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Freitag, 31. Oktober 2014

THE DØ live im Luxor (Cologne, 29.10.2014)

Endlich wieder -Time!
Bevor ich zum Konzertbericht komme, muss noch die essentielle Frage geklärt werden, ob das durchgestrichene O als "Ö" oder "O" gesprochen wird. Wir wissen das durchgestrichene O steht nicht für Durchschnitt, würde auf die Band auch keinesfalls passen. Wir wissen, dass dieses seltsame Zeichen in der skandinavischen Sprache vorkommt, z. B. im Dänischen "nør" (dt. Norden) oder im Norwegischen "sør" (dt. Süden).

Laut Wikipedia gilt: "Der Buchstabe und seine Aussprache entsprechen dem im Deutschen, im Schwedischen und im Isländischen vorkommenden Buchstaben „Ö“, Ø kann als „Ö“ (z. B. ins Deutsche), „Œ“ (z. B. ins Französische) oder „OE“ (z. B. ins Englische) transkribiert werden."

Um die Verwirrung weiter zu lichten ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei THE um ein Wortspiel handelt. Spricht man es wie The Dö aus, klingt es wie das französische Wort "deux". Außerdem beginnen die beiden Vornamen des Duos mit "D" und "O", was wiederum die italienische Bezeichnung für den Grundton der Tonleiter ist. Alles klar? Stellt sich nur noch die Frage, warum Olivia beim letzten Konzert im Gebäude 9 die Band mit The Do vorstellte. Es bleibt geheimnisvoll ;-).

Aber nun zum Abend im Luxor. Im gutgefüllten Konzertsaal gehen gegen 20 Uhr die Lichter aus und ein Duo namens AMATORSKI betritt die Bühne. Die Band stammt aus Belgien und besteht laut Wikipedia-Eintrag aus vier Bandmitgliedern, heute Abend sind aber nur zwei Personen, Sängerin Inne Eysermans und Sebastiaan Van Den Branden on Stage, um ihren melancholischen Pop mit schwebenden Keys im Luxor vorzustellen. Leider ist das Publikum ziemlich laut und es fällt schwer, der Band die eigentlich verdiente Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. So laut wie das Publikum ist, ist die Band auf keinen Fall schlecht. Also mal reinhören ohne nervende Labertaschen.



Wenige Minuten nach 21 Uhr betreten dann die beiden Helden Dan Levy und Olivia Merilahti unterstützt von zwei weiteren Musikern bei "Omen" die Bühne. Olivia trägt einen roten Hosenanzug und wie sich später zeigt, ist dieser das ideale Kleidungstück für ihre sehr sportliche Performance an diesem Abend.

Die dramatischen Orgelklänge von "A Mess like this" erklingen und Olivia singt ganz fokussiert und mit viel Ausdruck das leiseste und zerbrechlichste Lied auf dem neuen Album. Im Vergleich zum letzten Konzert im Gebäude 9 lässt sich schon jetzt sagen, dass der Tontechniker dieses Mal die ungewöhnliche schrille und zu gleich fragile Stimme der Sängerin viel besser im Griff hat.

So wie sie da auf der Bühne steht, in ihrem roten Overall mit dem goldglitzernden The dø-Aufbügler, welchen ich später selbstverständlich neben feinem Vinyl am Merchandise-Stand erwerben werde, wage ich zu bezweifeln, dass es irgendjemanden auf dieser Welt gibt, der Madame Merilahti Bühnenpräsenz abspricht. Ich jedenfalls bin von der ersten Minute mal wieder total hin und weg, obwohl, das ist schon jetzt klar, sich dieser Auftritt stark vom letzten unterscheiden wird.
Nummer 2 auf der Setlist ist die Nie-mehr-aus-dem-Ohr-gehende-Single "Keep Your Lips Sealed". Gemeinsam bearbeiten Dan und Olivia die e-Drums und  man sieht den Beiden an, dass heute alles passt und die zwei richtig Spaß auf der Bühne haben - und das überträgt sich natürlich auf das Publikum!


The Dø -- Despair, Hangover & Ecstasy - MyVideo


Beim pulsierenden "Miracles (Back in Time)" zeigt Olivia zum ersten Mal an diesem Abend Kung Fu-artige Tanzeinlagen. Eine meiner drei weiblichen Konzertbegleiterinnen,  die unverwüstliche V., spricht von perfektem Ausdruckstanz. Gibt es in Frankreich eigentlich Waldorfschulen?

Da ich mich ganz der Show widme, vergesse ich mir leider einzuprägen, in welcher Reihenfolge die Songs kommen. Aber wen interessiert das schon, außerdem sind The Dø ja sowieso dafür bekannt, gerne mal die Setlist über den Haufen zu werfen. Auf jeden Fall gibt es ein kleines Geplänkel zwischen Olivia und Levy darüber, welcher Song als nächstes dran ist,  "Antita No!" oder "Trustful Hands". Olivia fragt kurzerhand das Publikum und leider bin ich als "Trustful"-Rufer in der Minderheit, so dass als nächstes "Anita No!" gespielt wird.

