PHONOBOY / Keep an Eye on you ... DUM DUM GIRLS / Lost Boys and Girls Club ... BARS OF GOLD / Wheels (LP) ... BROKEN BELLS / Holding on for Life
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PHONOBOY / Keep an Eye on you
Ich hätte geschworen, diese Band kommt aus Frankreich, aber denkste, sie stammt aus München, und dass aus der bayrischen Hauptstadt in musikalischer Hinsicht Interessantes kommt, ist ja gelinde gesagt eher selten. Phonoboy ist aber definitiv interessant!
Der Sound des Albums ist ausgesprochen frankophil (Phoenix!) und bereits der erste im Jahr 2003 veröffentlichte Song "C'est ma vie" sowie Titel und Inhalt des 2005 erschienen Debütalbums "Très chic, trashig" verdeutlichen die Liebe zum Nachbarland Frankreich.
Das nun erschienene vierte Album nennt sich "Obsession" und Mastermind Christian Höck, Nina Kränsel am Bass (seit 2004) und Marc Boysen am Schlagzeug produzieren erneut höchst tanzbaren und melodiösen IndiePop. Allerdings, im Gegensatz zu den vorherigen Alben, ist statt französisch nun englisch die bevorzugte Sprache und der bisher gerne benutzte Bubblegum-Sixties-Sound weicht deutlich zeitgenössischeren Songstrukturen. Besonders angetan hat es mir der Song "Keep an eye on you", der, ob gewollt oder ungewollt, mich in einigen Passagen an den Gassenhauer "Venus" von Bananarama erinnert.
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DUM DUM GIRLS / Lost Boys and Girls Club
Der Song "Just a Creep" vom 2011er Album "Only in Dreams" des Damen-Quartetts ist noch immer ein gern gesehener Gast in meinen Playlists und die neueste Veröffentlichung "Lost Boys and Girls Club", in Zusammenarbeit mit eine H&M-Kampagne entstanden, dürfte es sicher auch in die ein oder andere schaffen.
Ähnlich wie bei den Raveonettes ist es auch bei den Dum Dum Girls die markante Frauenstimme über schwebenden nebelverhangenen Post-Punk-Klängen, irgendwo zwischen Noise- und DreamPop, welche die Band sofort unverwechselbar macht. Fein, fein!
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BARS OF GOLD/ Wheels (LP)
Wer gerne auch mal angeschrien wird, also mindestens eine Black Flag-, Henry Rollins- oder Fucked Up-Schallplatte im Schrank hat, der sollte sich mal die Schreihälse aus Detroit zu Gemüte führen!
Allerdings setzt die Band um Sänger Marc Paffi nicht auf Hardcore wie die genannten Beispiele, sondern verschachtelte ausgetüftelte Kompositionen, die mich eher an Sizarr, Alt-J oder auch Wu Lyf denken lassen. Ungewöhnliche Mischung und großartige Mischung! Anspieltipp? Sorry, aber jeder Song hat etwas Außergewöhnliches und Hörenswertes.
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BROKEN BELLS / Holding on for Life
Wenn man den Refrain das erste Mal hört, könnte man auf die Idee kommen, dass ein postmortales Revival der Bee Gees stattgefunden hat, so sehr klingt dieser nach den hohen Stimmen des legendären Brüder-Trios. Aber in den Passagen erkennt man dann am sanften Gesang sehr schnell James Mercer (The Shines) und die Drums aus dem Hause Danger Mouse (alias Brian Burton) sind mittlerweile auch sehr schnell zu identifizieren, also klar, dass es sich um einen neuen Song des Indie-Rock-Projekt Broken Bells der beiden Musiker handelt.
Wie immer sehr emotionale und feinsinnige Popmusik. Man darf sich also schon auf das, leider erst im Januar des nächsten Jahres erscheinende Album, "After the Disco" freuen. Und der Albumtitel lässt vermuten, dass die beiden kreativen Köpfe vielleicht mit weiteren Elementen aus der Disco-Ära spielen - bin gespannt.
Records on Vimeo.
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