POND / Man It Feels Like Space Again [LP] ... ST VINCENT / Bad Believer ... MADEMOISELLE K / R U Swimming ... KITTY, DAISY & LEWIS / Kitty, Daisy & Lewis the Third [LP]
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POND / Man It Feels Like Space Again [LP]
Was Neues, was eigentlich nicht neu ist. Wie POND-Frontmann Nick Allbrook in einem Interview verriet, wurde Album Nummer sechs "Man It Feels Like Space Again" aus einem Berg von Tapes gebastelt:
„Es war eigentlich schon längst alles fertig. Aber in einem Anflug von Wahnsinn und der Leidenschaft haben wir
einfach alles noch mal zerschmettert, vermischt und in einem kleinen
Studio in Melbourne wieder zusammengeflickt.“
Der Titel des Albums darf getrost als Programmhinweis verstanden werden, denn Joseph Ryan, Jay Watson, Nick Allbrook und einige befreundete Musiker haben sich dem psychedelischen Rausch so weit hingegeben wie selten zuvor. Die Zutaten haben sich im Vergleich zu den Vorgänger-Alben gewandelt, es gibt weniger GlamRock, weniger BluesRock-Anleihen und die Refrains und Hooks sind tiefer im psychedelischen Strudel verwoben. Funktionierte "Beard, Wives, Denim" (2012) schon beim ersten Anhören muss man "Man It Feels Like Space Again" deutlich mehr Spielraum zur Entfaltung geben.
01. "Waiting Around For Grace": Sanfter, geradezu verträumter Einstieg, aber die anfangs poppige Welle türmt sich auf und verschlingt den Zuhörer mit Haut und Haaren. Kann eigentlich nur der Opener für die 2015-Tour der Australier werden.
02. "Elvis' Flaming Star": Etwas Glam ist natürlich doch noch im wilden Pond-Kosmos kleben geblieben - rockt!
03. "Holding Out For You": Kann Liebe einen Menschen in einen tranceähnlichen Zustand versetzen? Blöde Frage!
04. "Zond": Funky! Trägt Nick bei dem Song silberne Stiefel und einen Umhang? Wird er der neue Funk-Präsident vom Parliament?
05. "Heroic Shart": Nick erklärt den Begriff "Shart" als "When you’re doing art and you accidently shit yourself". Während die Scheiße anfangs noch ziemlich lieblich klingt, brandet sie letztendlich doch in einer großen heroischen Kakophonie.
06. "Sitting Up On Our Crane": "It always feels the same when we’re up high / Cos I feel like I fall and die". "Very fein" wie ich gerne zu sagen pflege, ist diese nicht aus den Hüften kommen wollende ProRock-Ballade.
07. "Outside Is The Right Side": Disco-Rock! Bestes Bowie-Stück seit Ewigkeiten ;-)
08. "Medicine Hat": Die Jungs können auch Folk! Amerikanischer klangen sie noch nie, aber es ist doch erkennbar Pond. Und die Synthis flirren und flirren und flirren und flirren ...
09. "Man It Feels Like Space Again": 8 Minuten Wahnsinn. Ein Rauswerfer, ein Schlussmacher, ein Song nachdem nichts kommen kann, also bestens geeignet als Soundtrack für die Apokalypse.
Ach, was freue ich mich auf das Köln-Konzert am 2. März im Blue Shell!
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ST VINCENT / Bad Believer
Wer 2014 nicht auf Anne Erin "Annie" Clark, alias ST VINCENT aufmerksam wurde, kann sich nicht für Musik interessieren, stritt sie sich doch in so ziemlich jeder Jahreschart mit The War on Drugs um das Album des Jahres.
Ab dem 9ten Februar gibt es das besagte Album in einer "Deluxe Version" und darauf befindet sich der bisher unveröffentlichte Song "Bad Believer". Das Erstaunliche an "Bad Believer" ist, dass der Song mit zu Annies besten Songs gehört und es eigentlich unverständlich ist, wieso er es erst jetzt auf das Album geschafft hat.