Der Dub-Song entfaltet live deutlich mehr Charme als vom Tonträger und ich überlege mir, ob die Summerjam am Fühlinger See wären .... aber dann müssten schon noch mehr solche locker flockigen Nummern ins Programm - aber wer weiß, wo es die beiden hochkreativen Musiker noch hintreibt, können tun die beiden mutmaßlich alles.
Review lesen
Franzosen nicht sogar was für den

Zum wunderbaren "Trustful Hands" hängt sich Olivia endlich die Gitarre um und mir wird ganz sentimental zu Mute - "We are sentimental animals!"- , schließlich war die Gitarre früher ein deutlich häufigerer Begleiter der Band. Aber ich will nicht wieder darauf herumreiten, ob der frühe IndiePop oder der aktuelle SynthiPop der Band besser steht, denn es liegt nicht im meinen vertrauensvollen Händen und The Dø sind definitiv in beiden Genres verdammt überzeugend.

Ein weiteres echtes Highlight an diesem Abend ist "Sparks"! Wie Olivia mit den flirrenden Keys im wahrsten Sinne des Wortes tanzt ist einfach zauberhaft und zieht den Zuhörer zwangsläufig in den Bann. Sehr sympathisch finde ich auch, dass Dan immer wieder Lächeln muss, wenn er trotz harter Arbeit an den e-Drums die Performance von Olivia betrachtet. Meine Konzertbegleiter Frau H. fragte dann auch ganz beiläufig "Da läuft doch was zwischen den Beiden?" Die Frage hatte mich bisher noch nicht beschäftigt, aber ich antworte "100%ig!" und befrage am Tag nach dem Konzert Tante Google, die mir recht gibt: 100%ig aber vielleicht doch nicht.



The Dø konzentrieren sich heute jedenfalls ganz explizit auf das neue Album "Shake Shook Shaken" und wie bereits eingangs erwähnt, ist es deshalb ein ganz anderer Auftritt als bei der "Both Ways Open Jaws"-Tour. Es regiert ganz klar tanzbarer Pop! Die Beats sind fett, die Performance lebhafter, auch Dan ist klitschnass und Olivia weniger unnahbar. Insgesamt ein weniger künstlerischer Vortrag als vielmehr eine höchst unterhaltende Show.

Trotzdem brandet großer Jubel auf, als mit "Slippery Slope" im ersten Teil des Konzertes der einzige Song aus besagtem Vorgängeralbum gespielt wird und ich stelle erstaunt fest, dass der Song live noch deutlich druckvoller vorgetragen, ja vorzüglich in die Indie-Disco passt.



Nach einer knappen Stunde verlässt die Band zum ersten Mal die Bühne, am tosenden Applaus des Publikums lässt sich feststellen, dass nicht nur ich vom Konzert begeistert bin. Zweimal kommen The Dø für eine Zugabe zurück und spielen unter anderem neben einem funkigen  Daft Punk- Cover ("Instant Crush") auch einen mir unbekannten neuen Song, der sich mutmaßlich "Poppies" nennt und von mir das Prädikat "Very fein" erhält.

Nach 80 Minuten ist dann leider schon Schluss, das erste Album "A Mouthful" wurde leider wieder vollkommen ignoriert, aber trotzdem für mich bisher eines des besten Konzerte dieses Jahres.

Zum Schluss aber auch eine kleine Beschwerde! Das erworbene Doppel-Vinyl weist leider ausgerechnet im Bombast-Song "Omen" eine böse Macke auf. Hoffe, ich habe als einziger so ein Exemplar erhalten und es ist nicht ein durchgehender Produktionsfehler.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

NEW SONGS Vol. 70: DIE NOW ... LEONARD COHEN ... GOAT ... TO KILL A KING

DIE NOW / Beginning of the End ... LEONARD COHEN / Popular Problems [LP] ... GOAT / Hide from the Sun  ... TO KILL A KING / Exit, pursued by a Bear [EP]

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DIE NOW / Beginning of the End


"Au Backe" dachte ich, als mir eine Mail mit diesem Iron Maiden-Gedächtniscover ins Postfach flatterte. Mit Heavy Metal und seinen unzähligen Spielarten kann ich eigentlich gar nicht, also frag ich mich, wieso ich eigentlich auf den Link in der Mail geklickt habe (Texte lese ich mir immer erst nach einer Hörprobe durch)?

Um so überraschender dann, dass mich die Soundfiles direkt ins Bandcamp von DIE NOW führten, wo ich schnurstracks die EP "Destroy the Earth" ins Warenkörbchen packte. Heilige Scheiße, das ist doch endlich mal wieder was erfrischend Neues! Daft Punk vs Iron Maiden vs Run DMC! Mein Volumeregler will gar nicht mehr nach links!

Die Band, über die im Netz leider noch überhaupt nichts zu erfahren ist, beschreibt ihren Sound ziemlich treffend als Electro x Metal x Gabba x OldSchool HipHop = Doom Dance. Keine Einwände! That's Justice! Daft Punk DIE NOW!

