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Freitag, 16. Oktober 2015

NEW SONGS Vol. 110: KURT COBAIN ... MUTINY ON THE BOUNTY ... GRAVEYARD ... SHE KEEPS BEES


KURT COBAIN / Montage of Heck [The Home Recordings] [LP]... MUTINY ON THE BOUNTY - Digital Tropics [LP] ... GRAVEYARD / Innocence & Decadence [LP] ... SHE KEEPS BEES / Eight Houses [LP]

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KURT COBAIN / Montage of Heck [The Home Recordings] [LP]


Ich glaube nicht, dass man diese posthum Veröffentlichung des Nirvana-Masterminds benötigt, aber das wird echte Jünger sicher nicht abschrecken, den heiligen Vinyl-Gral um "Montage of Heck [The Home Recordings]" zu erweitern. Den sehenswerten Film hatte ich ja bereits vor geraumer Zeit vorgestellt (Filmkritik), nun erscheint zeitgleich mit der DVD die Platte, auf der diverse ungehörte Songs und Soundexperimente [Tracklist] zu hören sein werden.

Der im voraus veröffentlichte Song "Sappy" ist die rohe akustische Version des Songs, den Nirvana 1993 auf einem AIDS-Benefit-Sampler unter dem Namen "Verse Chorus Verse" als Hidden Track herausbrachten. Die "Sappy"-Soloversion von COBAIN klingt sehr düster und wie in der Küche von CocoRosie aufgenommen:



Zum Vergleich die spätere Version unter anderem Songnamen:



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MUTINY ON THE BOUNTY - Digital Tropics [LP]

Wenn man sich beim Hören die Frage stellt, "Ist das ein Keyboard oder sind das Gitarren?" und die Antwort Gitarre lautet, dann hat man es höchstwahrscheinlich mit MathRock zu tun. Die luxemburgische Band MUTINY ON THE BOUNTY wilderte mit ihrem PostRock schon auf ihren ersten beiden Alben     ("Danger Mouth" [2009] und "Trials" [2012]) gerne und ausgiebig in diesem Genre, aber erst mit dem dritten Streich "Digital Tropics" wandelt sich die Band zu strikten Vertreter dieser Spielart.




Zum neuen Konzept der Bandgründer Nicolas Prezor und Sacha Schmitz gehört weiterhin eine deutliche Reduzierung der Vocals und eine massive Erhöhung des Groove-Faktors. Gepaart mit den liebevoll aus Vintage-Material gebastelten Clips ist dies eine hochexplosive Mischung, die in die Tanzbeine fährt wie ein eingeklemmter Ischiasnerv.

Bei dieser konsequenten Weiterentwicklung werden sicher einige Fans der frühen Stunde - wahrscheinlich alles Menschen, die auch irgendwelche Mogwai-Alben im Schrank haben - ein Tränchen verdrücken, aber die Metamorphose steht der Band gut und wird sicher zahlreiche Neuhörer mit sich bringen. Einziges Manko, auf Albumlänge ist das hektische Geflirre ziemlich anstrengend, aber wie bei so vielen anderen Dingen macht es ja die Dosis und die ist bekannterweise immer sehr individuell zu handhaben.



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GRAVEYARD / Innocence & Decadence [LP]

Ich mag Schweden und diese langhaarigen Schweden-Rocker mögen mittlerweile auch verdammt viele Menschen, was nicht verwundert, weil GRAVEYARD grundehrlichen Rock machen. Bei Joakim Nilsson (Gitarre, Gesang), Rikard Edlund (Bass), Axel Sjöberg (Schlagzeug) und Jonathan Ramm (Gitarre, Gesang) gibt es keine unnötigen Spielereien oder Soundexperimente, alles geht schnurstracks auf die Zwölf, ganz egal ob die Band gerade im Stoner-, Blues-, Classic-, Prog- oder SeventiesRock-Bereich herum mäandert.



"Innocence & Decadence" ist das vierte Album der Schweden, es setzt zum Glück wie immer auf die gleichen Werte, hat aber zusätzlich noch eine erhöhte Dosis Soul an Bord (Grossartig: "To Much is not Enough") und wird sicher dazu führen, dass die Popularität der Band hierzulande noch weiter steigt. "Light out" das Vorgängeralbum von 2012 schaffte es in Deutschland auf Rang 27 der Albumcharts, das neue Werk steht bereits auf Rang 35. Glück auf!


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SHE KEEPS BEES / Eight Houses [LP]

"Eight Houses" erschien bereits 2014 und blieb bei uns unverdienterweise so tief unter dem Radar, dass ich es als meine Pflicht ansehe, dieses mir großzügigerweise in den Schoß gefallene Album dem geneigten Blog-Leser ans Herz zu legen.



SHE KEEPS BEES besteht aus Jessica Larrabee (Vocals, Guitar) und Andy La Plant am Schlagzeug. Das Konzept ohne Bassist erinnert zwar an die White Stripes, aber im Vergleich zur legendären BluesRock-Band ist der Sound weniger roh, die exzellente Stimme von Sängerin Larrabee steht deutlich mehr im Fokus und das musikalische Spektrum ist weiter gesteckt, so dass man den ein oder anderen Song durchaus in die Singer/Songwriter-Schublade stecken kann.



Wenn man sich die Clips der Band auf YouTube anhört, könnte man meinen, es gehe immer sehr ruhig zu auf "Eight Houses", aber das stimmt nicht ganz, denn bei "Raven" und "Both Sides" darf die Gitarre schon auch mal lauter ins Geschehen eingreifen. Fakt ist, die Musik des Duos aus Brooklyn ist immer sehr emotional und Jessica Larrabee ein echtes Goldkehlchen, die in der amerikanischen Presse zu Recht gerne in einem Atmezug mit Cat Power und sogar Janis Joplin genannt wird.





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