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MADEMOISELLE K / R U Swimming
Eine Dame aus Frankreich, die ziemlich rotzig und krawallig auftritt. MADEMOISELLE K ist eine vierköpfige Band um die charismatische Fontfrau Katerine Gierak, die sich um Genregrenzen ziemlich wenig scheert. Mal sägen die Gitarren wie bei "I can ride a fucked up Bull" zu einem minimalistischen Beat, mal wird wie bei "R U Swimming" die im Takt hüpfende Indie-Disco bedient und dann wieder SynthiPop mit Gitarren veredelt ("Watch me").
Während die fünf Vorgänger-Alben zwischen englischen und französischen Songs hin und her wechseln, ist das neue Album "Hungry Dirty Baby" erstmals komplett englisch eingespielt worden. Noch ist nicht alles Gold, was glänzt, aber auf meinem Radar haben sich die Franzosen mit ihrem neuesten Werk definitiv ein Plätzchen verdient.
Mademoiselle K - R U SWIMMING? von InterSessions
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KITTY, DAISY & LEWIS / Kitty, Daisy & Lewis the Third [LP]
Mit "Smoking in Heaven" haben die Rock 'n' Roll-Geschwitter KITTY, DAISY & LEWIS 2011 dafür gesorgt, dass Petticoats und Schmalztolle wieder angesagt waren, denn lange hat niemand mehr so schön in den Analen der 50er und 60er-Jahre-Sounds gewildert.
Ihrer Mélange aus Rockabilly, Ska, Soul, Swing und Rhythm and Blues bleibt das Trio auch auf ihrem dritten Album treu. Weiterhin pfeifen sie auf digitale Aufnahmetechnik und spielen alle Songs im eigenen Analog-Studio ein. Entsprechend warm ist der Sound und speziell den souligen Nummern wie "Whenever you see me" gibt dies besondere Strahlkraft. Insgesamt funktionert dieses Retro-Album erneut, aber es fehlt leider etwas an herausragendem Songmaterial, denn nicht alle Songs erreichen ein so hohes Niveau wie die Ska-Nummer "Turkish Delight", die seltsam rumpelnde Streicher-Ballade "Never get back" und das groovende R'n'B-Monster "Bitchin' in the Kitchen".
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Freitag, 30. Januar 2015
Freitag, 23. Januar 2015
NEW SONGS Vol. 79: SOKO ... TIJUANA BIBLES ... PETER KERNEL ... NNEKA
SOKO / Who Wears The Pants?? ... TIJUANA BIBLES / Sun Chaser ... PETER KERNEL / High Fever + Your Party Sucks... NNEKA / Book of Job
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SOKO / Who Wears The Pants??
Endlich! Das Debütalbum "I Thought I Was an Alien" der Französin SOKO erschien 2012 und dreht sich seitdem unzählige Male auf meinem Plattenteller. Diese Zerrissenheit in der Stimme, gepaart mit Zerbrechlichkeit und Wut, gehen bei jedem Hören ein Stück tiefer unter die Haut.
Erstmals aufmerksam auf sich machte die 1986 in Bordeaux geborene und mittlerweile in Los Angeles lebende Sängerin mit dem bürgerlichen Namen Stéphanie Alexandra Mina Sokolinski 2007 mit dem Song "I Kill her". Wer den Song zum ersten Mal hört, wird sich an dem charakteristischen französischen Akzent, mit dem Soko englisch singt, vielleicht anfangs stören, aber keine Angst, das ist nur der Erstkontakt - später wird man den Akzent lieben ;-).
Da Soko neben der Musik auch der Schauspielerei fröhnt (für ihre Rolle in "Der Retter" erhielt sie 2010 eine César-Nominierung als beste Nachwuchsdarstellerin) hat es drei Jahre gedauert, bis mit "Who wear the Pants??" in diesem Monat endlich wieder ein musikalisches Lebenszeichen erschien.
Soko hat sich verändert! Nicht nur äußerlich von schwarz zu blond, sondern auch vom Sound und sogar der französische Akzent ist deutlich weniger geworden. ABER alles, was ich sehe und höre, gefällt mir - obwohl es ganz anders ist. Kann das für dieses Jahr angekündigte Album "My Dreams dictate my Reality" kaum erwarten! I love this Alien!