... ich entschuldige mich für die etwas pubertär überschwängliche Rezension, aber der DIE NOW-Shit trifft mich gerade mit voller Wucht! Listen to "Fifthy Lies"!


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LEONARD COHEN / Popular Problems [LP]

Am 21. September wurde der große kanadische Singer/Songwriter LEONARD COHEN 80 Jahre alt. Man kann es eigentlich kaum glauben, aber das 2012 veröffentlichte  Album „Old Ideas“ ist das weltweit meistverkaufte Album in seiner langen Karriere, die bereits 1968 mit dem Meisterwerk „Songs of Leonard Cohen“ begann. Auch für sein neues Album „Popular Problems“ setze Cohen, wie beim Vorgänger, auf die Zusammenarbeit mit seinem Songwriting-Partner Patrick Leonard.

Am Blues entlang musizierte Cohen ja schon immer, aber auf seinem neuen Album ist der Schulterschluss mit diesem Genre auffälliger denn je. Bestes Beispiel, und auch einer der schönsten Songs des neuen Albums ist,"Almost Like The Blues". Cohens Timbre ist unglaublich sanft und tief, die Congas geben den Rhythmus vor, werden von Klavierklängen begleitet und von Streichern und Bläsern wollig eingerahmt.

Ausfälle wird man auf dem Album vergeblich suchen, allerdings kommt er bei dem ein oder anderen Song ("Samson in New Orleans"), wo er mit einer weiblichen Stimme im Duett singt, der Kategorie Weihnachtssong gefährlich nahe.

Trotzdem, es lebe der König der sanften zärtlichen melancholischen Monotonie. Bin gespannt, ob „Popular Problems“ die Verkaufszahlen von „Old Ideas“ noch toppen kann. In Österreich und in der Schweiz ist er schon auf Platz 1 der Album-Charts!

… und natürlich alles Gute nachträglich zum Geburtstag Mr. Cohen!



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GOAT / Hide from the Sun

2012 hatte die schwedische ExperimetalFusionPsychedeliPop-Band GOAT mit ihrem Album "World Music" den ersten Achtungserfolg, als sie der britische Guardian in der Jahresliste der besten Platten aufnahm. Ende September erschien nun mit "Commune" Album Nummer zwei, auf dem sich wieder so gut wie alles anhört, als wären die Schweden voller bunter Pillen und jammen sich durch die Geschichte des PsychedlicPop.

Mein Favorit, der deutliche orientalische Einflüsse aufweist, ist das hypnotische "Hide from the Sun". Aber eigentlich gilt für Goat natürlich, nicht der einzelne Song ist relevant, sondern die Reise durch das ganze Album zählt.


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TO KILL A KING / Exit, pursued by a Bear [EP]

Endlich wieder neuer Stoff von der Rolling Stone Weekender- Entdeckung 2012.

Ich war ja sehr gespannt, in welche Richtung sich die Nadel neigt, jetzt wo TO KILL A KING nach ihrer Tour als Support für Bastille ein bisschen am Ruhm geschnuppert haben und sich im September 2013 das LineUp dramatisch änderte.

Track-List:

1. "Oh My Love": Der Songeinstieg ist brillant! Die gedämpften Drums sind originell und auch die Stimme, die stellenweise klingt als sänge Ralph Pelleymounter durch eine Blechdose, gefällt. Insgesamt ist der dramaturgische Aufbau des Stückes, wie von den Briten gewohnt, ausgesprochen virtuos, das Einzige, was etwas stört, ist, dass der laute Part etwas arg bombastisch geraten ist.

2."Breathe": Leise tingelt die akustische Gitarre, die unverkennbare Stimme setzt ein und ganz langsam baut sich die Ballade auf. Nicht außergewöhnlich, aber schön.

3. "The Constant Changing State Of Us (Gold)": Temporeiche Nummer mit schnellem Beat und einer für die Band ungewohnten unterschwelligen Aggression, die sich aber im Laufe des Songs verflüchtigt und Melodie und Chorgesängen Raum gibt.

4. "Love is Coal": Die absolute Stärke der Band bleiben die stillen Momente, in denen sich Pelleymounters Stimme ausbreiten kann. Wunderbar minimalistisch instrumentiert. Um mit den Nerven zu sprechen "5 Minuten und 23 Sekunden schweben".

5. "So My Friends Want To Marry": Nette Klavierballade mit fetten Streichern ... aber nett ist ja bekanntlich die kleine Schwester von .... sagen wir lieber für To Kill a King zu austauschbar und belanglos.


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Sonntag, 19. Oktober 2014

NEW SONGS Vol. 69: ELEMENT OF CRIME ... WE WERE PROMISED JETPACKS ... KELE ... PEAKING LIGHTS

ELEMENT OF CRIME / Lieblingsfarben und Tiere ... WE WERE PROMISED JETPACKS / I keep it composed ... KELE / Doubt ... PEAKING LIGHTS / Breakdown

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ELEMENT OF CRIME / Lieblingsfarben und Tiere


Eeeeeendlich! 5 lange Jahre ist es her, dass mich Sven Regener und seine Mitmusiker von ELEMENT OF CRIME mit "Immer da wo du bist bin ich nicht" begeistern konnten, alles, was danach kam, war eher überflüssig. Live-Alben sind per se nicht meins-  lieber Konzerte selbst erleben - und das Coversongs-Album "Fremde Federn" war alles andere als schmückend.

