr so schmissige Nummern wie "2000 Miles", darf man gratulieren und von Zuwachsraten im Fansegment ausgehen.
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GARDEN CITY MOVEMENT / Move on
Heute habe ich auf RTL gehört, dass die Fußballweltmeisterschaft zu erhöhter sexueller Aktivität auf unserem Planeten beiträgt. Ich hege die Befürchtung, dass wenn man die israelische Band GARDEN CITY MOVEMENT nach jedem Spielende laut über die Stadionanlage abspielen würde, es zu einer erotischen Massen-Orgie kommen könnte, denn sinnlicher, ja erotischer, wie auf der eben erschienen EP "Bengali Cinema" lassen sich Klänge und Töne wohl kaum zu Musik formen.
Das Video zum bereits 2013 auf der EP "Entertainement" veröffentlichten Song "Move on" knüpft übrigens nahtlos in perfekter Ästhetik und wunderbarem Timing an die schwerelose Leichtigkeit der malerischen Töne an.
Wer vom letzten Antlers-Album so enttäuscht war wie ich, der sollte sich also schnellstens ALLES besorgen, was das Trio aus Tel Aviv bisher veröffentlicht hat!
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