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TIJUANA BIBLES / Sun Chaser
Wer nach dem Namen der Band googelt, sei als erstes darauf hingewiesen, dass der Bandname ein in der Comic-Szene feststehender Insider-Begriff ist, der einen auf Seiten führen kann, die nicht ganz jugendfrei sind. Ob die vier Schotten (Tony Costello, Behn Cross, Mikey Dornan und James Brannigan) eine Leidenschaft zu dieser Art Lektüre haben, ist mir nicht bekannt, aber auf jeden Fall kennen sich die TIJUANA BIBLES mit PsychedelicPop und schmutzig erdigem Blues aus.
Alle jene, die 2014 die Temples gefeiert haben, dürften sich über dieses neue Futter für den Player außerordentlich freuen. Leider gibt es nur einen 16-sekündigen Teaser zu "Sun Chaser", aber man glaube mir bitte: Verdammt heißes Stück! Als Ausgleich für die Kurzmahlzeit gibt es als Video-Clip die vorherige Single "Crucifixion", die aber mit dem "Sun Chaser" meines Erachtens nicht ganz mithalten kann.
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PETER KERNEL / High Fever + Your Party Sucks
Für alle, die mit dem Namen PETER KERNEL, so wie ich, bisher noch nichts anfangen können: Es handelt sich nicht um einen Solokünstler, sondern um eine Band oder besser ein Künstlerkollektiv, welches als Trio startete und nun nur noch aus einem Paar (Mann und Frau) besteht. Was das Duo mit schweizerischen und kanadischen Wurzeln musikalisch aufbietet, lässt sich am ehesten als elektronischen PostRockArtPunk bezeichnen.
Die Band gründete sich 2005 eigentlich nur, um einen Soundtrack für den Experimetalfilm "Like a Giant in a Towel" zu entwickeln. Filmemacherin Barbara Lehnhoff übernahm den Bass, Grafik-Designer Aris Basseti die Gitarre und ans Schlagzeug begab sich Ema Matis. Das Musizieren machte anscheinend so viel Spaß, dass man zeitnah ein eigenes Label gründete und 2008 die erste Platte "How to perform a Funeral" veröffentlichte. Der zweite Longplayer "White Death & Black Heart " erschien 2011 und mit "Thrill Addict" liegt nun Album Nummer 3 vor, welches erstmals als Duo eingespielt wurde.
Die Songs "High Fever" und "Your Party Sucks" sind stark rhythmusorientierte unkonventionelle Kraftpakete und ersteren kann man zur Zeit sogar noch unter https://peterkernel.bandcamp.com/track/high-fever-3 kostenlos oder gegen einen Preis eigener Wahl herunterladen!
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NNEKA / Book of Job
Der lebende Beweis dafür, dass Einwanderer eine Bereicherung für unser Land sind, ist die mittlerweile 33-jährige Sängerin NNEKA. Im Alter von 19 Jahren kam sie von Nigeria nach Deutschland, studierte an der Universität in Hamburg Anthropologie und bastelt nebenbei an einer Musikerkarriere. Die Bastelei hat sich gelohnt, das Studium hoffentlich auch, denn Nneka ist seit dem Erscheinen ihres ersten Longplayers ("Vicitim of Truth", 2005) eine anerkannte und zunehmend erfolgreiche Singer/Songwriterin mit kritischen, auch politischen Texten.
Die stetig wachsende Fangemeinde wird der Sängerin sicher treu bleiben, denn Nneka wandelt weiterhin in den Fußstapfen von Legenden wie Fela Kuti und Bob Marley, ohne dass diese ihr zu groß wären. "My Fairy Tales" ist Nnekas erstes Independent-Album und ein Konzeptalbum, das sich mit dem Leben von Afrikanern in der Diaspora und ihren Problemen beschäftigt und dabei sowohl die positiven Seiten des Verliebens und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber Kindern, als auch die Signifikanz von Kultur, Bildung und identitätsstiftenden Werten widmet: "Meine Reisen und meine lange Zeit in Frankreich haben mich dazu beeinflusst ein Album zu schreiben, dass nicht nur das Leiden der Afrikaner erklärt, sondern auch von Ausdauer, Beharrlichkeit und Dankbarkeit erzählt.“ Alles Eigenschaften, die von Menschen überall auf der Welt geteilt werden."