Mit dem Album und Song "Lieblingsfarben und Tiere" sind Element of Crime aber wieder meine Lieblingsbegleiter für melancholische Stunden im Herbst.  Wem es genau so geht, dem empfehle ich ein Fläschen "Cùmaro" Rosso Conero, gedämpftes Licht, Rauchwaren in Reichweite und dann den Kontakt zwischen Vinyl und Abtastnadel herstellen. Und was für den Wein gilt, gilt auch für Element of Crime: in Würde gereift!

Anspieltipps: "Am Morgen danach", "Lieblingsfarben und Tiere" - geht auch ohne Dosen-Ravioli, "Rette mich (vor mir selber)", "Liebe ist kälter als der Tod" und "Dieselben Sterne"


Element Of Crime -- Lieblingsfarben und Tiere - MyVideo
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WE WERE PROMISED JETPACKS / I keep it composed

Eigentlich klingt der Song "I keep it composed" mehr nach The Editors, als nach WE WERE PROMISED JETPACKS. Wer die letzte Veröffentlichung der Editors kennt, könnte jetzt meinen, mit diesem Satz will ich die Schotten (Sänger Adam Thompson, Gitarrist Michael Palmer, Bassist Sean Smith und Schlagzeuger Darren Lackie) dissen, aber der Vergleich bezieht sich auf die früheren sehr guten Platten der Editors! "I keep it composed" ist nämlich eine düstere kraftvolle Hymne mit breiten Gitarren, die sich vehement in die Gehörgänge gräbt.

Was gut für die Ohren ist, ist allerdings sehr anstrengend für die Augen! Schwarz-Gelb als Farbkombination geht an sich schon nicht, aber dann auch noch im OP-Art-Stil - Autsch!


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KELE / Doubt

Bloc Party-Frontmann Kelechukwu Rowland Okereke wandelt zum dritten Mal auf Solopfaden.

Wie bereits auf "The Boxer" (2010) und "The Hunter" (EP 2011) sind Gitarren und Rock unerwünscht. KELE bleibt dem Konzept der tanzbaren elektronischen Grooves treu, erfindet sich nicht neu, aber haut wieder den ein oder anderen Tanzbodenfüller raus. Manchmal, wie bei "Closer", schmeckt mir das zu sehr nach RNB und Allerwelts-Dancefloor, aber immer wenn die Clicks, Plings und Plongs im Vordergrund stehen, wie beispielsweise bei "Coasting", "Year Zero" oder eben bei "Doubt" ist das Ergebnis sehr wohlig.



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PEAKING LIGHTS / Breakdown

Was das Ehepaar Aaron Coyes und Indra Dunis, alias PEAKING LIGHTS, an Sounds fabrizieren, lässt sich wohl ganz einfach mit PsychedelicDubElectroPop umschreiben. Die Beats sind gerade so fett, dass sie im heimischen Wohnzimmer genauso gut funktionieren wie in Tanztempeln oder dunklen Indie-Schuppen und die Meldoie hat immer etwas sehr Entspanntes und Zurückgelehntes.

Paradebeispiel für dieses umwerfende Laidback-Feeling auf dem neuen Album "Cosmic Logic" ist der Song "Breakdown" mit karibischem Grundflair und einem Video, das man zumindest als ... ähhhh ...  seltsam bezeichnen darf.


Peaking Lights - Breakdown (offizielles Video) - MyVideo
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Dienstag, 14. Oktober 2014

THE DØ / Shake Shook Shaken

Das Album Nummer 3 meiner Lieblingsfranzosen THE DØ erscheint in Deutschland am 24. Oktober. Tickets für das Konzert am 29.10. im Luxor sind längst gebucht, obwohl mich die bereits im Mai vorab veröffentlichte Single "Keep your Lips sealed" nicht direkt erwischt hat.

"Nicht direkt" verweist darauf, dass sich das ganz und gar geändert hat, denn was ich im Mai noch als lediglich feinen Popsong bezeichnet habe, hat sich zu einer Nummer entwickelt, die bei mir automatisch dazu führt, dass der Volumeregler nach rechts gedreht wird.

Nun also endlich das komplette Album "Shake Shook Shaken" auch bei uns. In Frankreich ließ die Band in den iTunes-Charts alle internationale Bigseller bei Veröffentlichung hinter sich, das wird in Deutschland sicher nicht passieren, aber die Zahl der Anhänger wird sich mit dem neuen Album bestimmt auch hier zu Lande erhöhen.

Kam das Duo auf ihrem 2008 erschienenen Debüt "A Mouthful" noch mit wenig elektronischen Klängen aus, so hat die Band ihr Spektrum in dieser Hinsicht von Album zu Album erweitert. Tendenz also SynthiPop statt IndiePop?