Die Musik auf „My Fairy Tales“ basiert dabei überwiegend auf Afrobeat und Roots Music und wurde in Frankreich, Dänemark und Nigeria aufgenommen. Der vorab zu hörende Song "Book of Job" ist eine Reggae-Nummer, die zwar das typisches Sunshine-Feeling verströmt, aber keinesfalls in Sunshine-Reggae-Gefilde abgleitet. Ziemlich gutes Mädchen diese Nneka.
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SOKO / Who Wears The Pants??
Endlich! Das Debütalbum "I Thought I Was an Alien" der Französin SOKO erschien 2012 und dreht sich seitdem unzählige Male auf meinem Plattenteller. Diese Zerrissenheit in der Stimme, gepaart mit Zerbrechlichkeit und Wut, gehen bei jedem Hören ein Stück tiefer unter die Haut.
Erstmals aufmerksam auf sich machte die 1986 in Bordeaux geborene und mittlerweile in Los Angeles lebende Sängerin mit dem bürgerlichen Namen Stéphanie Alexandra Mina Sokolinski 2007 mit dem Song "I Kill her". Wer den Song zum ersten Mal hört, wird sich an dem charakteristischen französischen Akzent, mit dem Soko englisch singt, vielleicht anfangs stören, aber keine Angst, das ist nur der Erstkontakt - später wird man den Akzent lieben ;-).
Da Soko neben der Musik auch der Schauspielerei fröhnt (für ihre Rolle in "Der Retter" erhielt sie 2010 eine César-Nominierung als beste Nachwuchsdarstellerin) hat es drei Jahre gedauert, bis mit "Who wear the Pants??" in diesem Monat endlich wieder ein musikalisches Lebenszeichen erschien.
Soko hat sich verändert! Nicht nur äußerlich von schwarz zu blond, sondern auch vom Sound und sogar der französische Akzent ist deutlich weniger geworden. ABER alles, was ich sehe und höre, gefällt mir - obwohl es ganz anders ist. Kann das für dieses Jahr angekündigte Album "My Dreams dictate my Reality" kaum erwarten! I love this Alien!
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TIJUANA BIBLES / Sun Chaser
Wer nach dem Namen der Band googelt, sei als erstes darauf hingewiesen, dass der Bandname ein in der Comic-Szene feststehender Insider-Begriff ist, der einen auf Seiten führen kann, die nicht ganz jugendfrei sind. Ob die vier Schotten (Tony Costello, Behn Cross, Mikey Dornan und James Brannigan) eine Leidenschaft zu dieser Art Lektüre haben, ist mir nicht bekannt, aber auf jeden Fall kennen sich die TIJUANA BIBLES mit PsychedelicPop und schmutzig erdigem Blues aus.
Alle jene, die 2014 die Temples gefeiert haben, dürften sich über dieses neue Futter für den Player außerordentlich freuen. Leider gibt es nur einen 16-sekündigen Teaser zu "Sun Chaser", aber man glaube mir bitte: Verdammt heißes Stück! Als Ausgleich für die Kurzmahlzeit gibt es als Video-Clip die vorherige Single "Crucifixion", die aber mit dem "Sun Chaser" meines Erachtens nicht ganz mithalten kann.
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PETER KERNEL / High Fever + Your Party Sucks
Für alle, die mit dem Namen PETER KERNEL, so wie ich, bisher noch nichts anfangen können: Es handelt sich nicht um einen Solokünstler, sondern um eine Band oder besser ein Künstlerkollektiv, welches als Trio startete und nun nur noch aus einem Paar (Mann und Frau) besteht. Was das Duo mit schweizerischen und kanadischen Wurzeln musikalisch aufbietet, lässt sich am ehesten als elektronischen PostRockArtPunk bezeichnen.