Das Album beginnt mit dem bereits erwähnten "Keep Your Lips Sealed", danach  folgt eine weitere keyboardlastige, aber gemächlichere Nummer, "Trustful Hands", bei der dem ungewöhnlichen, immer etwas schrillem Gesang von Sängerin Olivia Merilahti viel Raum geboten wird. Beim Refrain und speziell der Stelle mit dem "Oh Oh Oh" habe ich lange überlegt, warum mir das irgendwie bekannt vorkommt. Des Rätsels Lösung liegt 24 Jahre zurück: "The Great Song of Indifference" von Bob Geldof und trotzdem ist "Trustful Hands" ein ganz andere (viel bessere) Nummer.

Als hätten sie es darauf angelegt, kommt als nächstes ein Song, der genau diese Frage aufwirft, "Did you really wanna go back in Time?, und so klingt es, als wäre er in den 80ern im Zeitalter von Human League, Heaven 17 und den Eurythmics entstanden. Aber klingt "Miracles (Back in Time)" deswegen altbacken??? Sind The Dø eine Retro-Band? Blödsinn!



Mit "Sparks" tritt das Orchestrale im Pop von Dan Levy und Olivia Merilaht fulminant zu Tage. Das Intro schmeckt nach Richard Strauss, dann ein dumpfer Beat, eine hymnischer Refrain mit Streichern und flirrenden Keys. Opulent! Ganz anders "Going through Walls". Die Rhythmusfabrik von The Dø nimmt Fahrt auf, es klingt nach überdrehter Marschmusik, zu der geschlossene Türen eingetreten werden.

Der Anti-Party-Song "Despair, Hangover & Ecstasy" schmeckt mir etwas zu sehr nach La Roux und Billig-Disco, aber mit "Anita No!" werde ich direkt wieder versöhnt. Exzellente Tempowechsel und Olivias Stimme klingt hoch wie selten zu vor.



"A Mess like This" ist eine klassische ausgesprochen sinnliche Ballade. Orgelartige Keys stellen das sich stetig wiederholende Leitthema um das sich die zerbrechliche Stimme Olivias schmiegt. Ganz ähnlich, allerdings mit einem monotonen unterschwelligen Beat versehen, funktioniert "Lick my Wounds".

Nachdem die Wunden geleckt sind, folgt einer der stärksten Song des Albums. "Opposite Ways" ist wunderbar vielschichtig und rhythmischer vertrackt und doch ein perfekter Popsong. Ich weiß nicht warum, aber während ich den Song zum vierten Mal hintereinander höre, kommt mir immer wieder Abba in den Sinn????



Am nähesten am Sound des ersten Albums liegt "Nature will Remain". Der vom Grundthema sehr mininimalistisch angelegte Song plustert sich immer wieder auf, um sich gleich darauf wieder zu beruhigen. Das Finale zu "Omen" beginnt wieder mit kirchlichen Orgelklängen, die durch salvenartig abgefeuerte Beats eine bedrohliche Atmosphäre aufbauen und dann zum technoiden Tanzbeat mutieren. Der erste The Dø-Song, der auch in einer Non-Indie-Dsico funktionieren dürfte!

Fazit: Zwar werden die Synthesizer-Klänge des Duos immer dominanter, aber wer denkt, dass die Qualität der Songs darunter leidet, sieht sich getäuscht, denn Dan Levy und Olivia Merilaht hauchen mit ihrem herausragenden Songwriting und den Kompositionen jeder Maschine so viel Leben ein, dass es irrelevant ist, mit welchen Mitteln sie Musik erzeugen - und dies macht den gravierenden Unterschied zu Bands wie Ladytron oder La Roux aus!



Freitag, 10. Oktober 2014

NEW SONGS Vol. 68: HIGH ENDS ... ASBJØRN ... BELGRADE ... THE VALS

HIGH ENDS / Downtown ... ASBJØRN / Pseudo Visions ... BELGRADE / S/T [LP] ... THE VALS / Quiet Part of Town

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HIGH ENDS / Downtown


Jeffery Innes ist hauptberuflich Frontmann bei der Band Yukon Blonde, einer IndieRock-Band aus Kanada, die in unseren Landen allerdings nur den Allerwenigsten bekannt sein dürfte. HIGH ENDS ist sein neuestes Solo-Projekt, bei dem der Kanadier weniger auf Gitarren, sondern auf chillige analoge Synthie-Sounds setzt und mich stark an den großartigen John Grant erinnert.

Der Song "Downtown" entstand durch ein Gespräch mit einem Freund über das stetig wachsende Phänomen Internet-Dating. Innes erläuterte in einem Interview: "She was finding internet dating hard to escape because less and less people try to meet people the old way now. She explained that in the old days she felt like a club was like a jungle and people behaved like animals. She used to hate being gawked at and treated like an object, but the internet thing doesn't feel like anything at all."


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ASBJØRN- Kiddo / Pseudo Visions
Pseudo Visions ist eine audiovisuelle Reise durch die ganz eigene Welt des dänischen Popmusikers ASBJØRN. Nach Pseudo Visions - Kapitel I (Februar bis Mai 2014) geht die Reise nun weiter in Pseudo Visions Kapitel II (August bis November 2014). Die  Songs und Videos erzählen eine zusammenhängende Geschichte und werden alle auf dem im Frühjahr 2015 erscheinenden Album "Pseudo Visions" zu finden sein. Geplant sind acht Clips, von denen bereits sieben erschienen sind. Das Konzept Musik+Clip scheint jedenfalls aufzugehen, was man an den für einen Newcomer erstaunlichen Klickzahlen sieht.

Asbjørn, aufgewachsen in der Nähe von Aarhus, Dänemarks zweitgrößter Stadt, macht symphonischen SynthiPop. Bereits als Kind fiel er durch seine Andersartigkeit auf. Er trug Röcke, erfand Choreographien zu Madonna-Songs und fing bereits mit 10 Jahren an, erste Lieder zu schreiben. 2012 erschien sein Debütalbum "Sunken Ships", dem man bereits anmerkte, dass seine Vorbilder vor allem weibliche Popikonen sind. Um den jungen Dänen, der mich in vielerlei Hinsicht an den jungen David Bowie (nicht die Musik) erinnert, besser zu verstehen, hilft es vielleicht, einige seiner Statements zu lesen:

Über seine Eltern (Musiker und Lehrer): "They must have thought I wanted to be a girl or at least drag or something. But I have never felt like I was trapped in the wrong body. At the time I simply just related more to women than to men, and I needed to live that out."

Mehr darüber unter: http://nbhap.com/articles/the-times-of-the-stereotypical-man-are-over/

Über seine Musik: "Some of the songs may be radio-friendly, others are just beautiful stories I need to tell. And no matter their commercial potential, all these songs will have equal opportunities. It’s not up to me which ones people respond to, but I will know that all of them had the chance to change something for someone."

[Quelle: http://nbnberlin.de/wp-content/uploads/2014/08/asbjornbiodeu.pdf]







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BELGRADE / S/T [LP]

Es mehren sich die unaufgefordert zugesandten Platten von verschiedenen Labels. Ich freue mich eigentlich immer darüber, ist ein bisschen wie an Weihnachten, Geschenke auspacken, aber oft verbirgt sich dahinter auch ziemlicher Müll. Aber ab und an sind echte Schätze darunter veborgen! Einer dieser Schätze ist das Album "S/T" der Band BELGRADE aus Philadelphia.

Musik von Band of Horses findet sich in meinem Plattenschrank zu Genüge und die Musik von Belgrade ist dieser nicht unähnlich. Verspielte Gitarrenwände, die sich auftürmen, aber immer zerfallen, wenn man damit rechnet, dass sie durchbrechen, klare Basslinien, welche die Melodie führen und die kehlige Stimme von Sänger Mike McNelis passt exzellent zum poppigen Indiesound.

Mein absoluter Favorit auf dem Album ist, vom Sound der Band eher untypisch, die Nummer "Protest". Der Song klingt als wäre er ein Stück von Prefab Sprout , das mit doppelter Geschwindigkeit abgespielt wird. "Very fein", wie ich gerne zu sagen pflege.





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THE VALS / Quiet Part of Town

2009 debütierte die aus Belfast stammende Band THE VALS mit dem in Duisburg aufgenommenen Album "Sticks and Stones". Die ersten beiden Singles "Yesterday Today" und "Without You" waren besonders in Deutschland und auf der britischen Insel erfolgreich, aber danach folgte durch ständige Wechsel in der Bandbesetzung ein Bruch und es wurde ziemlich ruhig um Mastermind Paul Doherty und sein Gefolge.

2014 meldet sich Doherty mit dem im Heimstudion produzierten Album "Wildflower Way" und kraftvollen sixtiesinspirierten Songs, mit unverzichtbarer Orgel und feinen Melodien auf den Spuren von The Kinks, The Beatles und The Byrds, zurück. Fulminanter Streifzug durch die Anfangstage des Pop!


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Mittwoch, 8. Oktober 2014

FOXYGEN / ... And Star Power

Da ist es nun endlich, das mit Spannung erwartete Doppel-Album "... and Star Power" vom Titelverteidigers des Jahres 2013.

Dass FOXYGEN sich mit dem Nachfolger des sehr erfolgreichem Vorgängers viel vorgenommen haben, war bereits durch die großspurigen Ankündigungen zu erwarten.

Im neuesten Pressetext auf ihrem Label Jagjaguwar heisst es: "FOXYGEN...AND STAR POWER is the new DOUBLE ALBUM from Foxygen, a CINEMATIC AUDITORY ADVENTURE for the speedy freaks, skull krunchers, abductees, and misfits."

Also die Öhrchen gespitzt und hinein in das kunterbunte Abenteuerland der Nichtangepassten, wo 24 (!) Sounderlebnisse auf uns warten, die ganz sicherlich wieder gespickt sind mit unzähligen Zitaten aus der verrückten Rock- und Popwelt.