Die Band gründete sich 2005 eigentlich nur, um einen Soundtrack für den Experimetalfilm "Like a Giant in a Towel" zu entwickeln. Filmemacherin Barbara Lehnhoff übernahm den Bass, Grafik-Designer Aris Basseti die Gitarre und ans Schlagzeug begab sich Ema Matis. Das Musizieren machte anscheinend so viel Spaß, dass man zeitnah ein eigenes Label gründete und 2008 die erste Platte "How to perform a Funeral" veröffentlichte. Der zweite Longplayer "White Death & Black Heart " erschien 2011 und mit "Thrill Addict" liegt nun Album Nummer 3 vor, welches erstmals als Duo eingespielt wurde.
Die Songs "High Fever" und "Your Party Sucks" sind stark rhythmusorientierte unkonventionelle Kraftpakete und ersteren kann man zur Zeit sogar noch unter https://peterkernel.bandcamp.com/track/high-fever-3 kostenlos oder gegen einen Preis eigener Wahl herunterladen!
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NNEKA / Book of Job
Der lebende Beweis dafür, dass Einwanderer eine Bereicherung für unser Land sind, ist die mittlerweile 33-jährige Sängerin NNEKA. Im Alter von 19 Jahren kam sie von Nigeria nach Deutschland, studierte an der Universität in Hamburg Anthropologie und bastelt nebenbei an einer Musikerkarriere. Die Bastelei hat sich gelohnt, das Studium hoffentlich auch, denn Nneka ist seit dem Erscheinen ihres ersten Longplayers ("Vicitim of Truth", 2005) eine anerkannte und zunehmend erfolgreiche Singer/Songwriterin mit kritischen, auch politischen Texten.
Die stetig wachsende Fangemeinde wird der Sängerin sicher treu bleiben, denn Nneka wandelt weiterhin in den Fußstapfen von Legenden wie Fela Kuti und Bob Marley, ohne dass diese ihr zu groß wären. "My Fairy Tales" ist Nnekas erstes Independent-Album und ein Konzeptalbum, das sich mit dem Leben von Afrikanern in der Diaspora und ihren Problemen beschäftigt und dabei sowohl die positiven Seiten des Verliebens und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber Kindern, als auch die Signifikanz von Kultur, Bildung und identitätsstiftenden Werten widmet: "Meine Reisen und meine lange Zeit in Frankreich haben mich dazu beeinflusst ein Album zu schreiben, dass nicht nur das Leiden der Afrikaner erklärt, sondern auch von Ausdauer, Beharrlichkeit und Dankbarkeit erzählt.“ Alles Eigenschaften, die von Menschen überall auf der Welt geteilt werden."
Die Musik auf „My Fairy Tales“ basiert dabei überwiegend auf Afrobeat und Roots Music und wurde in Frankreich, Dänemark und Nigeria aufgenommen. Der vorab zu hörende Song "Book of Job" ist eine Reggae-Nummer, die zwar das typisches Sunshine-Feeling verströmt, aber keinesfalls in Sunshine-Reggae-Gefilde abgleitet. Ziemlich gutes Mädchen diese Nneka.
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Donnerstag, 15. Januar 2015
NEW SONGS Vol. 78: WILL BUTLER ... BELLE AND SEBASTIAN ... DUTCH UNCLES ... FAT SUPPER
WILL BUTLER / Take my Side ... BELLE AND SEBASTIAN / Girls in Peacetime Want to Dance [LP] ... DUTCH UNCLES / In N Out ... FAT SUPPER / Grotorro
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WILL BUTLER / Take my Side
Na, schon erkannt, welcher bekannte Musiker aus einer der erfolgreichsten Indie-Bands dieser Tage da seine erste Solo-Platte veröffentlicht? WILL BUTLER, mit vollem Namen William Butler, ist seit mehr als 10 Jahren hauptberuflich Bassist bei Arcade Fire. Als ersten Vorboten seiner im März 2015 erscheinenenden Langspielplatte "Policy" schickt er mit "Take my Side" eine Nummer ins Rennen, die zwar von einem ähnlichem Drive lebt wie die Sachen seiner Hausband, aber der Sound klingt viel rougher, eher nach Jake Bugg als nach Arcade Fire.