01. "Star Power Airlines": "Fasten your Seatbelt", der Flug beginnt und im Flugzeug wird bereits lautstark gejammt.

02. "How Can You Really": Je öfter man den bereits ja schon vorab veröffentlichen Song hört, desto mehr schält sich der Charme dieser fluffigen LoFi-Popnummer heraus. Da sind doch sogar schräge Bläsersätze im Hintergrund zu hören?



03. "Coulda Been My Love": Foxygen goes Motown - natürlich nicht ohne psychedelische Randnotizen, aber prinzipiell wäre es durchaus vorstellbar Diana Ross Gesangsspuren zu integrieren - vielleicht beim nächsten Mal.

04. "Cosmic Vibrations": Kakophonie - der Flieger scheint abzuschmieren und die Überlebenden schwirren gutgelaunt durch den Kosmos während sie sich dylanesqken Klängen hingeben. Bye Bye Major Tom und willkommen auf einer Zeitreise in die Swinging Sixties, wo natürlich auch die Schweineorgel nicht fehlen darf.

05. "You & I": Kann man den schrägen Vögeln Sam France und Jonathan Rado eine Schmuseballade zutrauen? Ein herzerwärmendes Liebesliedchen? Man kann.

06. "Star Power I: Overture": Klingt wie eine Overtüre - heißt ja auch so - zu einer Fernsehserie für Familien ...

07. "Star Power II: Star Power Nite": ... ,die sich dann aber entwickelt und erst ab 22 Uhr ausgestrahlt werden kann, weil plötzlich Drogen, Sex und Rock'n'Roll ins Spiel kommen.

08. "Star Power III: What Are We Good For": Der TV-Sender hat wegen massiver Proteste die Serie gestoppt, weswegen die Produzenten ihren Stoff nun auf VHS-Bändern im Bundle mit The Velvet Underground vertreiben.

09. "Star Power IV: Ooh Ooh": Durch den Vertrieb der Bänder haben Nico und Sam France  zueinander gefunden. Der Sex ist großartig!

10. "I Don't Have Anything/The Gate": Simon & Garfunkel sind restlos betrunken und bekommen es mit der Melodie nicht so ganz auf die Reihe. Charmant, aber der wahre Trennungsgrund für das Duo. Und wieder die Frage, wer bläst da so schön?

11. "Mattress Warehouse": Erste etwas flottere und zudem sehr groovige Nummer. Die Orgel klingt wie von einem Alleinunterhalter, der normalerweise auf Hochzeitsfeiern spielt, während eines  Drogenrauschs, aber im Homerecording diesen Song aufgenommen hat. Als er diesen Stolz seiner Gattin vorspielt, schüttelt diese nur voller Unverständnis den Kopf.

12. "666": Sechshundertsechsundsechzig ist eine biblische Zahl, die in der Offenbarung des Johannes vorkommt und auch als Zahl des Tieres oder Zahl des Antichristen bezeichnet wird. Warum dieser scheppernde jamartige Track diesen Namen trägt? Who knows? Lösungsvorschläge an  das_oe@rock-n-blog.de.

13. "Flowers": Plitsch-Platsch Flower-Power-Hippie à la Beatles mit Lucy im Himmel.


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14. "Wally's Farm": Eindeutig eine Drogenfarm, die der oder die liebe Wally betreibt.

15. "Cannibal Holocaust": Kleiner Wolken-Spaziergang nach ausgiebigem Besuch beim Farmer Wally. Higher than the Sun!

16. "Hot Summer": Orgelwahnsinn. Wer darauf abfährt, sollte sich unbedingt vom Spacemen3-Vorläufer Spectrum das 1991 erschienene Album "Soul Kiss (Glide Divine)" zulegen.

17. "Cold Winter/Freedom": Der Wahnsinn nimmt aber erst jetzt richtig Fahrt auf. Wer ungebetene Gäste mit radioverhöhnten Ohren los werden will, sollte unbedingt diesen Song auflegen.

18. "Can't Contextualize My Mind": Das Aufwachen nach dem Rausch ... und nach kurzer Erholungsphase geht es direkt weiter - aber mit Breaks zum Luftholen.

19. "Brooklyn Police Station": Nachdem die Party von den Cops gesprengt wurde, geht es einfach auf der Polizeistation weiter. Wahrscheinlich schwingt sogar der Officer mit ;-)

20. "The Game": Der Versuch wieder auf dem Teppich zu landen. Wackelige, aber gelungene Landung.

21. "Freedom II": Und jetzt mit Jagger und Richards und Sympathie für den Teufel erneut durch die Nacht - aber der Motor stottert noch.

22. "Talk": Sprechen fällt hörbar schwer, aber Geräusche und unartikulierte Laute klappen ganz gut. Uiuiui, bei den Herren scheinen sämtliche Sicherungen durchgebrannt.

23. "Everyone Needs Love": War doch alles halb so schlimm und von dem Trip kannst du später auf jeden Fall mal deinen Kindern erzählen. Love rules!

24. "Hang": Der wilde Flug ist zu Ende, ob er gut war, musst du selber entscheiden ... aber auch Du musst jetzt nach Hause ins Bett und dich ausruhen.

Zur Titelverteidigung wird es wohl nicht reichen, aber eins ist sicher: Wer nicht zuhören kann, ist verloren und ab "Wally's Farm" ist das wahrlich nicht immer leicht - auch für andersartige Ohren!

Freitag, 3. Oktober 2014

JAMIE T / Carry on the Grudge

Bisher wandelte JAMIE T mit seiner Musik  (2007 "Panic Prevention" und 2009 "Kings and Queens") munter durch diverse Genres (Folk, Ska, Reggae, HipHop und natürlich Pop). Es wurde gerne und häufig der Sampler eingesetzt und gerne auch mal in breitem Cockney gerüpelt.

Mit "Carry on the Grudge" geht Jamie Treays nun einen anderen Weg, vielleicht hat er ja gemerkt, dass der andere Weg in diesem Jahr bereits von den Sleaford Mods deutlich in Beschlag genommen wurde.

Sicher ist man beim ersten Hören als Jamie T-Fan verstört, klingt es doch an allen Ecken und Enden nach BritPop, nach Working Class Hero oder nach den Arctic Monkeys.

Diese Wandlung wird verständlicher, wenn man weiß, dass sich Jamie an Damon Albarn einen der Väter des BritPop der 90er wandte, um mehr über klassisches Songwriting zu erfahren. Eine Regel die ihm Damon beigebracht zu haben scheint, ist, dass gutes Songwriting einfacher funktioniert, wenn man Gefühle investiert und so gibt "Carry on the Grudge" auch den bisher tiefsten Einblick in die Gefühlswelt des Jamie T.

Das Album beginnt mit dem Song "Limit Lies", in der das Ende einer Beziehung thematisiert wird. Schon in diesem ersten Song wird deutlich, dass sich hier ein Künstler in punkto Text und Songwriting dramatisch weiterentwickelt hat - und ja, dies meine ich absolut im positiven Sinne.

Klar, das Rebellische, welches Jamie bisher in seinen Liedern, allen voran "Sticks 'n' Stones", inne hatte, ist in den Hintergrund getreten, aber ist es nicht eine Art von (ich traue mich es zu schreiben) Erwachsenwerden, den Groll anders zu verpacken? Der Groll (engl. Grudge) ist noch da! Und der Vorwurf, dass Jamie an Dirtyness verloren hat, mag in der Gesamtheit so wirken, aber spätestens mit dem 8ten und 9ten Songs des Albums, "Rabbit Hole" und "Peter", sollten eigentlich alle Kritiken in dieser Hinsicht verstummen. Deswegen: "Please, shut the fuck up, it's a brilliant longplayer!"


Zeit für die Einzelwertung:

1. "Limits Lie": Flöte oder was???? Mausert sich vom sanften Pop- zum Rocksong. Besser geht Strophe-Refrain-Strophe einfach nicht. Pflichtsong für die Indie-Disco!

2. "Don’t You Find": Downbeat-Nummer, die mit den elektronischen Effekten an alte Depeche Mode Stücke erinnert, aber doch frisch klingt.




3. "Turn On The Light": Hypnoseversuch mit Xylophon und Rap. Bei Jamie darf jetzt definitiv noch mehr beim Refrain mitgesungen werden.

4. "Zombie": Klingt, als würde man die Melodie schon ewig kennen und dieser Effekt stellt sich gerne ein, wenn ein Song wirklich "fucking brilliant" ist. Witzige Nummer über den tägliche Alltagsstumpfsinn!



5. "The Prophet": Da ist die geliebte Schnoddrigkeit, ganz reduziert mit Gitarre. Jamie ist auch ein f***ing brillianter Geschichtenerzähler!



6. "Mary Lee": Folk-Balade, die man eher aus der Feder von Conor Oberst erwarten würde - und klingt Jamie nicht sogar wie der Oberst!

7. "Trouble":  Rhythmusdominierter Song mit deutlichem Bezug zu RNB und HipHop. Boogie Down!

8. "Rabbit Hole": Da ist Jamie doch ganz der Alte! Es wird gerappt, die Riffs sägen durch die Beats und das Tanzbein zuckt unregelmäßig.



9. "Peter" : Und noch 'ne Schippe mehr Dirtyness als beim Vorgängersong. Klingt verdammt punkig und führt in Indie-Discos wahrscheinlich zu großem Geschupse.

10. "Love Is Only A Heartbeat Away" : Downtempo-Folknummer mit dem Jamie sein Singer/Songwriter-Diplom einstreichen darf. Und diese Streicher!

11. "Murder of Crows": So einen ähnlichen Beat und Flow hat der leider sehr unterschätzte und in Vergessenheit geratene Just Jack auch mal rausgehauen. Smooth!

12. "They Told Me It Rained": Melancholische Ballade mit Ironie und großartig eingebundenem Madness-Zitat. "Heavy Heavy Monster Sound"!



Fazit: Meisterwerk ohne wenn und aber!