Aufgenommen wurden alle Nummern (außer "Something’s Coming") im legendären Jimi Hendrix’s old living room (upstairs at Electric Lady Studios), wo Butler bis auf das Schlagzeug, welches Arcade Fire-Kollege Jeremy Gara übernahm, alle Instrumente selbst einspielte.
Auf YouTube sind von einer im Dezember in Brooklyn gespielten Live-Show schon einige weitere Songs vorhörbar und zusammenfassend lässt sich sagen, da kommt im Frühjahr 2015 etwas ziemlich Interessantes auf Liebhaber rotziger Rock 'n' Roll-Nummern à la Violent Femmes zu.
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BELLE AND SEBASTIAN / Girls in Peacetime Want to Dance [LP]
Die erste Veröffentlichung ("The Party Line") aus BELLE AND SEBASTIANS neuem Album hatte in mir ja Befürchtungen geschürt, dass da was schief gehen könnte, aber so schlimm ist es wahrlich nicht geworden. "Girls in Peacetime Want to Dance" ist sicher nicht das beste Album der Briten - die ersten drei Alben bleiben unerreicht - aber da, wo sich die Band nicht neu erfinden will ("Ever Had A Little Faith?" oder "The Everlasting Muse")
Der Sound ist nicht ganz so glatt geschliffen wie bei den letzten Alben und es dürfen die Gitarren sogar mal richtig Lärm erzeugen ("The Book of you"), aber natürlich bleiben Belle and Sebastian dem zuckersüßen Geschichten erzählenden Twee-Pop treu.
Disconummern sind aber wirklich auch an Bord: "Enter Sylvia Plath" ist langweilig. Gähn! Der Versuch, einen Holly Johnson-Communards-80er-Jahre-Beat mit dem Flair des französischen Chanson zu paaren, ging gehörig in die Hose. Zumindest echte Belle ans Sebastian-Fans wollen so etwas ganz sicher nicht hören. "Play For Today" geht so.
Bester Song des Albums in meinen Ohren ganz eindeutig: "Nobody's Empire"! dicht gefolgt von "The Cat with the Cream" und "Allie"!
Belle and Sebastian - Nobody's Empire on MUZU.TV.
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DUTCH UNCLES / In N Out
Eleganten grooveorientierten Pop machen diese fünf Briten, die so tun als kämmen sie aus den Niederlande. Als Referenz für ihren Sound geben Sie so unterschiedliche Bands wie King Crimson, XTC und die Talking Heads an.
In der Single "In n Out" kann ich von King Crimson nicht die geringste Spur entdecken, aber einen Hauch Talking Heads und eine erhöhte Dosis XTC - allerdings im zeitgemäßen Gewand - kann ich heraushören. ABER der Gesang von Sänger Duncan Wallis und Rhythmik und Melodie des Songs rufen bei mir vor allem Erinnerungen an Bryan Ferry und Roxy Music hervor! Fein!
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FAT SUPPER / Grotorro
FAT SUPPER ist ein französisches Quartett aus Rennes, das Musik mit hohem Noise-Anteil macht, die sich nur sehr schwer kategorisieren lässt. Anfang 2013 erschien das selbstbetitelte Debütalbum "Fat Supper", welches hierzulande so gut wie unentdeckt blieb, aber acht Songs zwischen Eels (Stimme!) und Grinderman, die internationalen Ansprüchen im Bereich IndieRock locker gerecht werden, verdienen entdeckt zu werden - Anspieltipps "Step back" und "Basement".
Ende 2013 folgte eine 4-Track-EP von gleicher Qualität und nun erscheint mit "Academic Sausage" im Februar der zweite Longplayer der Franzosen. Der erste daraus veröffentlichte Song "Grotorro" fängt an wie eine kleine Noise-Kakaophonie, startet dann mit einem fetten Stoner-Rock-Bass, rockt fantastisch und brilliert mit feinsten Breaks. Dieser Song, der Back-Katalog und das höchst schrille Cover der neuen Scheibe haben mich dazu verführt, die LP direkt vorzubestellen. Fein, fein und zu Karneval will ich die Hasenmaske!
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